Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / II




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  8      Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
  9 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
  10 eng verschlungenen Zusammenhängen erkennen wollen. Dabei ist es uns
  11 klar, dass wir das Verständnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
  12 Studium der Münzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
  13 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
  14 täglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
  15 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine Individualität verloren
  16 und ist nunmehr in der Quantität vor anderen Dingen differenziert.
  17      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche Tä-
  18 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
  19 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
  20 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
  21 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
  22 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
  23 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
  24 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
  25 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
  26 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
  27 len und es bleiben übrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
  28 gegeneinander wägen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
  29 setzend.
  30      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
  31 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
  32 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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16        So lose auch bei nachlässigerer Betrachtung eine
17    Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufs mit der Wertein-
  50      So lose auch bei nachlässiger Betrachtung eine
  51  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
18 52  heit zusammenhängen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
19 53  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befähigt
20   ist, so wird uns doch gerade aus dieser Avvnvvschauung, die eigentlich,
  54 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
21 55 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
22 56 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
23 57 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn für unsere Untersu-
24 58 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
25   nimmer dem Winke der Tvvhvveorie, die Werteinheit wandelt und formt
  59 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
26 60 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
27 61 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mählich
28 62 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die äusseren
29 63 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
30 64 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
31   und ihr Sein in den fei**ns**ten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
  65 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
32 66 spürt haben, dann müssen wir mit dem wissenschaftlichen Rüstzeug
33   die Sonde anlegen, um den Kern, den Ivvnvvhalt und den Geist der Wert-
  67 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
34 68 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschälen.
35 69      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
36   gutes war, den zufälligen Austausch von Wvvavvren zwischen Einzelper-
  70 gutes war, den zufälligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
37 71 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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  85 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
  86 eng verschlungenen Zusammenhängen erkennen wollen. Dabei ist es uns
  87 klar, dass wir das Verständnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
  88 Studium der Münzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
  89 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
  90 täglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
  91 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine Individualität verloren
  92 und ist nunmehr in der Quantität vor anderen Dingen differenziert.
  93      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche Tä-
  94 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
  95 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
  96 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
  97 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
  98 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
  99 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
  100 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
  101 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
  102 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
  103 len und es bleiben übrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
  104 gegeneinander wägen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
  105 setzend.
  106      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
  107 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
  108 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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  127  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
  128  heit zusammenhängen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
  129  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befähigt
  130 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
  131 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
  132 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
  133 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn für unsere Untersu-
  134 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
  135 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
  136 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
  137 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mählich
  138 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die äusseren
  139 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
  140 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
  141 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
  142 spürt haben, dann müssen wir mit dem wissenschaftlichen Rüstzeug
  143 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
  144 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschälen.
  145      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
  146 gutes war, den zufälligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
  147 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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50 160 kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen,
51 161 wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch
52 162 die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten
53   war, sollte von dieser Svvevvite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
54   so wird auch der schon hieraus erkennbare Gvvevvist der Werteinheit
  163 war, sollte von dieser Seite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
  164 so wird auch der schon heiraus erkennbare Geist der Werteinheit
55 165 gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag,
56 166 auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be-
57 167 rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles
58   verbindendes Bvvavvnd zu schlingen, mit anderen W**o**rten, dem ganzen
  168 verbindendes Band zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen
59 169 wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut-
60 170 lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flüs-
61   sigen Abwicklung zu verhelfen. W**i**r sprechen in jener Zeit von Welt-
  171 sigen Abwicklung zu verhelfen. Wir sprechen in jener Zeit von Welt-
62 172 wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben
63 173 nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen müs-
64 174 sen, die den anderen gegenüber als eine solidarisch haftende Ein-
65   heit in die Evvrvvscheinung tritt. Uvvnvvd jede dieser Einheiten hat wieder-
  175 heit in die E^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder-
66 176 um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs-
67 177 einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die Kräfte dazu aus sich
68   selbst schöpfen. Diese Kvvrvväfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
69   relatives Mvvavvximum an Gütern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
  178 selbst schöpfen. Diese Kräfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
  179 relatives Maximum an Gütern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
70 180 einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden Schlüssel ver-
71   teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kap**i**tal "
72   erübrigt wird, diesen Mechanismus **i**nsgesamt wollen wir den Kreis-
  181 teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kapital "
  182 erübrigt wird, diesen Mechanismus insgesamt wollen wir den Kreis-
73 183 lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man
74 184 das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld-
75 185 wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch
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88   noch von einer Tvvavvuschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
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  198 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
89 199 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
90 200 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
91 201 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
94 204 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
95 205 zwei stofflichen Gütern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
96 206 schaft müssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
97   einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche,
98   zum Kvvovvnsum drängt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
  207 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
  208 zum Konsum drängt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
99 209 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
100 210 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
101 211 lichen Perspektive aus gesehen alle Güter die verzehrt oder doch
102 212 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
103   Auch wenn das Gvvevvld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
  213 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
104 214 beschränkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
105   Ewiges darstellt und immer auf's neue gegen Genussgüter zu tau-
  215 Ewiges darstellt und immer auf´s neue gegen Genussgüter zu tau-
106 216 schen bereit ist, auch dann wird, natürlich immer nur periodisch
107 217 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
108 218 die über den Eigenbedarf verfügungsfreien Waren gegen andere
109 219 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
110   denen Möglichkeiten der grösste Sättigungsgrad des Kvvovvnsums er-
111   reicht ist. Von diesem Augenblick an ist das Geld begrifflich
  220 denen Möglichkeiten der grösste Sättigungsgrad des Konsums er-
  221 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
112 222 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
113 223 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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126 236 lendetem Austausch seine überschüssigen Produkte in andere Konsum-
127   güter mittels jenes Geldes doch immer wieder gleich gross sein
128   müsste. Vvvavvrianten mögen wohl im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
129   heit möglich sein. Ivvnvv anderen Falle, wo das Geld in einem stoffwert-
  237 güter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
  238 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
130 239 losen Material vergegenständlicht ist, und das ganz besonders bei
131 240 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
132   das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
133   wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tvvavvusch zwischen Geld und
  241 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
  242 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
134 243 Ware, wenn überhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
135 244 chen werden.
136 245      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
137 246 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
138 247 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
139   men als Tvvavvuschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
140   Aeuquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tvvavvusch zu legen, kann durch
  248 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
  249 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
141 250 Machtverhältnisse getrübt bis schrill gestört werden, aber hier
142   bei der Betrachtung des Kvvrvveislaufs kann es nur darauf ankommen,
  251 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
143 252 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
144 253 Störung plus und minus sich aufhebt und der Güterausgleich auf
145 254 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
147 256 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
148 257 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus über das durchschnitt-
149 258 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
150   Gesellschaft der Gvvlvveichen" hinaus schwingt oder zurückbleibt. Wir
151   sahen--_--nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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  259 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurückbleibt. Wir
  260 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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164   ni**c**ht mehr das Werk seiner Arbeit verfügungsbereit in Händen
165   hat, dass die Svvpvvanne eine immer grössere zu werden vermag, je
166   entfernter der W**i**rtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
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  273 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfügungsbereit in Händen
  274 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
  275 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
167 276 den Produktionsmitteln steht, je weiter die Abhängigkeit reicht,
168   ohne aber, was wesentlich ist, der äusserlichen Fvvrvveiheit verlustig
169   zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich --ed--definitiv nur
170   gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natürlich für die
  277 ohna aber, was wesentlich ist, der äusserlichen Freiheit verlustig
  278 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natürlich für die
171 279 ganze Güterwelt von Gültigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
172   sieren sich im Endzustande zwei gleiche Güterkomplexe. Die Schwie-
  280 sieren sich im Endzustande zwei gleiche Güterkomplexe.Die Schwie-
173 281 rigkeit, das plastisch zu erkennen, müssen wir hier im besonderen
174   darin suchen, dass in der modernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
  282 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
175 283 selbständige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
176   Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der Güter**e**ntnahme aus der
177   Wirtschaft, am Kvvovvnsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
  284 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der Güterentnahme aus der
  285 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
178 286 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
179 287 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
180 288 Geldes über den güterwirtschaftlichen wesentlichen Vorgängen
181    gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle Vorgänge
182   **h**ier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
  289  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle Vorgäng
  290 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
183 291 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
184 292 gerecht und uns allgemein verständlicher wird.
185 293      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
186   wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausführt:
  294 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgeführt:
187 295      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
188 296 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
189   und zwar realiesieren sich Produktion und Verteilung durch den
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  297 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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202   Austausch von produktiven Lvvevvistungen sachlicher und persönlicher
203   Natur gegen Gvvevvnussgüter. Für letztere allein gelte der Ausdruck
204   Sozialprodukt. Die Pvvrvvoduktion ist wirtschaftlich nichts anderes
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  310 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
  311 Natur gegen Genussgüter. Für letztere allein gelte der Ausdruck
  312 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
205 313  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
206 314 sie in den Geschäftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
207   gegen Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Uvvnvvternehmer
208   tauschen das Sozialprodukt gegen Bvvovvden- und Arbeitsleistungen und
  315 gegen Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  316 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
209 317 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
210   sie wieder Genussgüter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
  318 sie wieder Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  319 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
  320 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  321 sie wieder Genussgüter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
211 322 Produktionsmitteln tauschen gegen Genussgüter und diese wieder
212 323 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
213 324 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hängt von dem
216 327 Mechanismus eine Güterquantität und alle diese Güterquantitäten
217 328 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
218 329 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden würde,
219   in zwei Mvvävvrkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
220   mer Nachfragende--n--, die Konsumenten Anbietende, auf dem Genussgüter-
  330 in zwei Märkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
  331 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem Genussgüter-
221 332 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
222   Geld gegen Genussgüter. Die Kvvovvnsumenten des Genussgütermarktes
223   sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt alvvsvv Anbietende
224   auftreten und können auf dem Gvvevvnussgütermarkt dasselbe Geld aus-
  333 Geld gegen Genussgüter. Die Kuuouunsumenten des Genussgütermarktes
  334 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
  335 auftreten und können auf dem Genussgütermarkt dasselbe Geld aus-
225 336 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
226 337 wobei die Unternehmer bezüglich ihrer eigenen Leistung den
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246 357      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
247 358 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der Güter-
248 359 verteilung zu suchen haben und der Schlüssel, der uns die Pforten
249   zum Kvvovvnsum öffnet, den finden wir im Einkommen. Der Konsumtrieb
  360 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
250 361 ist das Schwungrad für jegliche Produktion, für jegliche Bewegung
251 362 im Wirtschaftskörper überhaupt. Er ist immer das primäre Moment
252 363 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
253 364 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
254   bunden sein. Eine Vvvorvvauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
255   ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Kvvovvnsum
256   abhängig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme der
257   Ware, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
  365 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
  366 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
  367 abhängig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
258 368 dem Wesen nach eine Krise.
259 369      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
260 370 einer früheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
261   die vom erfahrungsgemäss vorauserwartetem heutigen Kvvovvnsum vor-
262   geschrieben wurde. Mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
  371 die vom erfahrungsgemäse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
  372 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
263 373 fen wir die Güter früherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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  382 - 27 -
273 383
274 384
275 385
276 386 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden Gü-
277   tvvervvstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
278   Kvvovvnsumtion in gewissen Gvvrvvenzen sich die Wage halten müssen. Zwang-
279   los finden wir hier die Erklärung mancher Krise: nämlich dann,
280   wenn wir aus der Mvvüvvndung mehr Kvvovvnsumgüter erwarten, als diese uns
  387 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
  388 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten müssen.Zwang-
  389 los finden wir hier die Erklärung mancher Krise:nämlich dann,
  390 wenn wir aus der Muuüuundung mehr Kuuouunsumgüter erwarten, als diese uns
281 391 für den Augenblick zuführen kann, oder in anderer Variation, wenn
282   wir einen späteren Kvvovvnsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
283   ben versuchen und für diese dahin zielende, sich aber erst später
284   realisierende Tätigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
285   langen. Hier der wirtschaftlichen Evvnvvtwicklung keine Fesseln anzu-
  392 wir einen späteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
  393 ben versuchen und für diese dahin zielende, sich aber erst später realisierende Tätigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
  394 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
286 395 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
287 396 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
288    Svvovvrgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
289   auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank-- und beson-
  397  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
  398 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
290 399 ders der Diskontopolitik.
291 400      Wir stellen für unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
292 401 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
293 402 rechnen haben, die uns in ihren Zahlenausdrücken zwar keinen Auf-
294 403 schluss über deren absolute Werte, wohl aber über das gegenseitige
295 404 Verhältnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
296   einmal historisch--o--aus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
  405 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
297 406 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden müssen, ohne
298   indes an dem Kern des Wert**g**ebr**i**ffes rütteln zu wollen, der als
  407 indes an dem Kern des Wertbegriffes rütteln zu wollen, der als
299 408 Maass des gegenseitigen Abwägens nur die wirtschaftlich notwen-
300 409 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulässt. Wenn nicht grundle-
301 410
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  419 - 28 -
311 420
312 421
313 422
314 423 gende Produktionsänderungen eintreten und besonders dann, wenn
315 424 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
316   mit gegebenen Grössen zu rechnen haben . Die Werteinheit hat die
  425 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
317 426 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
318   aufzuzeigen. Wohl aber muss jedes Gvvuvvt seinen absoluten Wert aus
  427 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
319 428 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
320 429 so gilt es natürlich für jedes andere Gut und alle Güter, für die
321 430 ganze Produktion der Volkswirtschaft überhaupt. Die wirtschaftlich
322 431 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
323 432  die Produktionskosten der Güter und diese Aufwende insgesamt das
324 433 ist das Einkommen der Nation.
325        Die Kalkulation ist nichts weiter, als eine Addition von
326   aufzuwendenden **P**roduktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
  434      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
  435 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
327 436 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
328 437 in die Preise aufteilen, denn meist müssen wir praktisch bei ihnen
329   mit der starren oberen Gvvrvvenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
  438 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
330 439 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
331 440 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begründet sind, im ein-
332 441 zelnen zu untersuchen haben. Für die Betrachtung des Kreislaufes
333   der Wirtschaft und insbesondere für das Erkennen des Wesens der
  442 der Wirtschaft und insbesondeere für das Erkennen des Wesens der
334 443 Werteinheit genügt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
335 444 Güter, alle Einkommen in sich enthalten müssen, dass aber der Zu-
336 445 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
337 446 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, für den einzelnen gar
338 447 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
339 448
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347 456
348        - 29 -
  457 - 29 -
349 458
350 459
351 460
352 461 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. Füglich
353 462 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur Verfügung gestellt
354   haben, die es ihm dennoch ermöglicht, den realen Wert seines Anteils,
355   den er irgendeinem Gvvutvve zugeführt hat, in anderen gleichen Werten
  463 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
  464 den er iirgendeinem Gvvutvve zugeführt hat, in anderen gleichen Werten
356 465 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
357 466 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
358   sönliche und Ivvnvvdividuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
  467 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
359 468 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
360 469 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
361 470 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
362   auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen s**u**chen.
363        Zum Realeinkommen, zum Kvvovvnsumgütermarkt ist uns das Nomi-
  471 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
  472      Zum Realeinkommen, zum Kvvovvnsumgütermarkt ist und das Nomi-
364 473 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen müssen wir
365 474 wieder den Anschluss an die Güterwelt finden, von der wir uns in
366   der arbeitsteiligen Wvvivvrtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
367   Nominaleinkommen muss insgesamt das Rvvevvaleinkommen vom Markte wie-
  475 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
  476 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
368 477 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
369 478 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
370   nung der Quantitätstheorie muss der Avvuvvsgleich von Einkommens-und
  479 nung der Quantitätstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
371 480 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
372   dass dieser* Endzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
  481 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
373 482 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
374 483 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
375 484 equilibrieren.
376 485      Wir können sagen:
377 486
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381 490 ===30===
382 491 #||
383 492 ||
384 493
385        - 30 -
  494 - 30 -
386 495
387 496
388 497
389 498      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
390 499 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
391   vvGvvültigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
  500 Gültigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
392 501 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
393 502 System der Preise, d.h. zahlenmässig differenzierte Werteinheits-
394 503 ausdrücke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
395 504 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
396 505 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
397   Relationen eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
398   wertigem (Tauschgut ) doch Gvvlvveichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
399   auf das Sozialprodukt den Lvvevvistenden zur Verfügung stellen. In
  506 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
  507 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
  508 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur Verfügung stellen. In
400 509 jedem Falle muss die Brücke geschlagen werden zwischen Einkommen
401 510 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
402   das Vorherrschen der Werteinheit, die in Geld oder der Wirkung
403   nach geldgleicher Fvvovvrm das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
  511 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
  512 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
404 513 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
405   Gemeinschaft verbindet. Dvvovvch ist die Werteinheit eine ältere Er-
406   scheinung und hat dort ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
  514 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine ältere Er-
  515 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
407 516 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
408 517 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenüber
409 518 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
415 524
416 525
417 526
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421 530 ===31===
422 531 #||
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424 533
425        - 31 -
  534 - 31 -
426 535
427 536
428 537
429 538 Die Paralellität in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
430   einkommen **u**nd den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
  539 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
431 540 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
432 541 der Güter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
433 542 wände und damit die Einkommen sich sammeln, Stücke gleichen Ge-
434 543 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufügen; ja es führt
435   kein anderer Weg zur Pvvrvvoduktion als durch Aufwendungen von Arbeit
  544 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
436 545 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
437 546 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
438   Evvrvvzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
  547 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
439 548 Anteile am gesamten Produktionsfond.
