Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / V




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360 kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schildern wollen. WĂ€hrend wir in
361 der stabilen Wirthscaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver-
362 lĂ€ngern sowohl der Einkommens-als auch der GĂŒtergrösse erkennen,
363 sodaass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen
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571 nung zu tun und die Valuta lÀsst nur das Chaos der Wirtschaft
572 in besonders grellem Lichte erscheinen. Ebenso wenig dĂŒrfen wir
573 glauben, fehlende Werte vom Ausland gestellt zu erhalten. Die ganze
574 Wirkung muss sich im vvLavvnde selbst kundtun. In erster vvLvvinie umge.=
575 waÀlzt wurde alles, was mit einer Forderung oder Schuld in irgend-
576 einer Form zusammen [ĂŒbertippt h]ing. Was das Einkommen anlangt, so sagten wir
577 davon bei der stabieln WĂ€hrung, dass wir mit ihm gleichzeitig im
578 Besitze des Equivalente hiezu sind und eine Auswahl gleicher
579 Werte auf dem Markte uns zur VerfĂŒgung steht. Bei der gestörten
580 Wirtschaft ist das Evvivvnkommen schon einmal in der Spanne, in der
581 es dem einzelnen zur VerfĂŒgung gelangt, nur mehr oder weniger
582 dasjenige einer WĂ€hrung niedrigeren und verschiedensten Wertes;
583 nĂ€mlich eines solchen, der auf dem GĂŒtermarkte bereits in der Ver-
584 gangenheit in Anwendung gebracht wurde. Dagegen könnte es mögli-
585 cherweise auch ein Einkommen sein mit einer Wertmaass-Zugrunde-
586 legung, die auf dem GĂŒtermarkte erst spĂ€terhin Regel wird; - auf
587 der einen Seite also ein Einkommen, das nicht annÀhernd das Equi-
588 valent der Arbeitsleistung und - das ist wesentlich - auch nicht
589 das des Einkommens am Tage der Leistung und auch nicht an dem
590 des Bezuges darstellt, auf der anderen Seite wieder ein solches,
591 das sofort ausgegeben, den KĂ€ufer in den Besitz grösserer GĂŒter-
592 mengen setzt, als er an Werten der Wirtschaft beigesteuert hat oder
593 bei Vorauszahlung nach leisten wird. Die meisten wirtschaftlichen
594 Fragen waren nicht mehr solche der Ueberlegung und die einer
595 Kalkulation, sondern Machfragen der Berufsorganisationen .
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606 Betrachten wir auf der anderen Seite die HĂ€ndler auf dem
607 Ma[ĂŒbertippt r]kt[ĂŒbertippt e]. Befolgten sie wirklich die Gesetze der Behörden betreff
608 Preisfixierung, dann gÀben sie gegen die Werteinheiten in Geldform
609 in ih[ĂŒbertippt r]en Waren kein Equivalent gleichen Wertes hin, sondern ein
610 Vielfaches davon. Dieser wirkliche Verlust bedeutet wieder Gewinn
611 fĂŒr den Konsumenten. Ebenso stand es mit der Stundung von Schulden
612 im Verkaufe auf Kredit. Je nach der den VerhÀltnissen Rechnung
613 tragenden und sie erkennenden Einstellung konnten auch hier wie-
614 derum private Gewinne oder Verluste eine Folgeerscheinung der
615 Inflation sein. Der Fabrikant konnte auf der einen Seite im Export
616 Valutagewinne erzielen, die im Innenhandeln möglicherweise vergrös-
617 sert, möglicherweise aber auch vielleichthgar aufgezehrt werden
618 konnten. Wir denken daran, dass andere Berufsarten, besonders die
619 freien Berufe, wie KĂŒnstler, Schriftsteller usw.fast völlig ein-
620 kommenslos wurden, dass die Höhe der Entlohnung ncicht mehr das
621 Equi[ĂŒbertippt v]alent der QualitĂ€t der Arbeit bedeutet, dass ungelernte Ar-
622 beit nahezu gleich gesetzt wurde mit individueller, kĂŒnstleri-
623 scher Handarbeit. Mit der Verschiebung der Einkommen ging auch die
624 Verschiebung der Berufe Hand in Hand. Ganz neue Existenzen machten
625 sich breit, ein Heer von ZwischenhÀndlern, Agenten und KommissionÀ-
626 ren, die ihr Einkommen lediglich in der AusnĂŒtzung von Preisspan-
627 nungen bezogen. Wir erlebten die Vergrösserung der Beamtenapparate
628 die Schaffung bisher unbekannter Aemter; . es war im ganzen ein
629 Abwandern von der unmittelbar produktiven TĂ€tigkeit.
630      Wir wissen von den Börsenspekulationen, der Möglichkeit
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641 der Geldbeschaffung auf den Wechsel hin, von Spekulationen Ă  la
642 hausse auf weite Sicht. Nicht vergessen wollen wir die mögliche
643 Ausnutzung der verschiedenen Kurssetzungen auf den Weltmarkt-
644 plÀtzen. Ueberlegen wir auch, dass das, was wir mehr verzehrten, als
645 wir erzeugten, Gewinn bedeutet fĂŒr die Kvvovvnsumenten und Verlsut
646 sein muss fĂŒr die Besitzer der KapitalgĂŒter, mit denen der Aus-
647 gleich hat bewerkstelligt werden mĂŒssen.
