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Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal- |
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einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist |
1170 |
uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale |
1171 |
der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf- |
1172 |
wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge- |
1173 |
wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt |
1174 |
kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit |
1175 |
und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird |
1176 |
zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen |
1177 |
Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale |
1178 |
Anteile am gesamten Produktionsfond. |
1179 |
Wir sehen, dass in ordnungsmÀssigem Gang der Wirtschaft |
1180 |
die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti- |
1181 |
schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar |
1182 |
nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines |
1183 |
und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als |
1184 |
gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge- |
1185 |
mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten |
1186 |
Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie |
1187 |
auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein. |
1188 |
Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige |
1189 |
Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen. |
1190 |
Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich |
1191 |
sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie |
1192 |
nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise, |
1200 |
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das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber |
1205 |
doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht |
1206 |
nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach |
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seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven |
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BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter |
1209 |
herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt |
1210 |
das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer |
1211 |
gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt |
1212 |
und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden. |
1213 |
Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen |
1214 |
ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm- |
1215 |
ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar- |
1216 |
beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein- |
1217 |
ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit |
1218 |
gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben |
1219 |
dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das |
1220 |
EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden |
1221 |
eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam- |
1222 |
menhang zu konstatieren ist. |
1223 |
Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro- |
1224 |
blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen, |
1225 |
so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen, |
1226 |
das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er- |
1227 |
scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten |
1228 |
fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich |
1236 |
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1237 |
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1238 |
aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati- |
1239 |
onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen. |
1240 |
In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die |
1241 |
Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten |
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von Einkommen zu unterscheiden haben: |
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1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss- |
1245 |
gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-, |
1246 |
Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt- |
1247 |
einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell- |
1248 |
schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist. |
1249 |
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1250 |
2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen |
1251 |
Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer, |
1252 |
BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus |
1253 |
den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . ) |
1254 |
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1255 |
3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die |
1256 |
aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend |
1257 |
machen können . |
1258 |
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1259 |
4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg- |
1260 |
licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden. |
1275 |
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1276 |
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1277 |
Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein |
1278 |
muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich- |
1279 |
keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch |
1280 |
hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge- |
1281 |
schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die |
1282 |
Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro- |
1283 |
duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt |
1284 |
einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht |
1285 |
mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter, |
1286 |
Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab |
1287 |
an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie |
1288 |
Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12; |
1289 |
treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es |
1290 |
bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem |
1291 |
KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf. |
1292 |
Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren |
1293 |
Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach- |
1294 |
heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden |
1295 |
Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat- |
1296 |
wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber, |
1297 |
das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen |
1298 |
hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den |
1299 |
Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um |
1300 |
direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato- |
1301 |
rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch. |
1309 |
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1310 |
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1311 |
Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen, |
1312 |
dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku- |
1313 |
lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus- |
1314 |
gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss- |
1315 |
ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd- |
1316 |
leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei- |
1317 |
bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge- |
1318 |
sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet |
1319 |
wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit- |
1320 |
lÀufen ausgleichen. |
1321 |
Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse |
1322 |
der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld- |
1323 |
preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des |
1324 |
Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung . |
1325 |
Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit |
1326 |
seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass |
1327 |
diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer- |
1328 |
den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen |
1329 |
selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie |
1330 |
werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch |
1331 |
nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die |
1332 |
Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir |
1333 |
die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal- |
1334 |
einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein- |
1335 |
rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn |
1343 |
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1344 |
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1345 |
Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung |
1346 |
und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor- |
1347 |
rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber |
1348 |
dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von |
1349 |
uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung |
1350 |
an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus- |
1351 |
kalkulierten Preis. |
1352 |
Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des |
1353 |
Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt |
1354 |
haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom |
1355 |
Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben, |
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das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir |
1357 |
sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden- |
1358 |
und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff- |
1359 |
quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun, |
1360 |
(wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden |
1361 |
Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden; |
1362 |
sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat. |
1363 |
tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als |
1364 |
Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich |
1365 |
stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher |
1366 |
Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus- |
1367 |
drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be- |
1368 |
griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom- |
1369 |
mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld |
1370 |
lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen |
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1379 |
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1380 |
darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe |
1381 |
von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier |
1382 |
gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte |
1383 |
decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das |
1384 |
Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen |
1385 |
AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh- |
1386 |
nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen |
1387 |
wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech- |
1388 |
sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin, |
1389 |
so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf- |
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fassung. |
1391 |
Ivvmvv Gelde, dem ReprÀsentanten unseres Nominaleinkommens |
1392 |
haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere |
1393 |
wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier- |
1394 |
her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst |
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Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs- |
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recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer- |
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den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor- |
1398 |
derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt- |
1399 |
schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel |
1400 |
sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das |
1401 |
Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg- |
1402 |
lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld- |
1403 |
schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden |
1404 |
Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer |
1405 |
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