Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / II




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8      Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
9 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
10 eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. Dabei ist es uns
11 klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
12 Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
13 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
14 tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
15 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren
16 und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert.
17      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€-
18 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
19 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
20 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
21 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
22 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
23 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
24 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
25 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
26 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
27 len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
28 gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
29 setzend.
30      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
31 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
32 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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50      So lose auch bei nachlĂ€ssigerer Betrachtung eine
51  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufse mit der Wertein-
52  heit zusammenhĂ€ngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
53  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befĂ€higt
54 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Avvnvvnschauung, die eigentlich,
55 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
56 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
57 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu-
58 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
59 nimmer dem Winke der Tvvhvvheorie, die Werteinheit wandelt und formt
60 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
61 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich
62 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren
63 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
64 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
65 und ihr Sein in den fei**ns**nsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
66 spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug
67 die Sonde anlegen, um den Kern, den Ivvnvvnhalt und den Geist der Wert-
68 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen.
69      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
70 gutes war, den zufÀlligen Austausch von Wvvavvaren zwischen Einzelper-
71 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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85 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
86 eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. Dabei ist es uns
87 klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
88 Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
89 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
90 tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
91 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren
92 und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert.
93      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€-
94 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
95 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
96 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
97 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
98 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
99 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
100 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
101 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
102 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
103 len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
104 gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
105 setzend.
106      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
107 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
108 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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127  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
128  heit zusammenhĂ€ngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
129  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befĂ€higt
130 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
131 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
132 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
133 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu-
134 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
135 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
136 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
137 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich
138 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren
139 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
140 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
141 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
142 spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug
143 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
144 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen.
145      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
146 gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
147 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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160 kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen,
161 wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch
162 die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten
163 war, sollte von dieser Svvevveite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
164 so wird auch der schon hieraus erkennbare Gvvevveiraus erkennbare Geist der Werteinheit
165 gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag,
166 auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be-
167 rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles
168 verbindendes Bvvavvnd zu schlingen, mit anderen W**o**and zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen
169 wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut-
170 lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flĂŒs-
171 sigen Abwicklung zu verhelfen. W**i**ir sprechen in jener Zeit von Welt-
172 wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben
173 nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen mĂŒs-
174 sen, die den anderen gegenĂŒber als eine solidarisch haftende Ein-
175 heit in die Evvrvvscheinung tritt. Uvvnvv^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder-
176 um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs-
177 einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die KrÀfte dazu aus sich
178 selbst schöpfen. Diese KvvrvvrÀfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
179 relatives Mvvavvaximum an GĂŒtern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
180 einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden SchlĂŒssel ver-
181 teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kap**i**ital "
182 erĂŒbrigt wird, diesen Mechanismus **i**insgesamt wollen wir den Kreis-
183 lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man
184 das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld-
185 wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch
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198 noch von einer Tvvavvauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
199 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
200 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
201 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
204 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
205 zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
206 schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
207 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
208 zum Kvvovvonsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
209 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
210 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
211 lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch
212 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
213 Auch wenn das Gvvevveld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
214 beschrĂ€nkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
215 Ewiges darstellt und immer auf'ÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau-
216 schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch
217 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
218 die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere
219 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
220 denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Kvvovvonsums er-
221 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
222 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
223 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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236 lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum-
237 gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
238 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
239 losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei
240 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
241 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
242 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tvvavvuschausche zwischen Geld und
243 Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
244 chen werden.
245      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
246 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
247 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
248 men als Tvvavvauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
249 Aeuquivalenz, das wir geneigt sind, in den TvvavvÄquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
250 MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier
251 bei der Betrachtung des Kvvrvveislaufreislaufes kann es nur darauf ankommen,
252 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
253 Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf
254 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
256 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
257 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt-
258 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
259 Gesellschaft der Gvvlvvleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir
260 sahen--_-- nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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273 ni**c**cht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden
274 hat, dass die Svvpvvpanne eine immer grössere zu werden vermag, je
275 entfernter der W**i**irtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
276 den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht,
277 ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig
278 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die
279 ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
280 sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe. Die Schwie-
281 rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen
282 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
283 selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
284 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒter**e**entnahme aus der
285 Wirtschaft, am Kvvovvuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
286 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
287 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
288 Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen
289  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgĂ€nge
290 **h**hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
291 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
292 gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird.
