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ganz natürlichen Hintergrund und es bedarf keines Mvvivvsstrauens, |
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auch nicht des rein mechanisch quantitativen Einwirkens der Pa- |
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pergeldmenge aus sich selbst heraus auf die Preise, um Erklärun- |
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gen für die Erscheinung zu finden. Wir könnten analog unserer bis- |
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herigen Ausführungen folgendermaassen erklären: Die alten Preise |
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waren der Ausdruck einer in den rechtmässigen Einkommen gegebenen |
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Arbeitsleistung, nunmehr treten Einkommen ohne solche Arbeitsleis- |
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tung hinzu, und der schliessliche Erfolg muss der sein, dass die |
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Preise nominell steigen, denn die Werteinheiten, die güterheischend |
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am Markte erscheinen, verkörpern nun in ihrer Mischung von recht- |
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mässigem und unrechtmässigem Einkommen zusammengenommen auch als |
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einzelne Einheit einen geringeren Arbeitswert und darum müssen |
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mehr solche Einheiten für ein Gut gegeben werden, d.h. die Preise |
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müssen steigen. Es werden dadurch wieder alle befriedigt, denn eine |
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Unterschiedung der kaufkräftigen Werteinheiten nach der Berechti- |
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gung ihrer Entstehung ist nicht möglich als auch nicht statthaft. |
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Weiterhin wesentlich ist noch der Uvvmvvstand, dass die Preissteigerung |
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nicht alle gleichmässig betrifft, sondern abgestuft je nach der |
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Entfernung des Berufes vom Güterbesitz und der Güterproduktion, |
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etwas in der Reihenfolge Erzeuger, Händler, Agenten, Makler, Arbei- |
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ter, Angestellte, Beamte und schliesslich Rentner, wobei im einzel- |
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nen vvvorvvübergehende Verschiebungen natürlich durchaus möglich sind. |
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Ivvmvv allgemeinen können wir sagen, dass das eben die beweglichsten Ein- |
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kommen sich wiederum am schnellsten den wechselnden Verhältnissen |
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anpassen konnten. Jede Erhöhung des Unternehmenrgewinnes hat die |
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Tendenz die Löhne zu erhöhen und das fort zu Angestellten und |
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wieder weiter bis alle Berufsgruppen erhöhes Nominaleinkommen |
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bezigen haben. Es ist wie wenn durch einen Steinwurf die konzen- |
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trischen Ringe auf der Wvvavvsserfläche sich mehr und mehr erweitern. |
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Mit einem Preise hängen alle Preise zusammen und ziehen sich ge- |
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genseitig gleich wie auch die Einkommen nach. Zwar [übertippt h]errschte auf |
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der Angebotsseite immer wieder das Streben nach Preiserhöhung und |
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Anpassung an den jeweiligen gerechtfertigten Stand, auf den der |
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Ausgleich zwischen Einkommen und Gütern gegeben wäre, aber Infla- |
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tionwelle auf Welle lässt den Ruhezustand nie eintreten. Bei einer |
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einmaligen Verrückung und nachheriger automatischer Anpassung |
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hätte die Werteinheit wohl wieder stabil sein können; - ein immer- |
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währendes und sich immer wiederholendes Verändern bedingte den |
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bekannten Zvvuvvstand der dauernden Unstabilität. Allmählich lässt |
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sich Ursache und Wirkung nicht mehr als primär und sekundär schei- |
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den. In der immerwährenden Wechselwirkung zeigt sich die vergeb- |
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liche Jagd nach dem eigenen Schaffen. Die beiden Pole der Wirt- |
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schaft, Einkommen und Preise, vordem durch die Goldwährung gebunden, |
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sind nun völlig frei und streiten sich u[übertippt m] die Priorität. Dass die |
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Politik der Höchstpreise zusammenbrechen musste, ist uns selbstver- |
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ständlich und das ganz besonders, wenn diese nur auf bestimmte |
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Güterarten angewandt werden sollen. Die Erzeuger der Höchstpreis- |
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g[übertippt ebühr] güter erhalten ihr Einkommen ja in Preisen ihres Produktes |
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abzüglich ihrer Unkosten. Da kann es praktisch vorkommen, dass die |
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Unkosten über den Produktpreis zu stehen kommen; in jedem Falle |
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aber muss sich das fragliche Einkommen auflehnen gegen die übrigen, |
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die ringsherum sich frei entfalten. Es wird gleichartige Arbeit |
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nach verschiedenem Maasse gewertet und gerade das Bestehen und |
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Anwenden des gleichen Maasstabs derart, dass die Erzeuger [übertippt g]leich- |
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cher Arbeitswerte gleiches Einkommen beziehen, das ist das Krite- |
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rium der gesunden Wirtschaft. |
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Wenn wir nun, wie vordem bei der stabilen Wirtschaft die |
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gedankliche Division des Nvvovvminaleinkomens in die Gesamtpreishöhe |
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der Konsumgüter vornehmen, so ergibt sich nimmer die Zahl eins. |
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Darüber oder darunter bietet sie den Anreiz zu Preis-oder Ein- |
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kommenserhöhung. Jede Einkommenserhöhung ohne erhöhte Leistung |
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ist als Versuch zu bewerten, Gütermengen, die einem bestimmten Stan- |
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de zufliessen sollen, sich selbst anzueignen. Dieses Bestreben wurde |
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zur dauernden Uebung ohne dass die teils sich dadurch selbst schä- |
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digenden Parteien die tatsächliche Wirkung gewahr wurden. Jede |
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Kalkulation als Preis-und Einkommensgrundlage erfuhr im Laufe des |
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Herstellungsprozessen so vielfache Verschiebungen, dass wir darin |
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auch mit den verschiedensten Wertgrössen rechneten. Der so entstan- |
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dene Preis war ein Mittelpreis einer gewissen Zeitspanne, ebenso |
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die dafür erstatteten Einkommen. Gut und Einkommen gelangen nicht |
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gleichzeitig auf den Markt, zudem stand es von papiernen Gesetzen |
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abgesehen frei, die Güterpreise von der vorhergehenden nominellen |
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Kalkulation zu lösen und darum fiden auch die Grössen, die sich |
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negieren sollen, sich als gleichnamig nicht vor. |
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