Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / II




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8      Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
9 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
10 eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. Dabei ist es uns
11 klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
12 Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
13 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
14 tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
15 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren
16 und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert.
17      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€-
18 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
19 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
20 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
21 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
22 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
23 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
24 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
25 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
26 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
27 len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
28 gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
29 setzend.
30      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
31 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
32 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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50      So lose auch bei nachlĂ€ssigerer Betrachtung eine
51  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufse mit der Wertein-
52  heit zusammenhĂ€ngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
53  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befĂ€higt
54 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Avvnvvnschauung, die eigentlich,
55 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
56 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
57 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu-
58 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
59 nimmer dem Winke der Tvvhvvheorie, die Werteinheit wandelt und formt
60 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
61 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich
62 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren
63 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
64 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
65 und ihr Sein in den fei**ns**nsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
66 spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug
67 die Sonde anlegen, um den Kern, den Ivvnvvnhalt und den Geist der Wert-
68 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen.
69      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
70 gutes war, den zufÀlligen Austausch von Wvvavvaren zwischen Einzelper-
71 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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85 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
86 eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. Dabei ist es uns
87 klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
88 Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
89 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
90 tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
91 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren
92 und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert.
93      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€-
94 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
95 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
96 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
97 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
98 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
99 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
100 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
101 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
102 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
103 len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
104 gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
105 setzend.
106      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
107 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
108 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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127  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
128  heit zusammenhĂ€ngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
129  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befĂ€higt
130 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
131 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
132 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
133 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu-
134 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
135 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
136 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
137 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich
138 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren
139 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
140 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
141 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
142 spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug
143 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
144 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen.
145      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
146 gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
147 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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160 kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen,
161 wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch
162 die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten
163 war, sollte von dieser Svvevveite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
164 so wird auch der schon hieraus erkennbare Gvvevveiraus erkennbare Geist der Werteinheit
165 gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag,
166 auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be-
167 rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles
168 verbindendes Bvvavvnd zu schlingen, mit anderen W**o**and zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen
169 wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut-
170 lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flĂŒs-
171 sigen Abwicklung zu verhelfen. W**i**ir sprechen in jener Zeit von Welt-
172 wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben
173 nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen mĂŒs-
174 sen, die den anderen gegenĂŒber als eine solidarisch haftende Ein-
175 heit in die Evvrvvscheinung tritt. Uvvnvv^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder-
176 um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs-
177 einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die KrÀfte dazu aus sich
178 selbst schöpfen. Diese KvvrvvrÀfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
179 relatives Mvvavvaximum an GĂŒtern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
180 einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden SchlĂŒssel ver-
181 teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kap**i**ital "
182 erĂŒbrigt wird, diesen Mechanismus **i**insgesamt wollen wir den Kreis-
183 lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man
184 das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld-
185 wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch
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198 noch von einer Tvvavvauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
199 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
200 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
201 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
204 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
205 zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
206 schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
207 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
208 zum Kvvovvonsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
209 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
210 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
211 lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch
212 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
213 Auch wenn das Gvvevveld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
214 beschrĂ€nkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
215 Ewiges darstellt und immer auf'ÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau-
216 schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch
217 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
218 die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere
219 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
220 denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Kvvovvonsums er-
221 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
222 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
223 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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236 lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum-
237 gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
238 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
239 losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei
240 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
241 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
242 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tvvavvuschausche zwischen Geld und
243 Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
244 chen werden.
245      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
246 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
247 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
248 men als Tvvavvauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
249 Aeuquivalenz, das wir geneigt sind, in den TvvavvÄquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
250 MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier
251 bei der Betrachtung des Kvvrvveislaufreislaufes kann es nur darauf ankommen,
252 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
253 Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf
254 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
256 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
257 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt-
258 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
259 Gesellschaft der Gvvlvvleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir
260 sahen--_-- nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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273 ni**c**cht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden
274 hat, dass die Svvpvvpanne eine immer grössere zu werden vermag, je
275 entfernter der W**i**irtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
276 den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht,
277 ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig
278 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die
279 ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
280 sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe. Die Schwie-
281 rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen
282 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
283 selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
284 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒter**e**entnahme aus der
285 Wirtschaft, am Kvvovvuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
286 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
287 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
288 Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen
289  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgĂ€nge
290 **h**hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
291 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
292 gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird.
293      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
294 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt:
295      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
296 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
297 und zwar realiesieren sich Produktion und Verteilung durch den
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310 Austausch von produktiven Lvvevveistungen sachlicher und persönlicher
311 Natur gegen GvvevvenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck
312 Sozialprodukt. Die Pvvrvvoduktion ist wirtschaftlich nichtsroduktion ist wirtschaftlich nicht anderes
313  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
314 sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
315 gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Uvvnvvnternehmer
316 tauschen das Sozialprodukt gegen Bvvovvden- uuouuden-und Arbeitsleistungen und
317 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
318 sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
319 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
320 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
321 sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
322 Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder
323 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
324 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem
327 Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten
328 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
329 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde,
330 in zwei MvvÀvvÀrkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
331 mer Nachfragende--n--, die Konsumenten Anbietende ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter-
332 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
333 Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kvvovvuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes
334 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt alvvsvvs Anbietende
335 auftreten und können auf dem GvvevvenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus-
336 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
337 wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den
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357      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
358 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter-
359 verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten
360 zum Kvvovvnsum öffnet, den finden wir im Einkommen. uuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
361 ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung
362 im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment
363 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
364 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
365 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
366 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
367 abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
368 dem Wesen nach eine Krise.
369      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
370 einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
371 die vom erfahrungsgemÀss vorauserwartetem heutigen Kvvovve vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
372 geschrieben wurde. Mmit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
373 fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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386 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ-
387 tvvervverstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
388 Kvvovvnsumtion in gewissen Gvvrvvenzen sich die Wage halten mĂŒssen. uuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang-
389 los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise: nÀmlich dann,
390 wenn wir aus der MvvĂŒvvndung mehr KvvovvuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns
391 fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn
392 wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
393 ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
394 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
395 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
396 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
397  Svvovvorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
398 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank-- und beson-
399 ders der Diskontopolitik.
400      Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
401 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
402 rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf-
403 schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige
404 VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
405 einmal historisch--o--oaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
406 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne
407 indes an dem Kern des Wert**g**ebr**i**begriffes rĂŒtteln zu wollen, der als
408 Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen-
409 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle-
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423 gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn
424 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
425 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben . .Die Werteinheit hat die
426 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
427 aufzuzeigen. Wohl aber muss jedes GvvuvvWohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
428 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
429 so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die
430 ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich
431 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
432  die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das
433 ist das Einkommen der Nation.
434      Die Kalkulation ist nichts weiter, als eine Addition von
435 aufzuwendenden **P**Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
436 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
437 in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen
438 mit der starren oberen Gvvrvvrenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
439 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
440 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein-
441 zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes
442 der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der
443 Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
444 GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu-
445 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
446 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar
447 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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461 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich
462 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt
463 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, denm realen Wert seines Anteils,
464 den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten
465 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
466 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
467 sönliche und Ivvnvvndividuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
468 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
469 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
470 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
471 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen s**u**uchen.
472      Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist unsd das Nomi-
473 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir
474 wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in
475 der arbeitsteiligen Wvvivvirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
476 Nominaleinkommen muss insgesamt das Rvvevvealeinkommen vom Markte wie-
477 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
478 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
479 nung der QuantitÀtstheorie muss der Avvuvvusgleich von Einkommens-und
480 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
481 dass dieser* nEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
482 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
483 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
484 equilibrieren.
485      Wir können sagen:
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498      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
499 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
500 vvGvvGĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
501 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
502 System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits-
503 ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
504 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
505 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
506 Relationen eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
507 wertigem (Tauschgut ) doch Gvvlvv(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
508 auf das Sozialprodukt den Lvvevveistenden zur VerfĂŒgung stellen. In
509 jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen
510 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
511 das Vorherrschen der Werteinheehit, die in Geld oder der Wirkung
512 nach geldgleicher Fvvovvorm das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
513 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
514 Gemeinschaft verbindet. Dvvovvoch ist die Werteinheit eine Àltere Er-
515 scheinung und hat dortnd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
516 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
517 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber
518 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
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538 Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
539 einkommen **u**und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
540 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
541 der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
542 wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge-
543 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt
544 kein anderer Weg zur Pvvrvvroduktion als durch Aufwendungen von Arbeit
545 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
546 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
547 Evvrvvrzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
548 Anteile am gesamten Produktionsfond.
549      Wir sehen, dass in vvovvordnungsmĂ€ssigem Gang der Wirtschaft
550 die Bvvivvindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti-
551 schem Avvuvvusschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
552 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
553 und dasselbe. Die GvvĂŒvvĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
554 gegebene Gvvrvvössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge**-**rössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge-
555 mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
556 Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie
557 auf den Markt gelangen diesem Netz von Re**l**lationen ungefÀhr ein.
558 Mit der Grösse der Produktion und den Pvvrvvreisen wird als abhÀngige
559 Grösse das Nominaleinkommen **i**in absolut gleicher Höhe geschaffen.
560 Preiskampf und vvPvvPreisrevolution kann begrifflich nicht möglich
561 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
562 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise,
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575 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
576 doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
577 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
578 seinen suobjektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven
579 BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter
580 herangezogen werden. Was aber in diesem Zvvuvv .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
581 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
582 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt
583 und der QualitÀt der Pvvrvvroduktion beeinflusst und geÀndert werden.
584  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
585 ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
586 ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar-
587 beiter, Bauer, Beamter und freie B**e**n, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein-
588 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
589 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben
590 dem PreisgebÀnde oder besser mit dem PreisgebÀnude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das
591 EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei **b**beiden
592 eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam-
593 menhang zu konstatieren ist.
594      Der Kvvrvvreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro-
595 blem gipfeln, die Evvivvinkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
596 so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen,
597 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
598 scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten
599 fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich
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610 aller, abe**r** auch alle Berufsgruppen teilen. Ivvnvvr auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati-
611 onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Evvivvinkommen.
612      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
613 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
614 von Einkommen zu unterscheiden haben:
616 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
617 gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-,
618 Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt-
619 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der **G**Gesell-
620 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
621
622 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
626
627 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die
628 aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend
629 machen können .
630
631 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
632 licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden.
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647      Was an jeder bildlichen Dvvavvarstellung fehlerhaft sein
648 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
649 keit natĂŒrlich im organischen Fvvlvvlusse befinden. Das mĂŒssen wir auch
650 hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
651 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
652 Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
657 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
658 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
659 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
660 bleiben **i**ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
661 KvvovvonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
662 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren
663 Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach-
664 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
665 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden pri**v**vat-
666 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
667 das sich in sog. volkswirtschaftl**i**ch**e**ichem Kapital niedergeschlagen
668 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
669 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
670 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato-
671 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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682 Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen,
683 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
684 lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus-
685 gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss-
686 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd-
687 leranteil **z**zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei-
688 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
689 sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet
690 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
691 lÀufen ausgleichen.
692      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
693 der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
694 preise. Das ist nichts z**u**fÀlliges, sondern die notwendige Fol**g**ufÀlliges, sondern die notwendige Folge des
695 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
696 Wenn wir sagen, die Pvvrvvreise und in ihnen die Idee der Werteinheit
697 seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass
698 diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer-
699 den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
700 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
701 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
702 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
703 Nominaleinkommen sind das Spieeigelbild der Preise und so können wir
704 die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal-
705 einkommen bezeichnen. Dass wir den Preisen die primÀre Rolle ein-
706 rÀumen, könnte als gegen die Tvvavvatsachen verstossend erschienen, denn
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717 Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
718 und nehmen möglichst an dem Pvvrvvreise im einzelnen die letzte Kor-
719 rektur vor; aber die Pvvrvvreise sind nicht nur historisch gegenĂŒber
720 dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von
721 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
722 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
730 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff-
731 quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
732 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
733 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfalle wohl verschieden;
734 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat-.