293      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
294 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt:
295      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
296 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
297 und zwar realiesieren sich Produktion und Verteilung durch den
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310 Austausch von produktiven Lvvevveistungen sachlicher und persönlicher
311 Natur gegen GvvevvenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck
312 Sozialprodukt. Die Pvvrvvoduktion ist wirtschaftlich nichtsroduktion ist wirtschaftlich nicht anderes
313  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
314 sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
315 gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Uvvnvvnternehmer
316 tauschen das Sozialprodukt gegen Bvvovvden- uuouuden-und Arbeitsleistungen und
317 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
318 sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
319 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
320 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
321 sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
322 Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder
323 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
324 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem
327 Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten
328 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
329 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde,
330 in zwei MvvÀvvÀrkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
331 mer Nachfragende--n--, die Konsumenten Anbietende ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter-
332 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
333 Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kvvovvuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes
334 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt alvvsvvs Anbietende
335 auftreten und können auf dem GvvevvenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus-
336 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
337 wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den
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357      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
358 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter-
359 verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten
360 zum Kvvovvnsum öffnet, den finden wir im Einkommen. uuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
361 ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung
362 im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment
363 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
364 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
365 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
366 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
367 abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
368 dem Wesen nach eine Krise.
369      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
370 einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
371 die vom erfahrungsgemÀss vorauserwartetem heutigen Kvvovve vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
372 geschrieben wurde. Mmit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
373 fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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386 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ-
387 tvvervverstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
388 Kvvovvnsumtion in gewissen Gvvrvvenzen sich die Wage halten mĂŒssen. uuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang-
389 los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise: nÀmlich dann,
390 wenn wir aus der MvvĂŒvvndung mehr KvvovvuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns
391 fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn
392 wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
393 ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
394 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
395 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
396 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
397  Svvovvorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
398 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank-- und beson-
399 ders der Diskontopolitik.
400      Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
401 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
402 rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf-
403 schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige
404 VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
405 einmal historisch--o--oaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
406 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne
407 indes an dem Kern des Wert**g**ebr**i**begriffes rĂŒtteln zu wollen, der als
408 Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen-
409 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle-
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423 gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn
424 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
425 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben . .Die Werteinheit hat die
426 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
427 aufzuzeigen. Wohl aber muss jedes GvvuvvWohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
428 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
429 so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die
430 ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich
431 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
432  die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das
433 ist das Einkommen der Nation.
434      Die Kalkulation ist nichts weiter, als eine Addition von
435 aufzuwendenden **P**Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
436 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
437 in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen
438 mit der starren oberen Gvvrvvrenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
439 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
440 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein-
441 zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes
442 der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der
443 Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
444 GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu-
445 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
446 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar
447 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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461 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich
462 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt
463 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, denm realen Wert seines Anteils,
464 den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten
465 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
466 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
467 sönliche und Ivvnvvndividuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
468 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
469 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
470 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
471 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen s**u**uchen.
472      Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist unsd das Nomi-
473 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir
474 wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in
475 der arbeitsteiligen Wvvivvirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
476 Nominaleinkommen muss insgesamt das Rvvevvealeinkommen vom Markte wie-
477 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
478 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
479 nung der QuantitÀtstheorie muss der Avvuvvusgleich von Einkommens-und
480 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
481 dass dieser* nEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
482 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
483 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
484 equilibrieren.
485      Wir können sagen:
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498      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
499 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
500 vvGvvGĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
501 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
502 System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits-
503 ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
504 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
505 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
506 Relationen eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
507 wertigem (Tauschgut ) doch Gvvlvv(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
508 auf das Sozialprodukt den Lvvevveistenden zur VerfĂŒgung stellen. In
509 jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen
510 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
511 das Vorherrschen der Werteinheehit, die in Geld oder der Wirkung
512 nach geldgleicher Fvvovvorm das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
513 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
514 Gemeinschaft verbindet. Dvvovvoch ist die Werteinheit eine Àltere Er-
515 scheinung und hat dortnd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
516 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
517 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber
518 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
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538 Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
539 einkommen **u**und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
540 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
541 der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
542 wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge-
543 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt
544 kein anderer Weg zur Pvvrvvroduktion als durch Aufwendungen von Arbeit
545 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
546 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
547 Evvrvvrzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
548 Anteile am gesamten Produktionsfond.
549      Wir sehen, dass in vvovvordnungsmĂ€ssigem Gang der Wirtschaft
550 die Bvvivvindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti-
551 schem Avvuvvusschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
552 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
553 und dasselbe. Die GvvĂŒvvĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
554 gegebene Gvvrvvössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge**-**rössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge-
555 mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
556 Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie
557 auf den Markt gelangen diesem Netz von Re**l**lationen ungefÀhr ein.