440        Wir sehen, dass in vvovvrdnungsmässigem Gang der Wirtschaft
441   die Bvvivvndungen so starke sind, dass von einem quantitätstheoreti-
442   schem Avvuvvsschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
  549      Wir sehen, dass in ordnungsmässigem Gang der Wirtschaft
  550 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitätstheoreti-
  551 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
443 552 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
444   und dasselbe. Die Gvvüvvterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
445   gegebene Gvvrvvössen vor, denn die Produktionsweise ändert sich allge**-**
  553 und dasselbe. Die Güterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
  554 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise ändert sich allge-
446 555 mein meist nicht spr--i--[ergänzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
447 556 Produkte ordnen sich in Verhältnismässigkeit schon ehedem sie
448   auf den Markt gelangen diesem Netz von Re**l**ationen ungefähr ein.
449   Mit der Grösse der Produktion und den Pvvrvveisen wird als abhängige
450   Grösse das Nominaleinkommen **i**n absolut gleicher Höhe geschaffen.
451   Preiskampf und vvPvvreisrevolution kann begrifflich nicht möglich
  557 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefähr ein.
  558 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhängige
  559 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
  560 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
452 561 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
453 562 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle Güterpreise,
454 563
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458 567 ===32===
459 568 #||
460 569 ||
461 570
462        - 32 -
463  
464  
465  
466   das andre Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
  571 - 32 -
  572
  573
  574
  575 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
467 576 doch sich gegenseitig aufheben müssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
468 577 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
469   seinen subjektiven Wertschätzungen einerseits und den objektiven
  578 seinen objektiven Wertschätzungen einerseits und den objektiven
470 579 Beschaffungswiderständen andererseits werden diese oder jene Güter
471   herangezogen werden. Was aber in diesem Zvvuvvsammenhang mitbestimmt
  580 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
472 581 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
473 582 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der Intensität
474   und der Qualität der Pvvrvvoduktion beeinflusst und geändert werden.
  583 und der Qualität der Produktion beeinflusst und geändert werden.
475 584  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
476 585 Produktionsverhältnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
477 586 ten Verhältnis zu einander stehen müssen; dass Unternehmer und Ar-
478   beiter, Bauer, Beamter und freie B**e**rufe nicht willkürlich nebenein-
  587 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkürlich nebenein-
479 588 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
480 589 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen müssen. Neben
481   dem Preisgebände oder besser mit dem Preisgebände ist auch das
482   Einkommensgebäude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei **b**eiden
  590 dem Preisgebäude oder besser mit dem Preisgebäude ist auch das
  591 Einkommensgebäude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
483 592 eine absolute Starrheit erreicht wäre, aber doch ein innerer Zusam-
484 593 menhang zu konstatieren ist.
485        Der Kvvrvveislauf der Wirtschaft würde bei uns in dem Pro-
486   blem gipfeln, die Evvivvnkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
  594      Der Kreislauf der Wirtschaft würde bei uns in dem Pro-
  595 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
487 596 so zu ordnen und so unter alle Einkommensempfänger zu verteilen,
488 597 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
489 598 scheinen kann, als während der Produktion gleichnamige Einheiten
490 599 für die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin müssen sich
491 600
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495 604 ===33===
496 605 #||
497 606 ||
498 607
499        - 33 -
500  
501   aller, abe**r** auch alle Berufsgruppen teilen. Ivvnvv den Güterkalkulati-
502   onen finden wir die Substanz für alle Evvivvnkommen.
  608 - 33 -
  609
  610 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den Güterkalkulati-
  611 onen finden wir die Substanz für alle Einkommen.
503 612      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
504 613 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
505 614 von Einkommen zu unterscheiden haben:
507 616 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
508 617 güter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, Händler, Zins-,
509 618 Renten- Gehalts- und Lohnempfänger. Sie stellen die primäre Haupt-
510   einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der **G**esell-
  619 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
511 620 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
512 621
513 622 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
517 626
518 627 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, Künstler usw., die
519 628 aus den freiwilligen Abgaben aller übrigen ihren Anteil geltend
520   machen können.
  629 machen können .
521 630
522 631 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
523 632 licher Art durch den Fiskus kaufkräftig werden.
524 633
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526   ||
527   ||#
528   ===34===
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532 640
533 641 ===35===
534 642 #||
535 643 ||
536 644
537        - 35 -
538  
539        Was an jeder bildlichen Dvvavvrstellung fehlerhaft sein
  645 - 35 -
  646
  647      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
540 648 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
541   keit natürlich im organischen Fvvlvvusse befinden. Das müssen wir auch
  649 keit natürlich im organischen Flusse befinden. Das müssen wir auch
542 650 hier berücksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
543 651 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
544 652 Para[ergänzt handschriftlich: l]ellität von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
549 657 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
550 658 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
551 659 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
552   bleiben **i**hnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
553   Kvvovvnsumgütermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
  660 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
  661 Konsumgütermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
554 662 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundären
555 663 Einkommenszweige sich gegenseitig Zuschüsse leisten, der Einfach-
556 664 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
557   Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar für die Abtretenden pri**v**at-
  665 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar für die Abtretenden privat-
558 666 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
559   das sich in sog. volkswirtschaftl**i**ch**e**m Kapital niedergeschlagen
  667 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
560 668 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
561 669 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
562 670 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergänzt handschriftlich:, ] einen obligato-
563 671 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
564 672
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573 681
574 682 Halbfabrikate gelten als Genussgüter, denn es ist leicht zu ersehen,
575 683 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
576 684 lationen als ein fertiger Posten erschienen, für den in der voraus-
577 685 gegangenen Produktion Einzelarbeitsaufwände entlohnt werden muss-
578 686 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und Händ-
579   leranteil **z**ugerechnet. Des weiteren sind die Posten für Abschrei-
  687 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten für Abschrei-
580 688 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
581 689 sehen 20 mal 5 zurückbehalten, dafür dann einmal 100 aufgewendet
582 690 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
583 691 läufen ausgleichen.
584 692      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
585 693 der erzeugten Güter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
586   preise. Das ist nichts z**u**fälliges, sondern die notwendige Fol**g**e des
  694 preise. Das ist nichts zufälliges, sondern die notwendige Folge des
587 695 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
588   Wenn wir sagen, die Pvvrvveise und in ihnen die Idee der Werteinheit
  696 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
589 697 seien Verhältniszahlen zwischen den einzelnen Güterwerten, so dass
590 698 diese vergleichbar und gesellschaftlich gültig austauschbar wer-
591 699 den, so müssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
592 700 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
593 701 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
594 702 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
595   Nominaleinkommen sind das Spiegelbild der Preise und so können wir
596   die letzteren auch als Verhältniszahlen zwischen Real-und Nominal-
597   einkommen bezeichnen. Dass wir den Preisen die primäre Rolle ein-
598   räumen, könnte als gegen die Tvvavvtsachen verstossend erschienen, denn
599  
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  703 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
  704 die letzteren auch als Verhältniszahlen zwischen Real- und Nominal-
  705 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primäre Rolle ein-
  706 räumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
  707
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  715 - 37 -
608 716
609 717 äusserlich treten tatsächlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
610   und nehmen möglichst an dem Pvvrvveise im einzelnen die letzte Kor-
611   rektur vor; aber die Pvvrvveise sind nicht nur historisch gegenüber
  718 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
  719 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenüber
612 720 dem Nominaleinkommen das Ursprüngliche, sondern selbst in der von
613 721 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
614 722 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
622 730 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprünglich nur Stoff-
623 731 quantitäten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
624 732 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
625   Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfalle wohl verschieden;
626   sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat-
  733 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
  734 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
627 735 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale Güter direkt als
628   Einkommen z**u** erhalten**.** Während also Real- und Nominaleinkommen sich
629   stets devvcvvken müssen, weil es nur verschiedene Ausdvvrvvücke gleicher
630   vvSvvache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3. Aus-
  736 Einkommen zu erhalten, während also Real. und Nominaleinkommen sich
  737 stets decken müssen, weil es nur verschiedene Ausdrücke gleicher
  738 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
631 739 drucksform dafür; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
632   griffe sein und kann nur in der Avvuvvsschliesslichkeit des Einkom-
  740 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
633 741 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
634 742 lebt, um die Güter auszutauschen, die eine Fülle von Relationen
635 743
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645 753 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
646   von Nvvovvminaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
  754 von Nominaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
647 755 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
648   decken wir auf, wenn wir den Mvvevvchanismus kurz erklären, wie das
  756 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklären, wie das
649 757 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
650   Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anl**e**h-
  758 Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
651 759 nung an die Güterproduktion zur Schöpfung bringen müssen. Stellen
652 760 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
653   sels als die der Vvvovvllendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
  761 sels als die der Vollendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
654 762 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
655 763 fassung.
656 764      Ivvmvv Gelde, dem Repräsentanten unseres Nominaleinkommens
657   haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir **u**nsere
  765 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir --i--unsere
658 766 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
659   her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe vo**n** Dienst
  767 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
660 768 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
661 769 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
662 770 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
666 774 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und füg-
667 775 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
668 776 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
669   Forderungsrechten, welche die Arbeiter wieder**um** ihren Unternehmer
670  
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  777 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
  778
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681   vvUnvvternehmer geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
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  788
  789 Unternehmer [sic] geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
682 790 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
683 791 schaft haben, und darum entäussern wir uns unserer vergegenständ-
684 792 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
685 793 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
686 794 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
687   private Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
  795 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
688 796 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
689 797 tiger Abhängigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
690 798 in einander greift, wo alle für einen und einer für alle zusammen
696 804 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
697 805 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
698 806 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
699   Forderungsrecht, eben unser Evvivvnkommen sich aufgelöst hat und in
  807 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
700 808 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
701 809 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
702 810 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
703 811      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
704 812 in der Wirtschaft gegenübertritt, beruht auf einer Täuschung.
705   Ivvnvv Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
706  
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708   ||
709   ||#
  813 In Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
  814
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  822 - 40 -
715 823
716 824 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
717 825 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
718 826 aufsteigen und wieder in's Nichts zurückfallen, verursacht wird.
719 827      Es könnte hier natürlich nicht unsere Aufgabe sein, die
720   Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schilde**r**n
721   wollen, das sind die Zvv**u**vvsammenhänge, soweit sie das gezeichnete Bild
  828 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
  829 wollen, das sind die Zvvuvvsammenhänge, sowiet sie das gezeichnete Bild
722 830 vollenden müssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
723 831 doch die Hauteinwände betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
724 832 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfähige Konsum-
725   güter repräsentiert, das können wir ruhig **xxx** dem viel bekritelten
  833 güter repräsentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
726 834 Profitstreben der Privatwirtschaft überlassen. Sie hat selbst
727 835 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
728 836 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
729   in den geforderten prima U**n**terschriften, sondern in der wirt-
  837 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
730 838 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
731 839 von Wechseln notleidend würde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
732 840 sel für ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
733 841 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf Gläubiger
734   wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nicht als Einkommen
  842 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
735 843 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
736 844 wieder einlösen. Im übrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
737 845 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die übrigen
738 846 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
739 847    Doch zurück zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
740   die wir m**i**t dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
741   eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehun**g**
742  
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744   ||
745   ||#
  848 die wir mit dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
  849 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
  850
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752 860 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
753 861 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
755 863 dann müssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
756 864 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
757 865 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
758   bezahlt**,** es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl. f]gerechnet, Wechsel dienen
  866 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
759 867 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
760 868 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
761   suchen haben. Wvvavvs das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
  869 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
762 870 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
763   der Verkehr souverän. D**e**nken wir nun daran, dass das gleiche Geld
764   teilweise als blosses Rech**en**geld z.B. an den Quartalsterminen
  871 der Verkehr souverän. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
  872 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
765 873 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tätig ist, den Kapital-
766 874 markt zu speisen. In diesen Fällen steht das Geld fern seiner
767   eigentlichen primären Funktion. Dvvavvs Geld ist auf der einen Seite
768   Bescheinigung für unsere vvLvveistung, die sich in realem Gute hat
769   niederschlagen müssen, das auf dem Mvvavvrkte erscheinen wird, auf der
770   anderen Seite ist es eine Avvnvvweisung auf wieder ein reales Gut ;
  875 eigentlichen primären Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
  876 Bescheinigung für unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
  877 niederschlagen müssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
  878 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
771 879 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
772 880 den realen Gütern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
773   als eine Folgeerscheinung des [sic] heutigen Produktionsweise. Diesen
  881 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
774 882 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
775 883 gesehen, zu leisten, weil es im Zvvuvvsammenfügen und Teilen von Wert-
776   einheiten auch die Gvvüvvter vergleichbar und teilbar werden lässt.
777   Die Werteinheit schafft Pvvrvveise und lässt durch sie den Güter-
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  884 einheiten auch die Güter vergleichbar und teilbar werden lässt.
  885 Die Werteinheit schafft Preise und lässt durch sie den Güter-
  886
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788 896 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
789 897 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
797 905 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
798 906
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803   {{paragraphs style=left}}
804  
805   {{include page=!/Navigation nomark=1}}
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  919 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
  920 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
  921  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
  922 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
  923 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den Güterwert
  924 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im Verhältnis zu der Dringlich-
  925 keit des Bedürfnisses den gleichen Begfriedigungs- und Sättigungsgrad
  926 erhoffen liessen.
  927      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
  928 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche Umstände, wie die
  929 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
  930 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
  931 fremden Völkern mit anderen Sitten, Gebräuchen und Lebensgewohnheiten;
  932 lernen damit fremde Bedürfnisse kennen und schätzen. Die ersten Tausch-
  933 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
  934 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
  935
  936      Schon in den Anfängen des wirtschaftlichen Verkehrs
  937 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
  938 zur Bildung von Berufen drängt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
  939 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
  940 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
  941 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
  942 tigt, wird abschätzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
  943 muss, während der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
  944 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
  945 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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  958 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
  959 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
  960 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
  961 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
  962 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
  963 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
  964 und die Fäden mit anderen solchen anknüpfen, weil sie aus solchem Tun
  965 grössere und jedenfalls reichlichere Bedürfnisbefriedigung erhoffen,
  966 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
  967 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
  968 ten.
  969
  970      Die Häufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
  971 Schwierigkeit ihrer Durchführung, denn nicht immer wird der Tauschende
  972 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewünschte feil-
  973 bietet. Die Güter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
  974 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
  975 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafür zu tauschen
  976 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine Zufälligkeit blei-
  977 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese Widerstände zu umgehen.
  978 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natürliche, organische
  979 Entwicklung drängte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
  980 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
  981 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfähig, relativ kostbar, teilbar
  982 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
  983 fesselnde Schwierigkeit zu überbrücken und damit den Tausch als allge-
  984 mein geübte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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  997 schreibung erzählt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
  998 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
  999 von Edelmetallen.
  1000      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
  1001 für nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
  1002 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhängen-
  1003 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
  1004 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
  1005 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
  1006 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
  1007 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
  1008 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
  1009 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
  1010 ter und natürlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
  1011 der Beziehungen die Güterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
  1012 ren. Das Edelmetall wird mählich, ohne dass wir genau das Datum der
  1013 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
  1014 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
  1015 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
  1016 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
  1017 reale Güter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
  1018 Tauschgutes noch absolute Gültigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
  1019 weilen aber nur für einen dritten, der ohne selbst mit seinen Schätzun-
  1020 gen den gegebenen Zustand gültig werden liess, neu in den fraglichen
  1021 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten Erwägungen
  1022 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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  1035 beit wert oder nicht erscheint. Für das Glied der Wirtschaftsgemein-
  1036 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
  1037 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
  1038 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
  1039 in die Wagschale geworfen. Für ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
  1040 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen über-
  1041 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
  1042 schließende Betrachtung, nicht der endgültige Zustand sein. Seine gedank-
  1043 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
  1044 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
  1045 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
  1046 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
  1047 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
  1048 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
  1049 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
  1050 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
  1051 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
  1052 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
  1053 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle später definierten Werteinheiten
  1054 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
  1055 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
  1056 in der Fülle der relativen Wertzusammenhänge und ihren Schwankungen
  1057 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
  1058 um wieder zu ihm zurückkehren zu müssen, der Anfang und Ende jeder
  1059 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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  1072 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
  1073 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
  1074 bescheren - , das über Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
  1075 stanz in sich birgt.
  1076      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
  1077 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
  1078 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
  1079 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
  1080 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
  1081 gessen wir doch nicht die ursprüngliche Bedeutung der Werteinheit,
  1082 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
  1083 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedürfen zu Durchführung keines
  1084 dritten, realen Gutes, ja, es wäre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
  1085 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
  1086 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
  1087 subjektiven Schätzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
  1088 wisser Stärke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
  1089 in geradezu kristallener Klarheit und Schärfe, dass der Arbeitsauf-
  1090 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
  1091 der das natürlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
  1092 unabhängig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
  1093 der einzelnen Güter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
  1094 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
  1095 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natürlichen
  1096 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung über-
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  1109 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
  1110      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
  1111 von Schwankungen verschont und als absolut unberührt fest gelten?
  1112 Keines, auch das Gold nicht, müssen wir darauf antworten. Auch das Gold
  1113 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
  1114 erhalten.