735 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als
736 Einkommen z**u** erhalten**.** WÀhrend also Real-u erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich
737 stets devvcvvken mĂŒssen, weil es nur verschiedene Ausdvvrvvcken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher
738 vvSvvache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3. Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
739 drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
740 griffe sein und kann nur in der Avvuvvusschliesslichkeit des Einkom-
741 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
742 lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen
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753 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
754 von Nvvovvominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier
755 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
756 decken wir auf, wenn wir den Mvvevvechanismus kurz erklÀren, wie das
757 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
758 AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anl**e**eh-
759 nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen
760 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
761 sels als die der Vvvovvollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin,
762 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
763 fassung.
764      Ivvmvv Gelde, dem ReprĂ€sentanten unseres Nominaleinkommens
765 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir **u**--i--unsere
766 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
767 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe vo**n**n Dienst
768 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
769 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
770 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
774 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg-
775 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
776 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
777 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wieder**um**um ihren Unternehmer
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789 vvUnvvternehmerUnternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung
790 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
791 schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd-
792 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
793 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
794 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
795 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
796 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
797 tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
798 in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen
804 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
805 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
806 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
807 Forderungsrecht, eben unser Evvivvinkommen sich aufgelöst hat und in
808 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
809 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
810 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
811      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
812 in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung.
813 Ivvnvvn Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit
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824 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
825 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
826 aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird.
827      Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die
828 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schilde**r**rn
829 wollen, das sind die Zvv**u**vvsammenhÀnge, soweiuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild
830 vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
831 doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
832 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum-
833 gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig **xxx**xxx dem viel bekritelten
834 Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst
835 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
836 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
837 in den geforderten prima U**n**nterschriften, sondern in der wirt-
838 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
839 von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
840 sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
841 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger
842 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag niucht als Einkommen
843 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
844 wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
845 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen
846 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
847    Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
848 die wir m**i**it dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen,
849 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehun**g**g
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860 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
861 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
863 dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
864 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
865 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
866 bezahlt**,** es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl. f], es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
867 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
868 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
869 suchen haben. Wvvavvas das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
870 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
871 der Verkehr souverÀn. D**e**enken wir nun daran, dass das gleiche Geld
872 teilweise als blosses Rech**en**engeld z.B. an den Quartalsterminen
873 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital-
874 markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner
875 eigentlichen primÀren Funktion. Dvvavvas Geld ist auf der einen Seite
876 Bescheinigung fĂŒr unsere vvLvvLeistung, die sich in realem Gute hat
877 niederschlagen mĂŒssen, das auf dem Mvvavvuf dem Markte erscheinen wird, auf der
878 anderen Seite ist es eine Avvnvvnweisung auf wieder ein reales Gut ;
879 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
880 den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
881 als eine Folgeerscheinung des [sic]r heutigen Produktionsweise. Diesen
882 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
883 gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert-
884 einheiten auch die GvvĂŒvvĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst.
885 Die Werteinheit schafft Pvvrvvreise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter-
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896 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
897 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
905 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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919 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
920 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
921  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
922 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
923 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert
924 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich-
925 keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad
926 erhoffen liessen.
927      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
928 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die
929 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
930 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
931 fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten;
932 lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch-
933 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
934 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
935
936      Schon in den AnfĂ€ngen des wirtschaftlichen Verkehrs
937 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
938 zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
939 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
940 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
941 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
942 tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
943 muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
944 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
945 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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958 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
959 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
960 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
961 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
962 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
963 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
964 und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun
965 grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen,
966 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
967 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
968 ten.
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970      Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
971 Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende
972 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil-
973 bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
974 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
975 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen
976 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei-
977 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen.
978 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische
979 Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
980 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
981 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar
982 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
983 fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge-
984 mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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997 schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
998 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
999 von Edelmetallen.
1000      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
1001 fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
1002 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen-
1003 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
1004 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
1005 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
1006 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
1007 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
1008 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
1009 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
1010 ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
1011 der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
1012 ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der
1013 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
1014 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
1015 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
1016 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
1017 reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
1018 Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
1019 weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun-
1020 gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen
1021 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen
1022 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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1035 beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein-
1036 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
1037 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
1038 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
1039 in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
1040 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber-
1041 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
1042 schließende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank-
1043 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
1044 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
1045 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
1046 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
1047 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
1048 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
1049 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
1050 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
1051 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
1052 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
1053 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten
1054 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
1055 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
1056 in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen
1057 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
1058 um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder
1059 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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1072 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
1073 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
1074 bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
1075 stanz in sich birgt.
1076      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
1077 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
1078 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
1079 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
1080 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
1081 gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit,
1082 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
1083 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines
1084 dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
1085 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
1086 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
1087 subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
1088 wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
1089 in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf-
1090 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
1091 der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
1092 unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
1093 der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
1094 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
1095 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen
1096 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber-
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1109 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
1110      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
1111 von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten?
1112 Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold
1113 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
1114 erhalten.
1115      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
1116 nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht
1117 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
1118 folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht,
1119 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie
1120 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den
1121 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
1122 das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut
1123 von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
1124 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
1125      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
1126 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
1127 die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver-
1128 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als
1129 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
1130 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch-
1131 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
1132 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
1133 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
1134 dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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1147 begrifflich nicht damit zusammenhÀngt.
1148      Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
1149 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
1150 mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von
1151 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir
1152 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
1153 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
1154 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
1155 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
1156 dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische
1157 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
1158 ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
1159 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
1160 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein-
1161 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
1162 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
1163 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie
1164 zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
1165 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
1166 notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche
1167 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
1168 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
1169 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen;
1170 die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir
1171 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser-
1172 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von
1173 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner-
1174 halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t
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1187 sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt-
1188 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
1189 Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
1190 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
1191 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
1192 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
1193 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
1194 GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
1195 Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
1196 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
1197 Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
1198 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
1199 jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not-
1200 wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ-
1201 teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr
1202 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
1203      Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die
1204 lautete:
1205 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
1206 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
1207 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb-
1208 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
1209 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
1210 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
1211 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
1212 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen
1213 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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1226 2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten
1227 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
1228      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
1229 mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd-
1230 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
1231 ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be-
1232 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein-
1233 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe,
1234 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
1235 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
1236 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja
1237 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
1238 mal des Geldes bedeutete.
1239      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
1240 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
1241 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
1242 erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
1243 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
1244 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
1245 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
1246 GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
1247 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
1248 rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch-
1249 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
1250 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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1263 tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
1264 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
1265 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
1266 auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns
1267 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
1268 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert-
1269 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
1270 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
1271      Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert-
1272 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre
1273 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
1274 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
1275 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
1276 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
1277 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
1278 noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
1279 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
1280 an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
1281 oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns
1282 noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig.
1283        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
1284 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
1285 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
1286 historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
1287 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
1288 nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens
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1301 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
1302 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
1303 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
1304 kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern
1305 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom-
1306 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
1307 und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu-
1308 rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
1309 notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel-
1310 chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite-
1311 re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen
1312   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
1313 Entwicklung zu skizzieren.
1314     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
1315 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes
1316 und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus-
1317 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
1318 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
1319 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
1320 metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
1321 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
1322 ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung
1323 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
1324 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
1325 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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1338 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
1339 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
1340 mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
1341 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
1342 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
1343 sich ĂŒner den Stoff erhebt.
1344      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
1345 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
1346 dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr
1347 ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet.