558 Mit der Grösse der Produktion und den Pvvrvvreisen wird als abhÀngige
559 Grösse das Nominaleinkommen **i**in absolut gleicher Höhe geschaffen.
560 Preiskampf und vvPvvPreisrevolution kann begrifflich nicht möglich
561 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
562 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise,
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575 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
576 doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
577 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
578 seinen suobjektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven
579 BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter
580 herangezogen werden. Was aber in diesem Zvvuvv .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
581 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
582 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt
583 und der QualitÀt der Pvvrvvroduktion beeinflusst und geÀndert werden.
584  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
585 ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
586 ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar-
587 beiter, Bauer, Beamter und freie B**e**n, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein-
588 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
589 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben
590 dem PreisgebÀnde oder besser mit dem PreisgebÀnude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das
591 EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei **b**beiden
592 eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam-
593 menhang zu konstatieren ist.
594      Der Kvvrvvreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro-
595 blem gipfeln, die Evvivvinkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
596 so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen,
597 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
598 scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten
599 fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich
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610 aller, abe**r** auch alle Berufsgruppen teilen. Ivvnvvr auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati-
611 onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Evvivvinkommen.
612      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
613 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
614 von Einkommen zu unterscheiden haben:
616 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
617 gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-,
618 Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt-
619 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der **G**Gesell-
620 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
621
622 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
626
627 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die
628 aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend
629 machen können .
630
631 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
632 licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden.
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647      Was an jeder bildlichen Dvvavvarstellung fehlerhaft sein
648 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
649 keit natĂŒrlich im organischen Fvvlvvlusse befinden. Das mĂŒssen wir auch
650 hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
651 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
652 Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
657 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
658 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
659 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
660 bleiben **i**ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
661 KvvovvonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
662 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren
663 Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach-
664 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
665 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden pri**v**vat-
666 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
667 das sich in sog. volkswirtschaftl**i**ch**e**ichem Kapital niedergeschlagen
668 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
669 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
670 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato-
671 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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682 Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen,
683 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
684 lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus-
685 gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss-
686 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd-
687 leranteil **z**zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei-
688 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
689 sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet
690 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
691 lÀufen ausgleichen.
692      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
693 der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
694 preise. Das ist nichts z**u**fÀlliges, sondern die notwendige Fol**g**ufÀlliges, sondern die notwendige Folge des
695 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
696 Wenn wir sagen, die Pvvrvvreise und in ihnen die Idee der Werteinheit
697 seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass
698 diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer-
699 den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
700 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
701 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
702 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
703 Nominaleinkommen sind das Spieeigelbild der Preise und so können wir
704 die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal-
705 einkommen bezeichnen. Dass wir den Preisen die primÀre Rolle ein-
706 rÀumen, könnte als gegen die Tvvavvatsachen verstossend erschienen, denn
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717 Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
718 und nehmen möglichst an dem Pvvrvvreise im einzelnen die letzte Kor-
719 rektur vor; aber die Pvvrvvreise sind nicht nur historisch gegenĂŒber
720 dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von
721 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
722 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
730 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff-
731 quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
732 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
733 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfalle wohl verschieden;
734 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat-.
735 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als
736 Einkommen z**u** erhalten**.** WÀhrend also Real-u erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich
737 stets devvcvvken mĂŒssen, weil es nur verschiedene Ausdvvrvvcken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher
738 vvSvvache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3. Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
739 drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
740 griffe sein und kann nur in der Avvuvvusschliesslichkeit des Einkom-
741 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
742 lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen
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753 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
754 von Nvvovvominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier
755 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
756 decken wir auf, wenn wir den Mvvevvechanismus kurz erklÀren, wie das
757 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
758 AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anl**e**eh-
759 nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen
760 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
761 sels als die der Vvvovvollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin,
762 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
763 fassung.
764      Ivvmvv Gelde, dem ReprĂ€sentanten unseres Nominaleinkommens
765 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir **u**--i--unsere
766 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
767 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe vo**n**n Dienst
768 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
769 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
770 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
774 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg-
775 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
776 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
777 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wieder**um**um ihren Unternehmer
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789 vvUnvvternehmerUnternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung
790 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
791 schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd-
792 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
793 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
794 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
795 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
796 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
797 tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
798 in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen
804 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
805 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
806 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
807 Forderungsrecht, eben unser Evvivvinkommen sich aufgelöst hat und in
808 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
809 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
810 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
811      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
812 in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung.