  1115      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
  1116 nicht auch gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, dass auf lanfe Sicht
  1117 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
  1118 folge grösserer oder geringerer Wertschätzungen einzutreten braucht,
  1119 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genüge zu finden. Nie
  1120 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, über den
  1121 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
  1122 das Wesen der Werteinheit ausmachen müsste auf ein solches Gut
  1123 von historisch gültiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
  1124 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
  1125      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
  1126 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
  1127 die relativen Beziehungen der Güterwerte auszudrücken und dies ver-
  1128 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder Güter als
  1129 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
  1130 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert ändert, das Tausch-
  1131 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
  1132 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
  1133 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
  1134 dahin gehende Erwägung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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  1147 begrifflich nicht damit zusammenhängt.
  1148      Wann wir überhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
  1149 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
  1150 mehr oder minder willkürliche Erwägung sein. Nicht wollen wir von
  1151 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufälligen Tausch, indem wir
  1152 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
  1153 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
  1154 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
  1155 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
  1156 dient. Voraussetzung für die Werteinheit ist als eine historische
  1157 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
  1158 ist in der Gültigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
  1159 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
  1160 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefügt das gemein-
  1161 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
  1162 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
  1163 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften überwunden, sie
  1164 zu Verbänden darüber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
  1165 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
  1166 notwendig auch die äusseren Formen und MIttel für das rechtliche
  1167 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
  1168 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
  1169 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen übernommen;
  1170 die Sitte prägt er zu Rechtsätzen und als einen solchen müssen wir
  1171 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung äusser-
  1172 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lässt Stücke von
  1173 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die Prägung zu seinem, inner-
  1174 halb seiner Grenzen gültigem Gelde werden. Die staatliche Autorität
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  1187 sollte Wage und Probierstein erübrigen, das aufblühende Wirt-
  1188 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
  1189 Die Relationen drücken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
  1190 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
  1191 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
  1192 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
  1193 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
  1194 Güterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
  1195 Grunde nichts anderes als Verhältniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
  1196 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
  1197 Inhalts schält sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
  1198 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
  1199 jedes einzelnen Tausches immer noch Realitäten, und das ist not-
  1200 wendig, solange die staatliche Autorität noch nict in dem spä-
  1201 teren Maasse gefestigt und in längerer Webung eine Gewähr für
  1202 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
  1203      Greifen wir unsere frühere Gleichung wieder auf, die
  1204 lautete:
  1205 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
  1206 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
  1207 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold für den Korb-
  1208 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
  1209 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
  1210 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
  1211 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
  1212 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert übergegangen
  1213 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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  1226 2.790.- M) fehlt uns zum vollen Verständnis des equivalenten
  1227 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
  1228      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
  1229 mit anderen Worten - wir müssen den Münzfuss kennen. Noch umständ-
  1230 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
  1231 ter nun gar noch weitere Erwägungen anstellen muss, um in den Be-
  1232 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wäre die törichteste Ein-
  1233 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gäbe,
  1234 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
  1235 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
  1236 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen müsste, wenn, ja
  1237 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
  1238 mal des Geldes bedeutete.
  1239      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
  1240 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
  1241 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
  1242 erst den Begriff Geld überhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
  1243 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
  1244 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
  1245 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
  1246 Güter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
  1247 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
  1248 rische Verankerung und damit auch seine Selbstständigkeit im mensch-
  1249 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
  1250 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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  1263 täglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
  1264 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
  1265 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
  1266 auch, wenn auch nur rein äusserlich eine Bestätigung des von uns
  1267 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
  1268 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhält es durch die Wert-
  1269 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
  1270 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
  1271      Wir streiten hier nicht darüber, ob das Geld stoffwert-
  1272 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundäre
  1273 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
  1274 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
  1275 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
  1276 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
  1277 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
  1278 noch zu fragen übrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
  1279 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
  1280 an eine Realität, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
  1281 oder ob es nur eine solche symbolisieren müsse.Hier bleibt uns
  1282 noch genügend zu lösen übrig.
  1283        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
  1284 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
  1285 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
  1286 historisch begründeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
  1287 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
  1288 nennen wollen, immer von neuem die Erwägung des Abschätzens
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  1301 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
  1302 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
  1303 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
  1304 kann, absolutes Maass für alle übrigen Dinge abzugeben, sondern
  1305 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die Güter der Aussenwelt kom-
  1306 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
  1307 und funktionell bereits "die reine Objektivität" besitzt, eine Zu-
  1308 rückreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
  1309 notwendig oder wenigstens wünschenswert erscheint und unter wel-
  1310 chen besonderen U^^m^^ständen das der Fall wäre, kann erst die weite-
  1311 re Untersuchung aufklären. Die daran sich anknüpfenden Erörterungen
  1312   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
  1313 Entwicklung zu skizzieren.
  1314     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
  1315 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezüglich ihres Inhaltes
  1316 und ihres Wesens erfahren hatte, während der Equivalenztausch äus-
  1317 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
  1318 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
  1319 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
  1320 metallen für den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
  1321 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
  1322 Produktivität verspürte, auf der anderen aber auch die Anhäufung
  1323 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
  1324 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
  1325 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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  1338 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
  1339 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
  1340 mittel überwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
  1341 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
  1342 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
  1343 sich üner den Stoff erhebt.
  1344      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
  1345 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
  1346 dass also wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Voraussetzung für
  1347 ein durch Kreditgewährung entstandenes Forderungsrecht bildet.
  1348 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
  1349 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
  1350 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine Zufäl-
  1351 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
  1352 die Kreditgewährung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
  1353 wenn sie allgemein geübt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
  1354 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
  1355 ten Forderungsrechte wäre zwar begrifflich theoretisch möglich,
  1356 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten müssen von der Perspek-
  1357 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
  1358 handelt es sich darum, einen für das tägliche Leben gangbaren, prak-
  1359 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
  1360 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
  1361 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lässt, die vielmehr
  1362 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebären wird, die
  1363 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen Träger
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  1376 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
  1377 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
  1378 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
  1379 Quittung über wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist für
  1380 den Kreditgebenden Legitimationspapier für eine wirtschaftliche
  1381 Leistung, für die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
  1382 Protokoll darüber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
  1383 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wäh-
  1384 rend der andere urkundlich bestätigt oder verspricht, den schul-
  1385 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
  1386 Sinna nach unverändert fortbestehende Tauschwirtschaft erfährt nur
  1387 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
  1388 den Kredit überbrückte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
  1389 nachlässiger Betrachtung verführen könnte, den Tausch, dessen letzte
  1390 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
  1391 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangsläufi-
  1392 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
  1393 tatsächliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
  1394 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
  1395 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da müssen die
  1396 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes Gepräge erhalten
  1397 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
  1398 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
  1399 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
  1400 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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  1413 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
  1414 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
  1415 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
  1416 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
  1417 Die Tätigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
  1418 ihren zufälligen Summen ausgedrückt in werteinheiten in staat-
  1419 lich begültigte Stücke auf runde Summen lautend, und dazu frei
  1420 übertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
  1421 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
  1422 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
  1423 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
  1424 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
  1425      Den Dienst, den solches Geld für jene Gemeinschaft leistet,
  1426 können wir uns vergegenwärtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
  1427 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle äussenren
  1428 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
  1429 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
  1430 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
  1431 der Fall sein müsste. Es wäre ein auf die höchste Spitze getriebe-
  1432 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
  1433 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
  1434 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
  1435 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
  1436 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wären.
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  1449 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
  1450 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
  1451 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
  1452 Was obiger Variante im tätigen und täglichen Leben entgegensteht,
  1453 das ist bildlich und drastisch ausgedrückt der "10 Pfennig-Automat"
  1454 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
  1455 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
  1456 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
  1457 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
  1458 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
  1459 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem säumigen
  1460 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
  1461 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
  1462 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich künstlich selbst
  1463 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das Güterreservoir
  1464 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
  1465 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
  1466      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
  1467 lung oder vielleicht wäre es nur eine Umbildung der Anpassung,
  1468 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur für den Augenblick
  1469 der gegenwärtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
  1470 lung von der B^^u^^chforderung über den Wechsel bis zur Banknote
  1471 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
  1472 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben über per-
  1473 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
  1474 derung und wenn schwächer, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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  1487 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
  1488 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
  1489 allgemein gültigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
  1490 che Werteinheiten repräsentierend das moderne Geld geworden, das
  1491 wie ursprünglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
  1492 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
  1493 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
  1494 Gütern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
  1495 ständige wirtschaftliche Faktoren treten, müssen auch diese in
  1496 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
  1497 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
  1498 net wäre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
  1499 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
  1500 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
  1501 allein war wertbildend ohne Rücksicht auf die Art des der Arbeit
  1502 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
  1503 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
  1504 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
  1505 in beiden Fällen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
  1506 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in Händen und darum
  1507 müssen die Beziehungen nicht nur auf die Güterwerte sondern
  1508 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
  1509 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
  1510 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befähigt Relationen
  1511 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genügt, den Mechanismus
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  1524 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut früh-
  1525 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
  1526 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
  1527 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
  1528 einheiten symbolisch vergegenständlicht und damit die Distri-
  1529 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
  1530 so in unser Denken und Fühlen eingehämmert, dass wir uns im täg-
  1531 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
  1532 müssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
  1533 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
  1534 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
  1535 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
  1536 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, Prägefreiheit und mehr
  1537 näher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
  1538 schaft, der Einkommensbildung und Güterverteilung, die den Rahmen
  1539 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
  1540 menhänge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
  1541 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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  1554 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
  1555 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
  1556 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
  1557 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
  1558 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
  1559 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
  1560 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
  1561 zwei stofflichen Gütern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
  1562 schaft müssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
  1563 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
  1564 zum Konsum drängt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
  1565 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
  1566 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
  1567 lichen Perspektive aus gesehen alle Güter die verzehrt oder doch
  1568 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
  1569 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
  1570 beschränkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
  1571 Ewiges darstellt und immer auf´s neue gegen Genussgüter zu tau-
  1572 schen bereit ist, auch dann wird, natürlich immer nur periodisch
  1573 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
  1574 die über den Eigenbedarf verfügungsfreien Waren gegen andere
  1575 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
  1576 denen Möglichkeiten der grösste Sättigungsgrad des Konsums er-
  1577 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
  1578 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
  1579 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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  1592 lendetem Austausch seine überschüssigen Produkte in andere Konsum-
  1593 güter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
  1594 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
  1595 losen Material vergegenständlicht ist, und das ganz besonders bei
  1596 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
  1597 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
  1598 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
  1599 Ware, wenn überhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
  1600 chen werden.
  1601      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
  1602 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
  1603 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
  1604 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
  1605 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
  1606 Machtverhältnisse getrübt bis schrill gestört werden, aber hier
  1607 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
  1608 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
  1609 Störung plus und minus sich aufhebt und der Güterausgleich auf
  1610 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
  1611      Wir münden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
  1612 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
  1613 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus über das durchschnitt-
  1614 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
  1615 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurückbleibt. Wir
  1616 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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  1629 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfügungsbereit in Händen
  1630 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
  1631 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
  1632 den Produktionsmitteln steht, je weiter die Abhängigkeit reicht,
  1633 ohna aber, was wesentlich ist, der äusserlichen Freiheit verlustig
  1634 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natürlich für die
  1635 ganze Güterwelt von Gültigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
  1636 sieren sich im Endzustande zwei gleiche Güterkomplexe.Die Schwie-
  1637 rigkeit, das plastisch zu erkennen, müssen wir hier im besonderen
  1638 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
  1639 selbständige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
  1640 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der Güterentnahme aus der
  1641 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
  1642 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
  1643 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
  1644 Geldes über den güterwirtschaftlichen wesentlichen Vorgängen
  1645  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle Vorgäng
  1646 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
  1647 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
  1648 gerecht und uns allgemein verständlicher wird.
  1649      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
  1650 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgeführt:
  1651      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
  1652 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
  1653 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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  1666 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
  1667 Natur gegen Genussgüter. Für letztere allein gelte der Ausdruck
  1668 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
  1669  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
  1670 sie in den Geschäftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
  1671 gegen Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  1672 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
  1673 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  1674 sie wieder Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  1675 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
  1676 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  1677 sie wieder Genussgüter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
  1678 Produktionsmitteln tauschen gegen Genussgüter und diese wieder
  1679 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
  1680 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hängt von dem
  1681 Marktwert seiner Tätigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den güter-
  1682 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhält durch den
  1683 Mechanismus eine Güterquantität und alle diese Güterquantitäten
  1684 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
  1685 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden würde,
  1686 in zwei Märkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
  1687 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem Genussgüter-
  1688 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
  1689 Geld gegen Genussgüter. Die Kuuouunsumenten des Genussgütermarktes
  1690 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
  1691 auftreten und können auf dem Genussgütermarkt dasselbe Geld aus-
  1692 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
  1693 wobei die Unternehmer bezüglich ihrer eigenen Leistung den
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  1706 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezüglich ihrer
  1707 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem Genussgütermarkt
  1708 beizuzählen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
  1709 nur soviel zur Verfügung als korporativ--n--auf dem Genussgütermarkt
  1710 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
  1711 ersteren gelangt ist.""
  1712                  Soweit Schumpeter.
  1713      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
  1714 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der Güter-
  1715 verteilung zu suchen haben und der Schlüssel, der uns die Pforten
  1716 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
  1717 ist das Schwungrad für jegliche Produktion, für jegliche Bewegung
  1718 im Wirtschaftskörper überhaupt. Er ist immer das primäre Moment
  1719 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
  1720 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
  1721 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
  1722 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
  1723 abhängig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
  1724 dem Wesen nach eine Krise.
  1725      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
  1726 einer früheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
  1727 die vom erfahrungsgemäse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
  1728 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
  1729 fen wir die Güter früherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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  1742 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden Gü-
  1743 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
  1744 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten müssen.Zwang-
  1745 los finden wir hier die Erklärung mancher Krise:nämlich dann,
  1746 wenn wir aus der Muuüuundung mehr Kuuouunsumgüter erwarten, als diese uns
  1747 für den Augenblick zuführen kann, oder in anderer Variation, wenn
  1748 wir einen späteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
  1749 ben versuchen und für diese dahin zielende, sich aber erst später realisierende Tätigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
  1750 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
  1751 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
  1752 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
  1753  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
  1754 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
  1755 ders der Diskontopolitik.
  1756      Wir stellen für unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
  1757 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
  1758 rechnen haben, die uns in ihren Zahlenausdrücken zwar keinen Auf-
  1759 schluss über deren absolute Werte, wohl aber über das gegenseitige
  1760 Verhältnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
  1761 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
  1762 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden müssen, ohne
  1763 indes an dem Kern des Wertbegriffes rütteln zu wollen, der als
  1764 Maass des gegenseitigen Abwägens nur die wirtschaftlich notwen-
  1765 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulässt. Wenn nicht grundle-
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  1779 gende Produktionsänderungen eintreten und besonders dann, wenn
  1780 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
  1781 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
  1782 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
  1783 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
  1784 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
  1785 so gilt es natürlich für jedes andere Gut und alle Güter, für die
  1786 ganze Produktion der Volkswirtschaft überhaupt. Die wirtschaftlich
  1787 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
  1788  die Produktionskosten der Güter und diese Aufwende insgesamt das
  1789 ist das Einkommen der Nation.
  1790      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
  1791 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
  1792 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
  1793 in die Preise aufteilen, denn meist müssen wir praktisch bei ihnen
  1794 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
  1795 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
  1796 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begründet sind, im ein-
  1797 zelnen zu untersuchen haben. Für die Betrachtung des Kreislaufes
  1798 der Wirtschaft und insbesondeere für das Erkennen des Wesens der
  1799 Werteinheit genügt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
  1800 Güter, alle Einkommen in sich enthalten müssen, dass aber der Zu-
  1801 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
  1802 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, für den einzelnen gar
  1803 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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  1817 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. Füglich
  1818 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur Verfügung gestellt
  1819 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
  1820 den er iirgendeinem Gvvutvve zugeführt hat, in anderen gleichen Werten
  1821 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
  1822 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
  1823 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
  1824 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
  1825 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
  1826 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
  1827 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
  1828      Zum Realeinkommen, zum Kvvovvnsumgütermarkt ist und das Nomi-
  1829 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen müssen wir
  1830 wieder den Anschluss an die Güterwelt finden, von der wir uns in
  1831 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
  1832 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
  1833 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
  1834 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
  1835 nung der Quantitätstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
  1836 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
  1837 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
  1838 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
  1839 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
  1840 equilibrieren.
  1841      Wir können sagen:
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  1849
  1850 - 30 -
  1851
  1852
  1853
  1854      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
  1855 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
  1856 Gültigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
  1857 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
  1858 System der Preise, d.h. zahlenmässig differenzierte Werteinheits-
  1859 ausdrücke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
  1860 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
  1861 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
  1862 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
  1863 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
  1864 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur Verfügung stellen. In
  1865 jedem Falle muss die Brücke geschlagen werden zwischen Einkommen
  1866 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
  1867 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
  1868 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
  1869 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
  1870 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine ältere Er-
  1871 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
  1872 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
  1873 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenüber
  1874 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
  1875      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
  1876 addieren damit die darin ausgedrückten Arbeitsaufwände. Der daraus
  1877 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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  1889
  1890 - 31 -
  1891
  1892
  1893
  1894 Die Paralellität in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
  1895 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
  1896 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
  1897 der Güter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
  1898 wände und damit die Einkommen sich sammeln, Stücke gleichen Ge-
  1899 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufügen; ja es führt
  1900 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
  1901 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
  1902 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
  1903 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
  1904 Anteile am gesamten Produktionsfond.
  1905      Wir sehen, dass in ordnungsmässigem Gang der Wirtschaft
  1906 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitätstheoreti-
  1907 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
  1908 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
  1909 und dasselbe. Die Güterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
  1910 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise ändert sich allge-
  1911 mein meist nicht spr--i--[ergänzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
  1912 Produkte ordnen sich in Verhältnismässigkeit schon ehedem sie
  1913 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefähr ein.
  1914 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhängige
  1915 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
  1916 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
  1917 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
  1918 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle Güterpreise,
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  1931 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
  1932 doch sich gegenseitig aufheben müssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
  1933 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
  1934 seinen objektiven Wertschätzungen einerseits und den objektiven
  1935 Beschaffungswiderständen andererseits werden diese oder jene Güter
  1936 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
  1937 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
  1938 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der Intensität
  1939 und der Qualität der Produktion beeinflusst und geändert werden.
  1940  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
  1941 Produktionsverhältnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
  1942 ten Verhältnis zu einander stehen müssen; dass Unternehmer und Ar-
  1943 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkürlich nebenein-
  1944 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
  1945 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen müssen. Neben
  1946 dem Preisgebäude oder besser mit dem Preisgebäude ist auch das
  1947 Einkommensgebäude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
  1948 eine absolute Starrheit erreicht wäre, aber doch ein innerer Zusam-
  1949 menhang zu konstatieren ist.
  1950      Der Kreislauf der Wirtschaft würde bei uns in dem Pro-
  1951 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
  1952 so zu ordnen und so unter alle Einkommensempfänger zu verteilen,
  1953 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
  1954 scheinen kann, als während der Produktion gleichnamige Einheiten
  1955 für die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin müssen sich
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  1966 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den Güterkalkulati-
  1967 onen finden wir die Substanz für alle Einkommen.
  1968      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
  1969 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
  1970 von Einkommen zu unterscheiden haben:
  1971
  1972 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
  1973 güter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, Händler, Zins-,
  1974 Renten- Gehalts- und Lohnempfänger. Sie stellen die primäre Haupt-
  1975 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
  1976 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
  1977
  1978 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
  1979 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
  1980 Brücken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
  1981 den Ersparnissen aller übrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
  1982
  1983 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, Künstler usw., die
  1984 aus den freiwilligen Abgaben aller übrigen ihren Anteil geltend
  1985 machen können .
  1986
  1987 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
  1988 licher Art durch den Fiskus kaufkräftig werden.
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  2002
  2003      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
  2004 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
  2005 keit natürlich im organischen Flusse befinden. Das müssen wir auch
  2006 hier berücksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
  2007 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
  2008 Para[ergänzt handschriftlich: l]ellität von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
  2009 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
  2010 einen Preis von 100 erzielt, so darf für jenes Produkt auch nicht
  2011 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkräftig werden. Arbeiter,
  2012 Angestellte, Produzenten und Händler (Gruppe I) geben insgesamt ab
  2013 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
  2014 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
  2015 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
  2016 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
  2017 Konsumgütermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
  2018 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundären
  2019 Einkommenszweige sich gegenseitig Zuschüsse leisten, der Einfach-
  2020 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
  2021 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar für die Abtretenden privat-
  2022 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
  2023 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
  2024 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
  2025 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
  2026 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergänzt handschriftlich:, ] einen obligato-
  2027 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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  2037
  2038 Halbfabrikate gelten als Genussgüter, denn es ist leicht zu ersehen,
  2039 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
  2040 lationen als ein fertiger Posten erschienen, für den in der voraus-
  2041 gegangenen Produktion Einzelarbeitsaufwände entlohnt werden muss-
  2042 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und Händ-
  2043 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten für Abschrei-
  2044 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
  2045 sehen 20 mal 5 zurückbehalten, dafür dann einmal 100 aufgewendet
  2046 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
  2047 läufen ausgleichen.
  2048      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
  2049 der erzeugten Güter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
  2050 preise. Das ist nichts zufälliges, sondern die notwendige Folge des
  2051 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
  2052 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
  2053 seien Verhältniszahlen zwischen den einzelnen Güterwerten, so dass
  2054 diese vergleichbar und gesellschaftlich gültig austauschbar wer-
  2055 den, so müssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
  2056 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
  2057 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
  2058 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
  2059 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
  2060 die letzteren auch als Verhältniszahlen zwischen Real- und Nominal-
  2061 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primäre Rolle ein-
  2062 räumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
  2063
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  2073 äusserlich treten tatsächlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
  2074 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
  2075 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenüber
  2076 dem Nominaleinkommen das Ursprüngliche, sondern selbst in der von
  2077 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
  2078 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
  2079 kalkulierten Preis.
  2080      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
  2081 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
  2082 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
  2083 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
  2084 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befähigt. Aber wir
  2085 sahen auch, Voraussetzung für das Geld ist wiederum das Vorhanden-
  2086 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprünglich nur Stoff-
  2087 quantitäten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
  2088 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
  2089 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
  2090 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
  2091 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale Güter direkt als
  2092 Einkommen zu erhalten, während also Real. und Nominaleinkommen sich
  2093 stets decken müssen, weil es nur verschiedene Ausdrücke gleicher
  2094 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
  2095 drucksform dafür; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
  2096 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
  2097 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
  2098 lebt, um die Güter auszutauschen, die eine Fülle von Relationen
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  2109 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
  2110 von Nominaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
  2111 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
  2112 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklären, wie das
  2113 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
  2114 Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
  2115 nung an die Güterproduktion zur Schöpfung bringen müssen. Stellen
  2116 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
  2117 sels als die der Vollendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
  2118 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
  2119 fassung.
  2120      Ivvmvv Gelde, dem Repräsentanten unseres Nominaleinkommens
  2121 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir --i--unsere
  2122 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
  2123 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
  2124 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
  2125 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
  2126 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
  2127 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant für eine wirt-
  2128 schaftlich abgenommene Leistung in Händen hält. In diesem Wechsel
  2129 sind aber, da viele Hände dem Unternehmer dienstbar waren, das
  2130 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und füg-
  2131 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
  2132 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
  2133 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
  2134
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  2145 Unternehmer [sic] geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
  2146 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
  2147 schaft haben, und darum entäussern wir uns unserer vergegenständ-
  2148 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
  2149 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
  2150 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
  2151 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
  2152 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
  2153 tiger Abhängigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
  2154 in einander greift, wo alle für einen und einer für alle zusammen
  2155 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
  2156 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
  2157 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
  2158 Geld ansehen. Die Reichsbank führt hier nur eine Funktion des
  2159 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
  2160 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
  2161 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
  2162 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
  2163 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
  2164 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
  2165 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
  2166 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
  2167      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
  2168 in der Wirtschaft gegenübertritt, beruht auf einer Täuschung.
  2169 In Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
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  2180 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
  2181 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
  2182 aufsteigen und wieder in's Nichts zurückfallen, verursacht wird.
  2183      Es könnte hier natürlich nicht unsere Aufgabe sein, die
  2184 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
  2185 wollen, das sind die Zvvuvvsammenhänge, sowiet sie das gezeichnete Bild
  2186 vollenden müssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
  2187 doch die Hauteinwände betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
  2188 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfähige Konsum-
  2189 güter repräsentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
  2190 Profitstreben der Privatwirtschaft überlassen. Sie hat selbst
  2191 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
  2192 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
  2193 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
  2194 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
  2195 von Wechseln notleidend würde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
  2196 sel für ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
  2197 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf Gläubiger
  2198 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
  2199 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
  2200 wieder einlösen. Im übrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
  2201 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die übrigen
  2202 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
  2203    Doch zurück zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
  2204 die wir mit dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
  2205 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
  2206
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  2216 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
  2217 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
  2218 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
  2219 dann müssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
  2220 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
  2221 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
  2222 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
  2223 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
  2224 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
  2225 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
  2226 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
  2227 der Verkehr souverän. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
  2228 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
  2229 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tätig ist, den Kapital-
  2230 markt zu speisen. In diesen Fällen steht das Geld fern seiner
  2231 eigentlichen primären Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
  2232 Bescheinigung für unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
  2233 niederschlagen müssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
  2234 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
  2235 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
  2236 den realen Gütern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
  2237 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
  2238 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
  2239 gesehen, zu leisten, weil es im Zvvuvvsammenfügen und Teilen von Wert-
  2240 einheiten auch die Güter vergleichbar und teilbar werden lässt.
  2241 Die Werteinheit schafft Preise und lässt durch sie den Güter-
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  2251
  2252 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
  2253 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
  2254 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprüngliche
  2255 Bild.
  2256
  2257      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
  2258 Gütern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
  2259 Tausch dem Bereiche des Zufälligen entwächst und sich zu einer
  2260 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
  2261 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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  2272
  2273
  2274
  2275 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
  2276 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
  2277  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
  2278 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
  2279 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den Güterwert
  2280 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im Verhältnis zu der Dringlich-
  2281 keit des Bedürfnisses den gleichen Begfriedigungs- und Sättigungsgrad
  2282 erhoffen liessen.
  2283      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
  2284 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche Umstände, wie die
  2285 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
  2286 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
  2287 fremden Völkern mit anderen Sitten, Gebräuchen und Lebensgewohnheiten;
  2288 lernen damit fremde Bedürfnisse kennen und schätzen. Die ersten Tausch-
  2289 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
  2290 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
  2291
  2292      Schon in den Anfängen des wirtschaftlichen Verkehrs
  2293 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
  2294 zur Bildung von Berufen drängt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
  2295 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
  2296 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
  2297 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
  2298 tigt, wird abschätzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
  2299 muss, während der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
  2300 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
  2301 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
  2302 |
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  2314 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
  2315 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
  2316 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
  2317 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
  2318 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
  2319 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
  2320 und die Fäden mit anderen solchen anknüpfen, weil sie aus solchem Tun
  2321 grössere und jedenfalls reichlichere Bedürfnisbefriedigung erhoffen,
  2322 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
  2323 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
  2324 ten.
  2325
  2326      Die Häufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
  2327 Schwierigkeit ihrer Durchführung, denn nicht immer wird der Tauschende
  2328 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewünschte feil-
  2329 bietet. Die Güter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
  2330 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
  2331 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafür zu tauschen
  2332 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine Zufälligkeit blei-
  2333 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese Widerstände zu umgehen.
  2334 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natürliche, organische
  2335 Entwicklung drängte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
  2336 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
  2337 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfähig, relativ kostbar, teilbar
  2338 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
  2339 fesselnde Schwierigkeit zu überbrücken und damit den Tausch als allge-
  2340 mein geübte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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  2353 schreibung erzählt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
  2354 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
  2355 von Edelmetallen.
  2356      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
  2357 für nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
  2358 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhängen-
  2359 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
  2360 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
  2361 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
  2362 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
  2363 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
  2364 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
  2365 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
  2366 ter und natürlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
  2367 der Beziehungen die Güterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
  2368 ren. Das Edelmetall wird mählich, ohne dass wir genau das Datum der
  2369 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
  2370 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
  2371 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
  2372 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
  2373 reale Güter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
  2374 Tauschgutes noch absolute Gültigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
  2375 weilen aber nur für einen dritten, der ohne selbst mit seinen Schätzun-
  2376 gen den gegebenen Zustand gültig werden liess, neu in den fraglichen
  2377 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten Erwägungen
  2378 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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  2391 beit wert oder nicht erscheint. Für das Glied der Wirtschaftsgemein-
  2392 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
  2393 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
  2394 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
  2395 in die Wagschale geworfen. Für ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
  2396 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen über-
  2397 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
  2398 schließende Betrachtung, nicht der endgültige Zustand sein. Seine gedank-
  2399 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
  2400 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
  2401 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
  2402 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
  2403 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
  2404 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
  2405 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
  2406 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
  2407 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
  2408 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
  2409 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle später definierten Werteinheiten
  2410 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
  2411 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
  2412 in der Fülle der relativen Wertzusammenhänge und ihren Schwankungen
  2413 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
  2414 um wieder zu ihm zurückkehren zu müssen, der Anfang und Ende jeder
  2415 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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  2428 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
  2429 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
  2430 bescheren - , das über Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
  2431 stanz in sich birgt.
  2432      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
  2433 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
  2434 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
  2435 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
  2436 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
  2437 gessen wir doch nicht die ursprüngliche Bedeutung der Werteinheit,
  2438 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
  2439 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedürfen zu Durchführung keines
  2440 dritten, realen Gutes, ja, es wäre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
  2441 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
  2442 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
  2443 subjektiven Schätzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
  2444 wisser Stärke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
  2445 in geradezu kristallener Klarheit und Schärfe, dass der Arbeitsauf-
  2446 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
  2447 der das natürlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
  2448 unabhängig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
  2449 der einzelnen Güter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
  2450 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
  2451 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natürlichen
  2452 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung über-
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  2465 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
  2466      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
  2467 von Schwankungen verschont und als absolut unberührt fest gelten?
  2468 Keines, auch das Gold nicht, müssen wir darauf antworten. Auch das Gold
  2469 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
  2470 erhalten.
  2471      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
  2472 nicht auch gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, dass auf lanfe Sicht
  2473 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
  2474 folge grösserer oder geringerer Wertschätzungen einzutreten braucht,
  2475 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genüge zu finden. Nie
  2476 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, über den
  2477 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
  2478 das Wesen der Werteinheit ausmachen müsste auf ein solches Gut
  2479 von historisch gültiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
  2480 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
  2481      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
  2482 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
  2483 die relativen Beziehungen der Güterwerte auszudrücken und dies ver-
  2484 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder Güter als
  2485 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
  2486 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert ändert, das Tausch-
  2487 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
  2488 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
  2489 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
  2490 dahin gehende Erwägung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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  2503 begrifflich nicht damit zusammenhängt.
  2504      Wann wir überhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
  2505 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
  2506 mehr oder minder willkürliche Erwägung sein. Nicht wollen wir von
  2507 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufälligen Tausch, indem wir
  2508 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
  2509 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
  2510 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
  2511 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
  2512 dient. Voraussetzung für die Werteinheit ist als eine historische
  2513 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
  2514 ist in der Gültigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
  2515 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
  2516 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefügt das gemein-
  2517 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
  2518 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
  2519 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften überwunden, sie
  2520 zu Verbänden darüber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
  2521 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
  2522 notwendig auch die äusseren Formen und MIttel für das rechtliche
  2523 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
  2524 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
  2525 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen übernommen;
  2526 die Sitte prägt er zu Rechtsätzen und als einen solchen müssen wir
  2527 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung äusser-
  2528 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lässt Stücke von
  2529 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die Prägung zu seinem, inner-
  2530 halb seiner Grenzen gültigem Gelde werden. Die staatliche Autorität
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  2543 sollte Wage und Probierstein erübrigen, das aufblühende Wirt-
  2544 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
  2545 Die Relationen drücken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
  2546 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
  2547 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
  2548 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
  2549 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
  2550 Güterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
  2551 Grunde nichts anderes als Verhältniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
  2552 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
  2553 Inhalts schält sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
  2554 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
  2555 jedes einzelnen Tausches immer noch Realitäten, und das ist not-
  2556 wendig, solange die staatliche Autorität noch nict in dem spä-
  2557 teren Maasse gefestigt und in längerer Webung eine Gewähr für
  2558 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
  2559      Greifen wir unsere frühere Gleichung wieder auf, die
  2560 lautete:
  2561 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
  2562 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
  2563 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold für den Korb-
  2564 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
  2565 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
  2566 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
  2567 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
  2568 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert übergegangen
  2569 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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  2582 2.790.- M) fehlt uns zum vollen Verständnis des equivalenten
  2583 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
  2584      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
  2585 mit anderen Worten - wir müssen den Münzfuss kennen. Noch umständ-
  2586 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
  2587 ter nun gar noch weitere Erwägungen anstellen muss, um in den Be-
  2588 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wäre die törichteste Ein-
  2589 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gäbe,
  2590 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
  2591 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
  2592 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen müsste, wenn, ja
  2593 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
  2594 mal des Geldes bedeutete.
  2595      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
  2596 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
  2597 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
  2598 erst den Begriff Geld überhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
  2599 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
  2600 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
  2601 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
  2602 Güter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
  2603 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
  2604 rische Verankerung und damit auch seine Selbstständigkeit im mensch-
  2605 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
  2606 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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  2619 täglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
  2620 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
  2621 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
  2622 auch, wenn auch nur rein äusserlich eine Bestätigung des von uns
  2623 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
  2624 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhält es durch die Wert-
  2625 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
  2626 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
  2627      Wir streiten hier nicht darüber, ob das Geld stoffwert-
  2628 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundäre
  2629 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
  2630 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
  2631 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
  2632 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
  2633 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
  2634 noch zu fragen übrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
  2635 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
  2636 an eine Realität, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
  2637 oder ob es nur eine solche symbolisieren müsse.Hier bleibt uns
  2638 noch genügend zu lösen übrig.