1348 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
1349 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
1350 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl-
1351 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
1352 die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
1353 wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
1354 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
1355 ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich,
1356 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek-
1357 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
1358 handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak-
1359 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
1360 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
1361 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr
1362 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die
1363 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger
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1376 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
1377 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
1378 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
1379 Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr
1380 den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche
1381 Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
1382 Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
1383 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh-
1384 rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul-
1385 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
1386 Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur
1387 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
1388 den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
1389 nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte
1390 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
1391 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi-
1392 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
1393 tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
1394 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
1395 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die
1396 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten
1397 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
1398 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
1399 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
1400 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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1413 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
1414 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
1415 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
1416 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
1417 Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
1418 ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat-
1419 lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei
1420 ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
1421 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
1422 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
1423 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
1424 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
1425      Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet,
1426 können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
1427 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren
1428 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
1429 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
1430 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
1431 der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe-
1432 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
1433 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
1434 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
1435 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
1436 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren.
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1449 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
1450 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
1451 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
1452 Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht,
1453 das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat"
1454 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
1455 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
1456 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
1457 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
1458 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
1459 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen
1460 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
1461 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
1462 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst
1463 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir
1464 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
1465 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
1466      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
1467 lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung,
1468 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick
1469 der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
1470 lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote
1471 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
1472 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per-
1473 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
1474 derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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1487 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
1488 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
1489 allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
1490 che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das
1491 wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
1492 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
1493 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
1494 GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
1495 stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in
1496 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
1497 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
1498 net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
1499 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
1500 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
1501 allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit
1502 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
1503 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
1504 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
1505 in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
1506 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum
1507 mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern
1508 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
1509 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
1510 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen
1511 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus
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1524 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh-
1525 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
1526 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
1527 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
1528 einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri-
1529 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
1530 so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g-
1531 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
1532 mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
1533 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
1534 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
1535 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
1536 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr
1537 nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
1538 schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen
1539 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
1540 menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
1541 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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1554 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
1555 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
1556 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
1557 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
1558 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
1559 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
1560 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
1561 zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
1562 schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
1563 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
1564 zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
1565 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
1566 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
1567 lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch
1568 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
1569 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
1570 beschrĂ€nkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
1571 Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau-
1572 schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch
1573 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
1574 die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere
1575 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
1576 denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er-
1577 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
1578 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
1579 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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1592 lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum-
1593 gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
1594 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
1595 losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei
1596 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
1597 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
1598 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
1599 Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
1600 chen werden.
1601      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
1602 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
1603 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
1604 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
1605 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
1606 MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier
1607 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
1608 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
1609 Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf
1610 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
1611      Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
1612 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
1613 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt-
1614 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
1615 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir
1616 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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1629 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden
1630 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
1631 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
1632 den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht,
1633 ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig
1634 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die
1635 ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
1636 sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie-
1637 rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen
1638 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
1639 selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
1640 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der
1641 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
1642 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
1643 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
1644 Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen
1645  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgĂ€ng
1646 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
1647 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
1648 gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird.
1649      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
1650 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt:
1651      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
1652 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
1653 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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1666 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
1667 Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck
1668 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
1669  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
1670 sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
1671 gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
1672 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
1673 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
1674 sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
1675 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
1676 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
1677 sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
1678 Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder
1679 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
1680 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem
1681 Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter-
1682 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den
1683 Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten
1684 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
1685 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde,
1686 in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
1687 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter-
1688 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
1689 Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes
1690 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
1691 auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus-
1692 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
1693 wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den
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1706 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer
1707 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt
1708 beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
1709 nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt
1710 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
1711 ersteren gelangt ist.""
1712                  Soweit Schumpeter.
1713      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
1714 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter-
1715 verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten
1716 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
1717 ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung
1718 im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment
1719 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
1720 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
1721 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
1722 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
1723 abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
1724 dem Wesen nach eine Krise.
1725      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
1726 einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
1727 die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
1728 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
1729 fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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1742 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ-
1743 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
1744 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang-
1745 los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann,
1746 wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns
1747 fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn
1748 wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
1749 ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
1750 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
1751 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
1752 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
1753  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
1754 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
1755 ders der Diskontopolitik.
1756      Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
1757 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
1758 rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf-
1759 schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige
1760 VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
1761 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
1762 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne
1763 indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als
1764 Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen-
1765 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle-
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1779 gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn
1780 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
1781 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
1782 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
1783 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
1784 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
1785 so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die
1786 ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich
1787 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
1788  die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das
1789 ist das Einkommen der Nation.