813 Ivvnvvn Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit
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824 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
825 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
826 aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird.
827      Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die
828 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schilde**r**rn
829 wollen, das sind die Zvv**u**vvsammenhÀnge, soweiuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild
830 vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
831 doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
832 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum-
833 gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig **xxx**xxx dem viel bekritelten
834 Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst
835 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
836 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
837 in den geforderten prima U**n**nterschriften, sondern in der wirt-
838 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
839 von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
840 sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
841 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger
842 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag niucht als Einkommen
843 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
844 wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
845 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen
846 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
847    Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
848 die wir m**i**it dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen,
849 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehun**g**g
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860 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
861 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
863 dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
864 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
865 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
866 bezahlt**,** es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl. f], es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
867 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
868 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
869 suchen haben. Wvvavvas das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
870 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
871 der Verkehr souverÀn. D**e**enken wir nun daran, dass das gleiche Geld
872 teilweise als blosses Rech**en**engeld z.B. an den Quartalsterminen
873 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital-
874 markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner
875 eigentlichen primÀren Funktion. Dvvavvas Geld ist auf der einen Seite
876 Bescheinigung fĂŒr unsere vvLvvLeistung, die sich in realem Gute hat
877 niederschlagen mĂŒssen, das auf dem Mvvavvuf dem Markte erscheinen wird, auf der
878 anderen Seite ist es eine Avvnvvnweisung auf wieder ein reales Gut ;
879 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
880 den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
881 als eine Folgeerscheinung des [sic]r heutigen Produktionsweise. Diesen
882 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
883 gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert-
884 einheiten auch die GvvĂŒvvĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst.
885 Die Werteinheit schafft Pvvrvvreise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter-
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896 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
897 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
905 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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919 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
920 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
921  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
922 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
923 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert
924 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich-
925 keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad
926 erhoffen liessen.
927      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
928 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die
929 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
930 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
931 fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten;
932 lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch-
933 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
934 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
935
936      Schon in den AnfĂ€ngen des wirtschaftlichen Verkehrs
937 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
938 zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
939 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
940 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
941 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
942 tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
943 muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
944 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
945 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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958 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
959 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
960 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
961 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
962 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
963 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
964 und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun
965 grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen,
966 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
967 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
968 ten.
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970      Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
971 Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende
972 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil-
973 bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
974 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
975 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen
976 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei-
977 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen.
978 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische
979 Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
980 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
981 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar
982 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
983 fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge-
984 mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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997 schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
998 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
999 von Edelmetallen.
1000      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
1001 fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
1002 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen-
1003 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
1004 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
1005 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
1006 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
1007 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
1008 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
1009 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
1010 ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
1011 der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
1012 ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der
1013 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
1014 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
1015 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
1016 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
1017 reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
1018 Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
1019 weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun-
1020 gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen
1021 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen
1022 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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1035 beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein-
1036 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
1037 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
1038 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
1039 in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
1040 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber-
1041 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
1042 schließende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank-
1043 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
1044 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
1045 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
1046 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
1047 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
1048 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
1049 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
1050 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
1051 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
1052 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
1053 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten
1054 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
1055 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
1056 in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen
1057 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
1058 um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder
1059 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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1072 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
1073 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
1074 bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
1075 stanz in sich birgt.
1076      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
1077 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
1078 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
1079 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
1080 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
1081 gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit,
1082 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
1083 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines
1084 dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
1085 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
1086 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
1087 subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
1088 wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
1089 in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf-
1090 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
1091 der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
1092 unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
1093 der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
1094 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
1095 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen
1096 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber-
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1109 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
1110      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
1111 von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten?
1112 Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold
1113 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
1114 erhalten.
1115      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
1116 nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht
1117 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
1118 folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht,
1119 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie
1120 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den
1121 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
1122 das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut
1123 von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
1124 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
1125      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
1126 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
1127 die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver-
1128 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als
1129 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
1130 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch-
1131 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
1132 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
1133 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
1134 dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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1147 begrifflich nicht damit zusammenhÀngt.