  2639        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
  2640 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
  2641 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
  2642 historisch begründeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
  2643 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
  2644 nennen wollen, immer von neuem die Erwägung des Abschätzens
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  2657 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
  2658 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
  2659 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
  2660 kann, absolutes Maass für alle übrigen Dinge abzugeben, sondern
  2661 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die Güter der Aussenwelt kom-
  2662 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
  2663 und funktionell bereits "die reine Objektivität" besitzt, eine Zu-
  2664 rückreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
  2665 notwendig oder wenigstens wünschenswert erscheint und unter wel-
  2666 chen besonderen U^^m^^ständen das der Fall wäre, kann erst die weite-
  2667 re Untersuchung aufklären. Die daran sich anknüpfenden Erörterungen
  2668   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
  2669 Entwicklung zu skizzieren.
  2670     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
  2671 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezüglich ihres Inhaltes
  2672 und ihres Wesens erfahren hatte, während der Equivalenztausch äus-
  2673 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
  2674 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
  2675 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
  2676 metallen für den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
  2677 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
  2678 Produktivität verspürte, auf der anderen aber auch die Anhäufung
  2679 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
  2680 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
  2681 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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  2694 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
  2695 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
  2696 mittel überwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
  2697 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
  2698 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
  2699 sich üner den Stoff erhebt.
  2700      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
  2701 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
  2702 dass also wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Voraussetzung für
  2703 ein durch Kreditgewährung entstandenes Forderungsrecht bildet.
  2704 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
  2705 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
  2706 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine Zufäl-
  2707 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
  2708 die Kreditgewährung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
  2709 wenn sie allgemein geübt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
  2710 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
  2711 ten Forderungsrechte wäre zwar begrifflich theoretisch möglich,
  2712 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten müssen von der Perspek-
  2713 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
  2714 handelt es sich darum, einen für das tägliche Leben gangbaren, prak-
  2715 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
  2716 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
  2717 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lässt, die vielmehr
  2718 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebären wird, die
  2719 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen Träger
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  2732 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
  2733 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
  2734 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
  2735 Quittung über wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist für
  2736 den Kreditgebenden Legitimationspapier für eine wirtschaftliche
  2737 Leistung, für die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
  2738 Protokoll darüber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
  2739 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wäh-
  2740 rend der andere urkundlich bestätigt oder verspricht, den schul-
  2741 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
  2742 Sinna nach unverändert fortbestehende Tauschwirtschaft erfährt nur
  2743 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
  2744 den Kredit überbrückte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
  2745 nachlässiger Betrachtung verführen könnte, den Tausch, dessen letzte
  2746 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
  2747 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangsläufi-
  2748 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
  2749 tatsächliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
  2750 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
  2751 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da müssen die
  2752 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes Gepräge erhalten
  2753 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
  2754 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
  2755 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
  2756 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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  2769 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
  2770 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
  2771 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
  2772 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
  2773 Die Tätigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
  2774 ihren zufälligen Summen ausgedrückt in werteinheiten in staat-
  2775 lich begültigte Stücke auf runde Summen lautend, und dazu frei
  2776 übertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
  2777 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
  2778 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
  2779 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
  2780 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
  2781      Den Dienst, den solches Geld für jene Gemeinschaft leistet,
  2782 können wir uns vergegenwärtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
  2783 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle äussenren
  2784 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
  2785 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
  2786 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
  2787 der Fall sein müsste. Es wäre ein auf die höchste Spitze getriebe-
  2788 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
  2789 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
  2790 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
  2791 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
  2792 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wären.
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  2805 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
  2806 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
  2807 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
  2808 Was obiger Variante im tätigen und täglichen Leben entgegensteht,
  2809 das ist bildlich und drastisch ausgedrückt der "10 Pfennig-Automat"
  2810 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
  2811 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
  2812 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
  2813 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
  2814 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
  2815 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem säumigen
  2816 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
  2817 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
  2818 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich künstlich selbst
  2819 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das Güterreservoir
  2820 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
  2821 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
  2822      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
  2823 lung oder vielleicht wäre es nur eine Umbildung der Anpassung,
  2824 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur für den Augenblick
  2825 der gegenwärtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
  2826 lung von der B^^u^^chforderung über den Wechsel bis zur Banknote
  2827 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
  2828 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben über per-
  2829 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
  2830 derung und wenn schwächer, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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  2843 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
  2844 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
  2845 allgemein gültigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
  2846 che Werteinheiten repräsentierend das moderne Geld geworden, das
  2847 wie ursprünglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
  2848 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
  2849 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
  2850 Gütern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
  2851 ständige wirtschaftliche Faktoren treten, müssen auch diese in
  2852 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
  2853 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
  2854 net wäre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
  2855 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
  2856 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
  2857 allein war wertbildend ohne Rücksicht auf die Art des der Arbeit
  2858 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
  2859 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
  2860 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
  2861 in beiden Fällen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
  2862 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in Händen und darum
  2863 müssen die Beziehungen nicht nur auf die Güterwerte sondern
  2864 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
  2865 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
  2866 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befähigt Relationen
  2867 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genügt, den Mechanismus
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  2880 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut früh-
  2881 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
  2882 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
  2883 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
  2884 einheiten symbolisch vergegenständlicht und damit die Distri-
  2885 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
  2886 so in unser Denken und Fühlen eingehämmert, dass wir uns im täg-
  2887 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
  2888 müssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
  2889 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
  2890 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
  2891 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
  2892 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, Prägefreiheit und mehr
  2893 näher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
  2894 schaft, der Einkommensbildung und Güterverteilung, die den Rahmen
  2895 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
  2896 menhänge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
  2897 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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  2915      So lose auch bei nachlässiger Betrachtung eine
  2916  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
  2917  heit zusammenhängen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
  2918  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befähigt
  2919 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
  2920 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
  2921 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
  2922 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn für unsere Untersu-
  2923 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
  2924 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
  2925 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
  2926 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mählich
  2927 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die äusseren
  2928 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
  2929 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
  2930 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
  2931 spürt haben, dann müssen wir mit dem wissenschaftlichen Rüstzeug
  2932 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
  2933 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschälen.
  2934      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
  2935 gutes war, den zufälligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
  2936 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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  2949      Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
  2950 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
  2951 eng verschlungenen Zusammenhängen erkennen wollen. Dabei ist es uns
  2952 klar, dass wir das Verständnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
  2953 Studium der Münzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
  2954 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
  2955 täglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
  2956 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine Individualität verloren
  2957 und ist nunmehr in der Quantität vor anderen Dingen differenziert.
  2958      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche Tä-
  2959 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
  2960 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
  2961 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
  2962 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
  2963 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
  2964 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
  2965 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
  2966 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
  2967 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
  2968 len und es bleiben übrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
  2969 gegeneinander wägen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
  2970 setzend.
  2971      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
  2972 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
  2973 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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  2991      So lose auch bei nachlässiger Betrachtung eine
  2992  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
  2993  heit zusammenhängen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
  2994  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befähigt
  2995 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
  2996 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
  2997 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
  2998 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn für unsere Untersu-
  2999 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
  3000 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
  3001 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
  3002 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mählich
  3003 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die äusseren
  3004 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
  3005 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
  3006 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
  3007 spürt haben, dann müssen wir mit dem wissenschaftlichen Rüstzeug
  3008 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
  3009 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschälen.
  3010      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
  3011 gutes war, den zufälligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
  3012 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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  3025 kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen,
  3026 wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch
  3027 die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten
  3028 war, sollte von dieser Seite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
  3029 so wird auch der schon heiraus erkennbare Geist der Werteinheit
  3030 gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag,
  3031 auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be-
  3032 rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles
  3033 verbindendes Band zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen
  3034 wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut-
  3035 lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flüs-
  3036 sigen Abwicklung zu verhelfen. Wir sprechen in jener Zeit von Welt-
  3037 wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben
  3038 nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen müs-
  3039 sen, die den anderen gegenüber als eine solidarisch haftende Ein-
  3040 heit in die E^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder-
  3041 um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs-
  3042 einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die Kräfte dazu aus sich
  3043 selbst schöpfen. Diese Kräfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
  3044 relatives Maximum an Gütern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
  3045 einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden Schlüssel ver-
  3046 teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kapital "
  3047 erübrigt wird, diesen Mechanismus insgesamt wollen wir den Kreis-
  3048 lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man
  3049 das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld-
  3050 wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch
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  3063 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
  3064 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
  3065 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
  3066 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
  3067 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
  3068 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
  3069 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
  3070 zwei stofflichen Gütern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
  3071 schaft müssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
  3072 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
  3073 zum Konsum drängt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
  3074 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
  3075 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
  3076 lichen Perspektive aus gesehen alle Güter die verzehrt oder doch
  3077 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
  3078 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
  3079 beschränkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
  3080 Ewiges darstellt und immer auf´s neue gegen Genussgüter zu tau-
  3081 schen bereit ist, auch dann wird, natürlich immer nur periodisch
  3082 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
  3083 die über den Eigenbedarf verfügungsfreien Waren gegen andere
  3084 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
  3085 denen Möglichkeiten der grösste Sättigungsgrad des Konsums er-
  3086 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
  3087 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
  3088 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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  3101 lendetem Austausch seine überschüssigen Produkte in andere Konsum-
  3102 güter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
  3103 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
  3104 losen Material vergegenständlicht ist, und das ganz besonders bei
  3105 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
  3106 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
  3107 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
  3108 Ware, wenn überhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
  3109 chen werden.
  3110      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
  3111 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
  3112 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
  3113 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
  3114 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
  3115 Machtverhältnisse getrübt bis schrill gestört werden, aber hier
  3116 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
  3117 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
  3118 Störung plus und minus sich aufhebt und der Güterausgleich auf
  3119 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
  3120      Wir münden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
  3121 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
  3122 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus über das durchschnitt-
  3123 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
  3124 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurückbleibt. Wir
  3125 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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  3138 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfügungsbereit in Händen
  3139 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
  3140 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
  3141 den Produktionsmitteln steht, je weiter die Abhängigkeit reicht,
  3142 ohna aber, was wesentlich ist, der äusserlichen Freiheit verlustig
  3143 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natürlich für die
  3144 ganze Güterwelt von Gültigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
  3145 sieren sich im Endzustande zwei gleiche Güterkomplexe.Die Schwie-
  3146 rigkeit, das plastisch zu erkennen, müssen wir hier im besonderen
  3147 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
  3148 selbständige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
  3149 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der Güterentnahme aus der
  3150 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
  3151 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
  3152 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
  3153 Geldes über den güterwirtschaftlichen wesentlichen Vorgängen
  3154  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle Vorgäng
  3155 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
  3156 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
  3157 gerecht und uns allgemein verständlicher wird.
  3158      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
  3159 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgeführt:
  3160      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
  3161 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
  3162 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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  3175 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
  3176 Natur gegen Genussgüter. Für letztere allein gelte der Ausdruck
  3177 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
  3178  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
  3179 sie in den Geschäftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
  3180 gegen Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  3181 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
  3182 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  3183 sie wieder Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  3184 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
  3185 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  3186 sie wieder Genussgüter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
  3187 Produktionsmitteln tauschen gegen Genussgüter und diese wieder
  3188 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
  3189 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hängt von dem
  3190 Marktwert seiner Tätigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den güter-
  3191 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhält durch den
  3192 Mechanismus eine Güterquantität und alle diese Güterquantitäten
  3193 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
  3194 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden würde,
  3195 in zwei Märkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
  3196 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem Genussgüter-
  3197 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
  3198 Geld gegen Genussgüter. Die Kuuouunsumenten des Genussgütermarktes
  3199 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
  3200 auftreten und können auf dem Genussgütermarkt dasselbe Geld aus-
  3201 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
  3202 wobei die Unternehmer bezüglich ihrer eigenen Leistung den
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  3215 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezüglich ihrer
  3216 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem Genussgütermarkt
  3217 beizuzählen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
  3218 nur soviel zur Verfügung als korporativ--n--auf dem Genussgütermarkt
  3219 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
  3220 ersteren gelangt ist.""
  3221                  Soweit Schumpeter.
  3222      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
  3223 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der Güter-
  3224 verteilung zu suchen haben und der Schlüssel, der uns die Pforten
  3225 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
  3226 ist das Schwungrad für jegliche Produktion, für jegliche Bewegung
  3227 im Wirtschaftskörper überhaupt. Er ist immer das primäre Moment
  3228 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
  3229 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
  3230 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
  3231 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
  3232 abhängig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
  3233 dem Wesen nach eine Krise.
  3234      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
  3235 einer früheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
  3236 die vom erfahrungsgemäse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
  3237 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
  3238 fen wir die Güter früherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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  3251 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden Gü-
  3252 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
  3253 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten müssen.Zwang-
  3254 los finden wir hier die Erklärung mancher Krise:nämlich dann,
  3255 wenn wir aus der Muuüuundung mehr Kuuouunsumgüter erwarten, als diese uns
  3256 für den Augenblick zuführen kann, oder in anderer Variation, wenn
  3257 wir einen späteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
  3258 ben versuchen und für diese dahin zielende, sich aber erst später realisierende Tätigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
  3259 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
  3260 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
  3261 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
  3262  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
  3263 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
  3264 ders der Diskontopolitik.
  3265      Wir stellen für unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
  3266 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
  3267 rechnen haben, die uns in ihren Zahlenausdrücken zwar keinen Auf-
  3268 schluss über deren absolute Werte, wohl aber über das gegenseitige
  3269 Verhältnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
  3270 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
  3271 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden müssen, ohne
  3272 indes an dem Kern des Wertbegriffes rütteln zu wollen, der als
  3273 Maass des gegenseitigen Abwägens nur die wirtschaftlich notwen-
  3274 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulässt. Wenn nicht grundle-
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  3288 gende Produktionsänderungen eintreten und besonders dann, wenn
  3289 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
  3290 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
  3291 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
  3292 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
  3293 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
  3294 so gilt es natürlich für jedes andere Gut und alle Güter, für die
  3295 ganze Produktion der Volkswirtschaft überhaupt. Die wirtschaftlich
  3296 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
  3297  die Produktionskosten der Güter und diese Aufwende insgesamt das
  3298 ist das Einkommen der Nation.
  3299      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
  3300 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
  3301 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
  3302 in die Preise aufteilen, denn meist müssen wir praktisch bei ihnen
  3303 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
  3304 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
  3305 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begründet sind, im ein-
  3306 zelnen zu untersuchen haben. Für die Betrachtung des Kreislaufes
  3307 der Wirtschaft und insbesondeere für das Erkennen des Wesens der
  3308 Werteinheit genügt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
  3309 Güter, alle Einkommen in sich enthalten müssen, dass aber der Zu-
  3310 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
  3311 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, für den einzelnen gar
  3312 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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  3326 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. Füglich
  3327 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur Verfügung gestellt
  3328 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
  3329 den er iirgendeinem Gvvutvve zugeführt hat, in anderen gleichen Werten
  3330 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
  3331 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
  3332 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
  3333 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
  3334 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
  3335 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
  3336 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
  3337      Zum Realeinkommen, zum Kvvovvnsumgütermarkt ist und das Nomi-
  3338 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen müssen wir
  3339 wieder den Anschluss an die Güterwelt finden, von der wir uns in
  3340 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
  3341 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
  3342 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
  3343 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
  3344 nung der Quantitätstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
  3345 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
  3346 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
  3347 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
  3348 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
  3349 equilibrieren.
  3350      Wir können sagen:
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  3363      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
  3364 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
  3365 Gültigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
  3366 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
  3367 System der Preise, d.h. zahlenmässig differenzierte Werteinheits-
  3368 ausdrücke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
  3369 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
  3370 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
  3371 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
  3372 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
  3373 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur Verfügung stellen. In
  3374 jedem Falle muss die Brücke geschlagen werden zwischen Einkommen
  3375 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
  3376 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
  3377 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
  3378 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
  3379 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine ältere Er-
  3380 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
  3381 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
  3382 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenüber
  3383 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
  3384      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
  3385 addieren damit die darin ausgedrückten Arbeitsaufwände. Der daraus
  3386 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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  3403 Die Paralellität in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
  3404 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
  3405 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
  3406 der Güter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
  3407 wände und damit die Einkommen sich sammeln, Stücke gleichen Ge-
  3408 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufügen; ja es führt
  3409 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
  3410 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
  3411 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
  3412 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
  3413 Anteile am gesamten Produktionsfond.
  3414      Wir sehen, dass in ordnungsmässigem Gang der Wirtschaft
  3415 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitätstheoreti-
  3416 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
  3417 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
  3418 und dasselbe. Die Güterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
  3419 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise ändert sich allge-
  3420 mein meist nicht spr--i--[ergänzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
  3421 Produkte ordnen sich in Verhältnismässigkeit schon ehedem sie
  3422 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefähr ein.
  3423 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhängige
  3424 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
  3425 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
  3426 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
  3427 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle Güterpreise,
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  3440 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
  3441 doch sich gegenseitig aufheben müssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
  3442 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
  3443 seinen objektiven Wertschätzungen einerseits und den objektiven
  3444 Beschaffungswiderständen andererseits werden diese oder jene Güter
  3445 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
  3446 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
  3447 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der Intensität
  3448 und der Qualität der Produktion beeinflusst und geändert werden.
