| 1275 |
- 35 - |
| 1276 |
|
| 1277 |
Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein |
| 1278 |
muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich- |
| 1279 |
keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch |
| 1280 |
hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge- |
| 1281 |
schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die |
| 1282 |
Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro- |
| 1283 |
duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt |
| 1284 |
einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht |
| 1285 |
mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter, |
| 1286 |
Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab |
| 1287 |
an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie |
| 1288 |
Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12; |
| 1289 |
treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es |
| 1290 |
bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem |
| 1291 |
KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf. |
| 1292 |
Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren |
| 1293 |
Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach- |
| 1294 |
heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden |
| 1295 |
Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat- |
| 1296 |
wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber, |
| 1297 |
das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen |
| 1298 |
hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den |
| 1299 |
Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um |
| 1300 |
direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato- |
| 1301 |
rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch. |
| 1309 |
- 36 - |
| 1310 |
|
| 1311 |
Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen, |
| 1312 |
dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku- |
| 1313 |
lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus- |
| 1314 |
gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss- |
| 1315 |
ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd- |
| 1316 |
leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei- |
| 1317 |
bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge- |
| 1318 |
sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet |
| 1319 |
wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit- |
| 1320 |
lÀufen ausgleichen. |
| 1321 |
Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse |
| 1322 |
der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld- |
| 1323 |
preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des |
| 1324 |
Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung . |
| 1325 |
Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit |
| 1326 |
seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass |
| 1327 |
diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer- |
| 1328 |
den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen |
| 1329 |
selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie |
| 1330 |
werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch |
| 1331 |
nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die |
| 1332 |
Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir |
| 1333 |
die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal- |
| 1334 |
einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein- |
| 1335 |
rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn |