Fall Jacques Baud: Tessiner Verein fordert politische Intervention der Schweiz
Eigentlich sollte ein medialer und politischer Aufschrei durch die Schweiz gehen. Die Empörung ĂŒber die EU-Sanktionen gegen den ehemaligen Schweizer Oberst Jacques Baud bleibt in den Systemmedien und in der Politik jedoch aus. Transition News hat hier, hier, hier und hier ĂŒber den Fall berichtet.
Nun hat sich der Tessiner Verein «No UE, No NATO â Fronte per la NeutralitĂ e il Lavoro» (EU Nein, NATO Nein â Front fĂŒr NeutralitĂ€t und Arbeit) zu Wort gemeldet. In einer Pressemitteilung bezeichnet er den Entscheid der EU als «ÀuĂerst schwerwiegend und inakzeptabel» und fordert die Intervention des Eidgenössischen Departements fĂŒr auswĂ€rtige Angelegenheiten (EDA). Der Verein weiter:
«Gegen Jacques Baud wurden harte Sanktionen verhĂ€ngt, die seine Grundrechte erheblich beeintrĂ€chtigen, darunter die Sperrung seiner Bankkonten, die EinschrĂ€nkung seiner Bewegungsfreiheit und das Verbot, Finanztransaktionen durchzufĂŒhren. Diese MaĂnahmen wurden ausschlieĂlich auf der Grundlage seiner politischen Stellungnahmen und öffentlichen ĂuĂerungen getroffen, ohne Gerichtsverfahren, ohne Anerkennung seines Rechts auf Anhörung und ohne dass auch nur im Geringsten eine strafrechtlich relevante Handlung nachgewiesen worden wĂ€re.
Dies ist ein schwerwiegender VerstoĂ gegen die Rechtsstaatlichkeit, die die EuropĂ€ische Union tĂ€glich zu verteidigen vorgibt, in Wirklichkeit aber offen mit FĂŒĂen tritt. Es ist völlig inakzeptabel, dass politische Meinungen mit StrafmaĂnahmen dieser GröĂenordnung unterdrĂŒckt werden, nur weil sie der euro-atlantischen Narrative unbequem sind, einer Narrative, die seit Beginn des Krieges in der Ukraine immer deutlichere Risse aufweist.
Diese Sanktionen stellen zudem einen gefĂ€hrlichen PrĂ€zedenzfall dar, der jeden europĂ€ischen BĂŒrger alarmieren sollte: Heute wird ein ehemaliger Schweizer Offizier wegen seiner Meinungen bestraft, morgen könnte jeder, der es wagt, zu widersprechen, die gleiche Behandlung erfahren.
Noch schwerwiegender ist die Tatsache, dass sich die Schweizer Bundesverwaltung bislang darauf beschrĂ€nkt zu haben scheint, die Nachricht zur Kenntnis zu nehmen, ohne öffentlich Stellung zu beziehen oder konkrete MaĂnahmen zum Schutz eines ihrer BĂŒrger zu ergreifen, abgesehen von der bloĂen BekrĂ€ftigung, dass die Schweiz diese spezifische Art von Sanktionen der EuropĂ€ischen Union nicht anwendet â was selbstverstĂ€ndlich ist.
Die Front fĂŒr NeutralitĂ€t und Arbeit fordert nachdrĂŒcklich, dass das Eidgenössische Departement fĂŒr auswĂ€rtige Angelegenheiten (EDA) unverzĂŒglich tĂ€tig wird, bei der EuropĂ€ischen Union interveniert und scharf gegen die Aufnahme von Schweizer BĂŒrgern in die Sanktionslisten der EU aufgrund ihrer politischen Meinungen protestiert. Wir fordern auĂerdem, dass Jacques Baud uneingeschrĂ€nkte UnterstĂŒtzung und wirksamer konsularischer Schutz gewĂ€hrt wird. Nicht zuletzt hoffen wir, dass allen Schweizer Institutionen die Anwendung der illegalen EU-Sanktionen auf unserem Staatsgebiet untersagt wird.»