  3449  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
  3450 Produktionsverhältnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
  3451 ten Verhältnis zu einander stehen müssen; dass Unternehmer und Ar-
  3452 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkürlich nebenein-
  3453 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
  3454 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen müssen. Neben
  3455 dem Preisgebäude oder besser mit dem Preisgebäude ist auch das
  3456 Einkommensgebäude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
  3457 eine absolute Starrheit erreicht wäre, aber doch ein innerer Zusam-
  3458 menhang zu konstatieren ist.
  3459      Der Kreislauf der Wirtschaft würde bei uns in dem Pro-
  3460 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
  3461 so zu ordnen und so unter alle Einkommensempfänger zu verteilen,
  3462 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
  3463 scheinen kann, als während der Produktion gleichnamige Einheiten
  3464 für die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin müssen sich
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  3475 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den Güterkalkulati-
  3476 onen finden wir die Substanz für alle Einkommen.
  3477      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
  3478 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
  3479 von Einkommen zu unterscheiden haben:
  3480
  3481 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
  3482 güter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, Händler, Zins-,
  3483 Renten- Gehalts- und Lohnempfänger. Sie stellen die primäre Haupt-
  3484 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
  3485 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
  3486
  3487 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
  3488 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
  3489 Brücken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
  3490 den Ersparnissen aller übrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
  3491
  3492 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, Künstler usw., die
  3493 aus den freiwilligen Abgaben aller übrigen ihren Anteil geltend
  3494 machen können .
  3495
  3496 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
  3497 licher Art durch den Fiskus kaufkräftig werden.
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  3512      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
  3513 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
  3514 keit natürlich im organischen Flusse befinden. Das müssen wir auch
  3515 hier berücksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
  3516 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
  3517 Para[ergänzt handschriftlich: l]ellität von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
  3518 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
  3519 einen Preis von 100 erzielt, so darf für jenes Produkt auch nicht
  3520 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkräftig werden. Arbeiter,
  3521 Angestellte, Produzenten und Händler (Gruppe I) geben insgesamt ab
  3522 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
  3523 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
  3524 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
  3525 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
  3526 Konsumgütermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
  3527 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundären
  3528 Einkommenszweige sich gegenseitig Zuschüsse leisten, der Einfach-
  3529 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
  3530 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar für die Abtretenden privat-
  3531 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
  3532 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
  3533 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
  3534 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
  3535 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergänzt handschriftlich:, ] einen obligato-
  3536 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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  3547 Halbfabrikate gelten als Genussgüter, denn es ist leicht zu ersehen,
  3548 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
  3549 lationen als ein fertiger Posten erschienen, für den in der voraus-
  3550 gegangenen Produktion Einzelarbeitsaufwände entlohnt werden muss-
  3551 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und Händ-
  3552 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten für Abschrei-
  3553 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
  3554 sehen 20 mal 5 zurückbehalten, dafür dann einmal 100 aufgewendet
  3555 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
  3556 läufen ausgleichen.
  3557      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
  3558 der erzeugten Güter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
  3559 preise. Das ist nichts zufälliges, sondern die notwendige Folge des
  3560 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
  3561 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
  3562 seien Verhältniszahlen zwischen den einzelnen Güterwerten, so dass
  3563 diese vergleichbar und gesellschaftlich gültig austauschbar wer-
  3564 den, so müssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
  3565 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
  3566 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
  3567 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
  3568 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
  3569 die letzteren auch als Verhältniszahlen zwischen Real- und Nominal-
  3570 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primäre Rolle ein-
  3571 räumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
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  3582 äusserlich treten tatsächlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
  3583 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
  3584 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenüber
  3585 dem Nominaleinkommen das Ursprüngliche, sondern selbst in der von
  3586 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
  3587 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
  3588 kalkulierten Preis.
  3589      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
  3590 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
  3591 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
  3592 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
  3593 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befähigt. Aber wir
  3594 sahen auch, Voraussetzung für das Geld ist wiederum das Vorhanden-
  3595 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprünglich nur Stoff-
  3596 quantitäten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
  3597 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
  3598 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
  3599 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
  3600 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale Güter direkt als
  3601 Einkommen zu erhalten, während also Real. und Nominaleinkommen sich
  3602 stets decken müssen, weil es nur verschiedene Ausdrücke gleicher
  3603 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
  3604 drucksform dafür; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
  3605 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
  3606 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
  3607 lebt, um die Güter auszutauschen, die eine Fülle von Relationen
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  3618 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
  3619 von Nominaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
  3620 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
  3621 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklären, wie das
  3622 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
  3623 Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
  3624 nung an die Güterproduktion zur Schöpfung bringen müssen. Stellen
  3625 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
  3626 sels als die der Vollendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
  3627 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
  3628 fassung.
  3629      Ivvmvv Gelde, dem Repräsentanten unseres Nominaleinkommens
  3630 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir --i--unsere
  3631 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
  3632 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
  3633 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
  3634 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
  3635 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
  3636 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant für eine wirt-
  3637 schaftlich abgenommene Leistung in Händen hält. In diesem Wechsel
  3638 sind aber, da viele Hände dem Unternehmer dienstbar waren, das
  3639 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und füg-
  3640 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
  3641 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
  3642 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
  3643
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  3654 Unternehmer [sic] geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
  3655 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
  3656 schaft haben, und darum entäussern wir uns unserer vergegenständ-
  3657 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
  3658 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
  3659 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
  3660 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
  3661 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
  3662 tiger Abhängigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
  3663 in einander greift, wo alle für einen und einer für alle zusammen
  3664 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
  3665 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
  3666 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
  3667 Geld ansehen. Die Reichsbank führt hier nur eine Funktion des
  3668 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
  3669 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
  3670 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
  3671 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
  3672 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
  3673 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
  3674 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
  3675 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
  3676      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
  3677 in der Wirtschaft gegenübertritt, beruht auf einer Täuschung.
  3678 In Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
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  3689 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
  3690 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
  3691 aufsteigen und wieder in's Nichts zurückfallen, verursacht wird.
  3692      Es könnte hier natürlich nicht unsere Aufgabe sein, die
  3693 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
  3694 wollen, das sind die Zvvuvvsammenhänge, sowiet sie das gezeichnete Bild
  3695 vollenden müssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
  3696 doch die Hauteinwände betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
  3697 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfähige Konsum-
  3698 güter repräsentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
  3699 Profitstreben der Privatwirtschaft überlassen. Sie hat selbst
  3700 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
  3701 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
  3702 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
  3703 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
  3704 von Wechseln notleidend würde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
  3705 sel für ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
  3706 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf Gläubiger
  3707 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
  3708 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
  3709 wieder einlösen. Im übrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
  3710 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die übrigen
  3711 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
  3712    Doch zurück zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
  3713 die wir mit dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
  3714 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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  3725 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
  3726 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
  3727 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
  3728 dann müssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
  3729 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
  3730 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
  3731 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
  3732 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
  3733 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
  3734 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
  3735 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
  3736 der Verkehr souverän. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
  3737 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
  3738 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tätig ist, den Kapital-
  3739 markt zu speisen. In diesen Fällen steht das Geld fern seiner
  3740 eigentlichen primären Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
  3741 Bescheinigung für unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
  3742 niederschlagen müssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
  3743 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
  3744 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
  3745 den realen Gütern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
  3746 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
  3747 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
  3748 gesehen, zu leisten, weil es im Zvvuvvsammenfügen und Teilen von Wert-
  3749 einheiten auch die Güter vergleichbar und teilbar werden lässt.
  3750 Die Werteinheit schafft Preise und lässt durch sie den Güter-
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  3761 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
  3762 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
  3763 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprüngliche
  3764 Bild.
  3765
  3766      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
  3767 Gütern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
  3768 Tausch dem Bereiche des Zufälligen entwächst und sich zu einer
  3769 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
  3770 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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  3784 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
  3785 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
  3786  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
  3787 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
  3788 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den Güterwert
  3789 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im Verhältnis zu der Dringlich-
  3790 keit des Bedürfnisses den gleichen Begfriedigungs- und Sättigungsgrad
  3791 erhoffen liessen.
  3792      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
  3793 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche Umstände, wie die
  3794 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
  3795 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
  3796 fremden Völkern mit anderen Sitten, Gebräuchen und Lebensgewohnheiten;
  3797 lernen damit fremde Bedürfnisse kennen und schätzen. Die ersten Tausch-
  3798 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
  3799 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
  3800
  3801      Schon in den Anfängen des wirtschaftlichen Verkehrs
  3802 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
  3803 zur Bildung von Berufen drängt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
  3804 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
  3805 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
  3806 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
  3807 tigt, wird abschätzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
  3808 muss, während der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
  3809 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
  3810 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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  3823 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
  3824 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
  3825 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
  3826 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
  3827 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
  3828 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
  3829 und die Fäden mit anderen solchen anknüpfen, weil sie aus solchem Tun
  3830 grössere und jedenfalls reichlichere Bedürfnisbefriedigung erhoffen,
  3831 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
  3832 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
  3833 ten.
  3834
  3835      Die Häufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
  3836 Schwierigkeit ihrer Durchführung, denn nicht immer wird der Tauschende
  3837 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewünschte feil-
  3838 bietet. Die Güter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
  3839 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
  3840 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafür zu tauschen
  3841 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine Zufälligkeit blei-
  3842 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese Widerstände zu umgehen.
  3843 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natürliche, organische
  3844 Entwicklung drängte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
  3845 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
  3846 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfähig, relativ kostbar, teilbar
  3847 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
  3848 fesselnde Schwierigkeit zu überbrücken und damit den Tausch als allge-
  3849 mein geübte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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  3862 schreibung erzählt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
  3863 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
  3864 von Edelmetallen.
  3865      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
  3866 für nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
  3867 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhängen-
  3868 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
  3869 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
  3870 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
  3871 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
  3872 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
  3873 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
  3874 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
  3875 ter und natürlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
  3876 der Beziehungen die Güterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
  3877 ren. Das Edelmetall wird mählich, ohne dass wir genau das Datum der
  3878 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
  3879 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
  3880 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
  3881 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
  3882 reale Güter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
  3883 Tauschgutes noch absolute Gültigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
  3884 weilen aber nur für einen dritten, der ohne selbst mit seinen Schätzun-
  3885 gen den gegebenen Zustand gültig werden liess, neu in den fraglichen
  3886 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten Erwägungen
  3887 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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  3900 beit wert oder nicht erscheint. Für das Glied der Wirtschaftsgemein-
  3901 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
  3902 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
  3903 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
  3904 in die Wagschale geworfen. Für ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
  3905 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen über-
  3906 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
  3907 schließende Betrachtung, nicht der endgültige Zustand sein. Seine gedank-
  3908 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
  3909 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
  3910 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
  3911 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
  3912 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
  3913 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
  3914 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
  3915 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
  3916 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
  3917 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
  3918 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle später definierten Werteinheiten
  3919 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
  3920 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
  3921 in der Fülle der relativen Wertzusammenhänge und ihren Schwankungen
  3922 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
  3923 um wieder zu ihm zurückkehren zu müssen, der Anfang und Ende jeder
  3924 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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  3937 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
  3938 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
  3939 bescheren - , das über Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
  3940 stanz in sich birgt.
  3941      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
  3942 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
  3943 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
  3944 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
  3945 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
  3946 gessen wir doch nicht die ursprüngliche Bedeutung der Werteinheit,
  3947 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
  3948 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedürfen zu Durchführung keines
  3949 dritten, realen Gutes, ja, es wäre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
  3950 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
  3951 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
  3952 subjektiven Schätzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
  3953 wisser Stärke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
  3954 in geradezu kristallener Klarheit und Schärfe, dass der Arbeitsauf-
  3955 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
  3956 der das natürlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
  3957 unabhängig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
  3958 der einzelnen Güter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
  3959 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
  3960 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natürlichen
  3961 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung über-
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  3974 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
  3975      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
  3976 von Schwankungen verschont und als absolut unberührt fest gelten?
  3977 Keines, auch das Gold nicht, müssen wir darauf antworten. Auch das Gold
  3978 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
  3979 erhalten.
  3980      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
  3981 nicht auch gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, dass auf lanfe Sicht
  3982 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
  3983 folge grösserer oder geringerer Wertschätzungen einzutreten braucht,
  3984 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genüge zu finden. Nie
  3985 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, über den
  3986 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
  3987 das Wesen der Werteinheit ausmachen müsste auf ein solches Gut
  3988 von historisch gültiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
  3989 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
  3990      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
  3991 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
  3992 die relativen Beziehungen der Güterwerte auszudrücken und dies ver-
  3993 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder Güter als
  3994 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
  3995 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert ändert, das Tausch-
  3996 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
  3997 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
  3998 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
  3999 dahin gehende Erwägung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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  4012 begrifflich nicht damit zusammenhängt.
  4013      Wann wir überhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
  4014 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
  4015 mehr oder minder willkürliche Erwägung sein. Nicht wollen wir von
  4016 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufälligen Tausch, indem wir
  4017 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
  4018 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
  4019 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
  4020 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
  4021 dient. Voraussetzung für die Werteinheit ist als eine historische
  4022 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
  4023 ist in der Gültigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
  4024 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
  4025 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefügt das gemein-
  4026 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
  4027 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
  4028 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften überwunden, sie
  4029 zu Verbänden darüber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
  4030 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
  4031 notwendig auch die äusseren Formen und MIttel für das rechtliche
  4032 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
  4033 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
  4034 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen übernommen;
  4035 die Sitte prägt er zu Rechtsätzen und als einen solchen müssen wir
  4036 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung äusser-
  4037 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lässt Stücke von
  4038 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die Prägung zu seinem, inner-
  4039 halb seiner Grenzen gültigem Gelde werden. Die staatliche Autorität
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  4052 sollte Wage und Probierstein erübrigen, das aufblühende Wirt-
  4053 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
  4054 Die Relationen drücken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
  4055 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
  4056 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
  4057 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
  4058 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
  4059 Güterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
  4060 Grunde nichts anderes als Verhältniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
  4061 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
  4062 Inhalts schält sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
  4063 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
  4064 jedes einzelnen Tausches immer noch Realitäten, und das ist not-
  4065 wendig, solange die staatliche Autorität noch nict in dem spä-
  4066 teren Maasse gefestigt und in längerer Webung eine Gewähr für
  4067 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
  4068      Greifen wir unsere frühere Gleichung wieder auf, die
  4069 lautete:
  4070 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
  4071 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
  4072 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold für den Korb-
  4073 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
  4074 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
  4075 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
  4076 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
  4077 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert übergegangen
  4078 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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  4091 2.790.- M) fehlt uns zum vollen Verständnis des equivalenten
  4092 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
  4093      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
  4094 mit anderen Worten - wir müssen den Münzfuss kennen. Noch umständ-
  4095 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
  4096 ter nun gar noch weitere Erwägungen anstellen muss, um in den Be-
  4097 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wäre die törichteste Ein-
  4098 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gäbe,
  4099 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
  4100 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
  4101 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen müsste, wenn, ja
  4102 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
  4103 mal des Geldes bedeutete.
  4104      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
  4105 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
  4106 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
  4107 erst den Begriff Geld überhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
  4108 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
  4109 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
  4110 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
  4111 Güter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
  4112 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
  4113 rische Verankerung und damit auch seine Selbstständigkeit im mensch-
  4114 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
  4115 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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  4128 täglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
  4129 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
  4130 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
  4131 auch, wenn auch nur rein äusserlich eine Bestätigung des von uns
  4132 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
  4133 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhält es durch die Wert-
  4134 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
  4135 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
  4136      Wir streiten hier nicht darüber, ob das Geld stoffwert-
  4137 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundäre
  4138 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
  4139 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
  4140 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
  4141 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
  4142 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
  4143 noch zu fragen übrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
  4144 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
  4145 an eine Realität, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
  4146 oder ob es nur eine solche symbolisieren müsse.Hier bleibt uns
  4147 noch genügend zu lösen übrig.
  4148        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
  4149 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
  4150 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
  4151 historisch begründeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
  4152 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
  4153 nennen wollen, immer von neuem die Erwägung des Abschätzens
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  4166 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
  4167 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
  4168 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
  4169 kann, absolutes Maass für alle übrigen Dinge abzugeben, sondern
  4170 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die Güter der Aussenwelt kom-
  4171 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
  4172 und funktionell bereits "die reine Objektivität" besitzt, eine Zu-
  4173 rückreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
  4174 notwendig oder wenigstens wünschenswert erscheint und unter wel-
  4175 chen besonderen U^^m^^ständen das der Fall wäre, kann erst die weite-
  4176 re Untersuchung aufklären. Die daran sich anknüpfenden Erörterungen
  4177   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
  4178 Entwicklung zu skizzieren.
  4179     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
  4180 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezüglich ihres Inhaltes
  4181 und ihres Wesens erfahren hatte, während der Equivalenztausch äus-
  4182 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
  4183 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
  4184 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
  4185 metallen für den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
  4186 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
  4187 Produktivität verspürte, auf der anderen aber auch die Anhäufung
  4188 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
  4189 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
  4190 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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  4203 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
  4204 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
  4205 mittel überwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
  4206 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
  4207 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
  4208 sich üner den Stoff erhebt.
  4209      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
  4210 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
  4211 dass also wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Voraussetzung für
  4212 ein durch Kreditgewährung entstandenes Forderungsrecht bildet.