1148      Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
1149 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
1150 mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von
1151 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir
1152 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
1153 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
1154 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
1155 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
1156 dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische
1157 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
1158 ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
1159 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
1160 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein-
1161 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
1162 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
1163 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie
1164 zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
1165 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
1166 notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche
1167 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
1168 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
1169 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen;
1170 die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir
1171 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser-
1172 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von
1173 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner-
1174 halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t
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1187 sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt-
1188 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
1189 Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
1190 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
1191 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
1192 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
1193 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
1194 GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
1195 Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
1196 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
1197 Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
1198 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
1199 jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not-
1200 wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ-
1201 teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr
1202 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
1203      Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die
1204 lautete:
1205 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
1206 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
1207 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb-
1208 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
1209 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
1210 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
1211 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
1212 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen
1213 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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1226 2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten
1227 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
1228      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
1229 mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd-
1230 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
1231 ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be-
1232 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein-
1233 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe,
1234 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
1235 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
1236 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja
1237 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
1238 mal des Geldes bedeutete.
1239      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
1240 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
1241 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
1242 erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
1243 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
1244 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
1245 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
1246 GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
1247 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
1248 rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch-
1249 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
1250 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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1263 tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
1264 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
1265 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
1266 auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns
1267 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
1268 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert-
1269 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
1270 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
1271      Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert-
1272 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre
1273 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
1274 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
1275 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
1276 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
1277 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
1278 noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
1279 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
1280 an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
1281 oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns
1282 noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig.
1283        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
1284 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
1285 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
1286 historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
1287 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
1288 nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens
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1301 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
1302 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
1303 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
1304 kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern
1305 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom-
1306 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
1307 und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu-
1308 rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
1309 notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel-
1310 chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite-
1311 re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen
1312   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
1313 Entwicklung zu skizzieren.
1314     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
1315 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes
1316 und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus-
1317 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
1318 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
1319 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
1320 metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
1321 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
1322 ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung
1323 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
1324 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
1325 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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1338 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
1339 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
1340 mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
1341 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
1342 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
1343 sich ĂŒner den Stoff erhebt.
1344      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
1345 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
1346 dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr
1347 ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet.
1348 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
1349 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
1350 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl-
1351 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
1352 die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
1353 wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
1354 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
1355 ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich,
1356 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek-
1357 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
1358 handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak-
1359 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
1360 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
1361 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr
1362 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die
1363 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger
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1376 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
1377 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
1378 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
1379 Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr
1380 den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche
1381 Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
1382 Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
1383 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh-
1384 rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul-
1385 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
1386 Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur
1387 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
1388 den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
1389 nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte
1390 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
1391 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi-
1392 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
1393 tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
1394 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
1395 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die
1396 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten
1397 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
1398 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
1399 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
1400 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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1413 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
1414 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
1415 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
1416 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
1417 Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
1418 ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat-
1419 lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei
1420 ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
1421 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
1422 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
1423 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
1424 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
1425      Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet,
1426 können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
1427 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren
1428 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
1429 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
1430 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
1431 der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe-
1432 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
1433 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
1434 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
1435 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
1436 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren.
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1449 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
1450 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
1451 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
1452 Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht,
1453 das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat"
1454 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
1455 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
1456 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
1457 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
1458 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
1459 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen
1460 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
1461 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
1462 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst
1463 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir
1464 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
1465 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
1466      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
1467 lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung,
1468 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick
1469 der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
1470 lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote
1471 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
1472 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per-
1473 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
1474 derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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1487 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
1488 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
1489 allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
1490 che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das
1491 wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
1492 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
1493 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
1494 GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
1495 stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in
1496 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
1497 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
1498 net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
1499 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
1500 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
1501 allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit
1502 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
1503 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
1504 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
1505 in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
1506 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum
1507 mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern
1508 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
1509 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
1510 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen
1511 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus
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1524 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh-
1525 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
1526 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
1527 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
1528 einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri-
1529 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
1530 so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g-
1531 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
1532 mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
1533 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
1534 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
1535 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
1536 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr
1537 nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
1538 schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen
1539 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
1540 menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
1541 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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1554 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
1555 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
1556 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
1557 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
1558 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
1559 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
1560 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
1561 zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
1562 schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
1563 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
1564 zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
1565 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
1566 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
1567 lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch
1568 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
1569 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
1570 beschrĂ€nkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
1571 Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau-
1572 schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch
1573 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
1574 die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere
1575 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
1576 denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er-
1577 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
1578 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
1579 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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1592 lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum-
1593 gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
1594 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
1595 losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei
1596 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
1597 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
1598 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
1599 Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
1600 chen werden.
1601      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
1602 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
1603 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
1604 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
1605 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
1606 MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier
1607 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
1608 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
1609 Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf
1610 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
1611      Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
1612 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
1613 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt-
1614 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
1615 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir
1616 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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1629 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden
1630 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
1631 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
1632 den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht,
1633 ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig
1634 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die
1635 ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
1636 sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie-
1637 rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen
1638 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
1639 selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
1640 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der
1641 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
1642 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
1643 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
1644 Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen
1645  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgĂ€ng
1646 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
1647 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
1648 gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird.
