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    | 614 | 
     | 
    | 615 | 
    auch den ungĂŒnstigst Gold Produzierenden noch Arbeitslohn und | 
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    durchschnittlichen Kapitalprofit abwerfen muss. Der MĂŒnzwert darf | 
    | 617 | 
    nicht unter dem gesellschaftlich notwendigen Herstellungswert des | 
    | 618 | 
    Goldes, das ist sein statischer Kvvovvnkurrenzpreis plus Schlagsatz, | 
    | 619 | 
    sinken. Budge kleidet das in den Satz: " Der objektive Wert des | 
    | 620 | 
    Goldes bildet sich als Resultante der WertschÀtzungen all derer, | 
    | 621 | 
    die auf Gold reflektieren und kristallisiert sich im Beschaffungs- | 
    | 622 | 
    aufwand des nachgefragten Goldquantums." Dabei ist die rein quan- | 
    | 623 | 
    titative, die Mvvovvtive gĂ€nzlich unberĂŒcksichtigt lassende Nachfrage | 
    | 624 | 
    nicht etwa ein dynamisches Problem, sondern einfach die gegebene | 
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    statisch [hand. unterstrichen]e Nachfrage [hand. darĂŒber: , zusammen mit dem statischen Angebot] [hand. durchgestrichen --also--] starre Grössen, aus denen der objektive | 
    | 626 | 
    Beschaffungswert des Goldes messbar wird. War beim Metallismus | 
    | 627 | 
    das Wertmaass das Gold im Sinn der subjektiven SchÀtzung, und [hand. durchgestrichen --z--]war  | 
    | 628 | 
    im Grundgedanken des Metallismus ein Goldwert als eine feste Grös- | 
    | 629 | 
    se, als ein Tauschwert, ein objektiver Beschaffungswert gar nicht | 
    | 630 | 
    vonnöten, so ist hier bei der Warenwerttheorie des Geldes dieser | 
    | 631 | 
    dort vorherrschende subjektive Gebrauchswert, soweit es die Einzel- | 
    | 632 | 
    person anlangt, völlig ausgeschaltet und an seine Stelle eine | 
    | 633 | 
    objektiv messbare Grösse getreten, die infolge der gegenseitigen | 
    | 634 | 
    Bedingtheit des Goldes einmal als Wvvavvre und dann als Geld in der | 
    | 635 | 
    Statik gleich ist dem Werte des Geldes wie er sich in der Zirku- | 
    | 636 | 
    lation des Geldes herausgebildet hat. Der Geldwert, der in dieser | 
    | 637 | 
    Theorie, wie wir nun beim Pvvavvpiergeld sehen werden, eine hervorragen- | 
    | 638 | 
    de Rolle spielt, ist in diesem Falle eben ein Goldwert in gleicher | 
    | 639 | 
    Grösse fĂŒr alle. Eine in dieser Auffassung wurzelnde Variante | 
    | 647 | 
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    | 648 | 
     | 
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    metallistischer Auffassung ist hier wohl ersichtlich. Besonders  | 
    | 650 | 
    gravierend aber wird die Unterscheidung von den ĂŒbrigen Schulen, | 
    | 651 | 
    wenn es ich um die ErklÀrung des staatlichen Papiergeldes han- | 
    | 652 | 
    delt. Ihr Bestreben geht dahin, dem Papiergled die theoretische | 
    | 653 | 
    Gleichberechtigung neben dem Metallgeld einzurÀumen. Die Lehre | 
    | 654 | 
    des Metallismus, demzufolge Geld Tauschgut und Gegenstand subjek- | 
    | 655 | 
    tiver SchÀtzung sei, soll nunmehr auch auf das Papiergeld Anwen- | 
    | 656 | 
    dung finden. Weil mit dem Gelde, so wird erklÀrt, nicht nur gekauft | 
    | 657 | 
    und ausgedrĂŒckt, sondern auch geschĂ€tzt und gemessen wird, darum | 
    | 658 | 
    mĂŒsste man dem Gelde neben der Tauschmittel - auch die Wertmaass- | 
    | 659 | 
    funktion zuerkennen, also eine Eigenschaft, die ohne weiteres die | 
    | 660 | 
    Notwendigkeit seiner Stofflichkeit  (  des Warencharakters des  | 
    | 661 | 
    Geldes   )  in sich schliesse. Als Ware aber mĂŒsse das Geld sich | 
    | 662 | 
    dem einzigen Gesetz des Warenwertes ĂŒberhaupt unterordnen. Wie | 
    | 663 | 
    aber lassen sich beim stoffwertlosen Papiergeld all diese Gesetze | 
    | 664 | 
    verwirklichen? | 
    | 665 | 
         Da Papier - und Metallgeld bei gesperrter PrĂ€gung vom | 
    | 666 | 
    Staate nicht willkĂŒrlich ausgegeben, vielmehr in Seltenheit gehal- | 