  4213 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
  4214 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
  4215 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine Zufäl-
  4216 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
  4217 die Kreditgewährung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
  4218 wenn sie allgemein geübt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
  4219 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
  4220 ten Forderungsrechte wäre zwar begrifflich theoretisch möglich,
  4221 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten müssen von der Perspek-
  4222 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
  4223 handelt es sich darum, einen für das tägliche Leben gangbaren, prak-
  4224 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
  4225 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
  4226 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lässt, die vielmehr
  4227 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebären wird, die
  4228 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen Träger
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  4241 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
  4242 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
  4243 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
  4244 Quittung über wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist für
  4245 den Kreditgebenden Legitimationspapier für eine wirtschaftliche
  4246 Leistung, für die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
  4247 Protokoll darüber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
  4248 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wäh-
  4249 rend der andere urkundlich bestätigt oder verspricht, den schul-
  4250 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
  4251 Sinna nach unverändert fortbestehende Tauschwirtschaft erfährt nur
  4252 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
  4253 den Kredit überbrückte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
  4254 nachlässiger Betrachtung verführen könnte, den Tausch, dessen letzte
  4255 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
  4256 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangsläufi-
  4257 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
  4258 tatsächliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
  4259 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
  4260 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da müssen die
  4261 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes Gepräge erhalten
  4262 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
  4263 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
  4264 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
  4265 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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  4278 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
  4279 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
  4280 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
  4281 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
  4282 Die Tätigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
  4283 ihren zufälligen Summen ausgedrückt in werteinheiten in staat-
  4284 lich begültigte Stücke auf runde Summen lautend, und dazu frei
  4285 übertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
  4286 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
  4287 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
  4288 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
  4289 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
  4290      Den Dienst, den solches Geld für jene Gemeinschaft leistet,
  4291 können wir uns vergegenwärtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
  4292 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle äussenren
  4293 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
  4294 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
  4295 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
  4296 der Fall sein müsste. Es wäre ein auf die höchste Spitze getriebe-
  4297 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
  4298 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
  4299 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
  4300 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
  4301 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wären.
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  4314 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
  4315 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
  4316 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
  4317 Was obiger Variante im tätigen und täglichen Leben entgegensteht,
  4318 das ist bildlich und drastisch ausgedrückt der "10 Pfennig-Automat"
  4319 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
  4320 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
  4321 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
  4322 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
  4323 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
  4324 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem säumigen
  4325 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
  4326 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
  4327 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich künstlich selbst
  4328 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das Güterreservoir
  4329 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
  4330 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
  4331      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
  4332 lung oder vielleicht wäre es nur eine Umbildung der Anpassung,
  4333 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur für den Augenblick
  4334 der gegenwärtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
  4335 lung von der B^^u^^chforderung über den Wechsel bis zur Banknote
  4336 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
  4337 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben über per-
  4338 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
  4339 derung und wenn schwächer, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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  4352 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
  4353 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
  4354 allgemein gültigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
  4355 che Werteinheiten repräsentierend das moderne Geld geworden, das
  4356 wie ursprünglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
  4357 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
  4358 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
  4359 Gütern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
  4360 ständige wirtschaftliche Faktoren treten, müssen auch diese in
  4361 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
  4362 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
  4363 net wäre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
  4364 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
  4365 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
  4366 allein war wertbildend ohne Rücksicht auf die Art des der Arbeit
  4367 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
  4368 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
  4369 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
  4370 in beiden Fällen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
  4371 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in Händen und darum
  4372 müssen die Beziehungen nicht nur auf die Güterwerte sondern
  4373 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
  4374 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
  4375 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befähigt Relationen
  4376 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genügt, den Mechanismus
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  4389 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut früh-
  4390 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
  4391 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
  4392 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
  4393 einheiten symbolisch vergegenständlicht und damit die Distri-
  4394 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
  4395 so in unser Denken und Fühlen eingehämmert, dass wir uns im täg-
  4396 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
  4397 müssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
  4398 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
  4399 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
  4400 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
  4401 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, Prägefreiheit und mehr
  4402 näher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
  4403 schaft, der Einkommensbildung und Güterverteilung, die den Rahmen
  4404 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
  4405 menhänge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
  4406 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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  4419 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
  4420 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
  4421 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
  4422 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
  4423 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
  4424 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
  4425 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
  4426 zwei stofflichen Gütern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
  4427 schaft müssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
  4428 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
  4429 zum Konsum drängt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
  4430 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
  4431 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
  4432 lichen Perspektive aus gesehen alle Güter die verzehrt oder doch
  4433 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
  4434 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
  4435 beschränkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
  4436 Ewiges darstellt und immer auf´s neue gegen Genussgüter zu tau-
  4437 schen bereit ist, auch dann wird, natürlich immer nur periodisch
  4438 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
  4439 die über den Eigenbedarf verfügungsfreien Waren gegen andere
  4440 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
  4441 denen Möglichkeiten der grösste Sättigungsgrad des Konsums er-
  4442 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
  4443 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
  4444 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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  4457 lendetem Austausch seine überschüssigen Produkte in andere Konsum-
  4458 güter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
  4459 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
  4460 losen Material vergegenständlicht ist, und das ganz besonders bei
  4461 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
  4462 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
  4463 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
  4464 Ware, wenn überhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
  4465 chen werden.
  4466      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
  4467 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
  4468 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
  4469 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
  4470 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
  4471 Machtverhältnisse getrübt bis schrill gestört werden, aber hier
  4472 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
  4473 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
  4474 Störung plus und minus sich aufhebt und der Güterausgleich auf
  4475 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
  4476      Wir münden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
  4477 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
  4478 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus über das durchschnitt-
  4479 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
  4480 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurückbleibt. Wir
  4481 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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  4494 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfügungsbereit in Händen
  4495 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
  4496 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
  4497 den Produktionsmitteln steht, je weiter die Abhängigkeit reicht,
  4498 ohna aber, was wesentlich ist, der äusserlichen Freiheit verlustig
  4499 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natürlich für die
  4500 ganze Güterwelt von Gültigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
  4501 sieren sich im Endzustande zwei gleiche Güterkomplexe.Die Schwie-
  4502 rigkeit, das plastisch zu erkennen, müssen wir hier im besonderen
  4503 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
  4504 selbständige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
  4505 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der Güterentnahme aus der
  4506 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
  4507 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
  4508 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
  4509 Geldes über den güterwirtschaftlichen wesentlichen Vorgängen
  4510  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle Vorgäng
  4511 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
  4512 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
  4513 gerecht und uns allgemein verständlicher wird.
  4514      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
  4515 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgeführt:
  4516      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
  4517 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
  4518 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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  4531 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
  4532 Natur gegen Genussgüter. Für letztere allein gelte der Ausdruck
  4533 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
  4534  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
  4535 sie in den Geschäftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
  4536 gegen Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  4537 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
  4538 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  4539 sie wieder Genussgüter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
  4540 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
  4541 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
  4542 sie wieder Genussgüter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
  4543 Produktionsmitteln tauschen gegen Genussgüter und diese wieder
  4544 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
  4545 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hängt von dem
  4546 Marktwert seiner Tätigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den güter-
  4547 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhält durch den
  4548 Mechanismus eine Güterquantität und alle diese Güterquantitäten
  4549 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
  4550 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden würde,
  4551 in zwei Märkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
  4552 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem Genussgüter-
  4553 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
  4554 Geld gegen Genussgüter. Die Kuuouunsumenten des Genussgütermarktes
  4555 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
  4556 auftreten und können auf dem Genussgütermarkt dasselbe Geld aus-
  4557 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
  4558 wobei die Unternehmer bezüglich ihrer eigenen Leistung den
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  4571 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezüglich ihrer
  4572 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem Genussgütermarkt
  4573 beizuzählen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
  4574 nur soviel zur Verfügung als korporativ--n--auf dem Genussgütermarkt
  4575 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
  4576 ersteren gelangt ist.""
  4577                  Soweit Schumpeter.
  4578      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
  4579 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der Güter-
  4580 verteilung zu suchen haben und der Schlüssel, der uns die Pforten
  4581 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
  4582 ist das Schwungrad für jegliche Produktion, für jegliche Bewegung
  4583 im Wirtschaftskörper überhaupt. Er ist immer das primäre Moment
  4584 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
  4585 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
  4586 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
  4587 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
  4588 abhängig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
  4589 dem Wesen nach eine Krise.
  4590      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
  4591 einer früheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
  4592 die vom erfahrungsgemäse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
  4593 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
  4594 fen wir die Güter früherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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  4607 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden Gü-
  4608 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
  4609 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten müssen.Zwang-
  4610 los finden wir hier die Erklärung mancher Krise:nämlich dann,
  4611 wenn wir aus der Muuüuundung mehr Kuuouunsumgüter erwarten, als diese uns
  4612 für den Augenblick zuführen kann, oder in anderer Variation, wenn
  4613 wir einen späteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
  4614 ben versuchen und für diese dahin zielende, sich aber erst später realisierende Tätigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
  4615 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
  4616 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
  4617 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
  4618  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
  4619 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
  4620 ders der Diskontopolitik.
  4621      Wir stellen für unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
  4622 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
  4623 rechnen haben, die uns in ihren Zahlenausdrücken zwar keinen Auf-
  4624 schluss über deren absolute Werte, wohl aber über das gegenseitige
  4625 Verhältnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
  4626 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
  4627 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden müssen, ohne
  4628 indes an dem Kern des Wertbegriffes rütteln zu wollen, der als
  4629 Maass des gegenseitigen Abwägens nur die wirtschaftlich notwen-
  4630 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulässt. Wenn nicht grundle-
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  4644 gende Produktionsänderungen eintreten und besonders dann, wenn
  4645 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
  4646 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
  4647 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
  4648 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
  4649 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
  4650 so gilt es natürlich für jedes andere Gut und alle Güter, für die
  4651 ganze Produktion der Volkswirtschaft überhaupt. Die wirtschaftlich
  4652 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
  4653  die Produktionskosten der Güter und diese Aufwende insgesamt das
  4654 ist das Einkommen der Nation.
  4655      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
  4656 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
  4657 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
  4658 in die Preise aufteilen, denn meist müssen wir praktisch bei ihnen
  4659 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
  4660 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
  4661 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begründet sind, im ein-
  4662 zelnen zu untersuchen haben. Für die Betrachtung des Kreislaufes
  4663 der Wirtschaft und insbesondeere für das Erkennen des Wesens der
  4664 Werteinheit genügt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
  4665 Güter, alle Einkommen in sich enthalten müssen, dass aber der Zu-
  4666 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
  4667 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, für den einzelnen gar
  4668 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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  4682 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. Füglich
  4683 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur Verfügung gestellt
  4684 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
  4685 den er iirgendeinem Gvvutvve zugeführt hat, in anderen gleichen Werten
  4686 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
  4687 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
  4688 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
  4689 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
  4690 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
  4691 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
  4692 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
  4693      Zum Realeinkommen, zum Kvvovvnsumgütermarkt ist und das Nomi-
  4694 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen müssen wir
  4695 wieder den Anschluss an die Güterwelt finden, von der wir uns in
  4696 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
  4697 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
  4698 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
  4699 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
  4700 nung der Quantitätstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
  4701 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
  4702 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
  4703 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
  4704 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
  4705 equilibrieren.
  4706      Wir können sagen:
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  4719      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
  4720 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
  4721 Gültigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
  4722 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
  4723 System der Preise, d.h. zahlenmässig differenzierte Werteinheits-
  4724 ausdrücke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
  4725 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
  4726 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
  4727 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
  4728 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
  4729 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur Verfügung stellen. In
  4730 jedem Falle muss die Brücke geschlagen werden zwischen Einkommen
  4731 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
  4732 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
  4733 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
  4734 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
  4735 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine ältere Er-
  4736 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
  4737 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
  4738 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenüber
  4739 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
  4740      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
  4741 addieren damit die darin ausgedrückten Arbeitsaufwände. Der daraus
  4742 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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  4759 Die Paralellität in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
  4760 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
  4761 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
  4762 der Güter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
  4763 wände und damit die Einkommen sich sammeln, Stücke gleichen Ge-
  4764 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufügen; ja es führt
  4765 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
  4766 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
  4767 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
  4768 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
  4769 Anteile am gesamten Produktionsfond.
  4770      Wir sehen, dass in ordnungsmässigem Gang der Wirtschaft
  4771 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitätstheoreti-
  4772 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
  4773 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
  4774 und dasselbe. Die Güterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
  4775 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise ändert sich allge-
  4776 mein meist nicht spr--i--[ergänzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
  4777 Produkte ordnen sich in Verhältnismässigkeit schon ehedem sie
  4778 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefähr ein.
  4779 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhängige
  4780 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
  4781 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
  4782 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
  4783 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle Güterpreise,
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  4796 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
  4797 doch sich gegenseitig aufheben müssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
  4798 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
  4799 seinen objektiven Wertschätzungen einerseits und den objektiven
  4800 Beschaffungswiderständen andererseits werden diese oder jene Güter
  4801 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
  4802 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
  4803 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der Intensität
  4804 und der Qualität der Produktion beeinflusst und geändert werden.
  4805  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
  4806 Produktionsverhältnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
  4807 ten Verhältnis zu einander stehen müssen; dass Unternehmer und Ar-
  4808 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkürlich nebenein-
  4809 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
  4810 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen müssen. Neben
  4811 dem Preisgebäude oder besser mit dem Preisgebäude ist auch das
  4812 Einkommensgebäude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
  4813 eine absolute Starrheit erreicht wäre, aber doch ein innerer Zusam-
  4814 menhang zu konstatieren ist.
  4815      Der Kreislauf der Wirtschaft würde bei uns in dem Pro-
  4816 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
  4817 so zu ordnen und so unter alle Einkommensempfänger zu verteilen,
  4818 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
  4819 scheinen kann, als während der Produktion gleichnamige Einheiten
  4820 für die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin müssen sich
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  4831 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den Güterkalkulati-
  4832 onen finden wir die Substanz für alle Einkommen.
  4833      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
  4834 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
  4835 von Einkommen zu unterscheiden haben:
  4836
  4837 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
  4838 güter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, Händler, Zins-,
  4839 Renten- Gehalts- und Lohnempfänger. Sie stellen die primäre Haupt-
  4840 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
  4841 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
  4842
  4843 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
  4844 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
  4845 Brücken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
  4846 den Ersparnissen aller übrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
  4847
  4848 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, Künstler usw., die
  4849 aus den freiwilligen Abgaben aller übrigen ihren Anteil geltend
  4850 machen können .
  4851
  4852 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
  4853 licher Art durch den Fiskus kaufkräftig werden.
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  4867
  4868      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
  4869 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
  4870 keit natürlich im organischen Flusse befinden. Das müssen wir auch
  4871 hier berücksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
  4872 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
  4873 Para[ergänzt handschriftlich: l]ellität von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
  4874 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
  4875 einen Preis von 100 erzielt, so darf für jenes Produkt auch nicht
  4876 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkräftig werden. Arbeiter,
  4877 Angestellte, Produzenten und Händler (Gruppe I) geben insgesamt ab
  4878 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
  4879 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
  4880 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
  4881 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
  4882 Konsumgütermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
  4883 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundären
  4884 Einkommenszweige sich gegenseitig Zuschüsse leisten, der Einfach-
  4885 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
  4886 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar für die Abtretenden privat-
  4887 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
  4888 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
  4889 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
  4890 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
  4891 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergänzt handschriftlich:, ] einen obligato-
  4892 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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  4902
  4903 Halbfabrikate gelten als Genussgüter, denn es ist leicht zu ersehen,
  4904 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
  4905 lationen als ein fertiger Posten erschienen, für den in der voraus-
  4906 gegangenen Produktion Einzelarbeitsaufwände entlohnt werden muss-
  4907 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und Händ-
  4908 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten für Abschrei-
  4909 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
  4910 sehen 20 mal 5 zurückbehalten, dafür dann einmal 100 aufgewendet
  4911 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
  4912 läufen ausgleichen.
  4913      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
  4914 der erzeugten Güter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
  4915 preise. Das ist nichts zufälliges, sondern die notwendige Folge des
  4916 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
  4917 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
  4918 seien Verhältniszahlen zwischen den einzelnen Güterwerten, so dass
  4919 diese vergleichbar und gesellschaftlich gültig austauschbar wer-
  4920 den, so müssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
  4921 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
  4922 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
  4923 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
  4924 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
  4925 die letzteren auch als Verhältniszahlen zwischen Real- und Nominal-
  4926 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primäre Rolle ein-
  4927 räumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
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  4938 äusserlich treten tatsächlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
  4939 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
  4940 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenüber
  4941 dem Nominaleinkommen das Ursprüngliche, sondern selbst in der von
  4942 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
  4943 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
  4944 kalkulierten Preis.
  4945      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
  4946 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
  4947 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
  4948 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
  4949 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befähigt. Aber wir
  4950 sahen auch, Voraussetzung für das Geld ist wiederum das Vorhanden-
  4951 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprünglich nur Stoff-
  4952 quantitäten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
  4953 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
  4954 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
  4955 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
  4956 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale Güter direkt als
  4957 Einkommen zu erhalten, während also Real. und Nominaleinkommen sich
  4958 stets decken müssen, weil es nur verschiedene Ausdrücke gleicher
  4959 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
  4960 drucksform dafür; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
  4961 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
  4962 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
  4963 lebt, um die Güter auszutauschen, die eine Fülle von Relationen
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  4974 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
  4975 von Nominaleinkommen gegen Güter, so ist das durch den Schleier
  4976 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
  4977 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklären, wie das
  4978 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
  4979 Ausführung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
  4980 nung an die Güterproduktion zur Schöpfung bringen müssen. Stellen
  4981 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
  4982 sels als die der Vollendung am nächsten kommende Einrichtung hin,
  4983 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
  4984 fassung.
