Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V




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kritiklos diese Entwicklung nur schildern wollen. WĂ€hrend wir in 
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nung zu tun und die Valuta lĂ€sst nur das Chaos der Wirtschaft
in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dĂŒrfen wir
glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze
Wirkung muss sich im Lande selbst kundtun. In erster Linie umge.=
waĂ€lzt wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-
einer Form zusammen [ĂŒbertippt h]ing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir
davon bei der stabieln WĂ€hrung, dass wir mit ihm gleichzeitig im
Besitze des Equivalente hiezu sind und eine Auswahl gleicher
Werte auf dem Markte uns zur VerfĂŒgung steht. Bei der gestörten
Wirtschaft ist das Einkommen schon einmal in der Spanne, in der
es dem einzelnen zur VerfĂŒgung gelangt, nur mehr oder weniger
dasjenige einer WĂ€hrung niedrigeren und verschiedensten Wertes;
nĂ€mlich eines solchen, der auf dem GĂŒtermarkte bereits in der Ver-
gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-
cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-
legung, die auf dem GĂŒtermarkte erst spĂ€terhin Regel wird; – auf
der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annĂ€hernd das Equi-
valent der Arbeitsleistung und â€“ das ist wesentlich – auch nicht
das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem 
des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,
das sofort ausgegeben, den KĂ€ufer in den Besitz grösserer GĂŒter-
mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder
bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen
Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer
Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen .
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Betrachten wir auf der anderen Seite die HĂ€ndler auf dem
Ma[ĂŒbertippt r]kt[ĂŒbertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff
Preisfixierung, dann gĂ€ben sie gegen die Werteinheiten in Geldform
in ih[ĂŒbertippt r]en Waren kein Equivalent gleichen Wertes hin, sondern ein 
Vielfaches davon. Dieser wirkliche Verlust bedeutet wieder Gewinn
fĂŒr den Konsumenten. Ebenso stand es mit der Stundung von Schulden
im Verkaufe auf Kredit. Je nach der den VerhĂ€ltnissen Rechnung
tragenden und sie erkennenden Einstellung konnten auch hier wie-
derum private Gewinne oder Verluste eine Folgeerscheinung der
Inflation sein. Der Fabrikant konnte auf der einen Seite im Export
Valutagewinne erzielen, die im Innenhandeln möglicherweise vergrös-
sert, möglicherweise aber auch vielleichthgar aufgezehrt werden
konnten. Wir denken daran, dass andere Berufsarten, besonders die 
freien Berufe, wie KĂŒnstler, Schriftsteller usw.fast völlig ein-
kommenslos wurden, dass die Höhe der Entlohnung ncicht mehr das 
Equi[ĂŒbertippt v]alent der QualitĂ€t der Arbeit bedeutet, dass ungelernte Ar-
beit nahezu gleich gesetzt wurde mit individueller, kĂŒnstleri-
scher Handarbeit. Mit der Verschiebung der Einkommen ging auch die
Verschiebung der Berufe Hand in Hand. Ganz neue Existenzen machten
sich breit, ein Heer von ZwischenhĂ€ndlern, Agenten und KommissionĂ€-
ren, die ihr Einkommen lediglich in der AusnĂŒtzung von Preisspan-
nungen bezogen. Wir erlebten die Vergrösserung der Beamtenapparate
die Schaffung bisher unbekannter Aemter; . es war im ganzen ein
Abwandern von der unmittelbar produktiven TĂ€tigkeit.
Wir wissen von den Börsenspekulationen, der Möglichkeit
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der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen Ă  la
hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche
Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-
plĂ€tzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als
wir erzeugten, Gewinn bedeutet fĂŒr die Konsumenten und Verlsut
sein muss fĂŒr die Besitzer der KapitalgĂŒter, mit denen der Aus-
gleich hat bewerkstelligt werden mĂŒssen.
Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-
te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,
weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches
Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-
schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung
gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur
der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschĂŒttelt
und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.
Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer
so viel und weit verzweigten moernen arbeitsteiligen Wirtschaft
wissen wir. Im Lande mit realem Austausch liegen Produktion und
Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass
wir den Versuch machen können, Opfer von uns auf andere abzuwĂ€l-
zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir
dĂŒrfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-
form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben
und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig
möglichen Form der wirtschaftlich gesunden Entwicklung.

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kritiklos diese Entwicklung nur schidern wollen. WĂ€hrend wir in