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alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach |
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Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den |
| 921 |
Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt- |
| 922 |
schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit |
| 923 |
eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert |
| 924 |
zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich- |
| 925 |
keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad |
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erhoffen liessen. |
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Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache |
| 928 |
annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die |
| 929 |
Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu |
| 930 |
anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu |
| 931 |
fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten; |
| 932 |
lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch- |
| 933 |
handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine |
| 934 |
Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus. |
| 935 |
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Schon in den AnfÀngen des wirtschaftlichen Verkehrs |
| 937 |
spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie |
| 938 |
zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den |
| 939 |
reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb- |
| 940 |
flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die |
| 941 |
Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö- |
| 942 |
tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden |
| 943 |
muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt. |
| 944 |
Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei |
| 945 |
Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie- |
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derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen |
| 959 |
die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem |
| 960 |
Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen- |
| 961 |
den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie |
| 962 |
tauschen absolute Ăquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt- |
| 963 |
schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren |
| 964 |
und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun |
| 965 |
grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen, |
| 966 |
in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar- |
| 967 |
beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei- |
| 968 |
ten. |
| 969 |
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| 970 |
Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die |
| 971 |
Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende |
| 972 |
den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil- |
| 973 |
bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar- |
| 974 |
keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht |
| 975 |
verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen |
| 976 |
in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei- |
| 977 |
ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen. |
| 978 |
Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische |
| 979 |
Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus |
| 980 |
ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das |
| 981 |
dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar |
| 982 |
haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung |
| 983 |
fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge- |
| 984 |
mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss- |
| 985 |
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schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und |
| 998 |
damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung - |
| 999 |
von Edelmetallen. |
| 1000 |
Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung |
| 1001 |
fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass |
| 1002 |
sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen- |
| 1003 |
den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch |
| 1004 |
ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles |
| 1005 |
passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine |
| 1006 |
Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir |
| 1007 |
sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit |
| 1008 |
gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf, |
| 1009 |
je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss- |
| 1010 |
ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit |
| 1011 |
der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie- |
| 1012 |
ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der |
| 1013 |
Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel |
| 1014 |
sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit |
| 1015 |
ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei |
| 1016 |
wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige, |
| 1017 |
reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des |
| 1018 |
Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst- |
| 1019 |
weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun- |
| 1020 |
gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen |
| 1021 |
Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen |
| 1022 |
anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar- |
| 1023 |
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beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein- |
| 1036 |
schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen |
| 1037 |
eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit |
| 1038 |
eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits |
| 1039 |
in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb |
| 1040 |
ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber- |
| 1041 |
einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab- |
| 1042 |
schlieĂende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank- |
| 1043 |
liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen: |
| 1044 |
Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist |
| 1045 |
zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung: |
| 1046 |
Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande |
| 1047 |
gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich- |
| 1048 |
wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf- |
| 1049 |
wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts- |
| 1050 |
ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen, |
| 1051 |
das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als |
| 1052 |
Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende |
| 1053 |
Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten |
| 1054 |
historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali |
| 1055 |
mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit |
| 1056 |
in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen |
| 1057 |
einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen, |
| 1058 |
um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder |
| 1059 |
wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem |
| 1060 |
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Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange |
| 1073 |
es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches |
| 1074 |
bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon- |
| 1075 |
stanz in sich birgt. |
| 1076 |
Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir |
| 1077 |
nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb |
| 1078 |
nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist. |
| 1079 |
Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen |
| 1080 |
und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver- |
| 1081 |
gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit, |
| 1082 |
uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera- |
| 1083 |
tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines |
| 1084 |
dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu- |
| 1085 |
schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet |
| 1086 |
hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die |
| 1087 |
subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge- |
| 1088 |
wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es |
| 1089 |
in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf- |
| 1090 |
wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist, |
| 1091 |
der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch |
| 1092 |
unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen |
| 1093 |
der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den |
| 1094 |
unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer- |
| 1095 |
den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen |
| 1096 |
Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber- |
| 1097 |
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haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben. |
| 1110 |
Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei |
| 1111 |
von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten? |
| 1112 |
Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold |
| 1113 |
kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v |
| 1114 |
erhalten. |
| 1115 |
Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass |
| 1116 |
nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht |
| 1117 |
hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in- |
| 1118 |
folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht, |
| 1119 |
so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie |
| 1120 |
und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den |
| 1121 |
Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum |
| 1122 |
das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut |
| 1123 |
von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser |
| 1124 |
Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden. |
| 1125 |
Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch- |
| 1126 |
mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann |
| 1127 |
die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver- |
| 1128 |
mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als |
| 1129 |
auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder |
| 1130 |
ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch- |
| 1131 |
mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch |
| 1132 |
nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen. |
| 1133 |
Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine |
| 1134 |
dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und |
| 1135 |
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begrifflich nicht damit zusammenhÀngt. |
| 1148 |
Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung |
| 1149 |
erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine |
| 1150 |
mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von |
| 1151 |
Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir |
| 1152 |
sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert- |
| 1153 |
einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat- |
| 1154 |
sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft- |
| 1155 |
lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be- |
| 1156 |
dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische |
| 1157 |
Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit |
| 1158 |
ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so |
| 1159 |
allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter |
| 1160 |
verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein- |
| 1161 |
same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt. |
| 1162 |
Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische |
| 1163 |
Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie |
| 1164 |
zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch |
| 1165 |
grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu |
| 1166 |
notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche |
| 1167 |
und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die |
| 1168 |
Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen |
| 1169 |
wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen; |
| 1170 |
die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir |
| 1171 |
es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser- |
| 1172 |
lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von |
| 1173 |
bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner- |
| 1174 |
halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t |
| 1175 |
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| 1187 |
sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt- |
| 1188 |
schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden. |
| 1189 |
Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern |
| 1190 |
in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla- |
| 1191 |
mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu- |
| 1192 |
ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung |
| 1193 |
gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der |
| 1194 |
GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im |
| 1195 |
Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk- |
| 1196 |
tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des |
| 1197 |
Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung |
| 1198 |
immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte |
| 1199 |
jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not- |
| 1200 |
wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ- |
| 1201 |
teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr |
| 1202 |
die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war. |
| 1203 |
Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die |
| 1204 |
lautete: |
| 1205 |
1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. |
| 1206 |
Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die |
| 1207 |
reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb- |
| 1208 |
flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich |
| 1209 |
wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton- |
| 1210 |
schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der |
| 1211 |
Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion: |
| 1212 |
Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen |
| 1213 |
gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich |
| 1214 |
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| 1226 |
2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten |
| 1227 |
Tausches wieder eine weitere Gleichung: |
| 1228 |
2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g, |
| 1229 |
mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd- |
| 1230 |
licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech- |
| 1231 |
ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be- |
| 1232 |
sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein- |
| 1233 |
richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe, |
| 1234 |
dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich |
| 1235 |
eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so |
| 1236 |
recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja |
| 1237 |
wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk- |
| 1238 |
mal des Geldes bedeutete. |
| 1239 |
Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit |
| 1240 |
nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren |
| 1241 |
Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann |
| 1242 |
erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit, |
| 1243 |
auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt- |
| 1244 |
tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich |
| 1245 |
wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen |
| 1246 |
GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den |
| 1247 |
Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo. |
| 1248 |
rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch- |
| 1249 |
lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt |
| 1250 |
der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des |
| 1251 |
| |
| 1252 |
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tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von |
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Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel |
| 1265 |
bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht |
| 1266 |
auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns |
| 1267 |
herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine |
| 1268 |
ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert- |
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einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die |
| 1270 |
Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet. |
| 1271 |
Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert- |
| 1272 |
voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre |
| 1273 |
Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und |
| 1274 |
im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri- |
| 1275 |
sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein- |
| 1276 |
heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist |
| 1277 |
ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur |
| 1278 |
noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der |
| 1279 |
Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung |
| 1280 |
an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern |
| 1281 |
oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns |
| 1282 |
noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig. |
| 1283 |
Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem |
| 1284 |
Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt- |
| 1285 |
schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem |
| 1286 |
historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt- |
| 1287 |
schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade |
| 1288 |
nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens |
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am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in |
| 1302 |
genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol- |
| 1303 |
lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein |
| 1304 |
kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern |
| 1305 |
im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom- |
| 1306 |
mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach |
| 1307 |
und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu- |
| 1308 |
rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch |
| 1309 |
notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel- |
| 1310 |
chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite- |
| 1311 |
re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen |
| 1312 |
wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der |
| 1313 |
Entwicklung zu skizzieren. |
| 1314 |
Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir, |
| 1315 |
dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes |
| 1316 |
und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus- |
| 1317 |
serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die |
| 1318 |
Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte, |
| 1319 |
desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel- |
| 1320 |
metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus- |
| 1321 |
bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten |
| 1322 |
ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung |
| 1323 |
von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate- |
| 1324 |
rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der |
| 1325 |
Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen, |
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die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des |
| 1339 |
Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch- |
| 1340 |
mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde, |
| 1341 |
sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele |
| 1342 |
des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie |
| 1343 |
sich ĂŒner den Stoff erhebt. |
| 1344 |
Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann, |
| 1345 |
der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist; |
| 1346 |
dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr |
| 1347 |
ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet. |
| 1348 |
Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht |
| 1349 |
dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und |
| 1350 |
so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl- |
| 1351 |
ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch |
| 1352 |
die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt, |
| 1353 |
wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln |
| 1354 |
des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens- |
| 1355 |
ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich, |
| 1356 |
denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek- |
| 1357 |
tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber |
| 1358 |
handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak- |
| 1359 |
tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter |
| 1360 |
Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht |
| 1361 |
durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr |
| 1362 |
aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die |
| 1363 |
si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger |
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finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein |
| 1377 |
sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab- |
| 1378 |
gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine |
| 1379 |
Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr |
| 1380 |
den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche |
| 1381 |
Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das |
| 1382 |
Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst |
| 1383 |
der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh- |
| 1384 |
rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul- |
| 1385 |
digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem |
| 1386 |
Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur |
| 1387 |
durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch |
| 1388 |
den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei |
| 1389 |
nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte |
| 1390 |
Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu |
| 1391 |
negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi- |
| 1392 |
ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die |
| 1393 |
tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde |
| 1394 |
legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti- |
| 1395 |
nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die |
| 1396 |
Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten |
| 1397 |
und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden |
| 1398 |
wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl |
| 1399 |
auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen, |
| 1400 |
dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates, |
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| 1413 |
sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in |
| 1414 |
gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck |
| 1415 |
finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir |
| 1416 |
in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels. |
| 1417 |
Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit |
| 1418 |
ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat- |
| 1419 |
lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei |
| 1420 |
ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor- |
| 1421 |
schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In- |
| 1422 |
stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt- |
| 1423 |
schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der |
| 1424 |
Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit. |
| 1425 |
Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet, |
| 1426 |
können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs- |
| 1427 |
verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren |
| 1428 |
Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein- |
| 1429 |
nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies |
| 1430 |
ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig |
| 1431 |
der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe- |
| 1432 |
ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch, |
| 1433 |
kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des |
| 1434 |
Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen. |
| 1435 |
Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal |
| 1436 |
angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren. |
| 1437 |
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Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s- |
| 1450 |
Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist |
| 1451 |
inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied. |
| 1452 |
Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht, |
| 1453 |
das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat" |
| 1454 |
der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun |
| 1455 |
haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um |
| 1456 |
die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon |
| 1457 |
gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach |
| 1458 |
begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in |
| 1459 |
der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen |
| 1460 |
Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt |
| 1461 |
beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt- |
| 1462 |
schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst |
| 1463 |
vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir |
| 1464 |
der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist. |
| 1465 |
Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden. |
| 1466 |
Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick- |
| 1467 |
lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung, |
| 1468 |
nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick |
| 1469 |
der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl- |
| 1470 |
lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote |
| 1471 |
zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand |
| 1472 |
und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per- |
| 1473 |
sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For- |
| 1474 |
derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet. |
| 1475 |
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Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch |
| 1488 |
wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel |
| 1489 |
allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol- |
| 1490 |
che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das |
| 1491 |
wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder |
| 1492 |
auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft |
| 1493 |
als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den |
| 1494 |
GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs- |
| 1495 |
stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in |
| 1496 |
den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht |
| 1497 |
die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig- |
| 1498 |
net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte |
| 1499 |
nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher |
| 1500 |
schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses |
| 1501 |
allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit |
| 1502 |
zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich |
| 1503 |
wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen |
| 1504 |
das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen |
| 1505 |
in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter |
| 1506 |
mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum |
| 1507 |
mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern |
| 1508 |
getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste |
| 1509 |
erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie |
| 1510 |
des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen |
| 1511 |
aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus |
| 1512 |
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| 1524 |
des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh- |
| 1525 |
her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann |
| 1526 |
auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung |
| 1527 |
entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert- |
| 1528 |
einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri- |
| 1529 |
bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute |
| 1530 |
so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g- |
| 1531 |
lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen |
| 1532 |
mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel |
| 1533 |
zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in |
| 1534 |
so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld |
| 1535 |
schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist |
| 1536 |
wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr |
| 1537 |
nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt- |
| 1538 |
schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen |
| 1539 |
des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam- |
| 1540 |
menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell- |
| 1541 |
ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen. |
| 1542 |
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| 1554 |
noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz- |
| 1555 |
terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der |
| 1556 |
Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein- |
| 1557 |
lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine |
| 1558 |
Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als |
| 1559 |
einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert- |
| 1560 |
losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei |
| 1561 |
zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt- |
| 1562 |
schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb |
| 1563 |
einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche , |
| 1564 |
zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das |
| 1565 |
Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht. |
| 1566 |
Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft- |
| 1567 |
lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch |
| 1568 |
nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können. |
| 1569 |
Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich |
| 1570 |
beschrĂ€nkten Produktionsphasen Ăberdauerndes, gewissermassen |
| 1571 |
Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau- |
| 1572 |
schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch |
| 1573 |
gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn |
| 1574 |
die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere |
| 1575 |
ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan- |
| 1576 |
denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er- |
| 1577 |
reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich |
| 1578 |
nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie |
| 1579 |
irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol- |
| 1580 |
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| 1592 |
lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum- |
| 1593 |
gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt- |
| 1594 |
heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert- |
| 1595 |
losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei |
| 1596 |
dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde, |
| 1597 |
das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet |
| 1598 |
wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und |
| 1599 |
Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro- |
| 1600 |
chen werden. |
| 1601 |
Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft- |
| 1602 |
liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge- |
| 1603 |
schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom- |
| 1604 |
men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der |
| 1605 |
Ăquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch |
| 1606 |
MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier |
| 1607 |
bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen, |
| 1608 |
innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser |
| 1609 |
Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf |
| 1610 |
dieser Grundlage sich hat vollziehen können. |
| 1611 |
Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes |
| 1612 |
ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen, |
| 1613 |
wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt- |
| 1614 |
liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der |
| 1615 |
Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir |
| 1616 |
sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende |
| 1617 |
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file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s23.png |
| 1619 |
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| 1629 |
nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden |
| 1630 |
hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je |
| 1631 |
entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere |
| 1632 |
den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht, |
| 1633 |
ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig |
| 1634 |
zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die |
| 1635 |
ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen- |
| 1636 |
sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie- |
| 1637 |
rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen |
| 1638 |
darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und |
| 1639 |
selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren |
| 1640 |
Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der |
| 1641 |
Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin, |
| 1642 |
dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch |
| 1643 |
den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des |
| 1644 |
Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen |
| 1645 |
gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgÀng |
| 1646 |
hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das |
| 1647 |
, ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher |
| 1648 |
gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird. |
| 1649 |
Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters |
| 1650 |
wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt: |
| 1651 |
"Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen- |
| 1652 |
dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und |
| 1653 |
und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den |
| 1654 |
| |
| 1655 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s24.png |
| 1656 |
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| 1663 |
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| 1664 |
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| 1665 |
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| 1666 |
Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher |
| 1667 |
Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck |
| 1668 |
Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes |
| 1669 |
als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert |
| 1670 |
sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln |
| 1671 |
gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
| 1672 |
tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und |
| 1673 |
gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
| 1674 |
sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
| 1675 |
tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und |
| 1676 |
gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
| 1677 |
sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten |
| 1678 |
Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder |
| 1679 |
aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro- |
| 1680 |
duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem |
| 1681 |
Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter- |
| 1682 |
wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den |
| 1683 |
Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten |
| 1684 |
die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst |
| 1685 |
die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde, |
| 1686 |
in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh- |
| 1687 |
mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter- |
| 1688 |
markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von |
| 1689 |
Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes |
| 1690 |
sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende |
| 1691 |
auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus- |
| 1692 |
geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben, |
| 1693 |
wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den |
| 1694 |
| |
| 1695 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s25.png |
| 1696 |
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| 1697 |
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| 1703 |
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| 1704 |
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| 1705 |
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| 1706 |
Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer |
| 1707 |
eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt |
| 1708 |
beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum |
| 1709 |
nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt |
| 1710 |
ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den |
| 1711 |
ersteren gelangt ist."" |
| 1712 |
Soweit Schumpeter. |
| 1713 |
Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite |
| 1714 |
wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter- |
| 1715 |
verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten |
| 1716 |
zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb |
| 1717 |
ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung |
| 1718 |
im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment |
| 1719 |
und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner |
| 1720 |
möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge- |
| 1721 |
bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums |
| 1722 |
ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum |
| 1723 |
abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin |
| 1724 |
dem Wesen nach eine Krise. |
| 1725 |
Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis |
| 1726 |
einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen |
| 1727 |
die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor- |
| 1728 |
geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau- |
| 1729 |
fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass |
| 1730 |
| |
| 1731 |
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| 1732 |
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| 1735 |
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| 1739 |
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| 1740 |
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| 1741 |
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| 1742 |
die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ- |
| 1743 |
terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und |
| 1744 |
Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang- |
| 1745 |
los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann, |
| 1746 |
wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns |
| 1747 |
fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn |
| 1748 |
wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau- |
| 1749 |
ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver- |
| 1750 |
langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu- |
| 1751 |
legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere |
| 1752 |
Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die |
| 1753 |
Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug |
| 1754 |
auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson- |
| 1755 |
ders der Diskontopolitik. |
| 1756 |
Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt- |
| 1757 |
schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu |
| 1758 |
rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf- |
| 1759 |
schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige |
| 1760 |
VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise |
| 1761 |
einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als |
| 1762 |
eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne |
| 1763 |
indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als |
| 1764 |
Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen- |
| 1765 |
dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle- |
| 1766 |
|
| 1767 |
| |
| 1768 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s27.png |
| 1769 |
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| 1770 |
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| 1771 |
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| 1772 |
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| 1776 |
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| 1778 |
|
| 1779 |
gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn |
| 1780 |
wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen |
| 1781 |
mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die |
| 1782 |
Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte |
| 1783 |
aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus |
| 1784 |
dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen, |
| 1785 |
so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die |
| 1786 |
ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich |
| 1787 |
wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft |
| 1788 |
die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das |
| 1789 |
ist das Einkommen der Nation. |
| 1790 |
Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von |
| 1791 |
aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar- |
| 1792 |
stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien |
| 1793 |
in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen |
| 1794 |
mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die |
| 1795 |
uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht |
| 1796 |
die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein- |
| 1797 |
zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes |
| 1798 |
der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der |
| 1799 |
Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten |
| 1800 |
GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu- |
| 1801 |
griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess- |
| 1802 |
baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar |
| 1803 |
nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili- |
| 1804 |
|
| 1805 |
|
| 1806 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s28.png |
| 1807 |
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| 1808 |
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| 1809 |
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| 1810 |
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| 1811 |
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| 1812 |
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| 1813 |
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| 1814 |
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| 1815 |
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| 1816 |
|
| 1817 |
gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich |
| 1818 |
muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt |
| 1819 |
haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils, |
| 1820 |
den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten |
| 1821 |
auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in |
| 1822 |
einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per- |
| 1823 |
sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade |
| 1824 |
in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des |
| 1825 |
einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent |
| 1826 |
im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine |
| 1827 |
auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen. |
| 1828 |
Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi- |
| 1829 |
naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir |
| 1830 |
wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in |
| 1831 |
der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das |
| 1832 |
Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie- |
| 1833 |
der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen |
| 1834 |
Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken- |
| 1835 |
nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und |
| 1836 |
Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich, |
| 1837 |
dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss, |
| 1838 |
dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die |
| 1839 |
Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu |
| 1840 |
equilibrieren. |
| 1841 |
Wir können sagen: |
| 1842 |
|
| 1843 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s29.png |
| 1844 |
|| |
| 1845 |
||# |
| 1846 |
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| 1847 |
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| 1848 |
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| 1849 |
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| 1850 |
- 30 - |
| 1851 |
|
| 1852 |
|
| 1853 |
|
| 1854 |
Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist |
| 1855 |
gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine |
| 1856 |
GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass |
| 1857 |
ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das |
| 1858 |
System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits- |
| 1859 |
ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun |
| 1860 |
dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in |
| 1861 |
einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene |
| 1862 |
Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich- |
| 1863 |
wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung |
| 1864 |
auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In |
| 1865 |
jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen |
| 1866 |
und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es |
| 1867 |
das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung |
| 1868 |
nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet |
| 1869 |
abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen |
| 1870 |
Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er- |
| 1871 |
scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen |
| 1872 |
sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied |
| 1873 |
des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber |
| 1874 |
eine abgeleitete und setzt die erstere voraus. |
| 1875 |
In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und |
| 1876 |
addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus |
| 1877 |
sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen. |
| 1878 |
|
| 1879 |
|
| 1880 |
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| 1881 |
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| 1882 |
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| 1883 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s30.png |
| 1884 |
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| 1885 |
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| 1886 |
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| 1887 |
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| 1888 |
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| 1889 |
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| 1890 |
- 31 - |
| 1891 |
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| 1892 |
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| 1893 |
|
| 1894 |
Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal- |
| 1895 |
einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist |
| 1896 |
uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale |
| 1897 |
der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf- |
| 1898 |
wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge- |
| 1899 |
wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt |
| 1900 |
kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit |
| 1901 |
und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird |
| 1902 |
zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen |
| 1903 |
Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale |
| 1904 |
Anteile am gesamten Produktionsfond. |
| 1905 |
Wir sehen, dass in ordnungsmÀssigem Gang der Wirtschaft |
| 1906 |
die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti- |
| 1907 |
schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar |
| 1908 |
nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines |
| 1909 |
und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als |
| 1910 |
gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge- |
| 1911 |
mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten |
| 1912 |
Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie |
| 1913 |
auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein. |
| 1914 |
Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige |
| 1915 |
Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen. |
| 1916 |
Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich |
| 1917 |
sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie |
| 1918 |
nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise, |
| 1919 |
|
| 1920 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s31.png |
| 1921 |
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| 1922 |
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| 1923 |
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| 1924 |
#|| |
| 1925 |
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| 1926 |
|
| 1927 |
- 32 - |
| 1928 |
|
| 1929 |
|
| 1930 |
|
| 1931 |
das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber |
| 1932 |
doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht |
| 1933 |
nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach |
| 1934 |
seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven |
| 1935 |
BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter |
| 1936 |
herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt |
| 1937 |
das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer |
| 1938 |
gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt |
| 1939 |
und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden. |
| 1940 |
Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen |
| 1941 |
ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm- |
| 1942 |
ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar- |
| 1943 |
beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein- |
| 1944 |
ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit |
| 1945 |
gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben |
| 1946 |
dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das |
| 1947 |
EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden |
| 1948 |
eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam- |
| 1949 |
menhang zu konstatieren ist. |
| 1950 |
Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro- |
| 1951 |
blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen, |
| 1952 |
so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen, |
| 1953 |
das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er- |
| 1954 |
scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten |
| 1955 |
fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich |
| 1956 |
|
| 1957 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s32.png |
| 1958 |
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| 1959 |
||# |
| 1960 |
===33=== |
| 1961 |
#|| |
| 1962 |
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| 1963 |
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| 1964 |
- 33 - |
| 1965 |
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| 1966 |
aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati- |
| 1967 |
onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen. |
| 1968 |
In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die |
| 1969 |
Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten |
| 1970 |
von Einkommen zu unterscheiden haben: |
| 1971 |
|
| 1972 |
1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss- |
| 1973 |
gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-, |
| 1974 |
Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt- |
| 1975 |
einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell- |
| 1976 |
schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist. |
| 1977 |
|
| 1978 |
2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen |
| 1979 |
Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer, |
| 1980 |
BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus |
| 1981 |
den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . ) |
| 1982 |
|
| 1983 |
3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die |
| 1984 |
aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend |
| 1985 |
machen können . |
| 1986 |
|
| 1987 |
4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg- |
| 1988 |
licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden. |
| 1989 |
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| 1990 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s33.png |
| 1991 |
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| 1994 |
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| 1995 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s34.png |
| 1996 |
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| 1997 |
===35=== |
| 1998 |
#|| |
| 1999 |
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| 2000 |
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| 2001 |
- 35 - |
| 2002 |
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| 2003 |
Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein |
| 2004 |
muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich- |
| 2005 |
keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch |
| 2006 |
hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge- |
| 2007 |
schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die |
| 2008 |
Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro- |
| 2009 |
duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt |
| 2010 |
einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht |
| 2011 |
mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter, |
| 2012 |
Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab |
| 2013 |
an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie |
| 2014 |
Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12; |
| 2015 |
treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es |
| 2016 |
bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem |
| 2017 |
KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf. |
| 2018 |
Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren |
| 2019 |
Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach- |
| 2020 |
heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden |
| 2021 |
Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat- |
| 2022 |
wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber, |
| 2023 |
das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen |
| 2024 |
hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den |
| 2025 |
Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um |
| 2026 |
direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato- |
| 2027 |
rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch. |
| 2028 |
|
| 2029 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s35.png |
| 2030 |
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| 2031 |
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| 2032 |
===36=== |
| 2033 |
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| 2034 |
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| 2035 |
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| 2036 |
- 36 - |
| 2037 |
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| 2038 |
Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen, |
| 2039 |
dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku- |
| 2040 |
lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus- |
| 2041 |
gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss- |
| 2042 |
ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd- |
| 2043 |
leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei- |
| 2044 |
bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge- |
| 2045 |
sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet |
| 2046 |
wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit- |
| 2047 |
lÀufen ausgleichen. |
| 2048 |
Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse |
| 2049 |
der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld- |
| 2050 |
preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des |
| 2051 |
Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung . |
| 2052 |
Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit |
| 2053 |
seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass |
| 2054 |
diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer- |
| 2055 |
den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen |
| 2056 |
selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie |
| 2057 |
werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch |
| 2058 |
nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die |
| 2059 |
Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir |
| 2060 |
die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal- |
| 2061 |
einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein- |
| 2062 |
rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn |
| 2063 |
|
| 2064 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s36.png |
| 2065 |
|| |
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===37=== |
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| 2070 |
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| 2071 |
- 37 - |
| 2072 |
|
| 2073 |
Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung |
| 2074 |
und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor- |
| 2075 |
rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber |
| 2076 |
dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von |
| 2077 |
uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung |
| 2078 |
an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus- |
| 2079 |
kalkulierten Preis. |
| 2080 |
Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des |
| 2081 |
Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt |
| 2082 |
haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom |
| 2083 |
Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben, |
| 2084 |
das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir |
| 2085 |
sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden- |
| 2086 |
und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff- |
| 2087 |
quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun, |
| 2088 |
(wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden |
| 2089 |
Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden; |
| 2090 |
sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat. |
| 2091 |
tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als |
| 2092 |
Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich |
| 2093 |
stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher |
| 2094 |
Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus- |
| 2095 |
drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be- |
| 2096 |
griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom- |
| 2097 |
mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld |
| 2098 |
lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen |
| 2099 |
|
| 2100 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s37.png |
| 2101 |
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===38=== |
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#|| |
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| 2106 |
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| 2107 |
- 38 - |
| 2108 |
|
| 2109 |
darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe |
| 2110 |
von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier |
| 2111 |
gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte |
| 2112 |
decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das |
| 2113 |
Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen |
| 2114 |
AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh- |
| 2115 |
nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen |
| 2116 |
wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech- |
| 2117 |
sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin, |
| 2118 |
so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf- |
| 2119 |
fassung. |
| 2120 |
Ivvmvv Gelde, dem ReprÀsentanten unseres Nominaleinkommens |
| 2121 |
haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere |
| 2122 |
wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier- |
| 2123 |
her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst |
| 2124 |
Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs- |
| 2125 |
recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer- |
| 2126 |
den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor- |
| 2127 |
derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt- |
| 2128 |
schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel |
| 2129 |
sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das |
| 2130 |
Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg- |
| 2131 |
lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld- |
| 2132 |
schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden |
| 2133 |
Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer |
| 2134 |
|
| 2135 |
|
| 2136 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s38.png |
| 2137 |
|| |
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||# |
| 2139 |
===39=== |
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| 2141 |
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| 2143 |
- 39 - |
| 2144 |
|
| 2145 |
Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung |
| 2146 |
zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt- |
| 2147 |
schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd- |
| 2148 |
lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem |
| 2149 |
Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi- |
| 2150 |
valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur |
| 2151 |
privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist |
| 2152 |
so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei- |
| 2153 |
tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles |
| 2154 |
in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen |
| 2155 |
stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht |
| 2156 |
in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung |
| 2157 |
an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche |
| 2158 |
Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des |
| 2159 |
Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen |
| 2160 |
aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit |
| 2161 |
getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der |
| 2162 |
Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes |
| 2163 |
Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in |
| 2164 |
der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft |
| 2165 |
entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion |
| 2166 |
und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet. |
| 2167 |
Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes |
| 2168 |
in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung. |
| 2169 |
In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit |
| 2170 |
|
| 2171 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s39.png |
| 2172 |
|| |
| 2173 |
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| 2174 |
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| 2175 |
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| 2176 |
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| 2177 |
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| 2178 |
- 40 - |
| 2179 |
|
| 2180 |
der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde |
| 2181 |
Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander |
| 2182 |
aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird. |
| 2183 |
Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die |
| 2184 |
Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern |
| 2185 |
wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild |
| 2186 |
vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber |
| 2187 |
doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig- |
| 2188 |
nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum- |
| 2189 |
gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten |
| 2190 |
Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst |
| 2191 |
das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer |
| 2192 |
Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa |
| 2193 |
in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt- |
| 2194 |
schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl |
| 2195 |
von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech- |
| 2196 |
sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch |
| 2197 |
zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger |
| 2198 |
wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen |
| 2199 |
geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept |
| 2200 |
wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz |
| 2201 |
von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen |
| 2202 |
können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden. |
| 2203 |
Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse, |
| 2204 |
die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen, |
| 2205 |
eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung |
| 2206 |
|
| 2207 |
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| 2208 |
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| 2215 |
|
| 2216 |
kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse |
| 2217 |
sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich |
| 2218 |
setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen, |
| 2219 |
dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf- |
| 2220 |
ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro- |
| 2221 |
duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde |
| 2222 |
bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen |
| 2223 |
als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt |
| 2224 |
es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu |
| 2225 |
suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der |
| 2226 |
Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist |
| 2227 |
der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld |
| 2228 |
teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen |
| 2229 |
aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital- |
| 2230 |
markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner |
| 2231 |
eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite |
| 2232 |
Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat |
| 2233 |
niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der |
| 2234 |
anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ; |
| 2235 |
verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen |
| 2236 |
den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen |
| 2237 |
als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen |
| 2238 |
Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt |
| 2239 |
gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert- |
| 2240 |
einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst. |
| 2241 |
Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter- |
| 2242 |
|
| 2243 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s41.png |
| 2244 |
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| 2250 |
- 42 - |
| 2251 |
|
| 2252 |
austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen |
| 2253 |
wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution |
| 2254 |
scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche |
| 2255 |
Bild. |
| 2256 |
|
| 2257 |
Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen |
| 2258 |
GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der |
| 2259 |
Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer |
| 2260 |
gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet, |
| 2261 |
auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten. |
| 2262 |
|
| 2263 |
|
| 2264 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s42.png |
| 2265 |
|| |
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| 2267 |
===3=== |
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#|| |
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| 2271 |
- 3 - |
| 2272 |
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| 2273 |
|
| 2274 |
|
| 2275 |
alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach |
| 2276 |
Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den |
| 2277 |
Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt- |
| 2278 |
schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit |
| 2279 |
eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert |
| 2280 |
zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich- |
| 2281 |
keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad |
| 2282 |
erhoffen liessen. |
| 2283 |
Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache |
| 2284 |
annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die |
| 2285 |
Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu |
| 2286 |
anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu |
| 2287 |
fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten; |
| 2288 |
lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch- |
| 2289 |
handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine |
| 2290 |
Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus. |
| 2291 |
|
| 2292 |
Schon in den AnfÀngen des wirtschaftlichen Verkehrs |
| 2293 |
spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie |
| 2294 |
zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den |
| 2295 |
reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb- |
| 2296 |
flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die |
| 2297 |
Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö- |
| 2298 |
tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden |
| 2299 |
muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt. |
| 2300 |
Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei |
| 2301 |
Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie- |
| 2302 |
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- 4 - |
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| 2314 |
derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen |
| 2315 |
die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem |
| 2316 |
Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen- |
| 2317 |
den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie |
| 2318 |
tauschen absolute Ăquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt- |
| 2319 |
schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren |
| 2320 |
und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun |
| 2321 |
grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen, |
| 2322 |
in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar- |
| 2323 |
beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei- |
| 2324 |
ten. |
| 2325 |
|
| 2326 |
Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die |
| 2327 |
Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende |
| 2328 |
den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil- |
| 2329 |
bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar- |
| 2330 |
keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht |
| 2331 |
verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen |
| 2332 |
in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei- |
| 2333 |
ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen. |
| 2334 |
Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische |
| 2335 |
Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus |
| 2336 |
ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das |
| 2337 |
dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar |
| 2338 |
haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung |
| 2339 |
fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge- |
| 2340 |
mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss- |
| 2341 |
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| 2353 |
schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und |
| 2354 |
damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung - |
| 2355 |
von Edelmetallen. |
| 2356 |
Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung |
| 2357 |
fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass |
| 2358 |
sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen- |
| 2359 |
den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch |
| 2360 |
ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles |
| 2361 |
passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine |
| 2362 |
Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir |
| 2363 |
sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit |
| 2364 |
gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf, |
| 2365 |
je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss- |
| 2366 |
ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit |
| 2367 |
der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie- |
| 2368 |
ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der |
| 2369 |
Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel |
| 2370 |
sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit |
| 2371 |
ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei |
| 2372 |
wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige, |
| 2373 |
reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des |
| 2374 |
Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst- |
| 2375 |
weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun- |
| 2376 |
gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen |
| 2377 |
Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen |
| 2378 |
anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar- |
| 2379 |
| |
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| 2390 |
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| 2391 |
beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein- |
| 2392 |
schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen |
| 2393 |
eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit |
| 2394 |
eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits |
| 2395 |
in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb |
| 2396 |
ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber- |
| 2397 |
einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab- |
| 2398 |
schlieĂende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank- |
| 2399 |
liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen: |
| 2400 |
Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist |
| 2401 |
zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung: |
| 2402 |
Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande |
| 2403 |
gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich- |
| 2404 |
wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf- |
| 2405 |
wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts- |
| 2406 |
ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen, |
| 2407 |
das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als |
| 2408 |
Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende |
| 2409 |
Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten |
| 2410 |
historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali |
| 2411 |
mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit |
| 2412 |
in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen |
| 2413 |
einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen, |
| 2414 |
um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder |
| 2415 |
wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem |
| 2416 |
| |
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| 2428 |
Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange |
| 2429 |
es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches |
| 2430 |
bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon- |
| 2431 |
stanz in sich birgt. |
| 2432 |
Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir |
| 2433 |
nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb |
| 2434 |
nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist. |
| 2435 |
Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen |
| 2436 |
und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver- |
| 2437 |
gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit, |
| 2438 |
uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera- |
| 2439 |
tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines |
| 2440 |
dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu- |
| 2441 |
schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet |
| 2442 |
hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die |
| 2443 |
subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge- |
| 2444 |
wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es |
| 2445 |
in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf- |
| 2446 |
wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist, |
| 2447 |
der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch |
| 2448 |
unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen |
| 2449 |
der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den |
| 2450 |
unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer- |
| 2451 |
den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen |
| 2452 |
Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber- |
| 2453 |
| |
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| 2465 |
haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben. |
| 2466 |
Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei |
| 2467 |
von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten? |
| 2468 |
Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold |
| 2469 |
kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v |
| 2470 |
erhalten. |
| 2471 |
Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass |
| 2472 |
nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht |
| 2473 |
hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in- |
| 2474 |
folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht, |
| 2475 |
so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie |
| 2476 |
und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den |
| 2477 |
Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum |
| 2478 |
das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut |
| 2479 |
von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser |
| 2480 |
Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden. |
| 2481 |
Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch- |
| 2482 |
mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann |
| 2483 |
die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver- |
| 2484 |
mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als |
| 2485 |
auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder |
| 2486 |
ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch- |
| 2487 |
mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch |
| 2488 |
nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen. |
| 2489 |
Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine |
| 2490 |
dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und |
| 2491 |
| |
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| 2500 |
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| 2501 |
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| 2502 |
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| 2503 |
begrifflich nicht damit zusammenhÀngt. |
| 2504 |
Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung |
| 2505 |
erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine |
| 2506 |
mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von |
| 2507 |
Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir |
| 2508 |
sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert- |
| 2509 |
einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat- |
| 2510 |
sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft- |
| 2511 |
lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be- |
| 2512 |
dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische |
| 2513 |
Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit |
| 2514 |
ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so |
| 2515 |
allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter |
| 2516 |
verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein- |
| 2517 |
same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt. |
| 2518 |
Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische |
| 2519 |
Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie |
| 2520 |
zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch |
| 2521 |
grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu |
| 2522 |
notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche |
| 2523 |
und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die |
| 2524 |
Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen |
| 2525 |
wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen; |
| 2526 |
die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir |
| 2527 |
es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser- |
| 2528 |
lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von |
| 2529 |
bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner- |
| 2530 |
halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t |
| 2531 |
| |
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| 2543 |
sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt- |
| 2544 |
schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden. |
| 2545 |
Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern |
| 2546 |
in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla- |
| 2547 |
mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu- |
| 2548 |
ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung |
| 2549 |
gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der |
| 2550 |
GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im |
| 2551 |
Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk- |
| 2552 |
tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des |
| 2553 |
Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung |
| 2554 |
immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte |
| 2555 |
jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not- |
| 2556 |
wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ- |
| 2557 |
teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr |
| 2558 |
die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war. |
| 2559 |
Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die |
| 2560 |
lautete: |
| 2561 |
1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. |
| 2562 |
Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die |
| 2563 |
reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb- |
| 2564 |
flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich |
| 2565 |
wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton- |
| 2566 |
schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der |
| 2567 |
Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion: |
| 2568 |
Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen |
| 2569 |
gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich |
| 2570 |
| |
| 2571 |
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| 2572 |
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| 2579 |
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| 2580 |
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| 2581 |
|
| 2582 |
2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten |
| 2583 |
Tausches wieder eine weitere Gleichung: |
| 2584 |
2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g, |
| 2585 |
mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd- |
| 2586 |
licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech- |
| 2587 |
ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be- |
| 2588 |
sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein- |
| 2589 |
richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe, |
| 2590 |
dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich |
| 2591 |
eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so |
| 2592 |
recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja |
| 2593 |
wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk- |
| 2594 |
mal des Geldes bedeutete. |
| 2595 |
Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit |
| 2596 |
nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren |
| 2597 |
Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann |
| 2598 |
erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit, |
| 2599 |
auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt- |
| 2600 |
tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich |
| 2601 |
wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen |
| 2602 |
GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den |
| 2603 |
Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo. |
| 2604 |
rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch- |
| 2605 |
lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt |
| 2606 |
der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des |
| 2607 |
| |
| 2608 |
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| 2609 |
|| |
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- 12 - |
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| 2618 |
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| 2619 |
tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von |
| 2620 |
Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel |
| 2621 |
bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht |
| 2622 |
auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns |
| 2623 |
herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine |
| 2624 |
ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert- |
| 2625 |
einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die |
| 2626 |
Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet. |
| 2627 |
Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert- |
| 2628 |
voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre |
| 2629 |
Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und |
| 2630 |
im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri- |
| 2631 |
sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein- |
| 2632 |
heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist |
| 2633 |
ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur |
| 2634 |
noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der |
| 2635 |
Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung |
| 2636 |
an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern |
| 2637 |
oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns |
| 2638 |
noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig. |
| 2639 |
Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem |
| 2640 |
Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt- |
| 2641 |
schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem |
| 2642 |
historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt- |
| 2643 |
schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade |
| 2644 |
nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens |
| 2645 |
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am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in |
| 2658 |
genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol- |
| 2659 |
lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein |
| 2660 |
kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern |
| 2661 |
im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom- |
| 2662 |
mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach |
| 2663 |
und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu- |
| 2664 |
rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch |
| 2665 |
notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel- |
| 2666 |
chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite- |
| 2667 |
re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen |
| 2668 |
wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der |
| 2669 |
Entwicklung zu skizzieren. |
| 2670 |
Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir, |
| 2671 |
dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes |
| 2672 |
und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus- |
| 2673 |
serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die |
| 2674 |
Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte, |
| 2675 |
desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel- |
| 2676 |
metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus- |
| 2677 |
bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten |
| 2678 |
ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung |
| 2679 |
von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate- |
| 2680 |
rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der |
| 2681 |
Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen, |
