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Quelltext der Seite III. Die Lehrmeinungen; Nominalismus, Metallismus, Warentheorie des Geldes.

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__D i e  L e h r m e i n u n g e n__

Der M e t a l l i s m u s .
Der N o m i n a l i s m u s .

     Sind wir dem Wesen des Geldes in funktioneller Hinsicht
bei der vergangenen Betrachtung näher gekommen und konnten wir
das gewonnene Bild uns formen, ohne dass wir uns mit Entschieden-
het zu einer herrschenden Tvvhvveorie bekannten, - haben wir dort
nur das tatsächliche Geschehen kritiklos hingenommen und es ver-
sucht, die einzelnen Dvvavvten zu organischem Fluss an einander zu rei-
hen, so müssen wir jetzt den Geldtheorien unser Ohr leihen, deren je-
de mit Bestimmtheit und seltenem Fanatismus ihren Standpunkt für
den allein richtigen vertritt.
     Eine eigentliche wissenschaftliche Forschung nach dem 
Wesen des Geldes beginnt naturgemäss mit dem Metallismus, einer
Geldlehre, deren Ivvnvvhalt uns noch ganz deutlich werden wird. Dieses
theoretische Besinnen erfüllte darauf denn auch ausnahmslos und
ohne Widerspruch die Geister und heute sogar können wir noch sagen,
dass die alten klassischen Gesetzte jenes orthodoxen Metallismus
ohne nennenswerte Redivierung [sic] im Schwange sind und immer noch
Grundlage auch aller späteren, selbst der modernsten Entwicklung.
     In den Anfängen des Geldverkehrs war das Geld und damit
sprechen wir von allen Geldstoff schlechthin, auch wenn er schon 
staatlicher Prägung unterzogen war, doch eigentlich nichts anderes,
als ein Gut wie eben die übrigen Güter alle, das sich nur

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bei Tauschbedarf in das Tauschgut vorübergehend in " Geld"
wandelte und so jeweils durch das Heraustreten aus dem allgemeinen
Güterkreis in den ihm entgegen stehenden, ihn bewegenden Geld-
kreis automatisch die nötige Geldmenge schuf. Die Warenbewegung
ist das primäre, gegenüber der Geldbewegung und zieht diese nach
sich. Und gleich wie von Wirtschaft zu Wirtschaft so floss das
Gold wechselnd von Gemeinschaft zu Gemeinschaft gewissermaassen
im intervalutaren Verkehr als das allgemein beliebte und gebräuch-
liche Geldtauschgut, als ein Weltgeld.
     Gegen Ende des 19. Jahrhunderts aber bedingte der
natürliche Mangel an Edelmetallen ein Verlassen oder wenigstens
doch --E--[ergänzt handschriftl.]einschränken dieses Systems des sich selbst regulierenden
Zu- und Abstroms von Geld, von Gold. Damit ging eine verwandte
Tendenz Hand in Hand, nämlich ein Bestreben, das ersparte Edelme-
tall in den Tresor der Banken aufzuspeichern und mehr und mehr
den goldersetzenden Banknoten die Hauptrolle im Geldverkehr zu 
überlassen .Dvvavvs schien der herrschenden metallistischen Geldauf-
fassung nicht zu widersprechen, denn selbst der fürhende National-
ökonom jener Epoche - Ricardo - sagt über jene papierenen Umlaufs-
mittel, die wohl gleichartig funktionierend doch nicht Metall - 
(Waren) geld waren:" Ein Geldumlauf ist in seinem vollkommensten
Zustand, wenn es gänzlich in Papiergeld besteht, aber in einem
Papiergeld von gleichem Werte wie das Gold, das es zu vertreten
erklärt. Der Gebrauch von Papier anstatt von Gold ersetzt das
kostspieligste durch das billigste Material und befähigt das

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Land, ohne irgendjemand zu benachteiligen, alles Gold, das es früher
zu diesem Zwecke benützte gegen Rohstoffe, Werkzeuge und Nahrungs-
mittel einzutauschen, durch deren Gebrauch sein Wohlstand und seine
Genüsse vermehrt werden."
     Ist nun aber dieses Papiergeld nur Stellvertreter des
Edelmetalles und dieses allein nur das eigentliche Geld, das trotz
des grössten Anreizes zu seiner Förderung dennoch zum Verkehr nim-
mer ausreicht, und zudem noch als volkswirtschaftlich unrentabel
gelten muss; ist das Papiergeld - die Banknoten - also nur Symbol
eines gedachten Goldquantums, dann allerdings muss notwendig die
Frage auftauchen, wie gross muss diese Papiergeldmenge oder wie
gross wäre wohl die im Verkehr benötigte Goldmenge, deren Wert das
Papier vorstellen müsste? Wenn der Metallismus diese Menge nicht
mit einer ökonomischen Evvrvvscheinung in der Wirtschaft verkettet
und aus einer Denkgrösse eine messbare werden lässt, dann wird er
in der modernen Wirtschaft zu sehr dem schwankenden Rohre gleichen,
als dass man es wagen könnte, die Geldschöpfung so zu basieren.
Ricarod [sic] schreibt noch im gleichen Kapitel darüber: Das Publikum
vor allen Veränderungen im Werte der Umlaufsmittel zu schützen
ausser denjenigen welchen der Münzwert selbst unterworfen ist, und
den Umlauf gleichzeitig mit einem möglichst wenig kostspieligen
Metall zu bewerkstelligen, heisst den vollkommensten Zvvuvvstand zu
erreichen." Dazu empfiehlt er dann die Einlösbarkeit der Nvvovvten
in Barren Gold und umgekehrt; etwa[hanschriftlich durchgestrichen--s--] dieselben Grundsätze, die zur
Herrschaft der Geldwährung bei uns in Uebung waren und die Knapp

