Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V





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353 359
354 kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schidern wollen. Während wir in 360 kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schildern wollen. Während wir in
355 der stabilen Wirthscaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver- 361 der stabilen Wirthscaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver-
356 längern sowohl der Einkommens-als auch der Gütergrösse erkennen, 362 längern sowohl der Einkommens-als auch der Gütergrösse erkennen,
357 sodaass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen 363 sodaass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen
358 364
359 %%(math) 365 %%(math)
360 können: Preis ist gleich \[ {Realeinkommen \over Nominaleinkommen} \] also \[ {100 \over 10}{20 \over 2}{30 \over 3}{50 \over 5}\] %% 366 können: Preis ist gleich \( {Realeinkommen \over Nominaleinkommen} \) also \( {100 \over 10}{20 \over 2}{30 \over 3}{50 \over 5}\) %%
361 und so immer die Preishöhe in gleicher Lage ruhen bleibt erleben 367 und so immer die Preishöhe in gleicher Lage ruhen bleibt erleben
362 wir nun eine sich in entgegengesetzter Richtung verändernde Rei- 368 wir nun eine sich in entgegengesetzter Richtung verändernde Rei-
363 he. Das Einkommen nur in Konsumgütern Verwendung finden, dürfen wir 369 he. Das Einkommen nur in Konsumgütern Verwendung finden, dürfen wir
364 die ungeheuren realen Arbeitswerte der Kriegsindustire nicht mit 370 die ungeheuren realen Arbeitswerte der Kriegsindustire nicht mit
365 in Ansatz bringen und unsere Gleichung schreitet mit zunehmender 371 in Ansatz bringen und unsere Gleichung schreitet mit zunehmender
366 Entwicklung etwa so fort: Preis ist gleich %%(math) \[ {100 \over -10}{ \over -}{20 \over 2}{ \over -}{30 \over 1}{ \over -}{50 \over 1}{100 \over ....}{1000 \over ....}\] %% 372 Entwicklung etwa so fort: Preis ist gleich %%(math) \( {100 \over -10}{ \over -}{20 \over 2}{ \over -}{30 \over 1}{ \over -}{50 \over 1}{100 \over ....}{1000 \over ....}\) %%
367 Das ist nicht so aufzufassen, als ob nun keinerlei Konsumgüter mehr 373 Das ist nicht so aufzufassen, als ob nun keinerlei Konsumgüter mehr
368 erzeugt worden wären und diese schliesslich bis auf 0 anlangten; 374 erzeugt worden wären und diese schliesslich bis auf 0 anlangten;
369 es soll damit vielmehr nur ausgedrückt sein, dass die Nominalein- 375 es soll damit vielmehr nur ausgedrückt sein, dass die Nominalein-
370 kommen stetig anschwollen, während die Gütermenge ständig die Ten- 376 kommen stetig anschwollen, während die Gütermenge ständig die Ten-
371 denz zur Verringerung aufwies. Periodisch gesehen, war es vielleicht 377 denz zur Verringerung aufwies. Periodisch gesehen, war es vielleicht
372 folgendermassen: %%(math) \[ {100 \over 10}\ dann {200 \over 9} dann {309 \over 9} dann {300 \over 8}\] %% usf. mit 378 folgendermassen: %%(math) \( {100 \over 10}\) dann \({200 \over 9}\) dann \({300 \over 9}\) dann \({300 \over 8}\) %% usf. mit
373 immerwährender Vergrösserung des Zählers. Wir wollen ja aus diesen 379 immerwährender Vergrösserung des Zählers. Wir wollen ja aus diesen
374 schematischen Darstellungen weiter nichts gewinnen als eine Er- 380 schematischen Darstellungen weiter nichts gewinnen als eine Er-
375 klärung für die Preissteigerung, die nicht, wie von metallistischer 381 klärung für die Preissteigerung, die nicht, wie von metallistischer
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    397 ganz natürlichen Hintergrund und es bedarf keines Mvvivvsstrauens,
    398 auch nicht des rein mechanisch quantitativen Einwirkens der Pa-
    399 pergeldmenge aus sich selbst heraus auf die Preise, um Erklärun-
    400 gen für die Erscheinung zu finden. Wir könnten analog unserer bis-
    401 herigen Ausführungen folgendermaassen erklären: Die alten Preise
    402 waren der Ausdruck einer in den rechtmässigen Einkommen gegebenen
    403 Arbeitsleistung, nunmehr treten Einkommen ohne solche Arbeitsleis-
    404 tung hinzu, und der schliessliche Erfolg muss der sein, dass die
    405 Preise nominell steigen, denn die Werteinheiten, die güterheischend
    406 am Markte erscheinen, verkörpern nun in ihrer Mischung von recht-
    407 mässigem und unrechtmässigem Einkommen zusammengenommen auch als
    408 einzelne Einheit einen geringeren Arbeitswert und darum müssen
    409 mehr solche Einheiten für ein Gut gegeben werden, d.h. die Preise
    410 müssen steigen. Es werden dadurch wieder alle befriedigt, denn eine
    411 Unterschiedung der kaufkräftigen Werteinheiten nach der Berechti-
    412 gung ihrer Entstehung ist nicht möglich als auch nicht statthaft.