1790      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
1791 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
1792 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
1793 in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen
1794 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
1795 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
1796 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein-
1797 zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes
1798 der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der
1799 Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
1800 GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu-
1801 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
1802 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar
1803 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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1817 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich
1818 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt
1819 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
1820 den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten
1821 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
1822 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
1823 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
1824 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
1825 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
1826 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
1827 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
1828      Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi-
1829 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir
1830 wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in
1831 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
1832 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
1833 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
1834 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
1835 nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
1836 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
1837 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
1838 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
1839 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
1840 equilibrieren.
1841      Wir können sagen:
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1854      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
1855 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
1856 GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
1857 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
1858 System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits-
1859 ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
1860 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
1861 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
1862 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
1863 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
1864 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In
1865 jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen
1866 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
1867 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
1868 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
1869 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
1870 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er-
1871 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
1872 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
1873 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber
1874 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
1875      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
1876 addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus
1877 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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1894 Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
1895 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
1896 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
1897 der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
1898 wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge-
1899 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt
1900 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
1901 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
1902 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
1903 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
1904 Anteile am gesamten Produktionsfond.
1905      Wir sehen, dass in ordnungsmĂ€ssigem Gang der Wirtschaft
1906 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti-
1907 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
1908 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
1909 und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
1910 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge-
1911 mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
1912 Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie
1913 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein.
1914 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige
1915 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
1916 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
1917 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
1918 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise,
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1931 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
1932 doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
1933 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
1934 seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven
1935 BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter
1936 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
1937 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
1938 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt
1939 und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden.
1940  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
1941 ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
1942 ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar-
1943 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein-
1944 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
1945 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben
1946 dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das
1947 EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
1948 eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam-
1949 menhang zu konstatieren ist.
1950      Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro-
1951 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
1952 so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen,
1953 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
1954 scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten
1955 fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich
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1966 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati-
1967 onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen.
1968      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
1969 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
1970 von Einkommen zu unterscheiden haben:
1971
1972 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
1973 gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-,
1974 Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt-
1975 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
1976 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
1977
1978 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
1979 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
1980 BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
1981 den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
1982
1983 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die
1984 aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend
1985 machen können .
1986
1987 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
1988 licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden.
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2003      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
2004 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
2005 keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch
2006 hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
2007 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
2008 Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
2009 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
2010 einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht
2011 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter,
2012 Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab
2013 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
2014 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
2015 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
2016 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
2017 KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
2018 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren
2019 Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach-
2020 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
2021 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat-
2022 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
2023 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
2024 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
2025 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
2026 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato-
2027 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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2038 Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen,
2039 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
2040 lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus-
2041 gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss-
2042 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd-
2043 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei-
2044 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
2045 sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet
2046 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
2047 lÀufen ausgleichen.
2048      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
2049 der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
2050 preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des
2051 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
2052 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
2053 seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass
2054 diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer-
2055 den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
2056 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
2057 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
2058 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
2059 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
2060 die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal-
2061 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein-
2062 rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
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2072
2073 Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
2074 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
2075 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber
2076 dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von
2077 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
2078 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
2079 kalkulierten Preis.
2080      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
2081 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
2082 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
2083 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
2084 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir
2085 sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden-
2086 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff-
2087 quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
2088 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
2089 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
2090 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
2091 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als
2092 Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich
2093 stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher
2094 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
2095 drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
2096 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
2097 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
2098 lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen
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2109 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
2110 von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier
2111 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
2112 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das
2113 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
2114 AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
2115 nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen
2116 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
2117 sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin,
2118 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
2119 fassung.