1649      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
1650 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt:
1651      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
1652 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
1653 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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1666 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
1667 Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck
1668 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
1669  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
1670 sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
1671 gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
1672 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
1673 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
1674 sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
1675 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
1676 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
1677 sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
1678 Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder
1679 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
1680 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem
1681 Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter-
1682 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den
1683 Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten
1684 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
1685 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde,
1686 in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
1687 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter-
1688 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
1689 Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes
1690 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
1691 auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus-
1692 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
1693 wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den
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1706 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer
1707 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt
1708 beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
1709 nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt
1710 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
1711 ersteren gelangt ist.""
1712                  Soweit Schumpeter.
1713      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
1714 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter-
1715 verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten
1716 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
1717 ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung
1718 im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment
1719 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
1720 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
1721 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
1722 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
1723 abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
1724 dem Wesen nach eine Krise.
1725      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
1726 einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
1727 die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
1728 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
1729 fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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1742 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ-
1743 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
1744 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang-
1745 los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann,
1746 wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns
1747 fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn
1748 wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
1749 ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
1750 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
1751 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
1752 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
1753  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
1754 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
1755 ders der Diskontopolitik.
1756      Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
1757 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
1758 rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf-
1759 schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige
1760 VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
1761 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
1762 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne
1763 indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als
1764 Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen-
1765 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle-
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1779 gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn
1780 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
1781 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
1782 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
1783 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
1784 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
1785 so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die
1786 ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich
1787 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
1788  die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das
1789 ist das Einkommen der Nation.
1790      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
1791 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
1792 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
1793 in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen
1794 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
1795 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
1796 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein-
1797 zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes
1798 der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der
1799 Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
1800 GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu-
1801 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
1802 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar
1803 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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1817 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich
1818 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt
1819 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
1820 den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten
1821 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
1822 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
1823 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
1824 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
1825 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
1826 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
1827 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
1828      Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi-
1829 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir
1830 wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in
1831 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
1832 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
1833 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
1834 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
1835 nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
1836 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
1837 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
1838 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
1839 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
1840 equilibrieren.
1841      Wir können sagen:
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1854      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
1855 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
1856 GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
1857 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
1858 System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits-
1859 ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
1860 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
1861 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
1862 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
1863 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
1864 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In
1865 jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen
1866 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
1867 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
1868 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
1869 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
1870 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er-
1871 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
1872 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
1873 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber
1874 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
1875      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
1876 addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus
1877 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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1894 Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
1895 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
1896 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
1897 der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
1898 wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge-
1899 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt
1900 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
1901 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
1902 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
1903 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
1904 Anteile am gesamten Produktionsfond.
1905      Wir sehen, dass in ordnungsmĂ€ssigem Gang der Wirtschaft
1906 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti-
1907 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
1908 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
1909 und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
1910 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge-
1911 mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
1912 Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie
1913 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein.
1914 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige
1915 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
1916 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
1917 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
1918 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise,
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1931 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
1932 doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
1933 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
1934 seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven
1935 BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter
1936 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
1937 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
1938 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt
1939 und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden.
1940  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
1941 ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
1942 ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar-
1943 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein-
1944 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
1945 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben
1946 dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das
1947 EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
1948 eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam-
1949 menhang zu konstatieren ist.
1950      Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro-
1951 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
1952 so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen,
1953 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
1954 scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten
1955 fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich
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1966 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati-
1967 onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen.
1968      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
1969 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
1970 von Einkommen zu unterscheiden haben:
1971
1972 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
1973 gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-,
1974 Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt-
1975 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
1976 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
1977
1978 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
1979 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
1980 BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
1981 den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
1982
1983 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die
1984 aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend
1985 machen können .
1986
1987 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
1988 licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden.
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2003      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
2004 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
2005 keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch
2006 hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
2007 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
2008 Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
2009 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
2010 einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht
2011 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter,
2012 Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab
2013 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
2014 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
2015 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
2016 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
2017 KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
2018 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren
2019 Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach-
2020 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
2021 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat-
2022 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
2023 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
2024 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
2025 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
2026 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato-
2027 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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2038 Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen,
2039 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
2040 lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus-
2041 gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss-
2042 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd-
2043 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei-
2044 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
2045 sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet
2046 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
2047 lÀufen ausgleichen.