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als Hylodromie und Hylophantismus in seine Theorie einreihte.
     Wenn allerdings, so muss auch Ricardo enden, bei unge-
wöhnlichen Gelegenheiten, wo eine allgemeine Panik das Land er-
greift, jedermann die Edelmetalle besitzen möchte, als die bequems-
te Form, sein Vermögen zu realisieren, dann ist auch diese Ordnung
nicht mehr durchführbar. Das eigentliche Geld des Metallismus,
das Edelmetall verschwindet aus dem Verkehr und keine Zentralbank
der Welt könnte sog. r u n s im grossen Maass begegnen. Dann muss
das Papiergeld,(die Banknote ) [ergänzt handschriftl.,] dieses nur auf Vertrauen beruhende
Geldsurrogat, gerade in den Zeiten des völlig geschwundenen Ver-
trauens dennoch Geldienste [sic] leisten.
     Solange unsere Betrachtung nur dem Metallismus gilt, 
haben wir den Begriff der Werteinheit nicht besonders zu erklären
und zu definieren. Wenn wir hier von Geld sprechen und wir verste-
hen gwöhnlich [sic] darunter das chartale Stück, das Zahlungsmittel, dann
sprechen wir gleichzeitig von Werteinheit, denn in jenem System
gibt es begrifflich keinen Uvvnvvterschied zwischen Werteinheit und
Zahlungsmittel; hier ist Werteinheit gleichbedeutend mit einem
bestimmten Quantum Gold und ist so identisch mit der Münze selbst.
Die Münze ist also Zahlungsmittel und Wertmaass zu gleicher Zeit.
Dem späterhin von anderer Richtung eingeworfenen Gedanken der ab-
strakten Werteinheit, einer reinen Denkgrösse als dem angeblichen
Wertmesser, lehnt die alte klassische Schule ab. Deren prominente
Vertreter Adam Smith und Ricardo standen auf dem Bvvovvden der objek-
tiven Wertlehre, derart, dass sie als Bestimmungsgründe des Wertes

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der Waren die Faktoren Arbeit, Kapital und [darüber handschriftlicht ergänzt:  .... .......... ] und Rente gelten liessen.
Ersterer nicht immer in konsequenter Durchführung, Ricardo aber in seinen principles um so geschlossener.
     Die Münze ist eine Ware wie andere mit den gleichen 
Wertbestimmungsgründen. Preise und Ausdruck des Verhältnisses
des objektiven Wertes des Goldes mit dem der zu vergleichenden
Ware und ein G[handschriftlich --o--, e ergänzt]ldwert existiert nur soweit, als wir darunter einen
Goldwert; eben den objektiv messbaren Wert der Goldmenge verste-
hen. Für den strengsten Metallisten kommt überhaupt nur der Ge-
brauchswert des Goldes als Vergleichsmaass in Fvvrvvage; er schätzt
rein subjektiv nach Lust-oder Uvvnvvlustempfinden, was natürlich zur
Folge haben muss, dass dort, wo vollwertiges Metallgeld im Kurse
ist, die gesetzliche Zahlungskraft damit bedeutungslos ist.
     Nach Diehl aber ist beispielsweise zur Durchführung ge-
regelter Preisbildung ein Geldgut, also ein wertvoller Geldstoff
notwendig, denn er will den Kern der Preisbildung in der wohl sehr 
fragwürdigen Formel begriffen wissen:
" Nun schätzt ihr an einem allgemein[handschriftlich durchgestrichen--e--] beliebten Gegenstand, z.B.
dem Golde ab, wie viel ihr für meine Ware geben wollt? "
Diese metallische Lehre konnte nur so lange unangefochten blei-
ben, so lange die tatsächliche Uebung sich aus jenen Sätzen erklären
 liess. Sobald aber papierne, oder auch nur unterwertige Umlaufmit-
tel in den Vvvovvrdergrund des Verkehrs ge[handschriftlich durchgestrichen: --d--]rückt waren, wurden, den
Metallismus verneinende und bekämpfende Stimmen laut. Ihnen wieder-
um musste dieser entgegentreten und in seinem System jenen neuen

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