  4985      Ivvmvv Gelde, dem Repräsentanten unseres Nominaleinkommens
  4986 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, während wir --i--unsere
  4987 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
  4988 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
  4989 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
  4990 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
  4991 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
  4992 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant für eine wirt-
  4993 schaftlich abgenommene Leistung in Händen hält. In diesem Wechsel
  4994 sind aber, da viele Hände dem Unternehmer dienstbar waren, das
  4995 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und füg-
  4996 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
  4997 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
  4998 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
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  5010 Unternehmer [sic] geltend machen müssten. Die starre Berufsgliederung
  5011 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
  5012 schaft haben, und darum entäussern wir uns unserer vergegenständ-
  5013 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
  5014 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
  5015 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
  5016 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
  5017 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
  5018 tiger Abhängigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
  5019 in einander greift, wo alle für einen und einer für alle zusammen
  5020 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
  5021 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
  5022 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
  5023 Geld ansehen. Die Reichsbank führt hier nur eine Funktion des
  5024 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
  5025 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
  5026 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
  5027 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
  5028 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
  5029 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
  5030 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
  5031 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
  5032      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
  5033 in der Wirtschaft gegenübertritt, beruht auf einer Täuschung.
  5034 In Wahrheit entsteht es täglich mit der Leistung und vergeht mit
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  5045 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
  5046 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
  5047 aufsteigen und wieder in's Nichts zurückfallen, verursacht wird.
  5048      Es könnte hier natürlich nicht unsere Aufgabe sein, die
  5049 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
  5050 wollen, das sind die Zvvuvvsammenhänge, sowiet sie das gezeichnete Bild
  5051 vollenden müssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
  5052 doch die Hauteinwände betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
  5053 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfähige Konsum-
  5054 güter repräsentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
  5055 Profitstreben der Privatwirtschaft überlassen. Sie hat selbst
  5056 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
  5057 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
  5058 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
  5059 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
  5060 von Wechseln notleidend würde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
  5061 sel für ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
  5062 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf Gläubiger
  5063 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
  5064 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
  5065 wieder einlösen. Im übrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
  5066 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die übrigen
  5067 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
  5068    Doch zurück zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
  5069 die wir mit dem gesamten erzeugten Gütervorrat gegenüber stellen,
  5070 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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  5081 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
  5082 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
  5083 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
  5084 dann müssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
  5085 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
  5086 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
  5087 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergänzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
  5088 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
  5089 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
  5090 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
  5091 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
  5092 der Verkehr souverän. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
  5093 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
  5094 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tätig ist, den Kapital-
  5095 markt zu speisen. In diesen Fällen steht das Geld fern seiner
  5096 eigentlichen primären Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
  5097 Bescheinigung für unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
  5098 niederschlagen müssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
  5099 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
  5100 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
  5101 den realen Gütern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
  5102 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
  5103 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
  5104 gesehen, zu leisten, weil es im Zvvuvvsammenfügen und Teilen von Wert-
  5105 einheiten auch die Güter vergleichbar und teilbar werden lässt.
  5106 Die Werteinheit schafft Preise und lässt durch sie den Güter-
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  5117 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
  5118 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
  5119 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprüngliche
  5120 Bild.
  5121
  5122      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
  5123 Gütern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
  5124 Tausch dem Bereiche des Zufälligen entwächst und sich zu einer
  5125 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
  5126 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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  5140 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
  5141 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
  5142  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
  5143 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
  5144 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den Güterwert
  5145 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im Verhältnis zu der Dringlich-
  5146 keit des Bedürfnisses den gleichen Begfriedigungs- und Sättigungsgrad
  5147 erhoffen liessen.
  5148      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
  5149 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche Umstände, wie die
  5150 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
  5151 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
  5152 fremden Völkern mit anderen Sitten, Gebräuchen und Lebensgewohnheiten;
  5153 lernen damit fremde Bedürfnisse kennen und schätzen. Die ersten Tausch-
  5154 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
  5155 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
  5156
  5157      Schon in den Anfängen des wirtschaftlichen Verkehrs
  5158 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
  5159 zur Bildung von Berufen drängt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
  5160 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
  5161 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
  5162 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
  5163 tigt, wird abschätzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
  5164 muss, während der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
  5165 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
  5166 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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  5179 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
  5180 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
  5181 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
  5182 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
  5183 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
  5184 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
  5185 und die Fäden mit anderen solchen anknüpfen, weil sie aus solchem Tun
  5186 grössere und jedenfalls reichlichere Bedürfnisbefriedigung erhoffen,
  5187 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
  5188 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
  5189 ten.
  5190
  5191      Die Häufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
  5192 Schwierigkeit ihrer Durchführung, denn nicht immer wird der Tauschende
  5193 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewünschte feil-
  5194 bietet. Die Güter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
  5195 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
  5196 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafür zu tauschen
  5197 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine Zufälligkeit blei-
  5198 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese Widerstände zu umgehen.
  5199 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natürliche, organische
  5200 Entwicklung drängte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
  5201 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
  5202 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfähig, relativ kostbar, teilbar
  5203 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
  5204 fesselnde Schwierigkeit zu überbrücken und damit den Tausch als allge-
  5205 mein geübte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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  5218 schreibung erzählt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
  5219 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
  5220 von Edelmetallen.
  5221      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
  5222 für nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
  5223 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhängen-
  5224 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
  5225 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
  5226 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
  5227 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
  5228 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
  5229 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
  5230 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
  5231 ter und natürlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
  5232 der Beziehungen die Güterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
  5233 ren. Das Edelmetall wird mählich, ohne dass wir genau das Datum der
  5234 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
  5235 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
  5236 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
  5237 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
  5238 reale Güter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
  5239 Tauschgutes noch absolute Gültigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
  5240 weilen aber nur für einen dritten, der ohne selbst mit seinen Schätzun-
  5241 gen den gegebenen Zustand gültig werden liess, neu in den fraglichen
  5242 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten Erwägungen
  5243 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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  5256 beit wert oder nicht erscheint. Für das Glied der Wirtschaftsgemein-
  5257 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
  5258 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
  5259 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
  5260 in die Wagschale geworfen. Für ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
  5261 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen über-
  5262 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
  5263 schließende Betrachtung, nicht der endgültige Zustand sein. Seine gedank-
  5264 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
  5265 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
  5266 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
  5267 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
  5268 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
  5269 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
  5270 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
  5271 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
  5272 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
  5273 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
  5274 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle später definierten Werteinheiten
  5275 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
  5276 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
  5277 in der Fülle der relativen Wertzusammenhänge und ihren Schwankungen
  5278 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
  5279 um wieder zu ihm zurückkehren zu müssen, der Anfang und Ende jeder
  5280 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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  5293 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
  5294 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
  5295 bescheren - , das über Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
  5296 stanz in sich birgt.
  5297      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
  5298 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
  5299 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
  5300 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
  5301 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
  5302 gessen wir doch nicht die ursprüngliche Bedeutung der Werteinheit,
  5303 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
  5304 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedürfen zu Durchführung keines
  5305 dritten, realen Gutes, ja, es wäre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
  5306 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
  5307 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
  5308 subjektiven Schätzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
  5309 wisser Stärke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
  5310 in geradezu kristallener Klarheit und Schärfe, dass der Arbeitsauf-
  5311 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
  5312 der das natürlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
  5313 unabhängig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
  5314 der einzelnen Güter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
  5315 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
  5316 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natürlichen
  5317 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung über-
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  5330 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
  5331      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
  5332 von Schwankungen verschont und als absolut unberührt fest gelten?
  5333 Keines, auch das Gold nicht, müssen wir darauf antworten. Auch das Gold
  5334 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
  5335 erhalten.
  5336      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
  5337 nicht auch gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, dass auf lanfe Sicht
  5338 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
  5339 folge grösserer oder geringerer Wertschätzungen einzutreten braucht,
  5340 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genüge zu finden. Nie
  5341 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, über den
  5342 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
  5343 das Wesen der Werteinheit ausmachen müsste auf ein solches Gut
  5344 von historisch gültiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
  5345 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
  5346      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
  5347 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
  5348 die relativen Beziehungen der Güterwerte auszudrücken und dies ver-
  5349 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder Güter als
  5350 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
  5351 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert ändert, das Tausch-
  5352 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
  5353 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
  5354 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
  5355 dahin gehende Erwägung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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  5368 begrifflich nicht damit zusammenhängt.
  5369      Wann wir überhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
  5370 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
  5371 mehr oder minder willkürliche Erwägung sein. Nicht wollen wir von
  5372 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufälligen Tausch, indem wir
  5373 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
  5374 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
  5375 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
  5376 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
  5377 dient. Voraussetzung für die Werteinheit ist als eine historische
  5378 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
  5379 ist in der Gültigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
  5380 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
  5381 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefügt das gemein-
  5382 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
  5383 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
  5384 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften überwunden, sie
  5385 zu Verbänden darüber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
  5386 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
  5387 notwendig auch die äusseren Formen und MIttel für das rechtliche
  5388 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
  5389 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
  5390 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen übernommen;
  5391 die Sitte prägt er zu Rechtsätzen und als einen solchen müssen wir
  5392 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung äusser-
  5393 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lässt Stücke von
  5394 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die Prägung zu seinem, inner-
  5395 halb seiner Grenzen gültigem Gelde werden. Die staatliche Autorität
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  5408 sollte Wage und Probierstein erübrigen, das aufblühende Wirt-
  5409 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
  5410 Die Relationen drücken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
  5411 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
  5412 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
  5413 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
  5414 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
  5415 Güterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
  5416 Grunde nichts anderes als Verhältniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
  5417 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
  5418 Inhalts schält sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
  5419 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
  5420 jedes einzelnen Tausches immer noch Realitäten, und das ist not-
  5421 wendig, solange die staatliche Autorität noch nict in dem spä-
  5422 teren Maasse gefestigt und in längerer Webung eine Gewähr für
  5423 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
  5424      Greifen wir unsere frühere Gleichung wieder auf, die
  5425 lautete:
  5426 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
  5427 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
  5428 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold für den Korb-
  5429 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
  5430 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
  5431 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
  5432 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
  5433 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert übergegangen
  5434 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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  5447 2.790.- M) fehlt uns zum vollen Verständnis des equivalenten
  5448 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
  5449      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
  5450 mit anderen Worten - wir müssen den Münzfuss kennen. Noch umständ-
  5451 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
  5452 ter nun gar noch weitere Erwägungen anstellen muss, um in den Be-
  5453 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wäre die törichteste Ein-
  5454 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gäbe,
  5455 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
  5456 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
  5457 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen müsste, wenn, ja
  5458 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
  5459 mal des Geldes bedeutete.
  5460      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
  5461 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
  5462 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
  5463 erst den Begriff Geld überhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
  5464 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
  5465 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
  5466 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
  5467 Güter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
  5468 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
  5469 rische Verankerung und damit auch seine Selbstständigkeit im mensch-
  5470 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
  5471 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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  5484 täglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
  5485 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
  5486 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
  5487 auch, wenn auch nur rein äusserlich eine Bestätigung des von uns
  5488 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
  5489 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhält es durch die Wert-
  5490 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
  5491 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
  5492      Wir streiten hier nicht darüber, ob das Geld stoffwert-
  5493 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundäre
  5494 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
  5495 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
  5496 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
  5497 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
  5498 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
  5499 noch zu fragen übrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
  5500 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
  5501 an eine Realität, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
  5502 oder ob es nur eine solche symbolisieren müsse.Hier bleibt uns
  5503 noch genügend zu lösen übrig.
  5504        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
  5505 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
  5506 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
  5507 historisch begründeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
  5508 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
  5509 nennen wollen, immer von neuem die Erwägung des Abschätzens
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  5522 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
  5523 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
  5524 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
  5525 kann, absolutes Maass für alle übrigen Dinge abzugeben, sondern
  5526 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die Güter der Aussenwelt kom-
  5527 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
  5528 und funktionell bereits "die reine Objektivität" besitzt, eine Zu-
  5529 rückreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
  5530 notwendig oder wenigstens wünschenswert erscheint und unter wel-
  5531 chen besonderen U^^m^^ständen das der Fall wäre, kann erst die weite-
  5532 re Untersuchung aufklären. Die daran sich anknüpfenden Erörterungen
  5533   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
  5534 Entwicklung zu skizzieren.
  5535     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
  5536 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezüglich ihres Inhaltes
  5537 und ihres Wesens erfahren hatte, während der Equivalenztausch äus-
  5538 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
  5539 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
  5540 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
  5541 metallen für den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
  5542 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
  5543 Produktivität verspürte, auf der anderen aber auch die Anhäufung
  5544 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
  5545 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
  5546 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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  5559 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
  5560 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
  5561 mittel überwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
  5562 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
  5563 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
  5564 sich üner den Stoff erhebt.
  5565      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
  5566 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
  5567 dass also wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Voraussetzung für
  5568 ein durch Kreditgewährung entstandenes Forderungsrecht bildet.
  5569 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
  5570 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
  5571 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine Zufäl-
  5572 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
  5573 die Kreditgewährung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
  5574 wenn sie allgemein geübt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
  5575 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
  5576 ten Forderungsrechte wäre zwar begrifflich theoretisch möglich,
  5577 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten müssen von der Perspek-
  5578 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
  5579 handelt es sich darum, einen für das tägliche Leben gangbaren, prak-
  5580 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
  5581 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
  5582 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lässt, die vielmehr
  5583 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebären wird, die
  5584 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen Träger
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  5597 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
  5598 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
  5599 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
  5600 Quittung über wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist für
  5601 den Kreditgebenden Legitimationspapier für eine wirtschaftliche
  5602 Leistung, für die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
  5603 Protokoll darüber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
  5604 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wäh-
  5605 rend der andere urkundlich bestätigt oder verspricht, den schul-
  5606 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
  5607 Sinna nach unverändert fortbestehende Tauschwirtschaft erfährt nur
  5608 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
  5609 den Kredit überbrückte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
  5610 nachlässiger Betrachtung verführen könnte, den Tausch, dessen letzte
  5611 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
  5612 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangsläufi-
  5613 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
  5614 tatsächliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
  5615 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
  5616 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da müssen die
  5617 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes Gepräge erhalten
  5618 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
  5619 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
  5620 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
  5621 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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  5634 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
  5635 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
  5636 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
  5637 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
  5638 Die Tätigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
  5639 ihren zufälligen Summen ausgedrückt in werteinheiten in staat-
  5640 lich begültigte Stücke auf runde Summen lautend, und dazu frei
  5641 übertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
  5642 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
  5643 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
  5644 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
  5645 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
  5646      Den Dienst, den solches Geld für jene Gemeinschaft leistet,
  5647 können wir uns vergegenwärtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
  5648 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle äussenren
  5649 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
  5650 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
  5651 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
  5652 der Fall sein müsste. Es wäre ein auf die höchste Spitze getriebe-
  5653 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
  5654 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
  5655 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
  5656 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
  5657 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wären.
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  5670 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
  5671 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
  5672 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
  5673 Was obiger Variante im tätigen und täglichen Leben entgegensteht,
  5674 das ist bildlich und drastisch ausgedrückt der "10 Pfennig-Automat"
  5675 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
  5676 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
  5677 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
  5678 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
  5679 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
  5680 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem säumigen
  5681 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
  5682 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
  5683 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich künstlich selbst
  5684 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das Güterreservoir
  5685 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
  5686 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
  5687      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
  5688 lung oder vielleicht wäre es nur eine Umbildung der Anpassung,
  5689 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur für den Augenblick
  5690 der gegenwärtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
  5691 lung von der B^^u^^chforderung über den Wechsel bis zur Banknote
  5692 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
  5693 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben über per-
  5694 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
  5695 derung und wenn schwächer, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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  5708 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
  5709 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
  5710 allgemein gültigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
  5711 che Werteinheiten repräsentierend das moderne Geld geworden, das
  5712 wie ursprünglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
  5713 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
  5714 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
  5715 Gütern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
  5716 ständige wirtschaftliche Faktoren treten, müssen auch diese in
  5717 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
  5718 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
  5719 net wäre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
  5720 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
  5721 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
  5722 allein war wertbildend ohne Rücksicht auf die Art des der Arbeit
  5723 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
  5724 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
  5725 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
  5726 in beiden Fällen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
  5727 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in Händen und darum
  5728 müssen die Beziehungen nicht nur auf die Güterwerte sondern
  5729 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
  5730 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
  5731 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befähigt Relationen
  5732 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genügt, den Mechanismus
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  5745 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut früh-
  5746 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
  5747 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
  5748 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
  5749 einheiten symbolisch vergegenständlicht und damit die Distri-
  5750 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
  5751 so in unser Denken und Fühlen eingehämmert, dass wir uns im täg-
  5752 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
  5753 müssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
  5754 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
  5755 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
  5756 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
  5757 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, Prägefreiheit und mehr
  5758 näher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
  5759 schaft, der Einkommensbildung und Güterverteilung, die den Rahmen
  5760 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
  5761 menhänge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
  5762 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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