    413 Weiterhin wesentlich ist noch der Uvvmvvstand, dass die Preissteigerung
    414 nicht alle gleichmässig betrifft, sondern abgestuft je nach der
    415 Entfernung des Berufes vom Güterbesitz und der Güterproduktion,
    416 etwas in der Reihenfolge Erzeuger, Händler, Agenten, Makler, Arbei-
    417 ter, Angestellte, Beamte und schliesslich Rentner, wobei im einzel-
    418 nen vvvorvvübergehende Verschiebungen natürlich durchaus möglich sind.
    419 Ivvmvv allgemeinen können wir sagen, dass das eben die beweglichsten Ein-
    420 kommen sich wiederum am schnellsten den wechselnden Verhältnissen
    421 anpassen konnten. Jede Erhöhung des Unternehmenrgewinnes hat die
    422
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    432 Tendenz die Löhne zu erhöhen und das fort zu Angestellten und
    433 wieder weiter bis alle Berufsgruppen erhöhes Nominaleinkommen
    434 bezigen haben. Es ist wie wenn durch einen Steinwurf die konzen-
    435 trischen Ringe auf der Wvvavvsserfläche sich mehr und mehr erweitern.
    436 Mit einem Preise hängen alle Preise zusammen und ziehen sich ge-
    437 genseitig gleich wie auch die Einkommen nach. Zwar [übertippt h]errschte auf
    438 der Angebotsseite immer wieder das Streben nach Preiserhöhung und
    439 Anpassung an den jeweiligen gerechtfertigten Stand, auf den der
    440 Ausgleich zwischen Einkommen und Gütern gegeben wäre, aber Infla-
    441 tionwelle auf Welle lässt den Ruhezustand nie eintreten. Bei einer
    442   einmaligen Verrückung und nachheriger automatischer Anpassung
    443 hätte die Werteinheit wohl wieder stabil sein können; - ein immer-
    444   währendes und sich immer wiederholendes Verändern bedingte den
    445 bekannten Zvvuvvstand der dauernden Unstabilität. Allmählich lässt
    446 sich Ursache und Wirkung nicht mehr als primär und sekundär schei-
    447   den. In der immerwährenden Wechselwirkung zeigt sich die vergeb-
    448 liche Jagd nach dem eigenen Schaffen. Die beiden Pole der Wirt-
    449 schaft, Einkommen und Preise, vordem durch die Goldwährung gebunden,
    450 sind nun völlig frei und streiten sich u[übertippt m] die Priorität. Dass die
    451 Politik der Höchstpreise zusammenbrechen musste, ist uns selbstver-
    452 ständlich und das ganz besonders, wenn diese nur auf bestimmte
    453 Güterarten angewandt werden sollen. Die Erzeuger der Höchstpreis-
    454 g[übertippt ebühr] güter erhalten ihr Einkommen ja in Preisen ihres Produktes
    455 abzüglich ihrer Unkosten. Da kann es praktisch vorkommen, dass die
    456 Unkosten über den Produktpreis zu stehen kommen; in jedem Falle
    457
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    467 aber muss sich das fragliche Einkommen auflehnen gegen die übrigen,
    468 die ringsherum sich frei entfalten. Es wird gleichartige Arbeit
    469 nach verschiedenem Maasse gewertet und gerade das Bestehen und
    470 Anwenden des gleichen Maasstabs derart, dass die Erzeuger [übertippt g]leich-
    471 cher Arbeitswerte gleiches Einkommen beziehen, das ist das Krite-
    472 rium der gesunden Wirtschaft.