2048      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
2049 der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
2050 preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des
2051 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
2052 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
2053 seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass
2054 diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer-
2055 den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
2056 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
2057 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
2058 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
2059 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
2060 die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal-
2061 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein-
2062 rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
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2072
2073 Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
2074 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
2075 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber
2076 dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von
2077 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
2078 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
2079 kalkulierten Preis.
2080      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
2081 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
2082 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
2083 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
2084 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir
2085 sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden-
2086 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff-
2087 quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
2088 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
2089 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
2090 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
2091 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als
2092 Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich
2093 stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher
2094 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
2095 drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
2096 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
2097 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
2098 lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen
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2109 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
2110 von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier
2111 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
2112 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das
2113 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
2114 AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
2115 nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen
2116 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
2117 sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin,
2118 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
2119 fassung.
2120      Ivvmvv Gelde, dem ReprĂ€sentanten unseres Nominaleinkommens
2121 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere
2122 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
2123 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
2124 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
2125 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
2126 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
2127 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt-
2128 schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel
2129 sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das
2130 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg-
2131 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
2132 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
2133 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
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2145 Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung
2146 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
2147 schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd-
2148 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
2149 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
2150 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
2151 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
2152 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
2153 tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
2154 in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen
2155 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
2156 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
2157 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
2158 Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des
2159 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
2160 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
2161 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
2162 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
2163 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
2164 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
2165 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
2166 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
2167      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
2168 in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung.
2169 In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit
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2180 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
2181 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
2182 aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird.
2183      Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die
2184 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
2185 wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild
2186 vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
2187 doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
2188 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum-
2189 gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
2190 Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst
2191 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
2192 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
2193 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
2194 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
2195 von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
2196 sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
2197 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger
2198 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
2199 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
2200 wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
2201 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen
2202 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
2203    Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
2204 die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen,
2205 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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2216 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
2217 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
2218 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
2219 dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
2220 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
2221 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
2222 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
2223 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
2224 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
2225 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
2226 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
2227 der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
2228 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
2229 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital-
2230 markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner
2231 eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
2232 Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
2233 niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
2234 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
2235 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
2236 den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
2237 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
2238 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
2239 gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert-
2240 einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst.
2241 Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter-
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2252 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
2253 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
2254 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche
2255 Bild.
2256
2257      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
2258 GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
2259 Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer
2260 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
2261 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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2275 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
2276 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
2277  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
2278 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
2279 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert
2280 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich-
2281 keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad
2282 erhoffen liessen.
2283      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
2284 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die
2285 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
2286 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
2287 fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten;
2288 lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch-
2289 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
2290 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
2291
2292      Schon in den AnfĂ€ngen des wirtschaftlichen Verkehrs
2293 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
2294 zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
2295 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
2296 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
2297 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
2298 tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
2299 muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
2300 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
2301 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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2314 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
2315 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
2316 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
2317 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
2318 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
2319 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
2320 und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun
2321 grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen,
2322 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
2323 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
2324 ten.
2325
2326      Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
2327 Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende
2328 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil-
2329 bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
2330 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
2331 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen
2332 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei-
2333 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen.
2334 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische
2335 Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
2336 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
2337 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar
2338 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
2339 fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge-
2340 mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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2353 schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
2354 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
2355 von Edelmetallen.
2356      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
2357 fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
2358 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen-
2359 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
2360 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
2361 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
2362 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
2363 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
2364 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
2365 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
2366 ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
2367 der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
2368 ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der
2369 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
2370 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
2371 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
2372 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
2373 reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
2374 Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
2375 weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun-
2376 gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen
2377 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen
2378 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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2391 beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein-
2392 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
2393 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
2394 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
2395 in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
2396 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber-
2397 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
2398 schließende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank-
2399 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
2400 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
2401 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
2402 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
2403 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
2404 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
2405 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
2406 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
2407 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
2408 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
2409 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten
2410 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
2411 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
2412 in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen
2413 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
2414 um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder
2415 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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2428 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
2429 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
2430 bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
2431 stanz in sich birgt.
2432      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
2433 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
2434 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
2435 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
2436 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
2437 gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit,
2438 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
2439 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines
2440 dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
2441 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
2442 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
2443 subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
2444 wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
2445 in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf-
2446 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
2447 der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
2448 unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
2449 der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
2450 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
2451 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen
2452 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber-
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2465 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
2466      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
2467 von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten?
2468 Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold
2469 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
2470 erhalten.