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die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des |
| 2695 |
Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch- |
| 2696 |
mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde, |
| 2697 |
sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele |
| 2698 |
des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie |
| 2699 |
sich ĂŒner den Stoff erhebt. |
| 2700 |
Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann, |
| 2701 |
der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist; |
| 2702 |
dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr |
| 2703 |
ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet. |
| 2704 |
Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht |
| 2705 |
dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und |
| 2706 |
so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl- |
| 2707 |
ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch |
| 2708 |
die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt, |
| 2709 |
wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln |
| 2710 |
des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens- |
| 2711 |
ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich, |
| 2712 |
denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek- |
| 2713 |
tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber |
| 2714 |
handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak- |
| 2715 |
tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter |
| 2716 |
Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht |
| 2717 |
durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr |
| 2718 |
aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die |
| 2719 |
si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger |
| 2720 |
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finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein |
| 2733 |
sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab- |
| 2734 |
gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine |
| 2735 |
Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr |
| 2736 |
den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche |
| 2737 |
Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das |
| 2738 |
Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst |
| 2739 |
der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh- |
| 2740 |
rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul- |
| 2741 |
digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem |
| 2742 |
Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur |
| 2743 |
durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch |
| 2744 |
den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei |
| 2745 |
nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte |
| 2746 |
Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu |
| 2747 |
negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi- |
| 2748 |
ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die |
| 2749 |
tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde |
| 2750 |
legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti- |
| 2751 |
nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die |
| 2752 |
Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten |
| 2753 |
und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden |
| 2754 |
wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl |
| 2755 |
auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen, |
| 2756 |
dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates, |
| 2757 |
| |
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| 2769 |
sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in |
| 2770 |
gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck |
| 2771 |
finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir |
| 2772 |
in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels. |
| 2773 |
Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit |
| 2774 |
ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat- |
| 2775 |
lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei |
| 2776 |
ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor- |
| 2777 |
schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In- |
| 2778 |
stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt- |
| 2779 |
schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der |
| 2780 |
Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit. |
| 2781 |
Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet, |
| 2782 |
können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs- |
| 2783 |
verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren |
| 2784 |
Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein- |
| 2785 |
nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies |
| 2786 |
ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig |
| 2787 |
der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe- |
| 2788 |
ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch, |
| 2789 |
kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des |
| 2790 |
Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen. |
| 2791 |
Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal |
| 2792 |
angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren. |
| 2793 |
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Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s- |
| 2806 |
Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist |
| 2807 |
inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied. |
| 2808 |
Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht, |
| 2809 |
das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat" |
| 2810 |
der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun |
| 2811 |
haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um |
| 2812 |
die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon |
| 2813 |
gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach |
| 2814 |
begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in |
| 2815 |
der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen |
| 2816 |
Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt |
| 2817 |
beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt- |
| 2818 |
schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst |
| 2819 |
vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir |
| 2820 |
der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist. |
| 2821 |
Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden. |
| 2822 |
Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick- |
| 2823 |
lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung, |
| 2824 |
nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick |
| 2825 |
der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl- |
| 2826 |
lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote |
| 2827 |
zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand |
| 2828 |
und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per- |
| 2829 |
sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For- |
| 2830 |
derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet. |
| 2831 |
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Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch |
| 2844 |
wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel |
| 2845 |
allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol- |
| 2846 |
che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das |
| 2847 |
wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder |
| 2848 |
auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft |
| 2849 |
als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den |
| 2850 |
GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs- |
| 2851 |
stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in |
| 2852 |
den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht |
| 2853 |
die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig- |
| 2854 |
net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte |
| 2855 |
nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher |
| 2856 |
schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses |
| 2857 |
allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit |
| 2858 |
zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich |
| 2859 |
wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen |
| 2860 |
das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen |
| 2861 |
in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter |
| 2862 |
mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum |
| 2863 |
mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern |
| 2864 |
getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste |
| 2865 |
erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie |
| 2866 |
des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen |
| 2867 |
aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus |
| 2868 |
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des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh- |
| 2881 |
her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann |
| 2882 |
auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung |
| 2883 |
entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert- |
| 2884 |
einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri- |
| 2885 |
bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute |
| 2886 |
so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g- |
| 2887 |
lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen |
| 2888 |
mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel |
| 2889 |
zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in |
| 2890 |
so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld |
| 2891 |
schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist |
| 2892 |
wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr |
| 2893 |
nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt- |
| 2894 |
schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen |
| 2895 |
des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam- |
| 2896 |
menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell- |
| 2897 |
ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen. |
| 2898 |
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__ D e r K r e i s l a u f d e r W i r t s c h a f t .__ |
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| 2915 |
So lose auch bei nachlÀssiger Betrachtung eine |
| 2916 |
Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein- |
| 2917 |
heit zusammenhÀngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur |
| 2918 |
Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befÀhigt |
| 2919 |
ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich, |
| 2920 |
losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt- |
| 2921 |
schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der |
| 2922 |
Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu- |
| 2923 |
chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie |
| 2924 |
nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt |
| 2925 |
sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe |
| 2926 |
Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich |
| 2927 |
entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren |
| 2928 |
Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann |
| 2929 |
so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt |
| 2930 |
und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver- |
| 2931 |
spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug |
| 2932 |
die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert- |
| 2933 |
einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen. |
| 2934 |
So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch- |
| 2935 |
gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper- |
| 2936 |
sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver- |
| 2937 |
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===II. Der Kreislauf der Wirtschaft; Einkommensbildung und GĂŒterverteilung.=== |
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Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen, |
| 2950 |
heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren |
| 2951 |
eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. Dabei ist es uns |
| 2952 |
klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem |
| 2953 |
Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere |
| 2954 |
Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im |
| 2955 |
tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen- |
| 2956 |
tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren |
| 2957 |
und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert. |
| 2958 |
Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€- |
| 2959 |
tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes- |
| 2960 |
ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle |
| 2961 |
oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein |
| 2962 |
Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug |
| 2963 |
eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten |
| 2964 |
Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in |
| 2965 |
der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie |
| 2966 |
scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be- |
| 2967 |
griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel- |
| 2968 |
len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich |
| 2969 |
gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang |
| 2970 |
setzend. |
| 2971 |
Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale |
| 2972 |
grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich- |
| 2973 |
keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren |
| 2974 |
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===II. Der Kreislauf der Wirtschaft; Einkommensbildung und GĂŒterverteilung.=== |
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So lose auch bei nachlÀssiger Betrachtung eine |
| 2992 |
Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein- |
| 2993 |
heit zusammenhÀngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur |
| 2994 |
Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befÀhigt |
| 2995 |
ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich, |
| 2996 |
losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt- |
| 2997 |
schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der |
| 2998 |
Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu- |
| 2999 |
chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie |
| 3000 |
nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt |
| 3001 |
sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe |
| 3002 |
Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich |
| 3003 |
entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren |
| 3004 |
Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann |
| 3005 |
so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt |
| 3006 |
und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver- |
| 3007 |
spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug |
| 3008 |
die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert- |
| 3009 |
einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen. |
| 3010 |
So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch- |
| 3011 |
gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper- |
| 3012 |
sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver- |
| 3013 |
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kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen, |
| 3026 |
wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch |
| 3027 |
die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten |
| 3028 |
war, sollte von dieser Seite die Entwicklung nicht gehemmt werden, |
| 3029 |
so wird auch der schon heiraus erkennbare Geist der Werteinheit |
| 3030 |
gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag, |
| 3031 |
auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be- |
| 3032 |
rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles |
| 3033 |
verbindendes Band zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen |
| 3034 |
wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut- |
| 3035 |
lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flĂŒs- |
| 3036 |
sigen Abwicklung zu verhelfen. Wir sprechen in jener Zeit von Welt- |
| 3037 |
wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben |
| 3038 |
nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen mĂŒs- |
| 3039 |
sen, die den anderen gegenĂŒber als eine solidarisch haftende Ein- |
| 3040 |
heit in die E^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder- |
| 3041 |
um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs- |
| 3042 |
einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die KrÀfte dazu aus sich |
| 3043 |
selbst schöpfen. Diese KrÀfte so in Bewegung zu setzen, dass ein |
| 3044 |
relatives Maximum an GĂŒtern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach |
| 3045 |
einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden SchlĂŒssel ver- |
| 3046 |
teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kapital " |
| 3047 |
erĂŒbrigt wird, diesen Mechanismus insgesamt wollen wir den Kreis- |
| 3048 |
lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man |
| 3049 |
das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld- |
| 3050 |
wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch |
| 3051 |
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file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s21.png |
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| 3063 |
noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz- |
| 3064 |
terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der |
| 3065 |
Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein- |
| 3066 |
lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine |
| 3067 |
Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als |
| 3068 |
einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert- |
| 3069 |
losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei |
| 3070 |
zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt- |
| 3071 |
schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb |
| 3072 |
einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche , |
| 3073 |
zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das |
| 3074 |
Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht. |
| 3075 |
Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft- |
| 3076 |
lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch |
| 3077 |
nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können. |
| 3078 |
Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich |
| 3079 |
beschrĂ€nkten Produktionsphasen Ăberdauerndes, gewissermassen |
| 3080 |
Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau- |
| 3081 |
schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch |
| 3082 |
gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn |
| 3083 |
die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere |
| 3084 |
ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan- |
| 3085 |
denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er- |
| 3086 |
reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich |
| 3087 |
nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie |
| 3088 |
irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol- |
| 3089 |
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| 3101 |
lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum- |
| 3102 |
gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt- |
| 3103 |
heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert- |
| 3104 |
losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei |
| 3105 |
dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde, |
| 3106 |
das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet |
| 3107 |
wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und |
| 3108 |
Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro- |
| 3109 |
chen werden. |
| 3110 |
Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft- |
| 3111 |
liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge- |
| 3112 |
schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom- |
| 3113 |
men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der |
| 3114 |
Ăquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch |
| 3115 |
MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier |
| 3116 |
bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen, |
| 3117 |
innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser |
| 3118 |
Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf |
| 3119 |
dieser Grundlage sich hat vollziehen können. |
| 3120 |
Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes |
| 3121 |
ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen, |
| 3122 |
wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt- |
| 3123 |
liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der |
| 3124 |
Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir |
| 3125 |
sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende |
| 3126 |
| |
| 3127 |
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| 3128 |
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| 3137 |
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| 3138 |
nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden |
| 3139 |
hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je |
| 3140 |
entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere |
| 3141 |
den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht, |
| 3142 |
ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig |
| 3143 |
zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die |
| 3144 |
ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen- |
| 3145 |
sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie- |
| 3146 |
rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen |
| 3147 |
darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und |
| 3148 |
selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren |
| 3149 |
Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der |
| 3150 |
Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin, |
| 3151 |
dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch |
| 3152 |
den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des |
| 3153 |
Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen |
| 3154 |
gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgÀng |
| 3155 |
hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das |
| 3156 |
, ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher |
| 3157 |
gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird. |
| 3158 |
Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters |
| 3159 |
wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt: |
| 3160 |
"Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen- |
| 3161 |
dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und |
| 3162 |
und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den |
| 3163 |
| |
| 3164 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s24.png |
| 3165 |
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| 3175 |
Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher |
| 3176 |
Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck |
| 3177 |
Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes |
| 3178 |
als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert |
| 3179 |
sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln |
| 3180 |
gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
| 3181 |
tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und |
| 3182 |
gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
| 3183 |
sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
| 3184 |
tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und |
| 3185 |
gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
| 3186 |
sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten |
| 3187 |
Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder |
| 3188 |
aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro- |
| 3189 |
duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem |
| 3190 |
Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter- |
| 3191 |
wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den |
| 3192 |
Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten |
| 3193 |
die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst |
| 3194 |
die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde, |
| 3195 |
in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh- |
| 3196 |
mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter- |
| 3197 |
markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von |
| 3198 |
Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes |
| 3199 |
sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende |
| 3200 |
auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus- |
| 3201 |
geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben, |
| 3202 |
wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den |
| 3203 |
| |
| 3204 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s25.png |
| 3205 |
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| 3214 |
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| 3215 |
Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer |
| 3216 |
eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt |
| 3217 |
beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum |
| 3218 |
nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt |
| 3219 |
ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den |
| 3220 |
ersteren gelangt ist."" |
| 3221 |
Soweit Schumpeter. |
| 3222 |
Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite |
| 3223 |
wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter- |
| 3224 |
verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten |
| 3225 |
zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb |
| 3226 |
ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung |
| 3227 |
im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment |
| 3228 |
und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner |
| 3229 |
möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge- |
| 3230 |
bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums |
| 3231 |
ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum |
| 3232 |
abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin |
| 3233 |
dem Wesen nach eine Krise. |
| 3234 |
Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis |
| 3235 |
einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen |
| 3236 |
die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor- |
| 3237 |
geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau- |
| 3238 |
fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass |
| 3239 |
| |
| 3240 |
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| 3241 |
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| 3250 |
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| 3251 |
die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ- |
| 3252 |
terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und |
| 3253 |
Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang- |
| 3254 |
los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann, |
| 3255 |
wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns |
| 3256 |
fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn |
| 3257 |
wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau- |
| 3258 |
ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver- |
| 3259 |
langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu- |
| 3260 |
legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere |
| 3261 |
Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die |
| 3262 |
Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug |
| 3263 |
auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson- |
| 3264 |
ders der Diskontopolitik. |
| 3265 |
Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt- |
| 3266 |
schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu |
| 3267 |
rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf- |
| 3268 |
schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige |
| 3269 |
VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise |
| 3270 |
einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als |
| 3271 |
eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne |
| 3272 |
indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als |
| 3273 |
Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen- |
| 3274 |
dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle- |
| 3275 |
|
| 3276 |
| |
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| 3288 |
gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn |
| 3289 |
wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen |
| 3290 |
mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die |
| 3291 |
Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte |
| 3292 |
aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus |
| 3293 |
dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen, |
| 3294 |
so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die |
| 3295 |
ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich |
| 3296 |
wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft |
| 3297 |
die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das |
| 3298 |
ist das Einkommen der Nation. |
| 3299 |
Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von |
| 3300 |
aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar- |
| 3301 |
stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien |
| 3302 |
in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen |
| 3303 |
mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die |
| 3304 |
uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht |
| 3305 |
die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein- |
| 3306 |
zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes |
| 3307 |
der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der |
| 3308 |
Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten |
| 3309 |
GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu- |
| 3310 |
griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess- |
| 3311 |
baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar |
| 3312 |
nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili- |
| 3313 |
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| 3314 |
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| 3325 |
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| 3326 |
gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich |
| 3327 |
muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt |
| 3328 |
haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils, |
| 3329 |
den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten |
| 3330 |
auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in |
| 3331 |
einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per- |
| 3332 |
sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade |
| 3333 |
in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des |
| 3334 |
einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent |
| 3335 |
im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine |
| 3336 |
auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen. |
| 3337 |
Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi- |
| 3338 |
naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir |
| 3339 |
wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in |
| 3340 |
der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das |
| 3341 |
Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie- |
| 3342 |
der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen |
| 3343 |
Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken- |
| 3344 |
nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und |
| 3345 |
Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich, |
| 3346 |
dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss, |
| 3347 |
dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die |
| 3348 |
Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu |
| 3349 |
equilibrieren. |
| 3350 |
Wir können sagen: |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s29.png |
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===30=== |
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- 30 - |
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Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist |
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gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine |
| 3365 |
GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass |
| 3366 |
ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das |
| 3367 |
System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits- |
| 3368 |
ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun |
| 3369 |
dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in |
| 3370 |
einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene |
| 3371 |
Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich- |
| 3372 |
wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung |
| 3373 |
auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In |
| 3374 |
jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen |
| 3375 |
und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es |
| 3376 |
das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung |
| 3377 |
nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet |
| 3378 |
abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen |
| 3379 |
Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er- |
| 3380 |
scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen |
| 3381 |
sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied |
| 3382 |
des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber |
| 3383 |
eine abgeleitete und setzt die erstere voraus. |
| 3384 |
In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und |
| 3385 |
addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus |
| 3386 |
sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen. |
| 3387 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s30.png |
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- 31 - |
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Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal- |
| 3404 |
einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist |
| 3405 |
uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale |
| 3406 |
der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf- |
| 3407 |
wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge- |
| 3408 |
wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt |
| 3409 |
kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit |
| 3410 |
und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird |
| 3411 |
zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen |
| 3412 |
Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale |
| 3413 |
Anteile am gesamten Produktionsfond. |
| 3414 |
Wir sehen, dass in ordnungsmÀssigem Gang der Wirtschaft |
| 3415 |
die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti- |
| 3416 |
schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar |
| 3417 |
nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines |
| 3418 |
und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als |
| 3419 |
gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge- |
| 3420 |
mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten |
| 3421 |
Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie |
| 3422 |
auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein. |
| 3423 |
Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige |
| 3424 |
Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen. |
| 3425 |
Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich |
| 3426 |
sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie |
| 3427 |
nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise, |
| 3428 |
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| 3429 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s31.png |
| 3430 |
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| 3440 |
das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber |
| 3441 |
doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht |
| 3442 |
nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach |
| 3443 |
seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven |
| 3444 |
BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter |
| 3445 |
herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt |
| 3446 |
das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer |
| 3447 |
gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt |
| 3448 |
und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden. |
| 3449 |
Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen |
| 3450 |
ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm- |
| 3451 |
ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar- |
| 3452 |
beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein- |
| 3453 |
ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit |
| 3454 |
gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben |
| 3455 |
dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das |
| 3456 |
EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden |
| 3457 |
eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam- |
| 3458 |
menhang zu konstatieren ist. |
| 3459 |
Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro- |
| 3460 |
blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen, |
| 3461 |
so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen, |
| 3462 |
das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er- |
| 3463 |
scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten |
| 3464 |
fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich |
| 3465 |
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| 3466 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s32.png |
| 3467 |
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| 3475 |
aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati- |
| 3476 |
onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen. |
| 3477 |
In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die |
| 3478 |
Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten |
| 3479 |
von Einkommen zu unterscheiden haben: |
| 3480 |
|
| 3481 |
1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss- |
| 3482 |
gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-, |
| 3483 |
Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt- |
| 3484 |
einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell- |
| 3485 |
schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist. |
| 3486 |
|
| 3487 |
2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen |
| 3488 |
Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer, |
| 3489 |
BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus |
| 3490 |
den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . ) |
| 3491 |
|
| 3492 |
3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die |
| 3493 |
aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend |
| 3494 |
machen können . |
| 3495 |
|
| 3496 |
4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg- |
| 3497 |
licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden. |
| 3498 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s33.png |
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file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s34.png |
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===35=== |
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| 3510 |
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| 3512 |
Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein |
| 3513 |
muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich- |
| 3514 |
keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch |
| 3515 |
hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge- |
| 3516 |
schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die |
| 3517 |
Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro- |
| 3518 |
duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt |
| 3519 |
einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht |
| 3520 |
mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter, |
| 3521 |
Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab |
| 3522 |
an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie |
| 3523 |
Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12; |
| 3524 |
treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es |
| 3525 |
bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem |
| 3526 |
KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf. |
| 3527 |
Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren |
| 3528 |
Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach- |
| 3529 |
heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden |
| 3530 |
Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat- |
| 3531 |
wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber, |
| 3532 |
das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen |
| 3533 |
hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den |
| 3534 |
Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um |
| 3535 |
direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato- |
| 3536 |
rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch. |
| 3537 |
|
| 3538 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s35.png |
| 3539 |
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| 3541 |
===36=== |
| 3542 |
#|| |
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| 3545 |
- 36 - |
| 3546 |
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| 3547 |
Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen, |
| 3548 |
dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku- |
| 3549 |
lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus- |
| 3550 |
gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss- |
| 3551 |
ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd- |
| 3552 |
leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei- |
| 3553 |
bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge- |
| 3554 |
sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet |
| 3555 |
wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit- |
| 3556 |
lÀufen ausgleichen. |
| 3557 |
Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse |
| 3558 |
der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld- |
| 3559 |
preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des |
| 3560 |
Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung . |
| 3561 |
Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit |
| 3562 |
seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass |
| 3563 |
diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer- |
| 3564 |
den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen |
| 3565 |
selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie |
| 3566 |
werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch |
| 3567 |
nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die |
| 3568 |
Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir |
| 3569 |
die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal- |
| 3570 |
einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein- |
| 3571 |
rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn |
| 3572 |
|
| 3573 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s36.png |
| 3574 |
|| |
| 3575 |
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| 3576 |
===37=== |
| 3577 |
#|| |
| 3578 |
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| 3579 |
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| 3580 |
- 37 - |
| 3581 |
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| 3582 |
Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung |
| 3583 |
und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor- |
| 3584 |
rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber |
| 3585 |
dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von |
| 3586 |
uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung |
| 3587 |
an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus- |
| 3588 |
kalkulierten Preis. |
| 3589 |
Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des |
| 3590 |
Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt |
| 3591 |
haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom |
| 3592 |
Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben, |
| 3593 |
das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir |
| 3594 |
sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden- |
| 3595 |
und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff- |
| 3596 |
quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun, |
| 3597 |
(wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden |
| 3598 |
Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden; |
| 3599 |
sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat. |
| 3600 |
tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als |
| 3601 |
Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich |
| 3602 |
stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher |
| 3603 |
Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus- |
| 3604 |
drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be- |
| 3605 |
griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom- |
| 3606 |
mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld |
| 3607 |
lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen |
| 3608 |
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| 3609 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s37.png |
| 3610 |
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| 3612 |
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#|| |
| 3614 |
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| 3615 |
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| 3616 |
- 38 - |
| 3617 |
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| 3618 |
darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe |
| 3619 |
von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier |
| 3620 |
gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte |
| 3621 |
decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das |
| 3622 |
Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen |
| 3623 |
AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh- |
| 3624 |
nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen |
| 3625 |
wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech- |
| 3626 |
sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin, |
| 3627 |
so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf- |
| 3628 |
fassung. |
| 3629 |
Ivvmvv Gelde, dem ReprÀsentanten unseres Nominaleinkommens |
| 3630 |
haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere |
| 3631 |
wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier- |
| 3632 |
her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst |
| 3633 |
Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs- |
| 3634 |
recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer- |
| 3635 |
den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor- |
| 3636 |
derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt- |
| 3637 |
schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel |
| 3638 |
sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das |
| 3639 |
Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg- |
| 3640 |
lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld- |
| 3641 |
schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden |
| 3642 |
Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer |
| 3643 |
|
| 3644 |
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| 3645 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s38.png |
| 3646 |
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||# |
| 3648 |
===39=== |
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#|| |
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- 39 - |
| 3653 |
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| 3654 |
Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung |
| 3655 |
zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt- |
| 3656 |
schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd- |
| 3657 |
lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem |
| 3658 |
Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi- |
| 3659 |
valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur |
| 3660 |
privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist |
| 3661 |
so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei- |
| 3662 |
tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles |
| 3663 |
in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen |
| 3664 |
stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht |
| 3665 |
in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung |
| 3666 |
an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche |
| 3667 |
Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des |
| 3668 |
Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen |
| 3669 |
aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit |
| 3670 |
getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der |
| 3671 |
Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes |
| 3672 |
Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in |
| 3673 |
der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft |
| 3674 |
entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion |
| 3675 |
und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet. |
| 3676 |
Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes |
| 3677 |
in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung. |
| 3678 |
In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit |
| 3679 |
|
| 3680 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s39.png |
| 3681 |
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||# |
| 3683 |
===40=== |
| 3684 |
#|| |
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- 40 - |
| 3688 |
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| 3689 |
der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde |
| 3690 |
Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander |
| 3691 |
aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird. |
| 3692 |
Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die |
| 3693 |
Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern |
| 3694 |
wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild |
| 3695 |
vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber |
| 3696 |
doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig- |
| 3697 |
nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum- |
| 3698 |
gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten |
| 3699 |
Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst |
| 3700 |
das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer |
| 3701 |
Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa |
| 3702 |
in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt- |
| 3703 |
schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl |
| 3704 |
von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech- |
| 3705 |
sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch |
| 3706 |
zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger |
| 3707 |
wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen |
| 3708 |
geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept |
| 3709 |
wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz |
| 3710 |
von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen |
| 3711 |
können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden. |
| 3712 |
Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse, |
| 3713 |
die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen, |
| 3714 |
eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung |
| 3715 |
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kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse |
| 3726 |
sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich |
| 3727 |
setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen, |
| 3728 |
dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf- |
| 3729 |
ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro- |
| 3730 |
duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde |
| 3731 |
bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen |
| 3732 |
als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt |
| 3733 |
es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu |
| 3734 |
suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der |
| 3735 |
Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist |
| 3736 |
der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld |
| 3737 |
teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen |
| 3738 |
aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital- |
| 3739 |
markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner |
| 3740 |
eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite |
| 3741 |
Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat |
| 3742 |
niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der |
| 3743 |
anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ; |
| 3744 |
verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen |
| 3745 |
den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen |
| 3746 |
als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen |
| 3747 |
Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt |
| 3748 |
gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert- |
| 3749 |
einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst. |
| 3750 |
Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter- |
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austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen |
| 3762 |
wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution |
| 3763 |
scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche |
| 3764 |
Bild. |
| 3765 |
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| 3766 |
Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen |
| 3767 |
GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der |
| 3768 |
Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer |
| 3769 |
gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet, |
| 3770 |
auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten. |
| 3771 |
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| 3784 |
alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach |
| 3785 |
Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den |
| 3786 |
Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt- |
| 3787 |
schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit |
| 3788 |
eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert |
| 3789 |
zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich- |
| 3790 |
keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad |
| 3791 |
erhoffen liessen. |
| 3792 |
Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache |
| 3793 |
annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die |
| 3794 |
Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu |
| 3795 |
anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu |
| 3796 |
fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten; |
| 3797 |
lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch- |
| 3798 |
handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine |
| 3799 |
Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus. |
| 3800 |
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| 3801 |
Schon in den AnfÀngen des wirtschaftlichen Verkehrs |
| 3802 |
spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie |
| 3803 |
zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den |
| 3804 |
reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb- |
| 3805 |
flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die |
| 3806 |
Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö- |
| 3807 |
tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden |
| 3808 |
muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt. |
| 3809 |
Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei |
| 3810 |
Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie- |
| 3811 |
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derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen |
| 3824 |
die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem |
| 3825 |
Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen- |
| 3826 |
den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie |
| 3827 |
tauschen absolute Ăquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt- |
| 3828 |
schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren |
| 3829 |
und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun |
| 3830 |
grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen, |
| 3831 |
in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar- |
| 3832 |
beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei- |
| 3833 |
ten. |
| 3834 |
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| 3835 |
Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die |
| 3836 |
Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende |
| 3837 |
den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil- |
| 3838 |
bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar- |
| 3839 |
keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht |
| 3840 |
verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen |
| 3841 |
in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei- |
| 3842 |
ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen. |
| 3843 |
Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische |
| 3844 |
Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus |
| 3845 |
ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das |
| 3846 |
dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar |
| 3847 |
haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung |
| 3848 |
fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge- |
| 3849 |
mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss- |
| 3850 |
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schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und |
| 3863 |
damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung - |
| 3864 |
von Edelmetallen. |
| 3865 |
Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung |
| 3866 |
fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass |
| 3867 |
sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen- |
| 3868 |
den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch |
| 3869 |
ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles |
| 3870 |
passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine |
| 3871 |
Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir |
| 3872 |
sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit |
| 3873 |
gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf, |
| 3874 |
je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss- |
| 3875 |
ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit |
| 3876 |
der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie- |
| 3877 |
ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der |
| 3878 |
Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel |
| 3879 |
sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit |
| 3880 |
ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei |
| 3881 |
wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige, |
| 3882 |
reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des |
| 3883 |
Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst- |
| 3884 |
weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun- |
| 3885 |
gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen |
| 3886 |
Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen |
| 3887 |
anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar- |
| 3888 |
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| 3900 |
beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein- |
| 3901 |
schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen |
| 3902 |
eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit |
| 3903 |
eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits |
| 3904 |
in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb |
| 3905 |
ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber- |
| 3906 |
einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab- |
| 3907 |
schlieĂende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank- |
| 3908 |
liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen: |
| 3909 |
Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist |
| 3910 |
zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung: |
| 3911 |
Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande |
| 3912 |
gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich- |
| 3913 |
wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf- |
| 3914 |
wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts- |
| 3915 |
ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen, |
| 3916 |
das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als |
| 3917 |
Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende |
| 3918 |
Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten |
| 3919 |
historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali |
| 3920 |
mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit |
| 3921 |
in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen |
| 3922 |
einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen, |
| 3923 |
um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder |
| 3924 |
wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem |
| 3925 |
| |
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| 3937 |
Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange |
| 3938 |
es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches |
| 3939 |
bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon- |
| 3940 |
stanz in sich birgt. |
| 3941 |
Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir |
| 3942 |
nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb |
| 3943 |
nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist. |
| 3944 |
Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen |
| 3945 |
und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver- |
| 3946 |
gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit, |
| 3947 |
uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera- |
| 3948 |
tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines |
| 3949 |
dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu- |
| 3950 |
schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet |
| 3951 |
hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die |
| 3952 |
subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge- |
| 3953 |
wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es |
| 3954 |
in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf- |
| 3955 |
wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist, |
| 3956 |
der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch |
| 3957 |
unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen |
| 3958 |
der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den |
| 3959 |
unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer- |
| 3960 |
den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen |
| 3961 |
Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber- |
| 3962 |
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| 3974 |
haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben. |
| 3975 |
Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei |
| 3976 |
von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten? |
| 3977 |
Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold |
| 3978 |
kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v |
| 3979 |
erhalten. |
| 3980 |
Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass |
| 3981 |
nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht |
| 3982 |
hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in- |
| 3983 |
folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht, |
| 3984 |
so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie |
| 3985 |
und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den |
| 3986 |
Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum |
| 3987 |
das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut |
| 3988 |
von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser |
| 3989 |
Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden. |
| 3990 |
Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch- |
| 3991 |
mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann |
| 3992 |
die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver- |
| 3993 |
mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als |
| 3994 |
auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder |
| 3995 |
ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch- |
| 3996 |
mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch |
| 3997 |
nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen. |
| 3998 |
Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine |
| 3999 |
dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und |
| 4000 |
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begrifflich nicht damit zusammenhÀngt. |
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Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung |
| 4014 |
erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine |
| 4015 |
mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von |
| 4016 |
Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir |
| 4017 |
sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert- |
| 4018 |
einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat- |
| 4019 |
sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft- |
| 4020 |
lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be- |
| 4021 |
dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische |
| 4022 |
Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit |
| 4023 |
ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so |
| 4024 |
allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter |
| 4025 |
verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein- |
| 4026 |
same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt. |
| 4027 |
Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische |
| 4028 |
Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie |
| 4029 |
zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch |
| 4030 |
grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu |
| 4031 |
notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche |
| 4032 |
und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die |
| 4033 |
Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen |
| 4034 |
wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen; |
| 4035 |
die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir |
| 4036 |
es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser- |
| 4037 |
lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von |
| 4038 |
bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner- |
| 4039 |
halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t |
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sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt- |
| 4053 |
schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden. |
| 4054 |
Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern |
| 4055 |
in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla- |
| 4056 |
mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu- |
| 4057 |
ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung |
| 4058 |
gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der |
| 4059 |
GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im |
| 4060 |
Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk- |
| 4061 |
tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des |
| 4062 |
Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung |
| 4063 |
immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte |
| 4064 |
jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not- |
| 4065 |
wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ- |
| 4066 |
teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr |
| 4067 |
die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war. |
| 4068 |
Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die |
| 4069 |
lautete: |
| 4070 |
1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. |
| 4071 |
Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die |
| 4072 |
reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb- |
| 4073 |
flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich |
| 4074 |
wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton- |
| 4075 |
schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der |
| 4076 |
Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion: |
| 4077 |
Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen |
| 4078 |
gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich |
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2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten |
| 4092 |
Tausches wieder eine weitere Gleichung: |
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2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g, |
| 4094 |
mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd- |
| 4095 |
licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech- |
| 4096 |
ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be- |
| 4097 |
sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein- |
| 4098 |
richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe, |
| 4099 |
dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich |
| 4100 |
eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so |
| 4101 |
recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja |
| 4102 |
wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk- |
| 4103 |
mal des Geldes bedeutete. |
| 4104 |
Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit |
| 4105 |
nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren |
| 4106 |
Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann |
| 4107 |
erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit, |
| 4108 |
auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt- |
| 4109 |
tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich |
| 4110 |
wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen |
| 4111 |
GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den |
| 4112 |
Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo. |
| 4113 |
rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch- |
| 4114 |
lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt |
| 4115 |
der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des |
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tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von |
| 4129 |
Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel |
| 4130 |
bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht |
| 4131 |
auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns |
| 4132 |
herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine |
| 4133 |
ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert- |
| 4134 |
einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die |
| 4135 |
Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet. |
| 4136 |
Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert- |
| 4137 |
voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre |
| 4138 |
Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und |
| 4139 |
im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri- |
| 4140 |
sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein- |
| 4141 |
heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist |
| 4142 |
ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur |
| 4143 |
noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der |
| 4144 |
Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung |
| 4145 |
an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern |
| 4146 |
oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns |
| 4147 |
noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig. |
| 4148 |
Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem |
| 4149 |
Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt- |
| 4150 |
schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem |
| 4151 |
historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt- |
| 4152 |
schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade |
| 4153 |
nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens |
| 4154 |
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am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in |
| 4167 |
genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol- |
| 4168 |
lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein |
| 4169 |
kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern |
| 4170 |
im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom- |
| 4171 |
mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach |
| 4172 |
und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu- |
| 4173 |
rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch |
| 4174 |
notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel- |
| 4175 |
chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite- |
| 4176 |
re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen |
| 4177 |
wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der |
| 4178 |
Entwicklung zu skizzieren. |
| 4179 |
Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir, |
| 4180 |
dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes |
| 4181 |
und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus- |
| 4182 |
serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die |
| 4183 |
Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte, |
| 4184 |
desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel- |
| 4185 |
metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus- |
| 4186 |
bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten |
| 4187 |
ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung |
| 4188 |
von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate- |
| 4189 |
rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der |
| 4190 |
Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen, |
| 4191 |
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die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des |
| 4204 |
Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch- |
| 4205 |
mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde, |
| 4206 |
sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele |
| 4207 |
des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie |
| 4208 |
sich ĂŒner den Stoff erhebt. |
| 4209 |
Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann, |
| 4210 |
der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist; |
| 4211 |
dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr |
| 4212 |
ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet. |
| 4213 |
Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht |
| 4214 |
dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und |
| 4215 |
so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl- |
| 4216 |
ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch |
| 4217 |
die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt, |
| 4218 |
wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln |
| 4219 |
des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens- |
| 4220 |
ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich, |
| 4221 |
denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek- |
| 4222 |
tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber |
| 4223 |
handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak- |
| 4224 |
tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter |
| 4225 |
Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht |
| 4226 |
durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr |
| 4227 |
aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die |
| 4228 |
si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger |
| 4229 |
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finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein |
| 4242 |
sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab- |
| 4243 |
gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine |
| 4244 |
Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr |
| 4245 |
den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche |
| 4246 |
Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das |
| 4247 |
Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst |
| 4248 |
der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh- |
| 4249 |
rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul- |
| 4250 |
digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem |
| 4251 |
Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur |
| 4252 |
durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch |
| 4253 |
den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei |
| 4254 |
nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte |
| 4255 |
Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu |
| 4256 |
negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi- |
| 4257 |
ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die |
| 4258 |
tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde |
| 4259 |
legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti- |
| 4260 |
nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die |
| 4261 |
Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten |
| 4262 |
und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden |
| 4263 |
wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl |
| 4264 |
auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen, |
| 4265 |
dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates, |
| 4266 |
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sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in |
| 4279 |
gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck |
| 4280 |
finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir |
| 4281 |
in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels. |
| 4282 |
Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit |
| 4283 |
ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat- |
| 4284 |
lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei |
| 4285 |
ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor- |
| 4286 |
schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In- |
| 4287 |
stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt- |
| 4288 |
schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der |
| 4289 |
Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit. |
| 4290 |
Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet, |
| 4291 |
können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs- |
| 4292 |
verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren |
| 4293 |
Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein- |
| 4294 |
nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies |
| 4295 |
ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig |
| 4296 |
der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe- |
| 4297 |
ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch, |
| 4298 |
kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des |
| 4299 |
Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen. |
| 4300 |
Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal |
| 4301 |
angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren. |
| 4302 |
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| 4314 |
Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s- |
| 4315 |
Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist |
| 4316 |
inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied. |
| 4317 |
Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht, |
| 4318 |
das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat" |
| 4319 |
der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun |
| 4320 |
haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um |
| 4321 |
die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon |
| 4322 |
gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach |
| 4323 |
begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in |
| 4324 |
der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen |
| 4325 |
Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt |
| 4326 |
beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt- |
| 4327 |
schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst |
| 4328 |
vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir |
| 4329 |
der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist. |
| 4330 |
Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden. |
| 4331 |
Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick- |
| 4332 |
lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung, |
| 4333 |
nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick |
| 4334 |
der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl- |
| 4335 |
lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote |
| 4336 |
zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand |
| 4337 |
und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per- |
| 4338 |
sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For- |
| 4339 |
derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet. |
| 4340 |
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| 4352 |
Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch |
| 4353 |
wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel |
| 4354 |
allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol- |
| 4355 |
che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das |
| 4356 |
wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder |
| 4357 |
auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft |
| 4358 |
als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den |
| 4359 |
GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs- |
| 4360 |
stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in |
| 4361 |
den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht |
| 4362 |
die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig- |
| 4363 |
net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte |
| 4364 |
nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher |
| 4365 |
schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses |
| 4366 |
allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit |
| 4367 |
zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich |
| 4368 |
wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen |
| 4369 |
das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen |
| 4370 |
in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter |
| 4371 |
mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum |
| 4372 |
mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern |
| 4373 |
getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste |
| 4374 |
erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie |
| 4375 |
des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen |
| 4376 |
aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus |
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file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s18.png |
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des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh- |
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her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann |
| 4391 |
auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung |
| 4392 |
entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert- |
| 4393 |
einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri- |
| 4394 |
bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute |
| 4395 |
so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g- |
| 4396 |
lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen |
| 4397 |
mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel |
| 4398 |
zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in |
| 4399 |
so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld |
| 4400 |
schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist |
| 4401 |
wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr |
| 4402 |
nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt- |
| 4403 |
schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen |
| 4404 |
des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam- |
| 4405 |
menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell- |
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ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen. |
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noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz- |
| 4420 |
terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der |
| 4421 |
Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein- |
| 4422 |
lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine |
| 4423 |
Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als |
| 4424 |
einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert- |
| 4425 |
losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei |
| 4426 |
zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt- |
| 4427 |
schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb |
| 4428 |
einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche , |
| 4429 |
zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das |
| 4430 |
Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht. |
| 4431 |
Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft- |
| 4432 |
lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch |
| 4433 |
nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können. |
| 4434 |
Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich |
| 4435 |
beschrĂ€nkten Produktionsphasen Ăberdauerndes, gewissermassen |
| 4436 |
Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau- |
| 4437 |
schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch |
| 4438 |
gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn |
| 4439 |
die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere |
| 4440 |
ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan- |
| 4441 |
denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er- |
| 4442 |
reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich |
| 4443 |
nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie |
| 4444 |
irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol- |
| 4445 |
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lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum- |
| 4458 |
gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt- |
| 4459 |
heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert- |
| 4460 |
losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei |
| 4461 |
dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde, |
| 4462 |
das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet |
| 4463 |
wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und |
| 4464 |
Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro- |
| 4465 |
chen werden. |
| 4466 |
Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft- |
| 4467 |
liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge- |
| 4468 |
schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom- |
| 4469 |
men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der |
| 4470 |
Ăquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch |
| 4471 |
MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier |
| 4472 |
bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen, |
| 4473 |
innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser |
| 4474 |
Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf |
| 4475 |
dieser Grundlage sich hat vollziehen können. |
| 4476 |
Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes |
| 4477 |
ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen, |
| 4478 |
wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt- |
| 4479 |
liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der |
| 4480 |
Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir |
| 4481 |
sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende |
| 4482 |
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nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden |
| 4495 |
hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je |
| 4496 |
entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere |
| 4497 |
den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht, |
| 4498 |
ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig |
| 4499 |
zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die |
| 4500 |
ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen- |
| 4501 |
sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie- |
| 4502 |
rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen |
| 4503 |
darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und |
| 4504 |
selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren |
| 4505 |
Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der |
| 4506 |
Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin, |
| 4507 |
dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch |
| 4508 |
den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des |
| 4509 |
Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen |
| 4510 |
gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgÀng |
| 4511 |
hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das |
| 4512 |
, ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher |
| 4513 |
gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird. |
| 4514 |
Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters |
| 4515 |
wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt: |
| 4516 |
"Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen- |
| 4517 |
dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und |
| 4518 |
und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den |
| 4519 |
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Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher |
| 4532 |
Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck |
| 4533 |
Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes |
| 4534 |
als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert |
| 4535 |
sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln |
| 4536 |
gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
| 4537 |
tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und |
| 4538 |
gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
| 4539 |
sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer |
| 4540 |
tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und |
| 4541 |
gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren |
| 4542 |
sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten |
| 4543 |
Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder |
| 4544 |
aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro- |
| 4545 |
duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem |
| 4546 |
Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter- |
| 4547 |
wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den |
| 4548 |
Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten |
| 4549 |
die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst |
| 4550 |
die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde, |
| 4551 |
in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh- |
| 4552 |
mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter- |
| 4553 |
markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von |
| 4554 |
Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes |
| 4555 |
sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende |
| 4556 |
auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus- |
| 4557 |
geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben, |
| 4558 |
wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den |
| 4559 |
| |
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Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer |
| 4572 |
eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt |
| 4573 |
beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum |
| 4574 |
nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt |
| 4575 |
ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den |
| 4576 |
ersteren gelangt ist."" |
| 4577 |
Soweit Schumpeter. |
| 4578 |
Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite |
| 4579 |
wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter- |
| 4580 |
verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten |
| 4581 |
zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb |
| 4582 |
ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung |
| 4583 |
im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment |
| 4584 |
und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner |
| 4585 |
möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge- |
| 4586 |
bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums |
| 4587 |
ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum |
| 4588 |
abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin |
| 4589 |
dem Wesen nach eine Krise. |
| 4590 |
Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis |
| 4591 |
einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen |
| 4592 |
die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor- |
| 4593 |
geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau- |
| 4594 |
fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass |
| 4595 |
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die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ- |
| 4608 |
terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und |
| 4609 |
Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang- |
| 4610 |
los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann, |
| 4611 |
wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns |
| 4612 |
fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn |
| 4613 |
wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau- |
| 4614 |
ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver- |
| 4615 |
langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu- |
| 4616 |
legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere |
| 4617 |
Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die |
| 4618 |
Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug |
| 4619 |
auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson- |
| 4620 |
ders der Diskontopolitik. |
| 4621 |
Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt- |
| 4622 |
schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu |
| 4623 |
rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf- |
| 4624 |
schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige |
| 4625 |
VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise |
| 4626 |
einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als |
| 4627 |
eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne |
| 4628 |
indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als |
| 4629 |
Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen- |
| 4630 |
dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle- |
| 4631 |
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gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn |
| 4645 |
wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen |
| 4646 |
mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die |
| 4647 |
Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte |
| 4648 |
aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus |
| 4649 |
dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen, |
| 4650 |
so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die |
| 4651 |
ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich |
| 4652 |
wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft |
| 4653 |
die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das |
| 4654 |
ist das Einkommen der Nation. |
| 4655 |
Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von |
| 4656 |
aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar- |
| 4657 |
stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien |
| 4658 |
in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen |
| 4659 |
mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die |
| 4660 |
uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht |
| 4661 |
die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein- |
| 4662 |
zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes |
| 4663 |
der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der |
| 4664 |
Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten |
| 4665 |
GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu- |
| 4666 |
griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess- |
| 4667 |
baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar |
| 4668 |
nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili- |
| 4669 |
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| 4682 |
gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich |
| 4683 |
muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt |
| 4684 |
haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils, |
| 4685 |
den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten |
| 4686 |
auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in |
| 4687 |
einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per- |
| 4688 |
sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade |
| 4689 |
in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des |
| 4690 |
einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent |
| 4691 |
im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine |
| 4692 |
auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen. |
| 4693 |
Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi- |
| 4694 |
naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir |
| 4695 |
wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in |
| 4696 |
der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das |
| 4697 |
Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie- |
| 4698 |
der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen |
| 4699 |
Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken- |
| 4700 |
nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und |
| 4701 |
Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich, |
| 4702 |
dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss, |
| 4703 |
dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die |
| 4704 |
Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu |
| 4705 |
equilibrieren. |
| 4706 |
Wir können sagen: |
| 4707 |
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| 4719 |
Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist |
| 4720 |
gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine |
| 4721 |
GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass |
| 4722 |
ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das |
| 4723 |
System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits- |
| 4724 |
ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun |
| 4725 |
dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in |
| 4726 |
einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene |
| 4727 |
Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich- |
| 4728 |
wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung |
| 4729 |
auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In |
| 4730 |
jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen |
| 4731 |
und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es |
| 4732 |
das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung |
| 4733 |
nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet |
| 4734 |
abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen |
| 4735 |
Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er- |
| 4736 |
scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen |
| 4737 |
sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied |
| 4738 |
des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber |
| 4739 |
eine abgeleitete und setzt die erstere voraus. |
| 4740 |
In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und |
| 4741 |
addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus |
| 4742 |
sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen. |
| 4743 |
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| 4744 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s30.png |
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||# |
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===31=== |
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- 31 - |
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| 4757 |
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| 4758 |
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| 4759 |
Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal- |
| 4760 |
einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist |
| 4761 |
uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale |
| 4762 |
der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf- |
| 4763 |
wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge- |
| 4764 |
wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt |
| 4765 |
kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit |
| 4766 |
und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird |
| 4767 |
zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen |
| 4768 |
Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale |
| 4769 |
Anteile am gesamten Produktionsfond. |
| 4770 |
Wir sehen, dass in ordnungsmÀssigem Gang der Wirtschaft |
| 4771 |
die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti- |
| 4772 |
schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar |
| 4773 |
nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines |
| 4774 |
und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als |
| 4775 |
gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge- |
| 4776 |
mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten |
| 4777 |
Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie |
| 4778 |
auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein. |
| 4779 |
Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige |
| 4780 |
Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen. |
| 4781 |
Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich |
| 4782 |
sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie |
| 4783 |
nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise, |
| 4784 |
|
| 4785 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s31.png |
| 4786 |
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| 4787 |
||# |
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===32=== |
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- 32 - |
| 4793 |
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| 4794 |
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| 4795 |
|
| 4796 |
das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber |
| 4797 |
doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht |
| 4798 |
nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach |
| 4799 |
seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven |
| 4800 |
BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter |
| 4801 |
herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt |
| 4802 |
das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer |
| 4803 |
gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt |
| 4804 |
und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden. |
| 4805 |
Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen |
| 4806 |
ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm- |
| 4807 |
ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar- |
| 4808 |
beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein- |
| 4809 |
ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit |
| 4810 |
gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben |
| 4811 |
dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das |
| 4812 |
EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden |
| 4813 |
eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam- |
| 4814 |
menhang zu konstatieren ist. |
| 4815 |
Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro- |
| 4816 |
blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen, |
| 4817 |
so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen, |
| 4818 |
das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er- |
| 4819 |
scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten |
| 4820 |
fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich |
| 4821 |
|
| 4822 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s32.png |
| 4823 |
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- 33 - |
| 4830 |
|
| 4831 |
aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati- |
| 4832 |
onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen. |
| 4833 |
In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die |
| 4834 |
Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten |
| 4835 |
von Einkommen zu unterscheiden haben: |
| 4836 |
|
| 4837 |
1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss- |
| 4838 |
gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-, |
| 4839 |
Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt- |
| 4840 |
einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell- |
| 4841 |
schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist. |
| 4842 |
|
| 4843 |
2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen |
| 4844 |
Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer, |
| 4845 |
BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus |
| 4846 |
den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . ) |
| 4847 |
|
| 4848 |
3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die |
| 4849 |
aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend |
| 4850 |
machen können . |
| 4851 |
|
| 4852 |
4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg- |
| 4853 |
licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden. |
| 4854 |
|
| 4855 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s33.png |
| 4856 |
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||# |
| 4858 |
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| 4860 |
file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s34.png |
| 4861 |
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| 4862 |
===35=== |
| 4863 |
#|| |
| 4864 |
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| 4865 |
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| 4866 |
- 35 - |
| 4867 |
|
| 4868 |
Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein |
| 4869 |
muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich- |
| 4870 |
keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch |
| 4871 |
hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge- |
| 4872 |
schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die |
| 4873 |
Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro- |
| 4874 |
duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt |
| 4875 |
einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht |
| 4876 |
mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter, |
| 4877 |
Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab |
| 4878 |
an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie |
| 4879 |
Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12; |
| 4880 |
treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es |
| 4881 |
bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem |
| 4882 |
KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf. |
| 4883 |
Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren |
| 4884 |
Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach- |
| 4885 |
heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden |
| 4886 |
Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat- |
| 4887 |
wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber, |
| 4888 |
das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen |
| 4889 |
hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den |
| 4890 |
Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um |
| 4891 |
direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato- |
| 4892 |
rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch. |
| 4893 |
|
| 4894 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s35.png |
| 4895 |
|| |
| 4896 |
||# |
| 4897 |
===36=== |
| 4898 |
#|| |
| 4899 |
|| |
| 4900 |
|
| 4901 |
- 36 - |
| 4902 |
|
| 4903 |
Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen, |
| 4904 |
dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku- |
| 4905 |
lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus- |
| 4906 |
gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss- |
| 4907 |
ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd- |
| 4908 |
leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei- |
| 4909 |
bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge- |
| 4910 |
sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet |
| 4911 |
wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit- |
| 4912 |
lÀufen ausgleichen. |
| 4913 |
Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse |
| 4914 |
der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld- |
| 4915 |
preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des |
| 4916 |
Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung . |
| 4917 |
Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit |
| 4918 |
seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass |
| 4919 |
diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer- |
| 4920 |
den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen |
| 4921 |
selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie |
| 4922 |
werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch |
| 4923 |
nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die |
| 4924 |
Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir |
| 4925 |
die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal- |
| 4926 |
einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein- |
| 4927 |
rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn |
| 4928 |
|
| 4929 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s36.png |
| 4930 |
|| |
| 4931 |
||# |
| 4932 |
===37=== |
| 4933 |
#|| |
| 4934 |
|| |
| 4935 |
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| 4936 |
- 37 - |
| 4937 |
|
| 4938 |
Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung |
| 4939 |
und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor- |
| 4940 |
rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber |
| 4941 |
dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von |
| 4942 |
uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung |
| 4943 |
an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus- |
| 4944 |
kalkulierten Preis. |
| 4945 |
Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des |
| 4946 |
Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt |
| 4947 |
haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom |
| 4948 |
Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben, |
| 4949 |
das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir |
| 4950 |
sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden- |
| 4951 |
und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff- |
| 4952 |
quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun, |
| 4953 |
(wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden |
| 4954 |
Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden; |
| 4955 |
sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat. |
| 4956 |
tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als |
| 4957 |
Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich |
| 4958 |
stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher |
| 4959 |
Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus- |
| 4960 |
drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be- |
| 4961 |
griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom- |
| 4962 |
mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld |
| 4963 |
lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen |
| 4964 |
|
| 4965 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s37.png |
| 4966 |
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| 4967 |
||# |
| 4968 |
===38=== |
| 4969 |
#|| |
| 4970 |
|| |
| 4971 |
|
| 4972 |
- 38 - |
| 4973 |
|
| 4974 |
darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe |
| 4975 |
von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier |
| 4976 |
gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte |
| 4977 |
decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das |
| 4978 |
Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen |
| 4979 |
AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh- |
| 4980 |
nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen |
| 4981 |
wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech- |
| 4982 |
sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin, |
| 4983 |
so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf- |
| 4984 |
fassung. |
| 4985 |
Ivvmvv Gelde, dem ReprÀsentanten unseres Nominaleinkommens |
| 4986 |
haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere |
| 4987 |
wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier- |
| 4988 |
her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst |
| 4989 |
Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs- |
| 4990 |
recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer- |
| 4991 |
den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor- |
| 4992 |
derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt- |
| 4993 |
schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel |
| 4994 |
sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das |
| 4995 |
Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg- |
| 4996 |
lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld- |
| 4997 |
schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden |
| 4998 |
Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer |
| 4999 |
|
| 5000 |
|
| 5001 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s38.png |
| 5002 |
|| |
| 5003 |
||# |
| 5004 |
===39=== |
| 5005 |
#|| |
| 5006 |
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| 5007 |
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| 5008 |
- 39 - |
| 5009 |
|
| 5010 |
Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung |
| 5011 |
zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt- |
| 5012 |
schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd- |
| 5013 |
lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem |
| 5014 |
Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi- |
| 5015 |
valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur |
| 5016 |
privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist |
| 5017 |
so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei- |
| 5018 |
tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles |
| 5019 |
in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen |
| 5020 |
stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht |
| 5021 |
in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung |
| 5022 |
an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche |
| 5023 |
Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des |
| 5024 |
Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen |
| 5025 |
aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit |
| 5026 |
getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der |
| 5027 |
Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes |
| 5028 |
Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in |
| 5029 |
der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft |
| 5030 |
entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion |
| 5031 |
und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet. |
| 5032 |
Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes |
| 5033 |
in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung. |
| 5034 |
In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit |
| 5035 |
|
| 5036 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/wesenundinhaltderwerteinheit_s39.png |
| 5037 |
|| |
| 5038 |
||# |
| 5039 |
===40=== |
| 5040 |
#|| |
| 5041 |
|| |
| 5042 |
|
| 5043 |
- 40 - |
| 5044 |
|
| 5045 |
der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde |
| 5046 |
Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander |
| 5047 |
aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird. |
| 5048 |
Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die |
| 5049 |
Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern |
| 5050 |
wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild |
| 5051 |
vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber |
| 5052 |
doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig- |
| 5053 |
nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum- |
| 5054 |
gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten |
| 5055 |
Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst |
| 5056 |
das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer |
| 5057 |
Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa |
| 5058 |
in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt- |
| 5059 |
schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl |
| 5060 |
von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech- |
| 5061 |
sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch |
| 5062 |
zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger |
| 5063 |
wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen |
| 5064 |
geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept |
| 5065 |
wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz |
| 5066 |
von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen |
| 5067 |
können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden. |
| 5068 |
Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse, |
| 5069 |
die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen, |
| 5070 |
eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung |
| 5071 |
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kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse |
| 5082 |
sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich |
| 5083 |
setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen, |
| 5084 |
dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf- |
| 5085 |
ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro- |
| 5086 |
duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde |
| 5087 |
bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen |
| 5088 |
als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt |
| 5089 |
es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu |
| 5090 |
suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der |
| 5091 |
Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist |
| 5092 |
der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld |
| 5093 |
teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen |
| 5094 |
aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital- |
| 5095 |
markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner |
| 5096 |
eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite |
| 5097 |
Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat |
| 5098 |
niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der |
| 5099 |
anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ; |
| 5100 |
verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen |
| 5101 |
den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen |
| 5102 |
als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen |
| 5103 |
Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt |
| 5104 |
gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert- |
| 5105 |
einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst. |
| 5106 |
Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter- |
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austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen |
| 5118 |
wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution |
| 5119 |
scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche |
| 5120 |
Bild. |
| 5121 |
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| 5122 |
Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen |
| 5123 |
GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der |
| 5124 |
Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer |
| 5125 |
gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet, |
| 5126 |
auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten. |
| 5127 |
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alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach |
| 5141 |
Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den |
| 5142 |
Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt- |
| 5143 |
schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit |
| 5144 |
eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert |
| 5145 |
zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich- |
| 5146 |
keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad |
| 5147 |
erhoffen liessen. |
| 5148 |
Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache |
| 5149 |
annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die |
| 5150 |
Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu |
| 5151 |
anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu |
| 5152 |
fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten; |
| 5153 |
lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch- |
| 5154 |
handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine |
| 5155 |
Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus. |
| 5156 |
|
| 5157 |
Schon in den AnfÀngen des wirtschaftlichen Verkehrs |
| 5158 |
spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie |
| 5159 |
zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den |
| 5160 |
reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb- |
| 5161 |
flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die |
| 5162 |
Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö- |
| 5163 |
tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden |
| 5164 |
muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt. |
| 5165 |
Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei |
| 5166 |
Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie- |
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| 5179 |
derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen |
| 5180 |
die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem |
| 5181 |
Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen- |
| 5182 |
den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie |
| 5183 |
tauschen absolute Ăquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt- |
| 5184 |
schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren |
| 5185 |
und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun |
| 5186 |
grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen, |
| 5187 |
in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar- |
| 5188 |
beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei- |
| 5189 |
ten. |
| 5190 |
|
| 5191 |
Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die |
| 5192 |
Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende |
| 5193 |
den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil- |
| 5194 |
bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar- |
| 5195 |
keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht |
| 5196 |
verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen |
| 5197 |
in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei- |
| 5198 |
ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen. |
| 5199 |
Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische |
| 5200 |
Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus |
| 5201 |
ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das |
| 5202 |
dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar |
| 5203 |
haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung |
| 5204 |
fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge- |
| 5205 |
mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss- |
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| 5218 |
schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und |
| 5219 |
damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung - |
| 5220 |
von Edelmetallen. |
| 5221 |
Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung |
| 5222 |
fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass |
| 5223 |
sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen- |
| 5224 |
den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch |
| 5225 |
ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles |
| 5226 |
passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine |
| 5227 |
Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir |
| 5228 |
sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit |
| 5229 |
gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf, |
| 5230 |
je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss- |
| 5231 |
ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit |
| 5232 |
der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie- |
| 5233 |
ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der |
| 5234 |
Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel |
| 5235 |
sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit |
| 5236 |
ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei |
| 5237 |
wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige, |
| 5238 |
reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des |
| 5239 |
Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst- |
| 5240 |
weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun- |
| 5241 |
gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen |
| 5242 |
Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen |
| 5243 |
anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar- |
| 5244 |
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| 5256 |
beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein- |
| 5257 |
schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen |
| 5258 |
eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit |
| 5259 |
eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits |
| 5260 |
in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb |
| 5261 |
ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber- |
| 5262 |
einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab- |
| 5263 |
schlieĂende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank- |
| 5264 |
liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen: |
| 5265 |
Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist |
| 5266 |
zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung: |
| 5267 |
Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande |
| 5268 |
gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich- |
| 5269 |
wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf- |
| 5270 |
wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts- |
| 5271 |
ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen, |
| 5272 |
das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als |
| 5273 |
Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende |
| 5274 |
Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten |
| 5275 |
historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali |
| 5276 |
mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit |
| 5277 |
in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen |
| 5278 |
einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen, |
| 5279 |
um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder |
| 5280 |
wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem |
| 5281 |
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| 5293 |
Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange |
| 5294 |
es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches |
| 5295 |
bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon- |
| 5296 |
stanz in sich birgt. |
| 5297 |
Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir |
| 5298 |
nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb |
| 5299 |
nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist. |
| 5300 |
Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen |
| 5301 |
und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver- |
| 5302 |
gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit, |
| 5303 |
uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera- |
| 5304 |
tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines |
| 5305 |
dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu- |
| 5306 |
schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet |
| 5307 |
hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die |
| 5308 |
subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge- |
| 5309 |
wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es |
| 5310 |
in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf- |
| 5311 |
wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist, |
| 5312 |
der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch |
| 5313 |
unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen |
| 5314 |
der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den |
| 5315 |
unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer- |
| 5316 |
den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen |
| 5317 |
Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber- |
| 5318 |
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| 5330 |
haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben. |
| 5331 |
Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei |
| 5332 |
von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten? |
| 5333 |
Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold |
| 5334 |
kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v |
| 5335 |
erhalten. |
| 5336 |
Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass |
| 5337 |
nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht |
| 5338 |
hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in- |
| 5339 |
folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht, |
| 5340 |
so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie |
| 5341 |
und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den |
| 5342 |
Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum |
| 5343 |
das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut |
| 5344 |
von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser |
| 5345 |
Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden. |
| 5346 |
Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch- |
| 5347 |
mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann |
| 5348 |
die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver- |
| 5349 |
mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als |
| 5350 |
auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder |
| 5351 |
ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch- |
| 5352 |
mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch |
| 5353 |
nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen. |
| 5354 |
Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine |
| 5355 |
dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und |
| 5356 |
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| 5368 |
begrifflich nicht damit zusammenhÀngt. |
| 5369 |
Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung |
| 5370 |
erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine |
| 5371 |
mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von |
| 5372 |
Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir |
| 5373 |
sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert- |
| 5374 |
einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat- |
| 5375 |
sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft- |
| 5376 |
lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be- |
| 5377 |
dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische |
| 5378 |
Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit |
| 5379 |
ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so |
| 5380 |
allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter |
| 5381 |
verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein- |
| 5382 |
same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt. |
| 5383 |
Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische |
| 5384 |
Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie |
| 5385 |
zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch |
| 5386 |
grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu |
| 5387 |
notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche |
| 5388 |
und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die |
| 5389 |
Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen |
| 5390 |
wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen; |
| 5391 |
die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir |
| 5392 |
es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser- |
| 5393 |
lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von |
| 5394 |
bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner- |
| 5395 |
halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t |
| 5396 |
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| 5408 |
sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt- |
| 5409 |
schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden. |
| 5410 |
Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern |
| 5411 |
in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla- |
| 5412 |
mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu- |
| 5413 |
ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung |
| 5414 |
gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der |
| 5415 |
GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im |
| 5416 |
Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk- |
| 5417 |
tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des |
| 5418 |
Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung |
| 5419 |
immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte |
| 5420 |
jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not- |
| 5421 |
wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ- |
| 5422 |
teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr |
| 5423 |
die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war. |
| 5424 |
Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die |
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lautete: |
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1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. |
| 5427 |
Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die |
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reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb- |
| 5429 |
flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich |
| 5430 |
wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton- |
| 5431 |
schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der |
| 5432 |
Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion: |
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Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen |
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gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich |
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2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten |
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Tausches wieder eine weitere Gleichung: |
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2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g, |
| 5450 |
mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd- |
| 5451 |
licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech- |
| 5452 |
ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be- |
| 5453 |
sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein- |
| 5454 |
richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe, |
| 5455 |
dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich |
| 5456 |
eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so |
| 5457 |
recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja |
| 5458 |
wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk- |
| 5459 |
mal des Geldes bedeutete. |
| 5460 |
Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit |
| 5461 |
nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren |
| 5462 |
Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann |
| 5463 |
erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit, |
| 5464 |
auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt- |
| 5465 |
tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich |
| 5466 |
wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen |
| 5467 |
GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den |
| 5468 |
Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo. |
| 5469 |
rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch- |
| 5470 |
lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt |
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der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des |
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tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von |
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Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel |
| 5486 |
bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht |
| 5487 |
auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns |
| 5488 |
herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine |
| 5489 |
ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert- |
| 5490 |
einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die |
| 5491 |
Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet. |
| 5492 |
Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert- |
| 5493 |
voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre |
| 5494 |
Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und |
| 5495 |
im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri- |
| 5496 |
sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein- |
| 5497 |
heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist |
| 5498 |
ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur |
| 5499 |
noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der |
| 5500 |
Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung |
| 5501 |
an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern |
| 5502 |
oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns |
| 5503 |
noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig. |
| 5504 |
Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem |
| 5505 |
Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt- |
| 5506 |
schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem |
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historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt- |
| 5508 |
schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade |
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nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens |
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am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in |
| 5523 |
genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol- |
| 5524 |
lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein |
| 5525 |
kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern |
| 5526 |
im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom- |
| 5527 |
mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach |
| 5528 |
und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu- |
| 5529 |
rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch |
| 5530 |
notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel- |
| 5531 |
chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite- |
| 5532 |
re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen |
| 5533 |
wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der |
| 5534 |
Entwicklung zu skizzieren. |
| 5535 |
Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir, |
| 5536 |
dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes |
| 5537 |
und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus- |
| 5538 |
serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die |
| 5539 |
Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte, |
| 5540 |
desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel- |
| 5541 |
metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus- |
| 5542 |
bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten |
| 5543 |
ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung |
| 5544 |
von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate- |
| 5545 |
rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der |
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Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen, |
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die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des |
| 5560 |
Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch- |
| 5561 |
mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde, |
| 5562 |
sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele |
| 5563 |
des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie |
| 5564 |
sich ĂŒner den Stoff erhebt. |
| 5565 |
Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann, |
| 5566 |
der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist; |
| 5567 |
dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr |
| 5568 |
ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet. |
| 5569 |
Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht |
| 5570 |
dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und |
| 5571 |
so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl- |
| 5572 |
ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch |
| 5573 |
die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt, |
| 5574 |
wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln |
| 5575 |
des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens- |
| 5576 |
ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich, |
| 5577 |
denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek- |
| 5578 |
tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber |
| 5579 |
handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak- |
| 5580 |
tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter |
| 5581 |
Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht |
| 5582 |
durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr |
| 5583 |
aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die |
| 5584 |
si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger |
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finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein |
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sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab- |
| 5599 |
gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine |
| 5600 |
Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr |
| 5601 |
den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche |
| 5602 |
Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das |
| 5603 |
Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst |
| 5604 |
der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh- |
| 5605 |
rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul- |
| 5606 |
digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem |
| 5607 |
Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur |
| 5608 |
durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch |
| 5609 |
den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei |
| 5610 |
nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte |
| 5611 |
Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu |
| 5612 |
negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi- |
| 5613 |
ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die |
| 5614 |
tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde |
| 5615 |
legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti- |
| 5616 |
nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die |
| 5617 |
Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten |
| 5618 |
und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden |
| 5619 |
wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl |
| 5620 |
auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen, |
| 5621 |
dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates, |
| 5622 |
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sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in |
| 5635 |
gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck |
| 5636 |
finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir |
| 5637 |
in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels. |
| 5638 |
Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit |
| 5639 |
ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat- |
| 5640 |
lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei |
| 5641 |
ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor- |
| 5642 |
schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In- |
| 5643 |
stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt- |
| 5644 |
schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der |
| 5645 |
Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit. |
| 5646 |
Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet, |
| 5647 |
können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs- |
| 5648 |
verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren |
| 5649 |
Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein- |
| 5650 |
nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies |
| 5651 |
ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig |
| 5652 |
der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe- |
| 5653 |
ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch, |
| 5654 |
kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des |
| 5655 |
Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen. |
| 5656 |
Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal |
| 5657 |
angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren. |
| 5658 |
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| 5670 |
Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s- |
| 5671 |
Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist |
| 5672 |
inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied. |
| 5673 |
Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht, |
| 5674 |
das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat" |
| 5675 |
der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun |
| 5676 |
haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um |
| 5677 |
die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon |
| 5678 |
gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach |
| 5679 |
begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in |
| 5680 |
der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen |
| 5681 |
Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt |
| 5682 |
beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt- |
| 5683 |
schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst |
| 5684 |
vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir |
| 5685 |
der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist. |
| 5686 |
Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden. |
| 5687 |
Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick- |
| 5688 |
lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung, |
| 5689 |
nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick |
| 5690 |
der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl- |
| 5691 |
lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote |
| 5692 |
zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand |
| 5693 |
und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per- |
| 5694 |
sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For- |
| 5695 |
derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet. |
| 5696 |
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Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch |
| 5709 |
wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel |
| 5710 |
allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol- |
| 5711 |
che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das |
| 5712 |
wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder |
| 5713 |
auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft |
| 5714 |
als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den |
| 5715 |
GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs- |
| 5716 |
stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in |
| 5717 |
den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht |
| 5718 |
die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig- |
| 5719 |
net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte |
| 5720 |
nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher |
| 5721 |
schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses |
| 5722 |
allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit |
| 5723 |
zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich |
| 5724 |
wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen |
| 5725 |
das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen |
| 5726 |
in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter |
| 5727 |
mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum |
| 5728 |
mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern |
| 5729 |
getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste |
| 5730 |
erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie |
| 5731 |
des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen |
| 5732 |
aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus |
| 5733 |
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| 5745 |
des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh- |
| 5746 |
her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann |
| 5747 |
auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung |
| 5748 |
entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert- |
| 5749 |
einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri- |
| 5750 |
bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute |
| 5751 |
so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g- |
| 5752 |
lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen |
| 5753 |
mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel |
| 5754 |
zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in |
| 5755 |
so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld |
| 5756 |
schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist |
| 5757 |
wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr |
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nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt- |
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schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen |
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des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam- |
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menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell- |
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ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen. |
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