    473      Wenn wir nun, wie vordem bei der stabilen Wirtschaft die
    474 gedankliche Division des Nvvovvminaleinkomens in die Gesamtpreishöhe
    475 der Konsumgüter vornehmen, so ergibt sich nimmer die Zahl eins.
    476 Darüber oder darunter bietet sie den Anreiz zu Preis-oder Ein-
    477 kommenserhöhung. Jede Einkommenserhöhung ohne erhöhte Leistung
    478 ist als Versuch zu bewerten, Gütermengen, die einem bestimmten Stan-
    479 de zufliessen sollen, sich selbst anzueignen. Dieses Bestreben wurde
    480 zur dauernden Uebung ohne dass die teils sich dadurch selbst schä-
    481 digenden Parteien die tatsächliche Wirkung gewahr wurden. Jede
    482 Kalkulation als Preis-und Einkommensgrundlage erfuhr im Laufe des
    483 Herstellungsprozessen so vielfache Verschiebungen, dass wir darin
    484 auch mit den verschiedensten Wertgrössen rechneten. Der so entstan-
    485 dene Preis war ein Mittelpreis einer gewissen Zeitspanne, ebenso
    486 die dafür erstatteten Einkommen. Gut und Einkommen gelangen nicht
    487 gleichzeitig auf den Markt, zudem stand es von papiernen Gesetzen
    488 abgesehen frei, die Güterpreise von der vorhergehenden nominellen
    489 Kalkulation zu lösen und darum fiden auch die Grössen, die sich
    490 negieren sollen, sich als gleichnamig nicht vor.
    491
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    500
    501      Die stabile Währung hat aufgehört in jedem Augenblick,
    502 wo das Gleichgewicht des ersten Gütertausches gestört wurde
    503 und weiter fortwirkt. Da also, wo Werteinheiten, die auf der Ein-
    504 kommensseite wirksam wurden, auf der Güterseite kein Gegenüber
    505 hatten und durch damit bedingten, notwendigen Preissteigerungen
    506 anderen berechtigten Gläubigern der Wirtschaft ihre Ansprüche
    507 schmälerten. Hvvivver wurde das in Preisen und Einkommen angewandte
    508 einheitliche Maass, für das die Werteinehit in Geldform nur das
    509 Bewegungsmittel war, weil es eben als Nvvovvminaleinkommen der Pro-
    510 duktion auf dem Fvvuvvsse folgte, ausser Kurs gesetzt. Die Werteinheit
    511 stand nur als Gedanke zwischen den Preisen und Einkommen und
    512 schient wert, weil sie hier und dort auf ein wirkliches reales
    513 Gut projeziert werden kann und sich hier und dort auf einen gleich
    514 dimensionalen Wert, auf eine Arbeitsleistung oder, was das gleiche
    515 ist, auf den verkörperten Arbeitswert stützen kann und zwar, was
    516 wesentlich ist, in jedem Falle und nach jeder Seite auf einen
    517 in der Grösse immer gleichen Wert. Durch neu geschaffenes Einkom-
    518 men ist die Werteinheit entthront worden und ihren Wert können
    519 wir jetzt im immerwährend Auf und Ab der Gegenseite, im Wechsel
    520 von Angebot und Nachfrage uns nicht mehr verdeutlichen;- wir
    521 können ihn auf nichts mehr beziehen. Darum können wir auch nicht
    522 mehr am Gelde schätzen, können ihm Warencharakter nicht zuerken-
    523 nen und ebenso auch nicht die Funktion des Wertmessers.
    524      Wenn wir unter Währung einen Masswert uns vorstellen, so
    525 können wir bei unstabiler Wirtschaft das Bestehen einer Währung
    526
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    535
    536 überhaupt verneinen. Die Güter-und Dienstleistungen in der Wirt-
    537 schaft wurden infolge des nie zur Ruhe Kommens dadurch auch
    538 immer nur in den verschiedensten Währungen ausgedrückt; d.h. der
    539 immer gleich genannten Werteinehit wu[übertippt r]de stets ein anderer
    540 ökonomischer Inhalt imputiert. Die Mark von gestern war etwas
    541 grundsätzlich anderes wie die von heute und jeder dazwischen
    542 liegenden Stunde. Was unserer Währung fehlte, um als solche an-
    543 gesprochen zu werden, war das Fehlen des rekurrenten Anschlusses
    544 an die Währung von gestern zur Umrechnung auf die neue und auf
    545 die einheitliche Einheit. Bei einer aus freien Stücken gewähl-
    546 ten Währungsänderung muss das Preisniveau sich ebenfalls um-
    547 stellen, aber diese Uvvmvvrechnung erfolgt in einem Zuge, und es be-
    548 stehen dann die gleichen Relationen auf anderer Grundlage doch
    549 genau wie vordem. Bei unserer immerwährenden, nie zur Ruhe ge-
    550 langenden Umrechnung waren Deklassierung, Krisen und Klassen-
    551 käm[übertippt p]fe die notwendigen Folgen. Wenn die Inflation sich darin
    552 erschöpft hätte wirtschaftlich ungerechtfertigte, nicht durch
    553 Vorleistung erworbene Kaufkraft erzeugt zu haben, so wäre diese
    554 Wirkung allein, wenn sie jedermann gleichmässig und unentrinn-
    555 bar getroffen hätte, eine notwendige Erscheinung gewesen. Die
    556 schlimmste Wirkung aber brachte sie uns in der __Verschiebung__
    557 der Einkommen.