    | 667 | 
    ten wird, muss es die Wirtschaft als das Beschaffungsgut des Tau- | 
    | 668 | 
    sches zum Monopolpreis kaufen. Derart wird solches Geld zu einem | 
    | 669 | 
    Monopo[ĂŒbertippt --c-- l] ; ist Monopolgeld geworden, als Geld kenntlich an einer | 
    | 670 | 
    bestimmten bekannten Fvvovvrm , und Monopol in seiner  relativen | 
    | 671 | 
    Seltenheit; zur Ware und zum Tauschgut charakterisiert durch die | 
    | 672 | 
    allen Waren anhaftenden Eigenschaften, Bvvrvvauchbarkeit, NĂŒtzlichkeit | 
    | 673 | 
    und Kostspieligkeit. Darauf stĂŒtzt sich auch der Zwangskurs des | 
    | 681 | 
         - 64 - | 
    | 682 | 
     | 
    | 683 | 
    Staates und hinwiederum die Kaufkraft des Geldes. | 
    | 684 | 
         Der Kauf ist, so wird ohne weiteres dargetan, ein Tausch | 
    | 685 | 
    und jeder Tausch bringt Opfer, bringt Kvvovvsten mit sich. Opfer | 
    | 686 | 
    aber bringt man nur fĂŒr Dinge, welche Wert haben, folglich muss | 
    | 687 | 
    auch das Geld Wert haben und wertvolles Gut, es muss eine Ware | 
    | 688 | 
    sein. Die Höhe des Wertes, die Kaufkraft des Geldes ist keine | 
    | 689 | 
    an sich feststehende Grösse, sondern erst das Resultat des Aus- | 
    | 690 | 
    tausches von Ware gegen Geld, also von zwei Wertdingen, und sie wird | 
    | 691 | 
    zu einer allgemein brauchbaren Rechen-und Messgrösse erst dadurch, | 
    | 692 | 
    dass alle anderen GĂŒter zwecks Auffindung ihrer Relationen mit | 
    | 693 | 
    eben jener besonderen Ware Geld in Vergleich und Beziehung ge- | 
    | 694 | 
    bracht werden. FĂŒr den objektiven Wert der GĂŒter gibt es also den | 
    | 695 | 
    Geldpreis, fĂŒr den objektiven Wert des Geldes dagegen keinen ein- | 
    | 696 | 
    heitlichen Ausdruck. Das Geld, auch nicht das Gold in dieser Eigen- | 
    | 697 | 
    schaft, hat bei der Warenwerttheorie, die wir hier noch kritiklos | 
    | 698 | 
    hinnehmen, keinen Preis, sondern nur einen Wert. Ein Pfund Gold | 
    | 699 | 
    ist gleich //M// 1395.--, das bedeutet keine Preisgebung des Goldes, | 
    | 700 | 
    sondern ist eine IdentitÀtsvergleichung. Als das allgemeine Tausch- | 
    | 701 | 
    mittel ist das Geld Wertding und steht in Beziehung zu allen an- | 
    | 702 | 
    deren kostenden Dingen der Aussenwelt; ist nur in seiner Beson- | 
    | 703 | 
    derheit ihr Wertmaass und nur weil es dieses ist, und weil es | 
    | 704 | 
    aus rein praktischen GrĂŒnden in Teile, in Geldeinheiten zerleg- | 
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    bar geschaffen wurde, darum wird es auch zum Preismaass, gewisser- | 
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    maassen nur eines auf den Hauptnenner gesetzten Ausdrucks schon | 
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    vorher erzielten Wertes. NaturgemÀss muss dieses Papiergeld, das | 
    | 715 | 
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     | 
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    im inneren Verkehr zur wertvollen Ware erhoben wurde, im inter- | 
    | 718 | 
    nationalen Verkehr entthront werden; dort herrscht die Waren- | 
    | 719 | 
    wÀhrung im Sinne der wertvollen Stofflichkeit. Diesen Tatsachen | 
    | 720 | 
    Rechnung tragend, erwuchs Heyn's System mit der Forderung des | 
    | 721 | 
    Papiergeldumlaufes im innern und des Goldes im Aussenhandel, | 
    | 722 | 
    die sog. GeldkernwÀhrung. | 
    | 723 | 
         Es ist selbstverstĂ€ndlich, dass die Hauptangriffe gegen | 
    | 724 | 
    die vorgetragene Theorie aus dem Lager der nominalistischen | 
    | 725 | 
    Schule erfolgten und hinweiderum [sic] ein Hauptvertreter der Waren- | 
    | 726 | 
    theorie, Siegfried Bugge [sic?], seine Polemiken in der Hauptsache | 
    | 727 | 
    gegen Bendixen und Schumpeter fĂŒhrte. Was wir im grossen Rahmen | 
    | 728 | 
    unserer Betrachtungen dazu beitragen wollen, wird sich in die | 
    | 729 | 
    folgenden Darlegungen unserer Gedanken zwanglos einfĂŒgen. |