648      Ueberall sehen wir, wie die Inflation alle Fesseln spreng-
649 te, wie sie die Einkommen revolutionieren liess, vor allem deshalb,
650 weil sie in der Neuschaffung von solchen kein einheitliches
651 Arbeitswertmaass mehr anwenden liess, weil sie die Bindung zwi-
652 schen Einkommen und Preisen zerstörte. Was in lenger Entwicklung
653 gewachsen war, was das Fundament eines Staates, was die Struktur
654 der Gesellschaft bedeutet, das wurde durcheinander geschĂŒttelt
655 und kann nur schwer zur Ruhelage kommen.
656      Dass die ganze Entwicklung nur möglich war in einer
657 so viel und weit verzweigten moernen arbeitsteiligen Wirtschaft
658 wissen wir. Im vvLavvnde mit realem vvAuvvstausch liegen vvPrvvoduktion und
659 Verbrauch zu nahe beisammen und sind zu eng gebunden, als dass
660 wir den Versuch machen können, Ovvpvvfer von uns auf andere abzuwÀl-
661 zen und umgekehrt von anderer Leute Arbeit zu schmarotzen. Wir
662 dĂŒrfen aber deswegen wohl kaum dem Gelde als einer Erscheinungs-
663 form der modernen Wirtschaft die Schuld an ihrem Chaos zuschreiben
664 und auch nicht dem Papiergelde als der notwendigen und der einzig
665 möglichen Form der wirtschaftlich gesunden Entwicklung.
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676 Dass wir in der modernen Wirtschaft die Opfer, die wir notwendig
677 bringen mussten, nicht gleich als solche fĂŒr den einzelnen ver-
678 spĂŒrten und nicht verspĂŒhren wollten, dass uns die Scheinmöglichkeit
679 belassen wurde, sie auf andere abzuwÀlzen, ohne dass die Volks-
680 wirtschaft als ganzes Schaden nehme, dass liess den Kampf und die
681 Verschiebung der Einkommen Folge werden. Wir erkennen also, nicht
682 die Preissteigerung, auch nicht der Stand der Valuta ist das Ent-
683 scheidende und SchÀdigende der Inflation und beides ist kein
684 Gradmesser, sowohl nicht unseres Wohlergehens, als unseres Elends.
685 Beides könnte die Wirtschaft wohl ertragen ohne nennenswerte Stö-
686 rung. Das tief greifende und schwer zu heilende Uebel der Infla-
687 tion, das ist die Verschiebung der Einkommen, entstanden durch
688 die verschiedenartige Bewertung der Leistung als der realen GĂŒter
689 und notwendig bedingt durch stÀndig neu geschaffene Einkommens-
690 wellen, die jegliches vvAuvvsgleichsbestreben von neuem ĂŒberfluteten
691 und jegliches Vergleichsmaass uns raubten. Das Vergleichsmaass
692 Arbeit war im Nominaleinkommen nicht mehr heraus zu lesen, weil
693 es die Beziehung zu den Preisen und den durch Arbeitsaufwand
694 erzeugten GĂŒtern verloren hatte.
695      Das Charakteristikum der stabilen WĂ€hrung ist Paralleli-
696 tÀt in der Entstehung und die Kongruenz der beiden Wirtschafts-
697 pole, Einkommen und Preise, aufgebaut auf Arbeitswertgrössen, in
698 nur jeweils anderer ZusammenfĂŒgung; das restlose Aufgehen der Wer-
699 te beim GĂŒtertausch. Das Merkmal der unstabilen WĂ€hrung bedeutet
700 das vvBrvvechen dieser GrundsÀtze und damit das Zerstören des doppelt
701 gebundenen Maasses der Arbeit. Der Boden, auf dem die unstabile
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712 WĂ€hrung Raum hat, ist die wirtschaftliche Not; die Inflation war
713 gewissermassen nur ein mit Notwendigkeit ausbrechendes Mittel,
714 sie uns fĂŒhlbar werden zu lassen, und sie hatte im Gefolge die
715 wirtschaftliche und gesellschaftliche SchÀdigung, wie wir sie bei
716 unserer Betrachtung kennen lernten.
717      Haben wir mit diesem letzten Abschnitt anscheinend den
718 Boden der Theorie verlassen und unser Augenmerk auf eine tatsÀch-
719 liche und praktische Erscheinung gerichtet, so geschah es, um diĂš
720 Wahrheit der vorher entwickelten SÀtze hier zu erhÀrten. Wir stell-
721 ten diese Betrachtung an den Schluss, weil wir sie fĂŒr den Aufbau
722 unserer Gedanken nicht benötigten, weil wir nicht rĂŒckwĂ€rts von
723 den Tatsachen ableiten, sondern diese auf eine theoretische Mei-
724 nung projekzieren.
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