    558      Dass auch der Stand der Valuta in diesem Zvvuvvsammenhange
    559 nichts wesentliches bedeutet, ist uns wohl klar geworden. Wir
    560 haben es hier mit einer durchaus innerwirtschaftlichen Erschei-
    561
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    570
    571 nung zu tun und die Valuta lässt nur das Chaos der Wirtschaft
    572 in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dürfen wir
    573 glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze
    574 Wirkung muss sich im vvLavvnde selbst kundtun. In erster vvLvvinie umge.=
    575 waälzt wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-
    576 einer Form zusammen [übertippt h]ing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir
    577 davon bei der stabieln Währung, dass wir mit ihm gleichzeitig im
    578 Besitze des Equivalente hiezu sind und eine Auswahl gleicher
    579 Werte auf dem Markte uns zur Verfügung steht. Bei der gestörten
    580 Wirtschaft ist das Evvivvnkommen schon einmal in der Spanne, in der
    581 es dem einzelnen zur Verfügung gelangt, nur mehr oder weniger
    582 dasjenige einer Währung niedrigeren und verschiedensten Wertes;
    583 nämlich eines solchen, der auf dem Gütermarkte bereits in der Ver-
    584 gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-
    585 cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-
    586 legung, die auf dem Gütermarkte erst späterhin Regel wird; - auf
    587 der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annähernd das Equi-
    588 valent der Arbeitsleistung und - das ist wesentlich - auch nicht
    589 das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem
    590 des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,
    591 das sofort ausgegeben, den Käufer in den Besitz grösserer Güter-
    592 mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder
    593 bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen
    594 Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer
    595 Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen .
    596
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    605
    606 Betrachten wir auf der anderen Seite die Händler auf dem
    607 Ma[übertippt r]kt[übertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff
    608 Preisfixierung, dann gäben sie gegen die Werteinheiten in Geldform
    609 in ih[übertippt r]en Waren kein Equivalent gleichen Wertes hin, sondern ein
    610 Vielfaches davon. Dieser wirkliche Verlust bedeutet wieder Gewinn
    611 für den Konsumenten. Ebenso stand es mit der Stundung von Schulden
    612 im Verkaufe auf Kredit. Je nach der den Verhältnissen Rechnung
    613 tragenden und sie erkennenden Einstellung konnten auch hier wie-
    614 derum private Gewinne oder Verluste eine Folgeerscheinung der
    615 Inflation sein. Der Fabrikant konnte auf der einen Seite im Export
    616 Valutagewinne erzielen, die im Innenhandeln möglicherweise vergrös-
    617 sert, möglicherweise aber auch vielleichthgar aufgezehrt werden
    618 konnten. Wir denken daran, dass andere Berufsarten, besonders die
    619 freien Berufe, wie Künstler, Schriftsteller usw.fast völlig ein-
    620 kommenslos wurden, dass die Höhe der Entlohnung ncicht mehr das
    621 Equi[übertippt v]alent der Qualität der Arbeit bedeutet, dass ungelernte Ar-
    622 beit nahezu gleich gesetzt wurde mit individueller, künstleri-
    623 scher Handarbeit. Mit der Verschiebung der Einkommen ging auch die
    624 Verschiebung der Berufe Hand in Hand. Ganz neue Existenzen machten
    625 sich breit, ein Heer von Zwischenhändlern, Agenten und Kommissionä-
    626 ren, die ihr Einkommen lediglich in der Ausnützung von Preisspan-
    627 nungen bezogen. Wir erlebten die Vergrösserung der Beamtenapparate
    628 die Schaffung bisher unbekannter Aemter; . es war im ganzen ein
    629 Abwandern von der unmittelbar produktiven Tätigkeit.
    630      Wir wissen von den Börsenspekulationen, der Möglichkeit
    631
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    639      - 150 -
    640
    641 der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen à la
    642 hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche
    643 Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-
    644 plätzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als
    645 wir erzeugten, Gewinn bedeutet für die Kvvovvnsumenten und Verlsut
    646 sein muss für die Besitzer der Kapitalgüter, mit denen der Aus-
    647 gleich hat bewerkstelligt werden müssen.
