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Die stabile Währung hat aufgehört in jedem Augenblick,
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wo das Gleichgewicht des ersten Gütertausches gestört wurde
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und weiter fortwirkt. Da also, wo Werteinheiten, die auf der Ein-
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kommensseite wirksam wurden, auf der Güterseite kein Gegenüber
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hatten und durch damit bedingten, notwendigen Preissteigerungen
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anderen berechtigten Gläubigern der Wirtschaft ihre Ansprüche
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schmälerten. Hvvivver wurde das in Preisen und Einkommen angewandte
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einheitliche Maass, für das die Werteinehit in Geldform nur das
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Bewegungsmittel war, weil es eben als Nvvovvminaleinkommen der Pro-
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duktion auf dem Fvvuvvsse folgte, ausser Kurs gesetzt. Die Werteinheit
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stand nur als Gedanke zwischen den Preisen und Einkommen und
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schient wert, weil sie hier und dort auf ein wirkliches reales
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Gut projeziert werden kann und sich hier und dort auf einen gleich
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dimensionalen Wert, auf eine Arbeitsleistung oder, was das gleiche
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ist, auf den verkörperten Arbeitswert stützen kann und zwar, was
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wesentlich ist, in jedem Falle und nach jeder Seite auf einen
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in der Grösse immer gleichen Wert. Durch neu geschaffenes Einkom-
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men ist die Werteinheit entthront worden und ihren Wert können
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wir jetzt im immerwährend Auf und Ab der Gegenseite, im Wechsel
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von Angebot und Nachfrage uns nicht mehr verdeutlichen;- wir
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können ihn auf nichts mehr beziehen. Darum können wir auch nicht
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mehr am Gelde schätzen, können ihm Warencharakter nicht zuerken-
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nen und ebenso auch nicht die Funktion des Wertmessers.
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Wenn wir unter Währung einen Masswert uns vorstellen, so
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können wir bei unstabiler Wirtschaft das Bestehen einer Währung
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überhaupt verneinen. Die Güter-und Dienstleistungen in der Wirt-
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schaft wurden infolge des nie zur Ruhe Kommens dadurch auch
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immer nur in den verschiedensten Währungen ausgedrückt; d.h. der
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immer gleich genannten Werteinehit wu[übertippt r]de stets ein anderer
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ökonomischer Inhalt imputiert. Die Mark von gestern war etwas
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grundsätzlich anderes wie die von heute und jeder dazwischen
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liegenden Stunde. Was unserer Währung fehlte, um als solche an-
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gesprochen zu werden, war das Fehlen des rekurrenten Anschlusses
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an die Währung von gestern zur Umrechnung auf die neue und auf
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die einheitliche Einheit. Bei einer aus freien Stücken gewähl-
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ten Währungsänderung muss das Preisniveau sich ebenfalls um-
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stellen, aber diese Uvvmvvrechnung erfolgt in einem Zuge, und es be-
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stehen dann die gleichen Relationen auf anderer Grundlage doch
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genau wie vordem. Bei unserer immerwährenden, nie zur Ruhe ge-
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langenden Umrechnung waren Deklassierung, Krisen und Klassen-
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käm[übertippt p]fe die notwendigen Folgen. Wenn die Inflation sich darin
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erschöpft hätte wirtschaftlich ungerechtfertigte, nicht durch
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Vorleistung erworbene Kaufkraft erzeugt zu haben, so wäre diese
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Wirkung allein, wenn sie jedermann gleichmässig und unentrinn-
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bar getroffen hätte, eine notwendige Erscheinung gewesen. Die
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schlimmste Wirkung aber brachte sie uns in der __Verschiebung__
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der Einkommen.
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Dass auch der Stand der Valuta in diesem Zvvuvvsammenhange
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nichts wesentliches bedeutet, ist uns wohl klar geworden. Wir
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haben es hier mit einer durchaus innerwirtschaftlichen Erschei-
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nung zu tun und die Valuta lässt nur das Chaos der Wirtschaft
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in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dürfen wir
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glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze
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Wirkung muss sich im vvLavvnde selbst kundtun. In erster vvLvvinie umge.=
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waälzt wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-
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einer Form zusammen [übertippt h]ing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir
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davon bei der stabieln Währung, dass wir mit ihm gleichzeitig im
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Besitze des Equivalente hiezu sind und eine Auswahl gleicher
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Werte auf dem Markte uns zur Verfügung steht. Bei der gestörten
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Wirtschaft ist das Evvivvnkommen schon einmal in der Spanne, in der
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es dem einzelnen zur Verfügung gelangt, nur mehr oder weniger
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dasjenige einer Währung niedrigeren und verschiedensten Wertes;
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nämlich eines solchen, der auf dem Gütermarkte bereits in der Ver-
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gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-
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cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-
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legung, die auf dem Gütermarkte erst späterhin Regel wird; - auf
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der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annähernd das Equi-
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valent der Arbeitsleistung und - das ist wesentlich - auch nicht
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das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem
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des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,
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das sofort ausgegeben, den Käufer in den Besitz grösserer Güter-
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mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder
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bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen
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Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer
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Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen .
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