2471      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
2472 nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht
2473 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
2474 folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht,
2475 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie
2476 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den
2477 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
2478 das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut
2479 von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
2480 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
2481      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
2482 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
2483 die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver-
2484 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als
2485 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
2486 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch-
2487 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
2488 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
2489 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
2490 dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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2503 begrifflich nicht damit zusammenhÀngt.
2504      Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
2505 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
2506 mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von
2507 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir
2508 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
2509 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
2510 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
2511 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
2512 dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische
2513 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
2514 ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
2515 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
2516 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein-
2517 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
2518 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
2519 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie
2520 zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
2521 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
2522 notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche
2523 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
2524 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
2525 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen;
2526 die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir
2527 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser-
2528 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von
2529 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner-
2530 halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t
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2543 sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt-
2544 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
2545 Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
2546 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
2547 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
2548 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
2549 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
2550 GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
2551 Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
2552 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
2553 Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
2554 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
2555 jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not-
2556 wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ-
2557 teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr
2558 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
2559      Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die
2560 lautete:
2561 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
2562 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
2563 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb-
2564 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
2565 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
2566 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
2567 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
2568 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen
2569 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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2582 2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten
2583 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
2584      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
2585 mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd-
2586 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
2587 ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be-
2588 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein-
2589 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe,
2590 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
2591 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
2592 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja
2593 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
2594 mal des Geldes bedeutete.
2595      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
2596 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
2597 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
2598 erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
2599 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
2600 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
2601 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
2602 GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
2603 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
2604 rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch-
2605 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
2606 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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2619 tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
2620 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
2621 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
2622 auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns
2623 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
2624 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert-
2625 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
2626 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
2627      Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert-
2628 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre
2629 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
2630 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
2631 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
2632 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
2633 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
2634 noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
2635 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
2636 an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
2637 oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns
2638 noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig.
2639        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
2640 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
2641 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
2642 historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
2643 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
2644 nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens
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2657 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
2658 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
2659 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
2660 kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern
2661 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom-
2662 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
2663 und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu-
2664 rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
2665 notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel-
2666 chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite-
2667 re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen
2668   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
2669 Entwicklung zu skizzieren.
2670     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
2671 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes
2672 und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus-
2673 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
2674 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
2675 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
2676 metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
2677 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
2678 ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung
2679 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
2680 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
2681 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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2694 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
2695 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
2696 mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
2697 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
2698 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
2699 sich ĂŒner den Stoff erhebt.
2700      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
2701 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
2702 dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr
2703 ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet.
2704 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
2705 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
2706 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl-
2707 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
2708 die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
2709 wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
2710 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
2711 ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich,
2712 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek-
2713 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
2714 handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak-
2715 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
2716 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
2717 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr
2718 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die
2719 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger
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2732 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
2733 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
2734 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
2735 Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr
2736 den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche
2737 Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
2738 Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
2739 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh-
2740 rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul-
2741 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
2742 Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur
2743 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
2744 den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
2745 nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte
2746 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
2747 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi-
2748 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
2749 tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
2750 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
2751 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die
2752 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten
2753 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
2754 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
2755 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
2756 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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2769 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
2770 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
2771 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
2772 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
2773 Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
2774 ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat-
2775 lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei
2776 ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
2777 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
2778 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
2779 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
2780 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
2781      Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet,
2782 können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
2783 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren
2784 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
2785 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
2786 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
2787 der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe-
2788 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
2789 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
2790 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
2791 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
2792 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren.
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2805 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
2806 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
2807 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
2808 Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht,
2809 das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat"
2810 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
2811 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
2812 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
2813 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
2814 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
2815 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen
2816 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
2817 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
2818 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst
2819 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir
2820 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
2821 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
2822      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
2823 lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung,
2824 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick
2825 der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
2826 lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote
2827 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
2828 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per-
2829 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
2830 derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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2843 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
2844 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
2845 allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
2846 che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das
2847 wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
2848 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
2849 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
2850 GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
2851 stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in
2852 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
2853 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
2854 net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
2855 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
2856 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
2857 allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit
2858 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
2859 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
2860 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
2861 in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
2862 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum
2863 mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern
2864 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
2865 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
2866 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen
2867 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus
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2880 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh-
2881 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
2882 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
2883 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
2884 einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri-
2885 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
2886 so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g-
2887 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
2888 mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
2889 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
2890 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
2891 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
2892 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr
2893 nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
2894 schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen
2895 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
2896 menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
2897 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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