    648      Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-
    649 te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,
    650 weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches
    651 Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-
    652 schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung
    653 gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur
    654 der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschüttelt
    655 und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.
    656      Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer
    657 so viel und weit verzweigten moernen arbeitsteiligen Wirtschaft
    658 wissen wir. Im vvLavvnde mit realem vvAuvvstausch liegen vvPrvvoduktion und
    659 Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass
    660 wir den Versuch machen können, Ovvpvvfer von uns auf andere abzuwäl-
    661 zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir
    662 dürfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-
    663 form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben
    664 und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig
    665 möglichen Form der wirtschaftlich gesunden Entwicklung.
    666
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    676 Dass wir in der modernen Wirtschaft die Opfer, die wir notwendig
    677 bringen mussten, nicht gleich als solche für den einzelnen ver-
    678 spürten und nicht verspühren wollten, dass uns die Scheinmöglichkeit
    679 belassen wurde, sie auf andere abzuwälzen, ohne dass die Volks-
    680 wirtschaft als ganzes Schaden nehme, dass liess den Kampf und die
    681 Verschiebung der Einkommen Folge werden. Wir erkennen also, nicht
    682 die Preissteigerung, auch nicht der Stand der Valuta ist das Ent-
    683 scheidende und Schädigende der Inflation und beides ist kein
    684 Gradmesser, sowohl nicht unseres Wohlergehens, als unseres Elends.
    685 Beides könnte die Wirtschaft wohl ertragen ohne nennenswerte Stö-
    686 rung. Das tief greifende und schwer zu heilende Uebel der Infla-
    687 tion, das ist die Verschiebung der Einkommen, entstanden durch
    688 die verschiedenartige Bewertung der Leistung als der realen Güter
    689 und notwendig bedingt durch ständig neu geschaffene Einkommens-
    690 wellen, die jegliches vvAuvvsgleichsbestreben von neuem überfluteten
    691 und jegliches Vergleichsmaass uns raubten. Das Vergleichsmaass
    692 Arbeit war im Nominaleinkommen nicht mehr heraus zu lesen, weil
    693 es die Beziehung zu den Preisen und den durch Arbeitsaufwand
    694 erzeugten Gütern verloren hatte.
    695      Das Charakteristikum der stabilen Währung ist Paralleli-
    696 tät in der Entstehung und die Kongruenz der beiden Wirtschafts-
    697 pole, Einkommen und Preise, aufgebaut auf Arbeitswertgrössen, in
    698 nur jeweils anderer Zusammenfügung; das restlose Aufgehen der Wer-
    699 te beim Gütertausch. Das Merkmal der unstabilen Währung bedeutet
    700 das vvBrvvechen dieser Grundsätze und damit das Zerstören des doppelt
    701 gebundenen Maasses der Arbeit. Der Boden, auf dem die unstabile
    702
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    712 Währung Raum hat, ist die wirtschaftliche Not; die Inflation war
    713 gewissermassen nur ein mit Notwendigkeit ausbrechendes Mittel,
    714 sie uns fühlbar werden zu lassen, und sie hatte im Gefolge die
    715 wirtschaftliche und gesellschaftliche Schädigung, wie wir sie bei
    716 unserer Betrachtung kennen lernten.
    717      Haben wir mit diesem letzten Abschnitt anscheinend den
    718 Boden der Theorie verlassen und unser Augenmerk auf eine tatsäch-
    719 liche und praktische Erscheinung gerichtet, so geschah es, um diè
    720 Wahrheit der vorher entwickelten Sätze hier zu erhärten. Wir stell-
    721 ten diese Betrachtung an den Schluss, weil wir sie für den Aufbau
    722 unserer Gedanken nicht benötigten, weil wir nicht rückwärts von
    723 den Tatsachen ableiten, sondern diese auf eine theoretische Mei-
    724 nung projekzieren.
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