2120      Ivvmvv Gelde, dem ReprĂ€sentanten unseres Nominaleinkommens
2121 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere
2122 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
2123 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
2124 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
2125 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
2126 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
2127 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt-
2128 schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel
2129 sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das
2130 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg-
2131 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
2132 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
2133 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
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2145 Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung
2146 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
2147 schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd-
2148 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
2149 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
2150 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
2151 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
2152 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
2153 tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
2154 in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen
2155 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
2156 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
2157 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
2158 Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des
2159 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
2160 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
2161 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
2162 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
2163 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
2164 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
2165 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
2166 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
2167      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
2168 in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung.
2169 In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit
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2180 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
2181 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
2182 aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird.
2183      Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die
2184 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
2185 wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild
2186 vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
2187 doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
2188 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum-
2189 gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
2190 Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst
2191 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
2192 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
2193 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
2194 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
2195 von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
2196 sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
2197 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger
2198 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
2199 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
2200 wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
2201 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen
2202 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
2203    Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
2204 die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen,
2205 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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2216 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
2217 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
2218 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
2219 dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
2220 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
2221 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
2222 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
2223 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
2224 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
2225 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
2226 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
2227 der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
2228 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
2229 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital-
2230 markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner
2231 eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
2232 Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
2233 niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
2234 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
2235 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
2236 den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
2237 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
2238 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
2239 gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert-
2240 einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst.
2241 Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter-
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2252 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
2253 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
2254 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche
2255 Bild.
2256
2257      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
2258 GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
2259 Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer
2260 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
2261 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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2275 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
2276 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
2277  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
2278 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
2279 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert
2280 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich-
2281 keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad
2282 erhoffen liessen.
2283      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
2284 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die
2285 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
2286 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
2287 fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten;
2288 lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch-
2289 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
2290 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
2291
2292      Schon in den AnfĂ€ngen des wirtschaftlichen Verkehrs
2293 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
2294 zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
2295 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
2296 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
2297 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
2298 tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
2299 muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
2300 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
2301 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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2314 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
2315 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
2316 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
2317 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
2318 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
2319 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
2320 und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun
2321 grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen,
2322 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
2323 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
2324 ten.
2325
2326      Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
2327 Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende
2328 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil-
2329 bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
2330 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
2331 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen
2332 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei-
2333 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen.
2334 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische
2335 Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
2336 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
2337 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar
2338 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
2339 fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge-
2340 mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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2353 schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
2354 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
2355 von Edelmetallen.
2356      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
2357 fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
2358 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen-
2359 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
2360 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
2361 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
2362 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
2363 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
2364 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
2365 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
2366 ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
2367 der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
2368 ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der
2369 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
2370 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
2371 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
2372 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
2373 reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
2374 Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
2375 weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun-
2376 gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen
2377 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen
2378 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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2391 beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein-
2392 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
2393 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
2394 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
2395 in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
2396 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber-
2397 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
2398 schließende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank-
2399 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
2400 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
2401 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
2402 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
2403 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
2404 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
2405 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
2406 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
2407 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
2408 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
2409 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten
2410 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
2411 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
2412 in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen
2413 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
2414 um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder
2415 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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2428 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
2429 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
2430 bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
2431 stanz in sich birgt.
2432      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
2433 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
2434 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
2435 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
2436 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
2437 gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit,
2438 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
2439 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines
2440 dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
2441 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
2442 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
2443 subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
2444 wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
2445 in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf-
2446 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
2447 der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
2448 unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
2449 der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
2450 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
2451 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen
2452 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber-
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2465 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
2466      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
2467 von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten?
2468 Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold
2469 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
2470 erhalten.
2471      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
2472 nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht
2473 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
2474 folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht,
2475 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie
2476 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den
2477 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
2478 das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut
2479 von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
2480 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
2481      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
2482 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
2483 die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver-
2484 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als
2485 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
2486 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch-
2487 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
2488 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
2489 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
2490 dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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2503 begrifflich nicht damit zusammenhÀngt.
2504      Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
2505 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
2506 mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von
2507 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir
2508 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
2509 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
2510 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
2511 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
2512 dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische
2513 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
2514 ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
2515 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
2516 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein-
2517 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
2518 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
2519 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie
2520 zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
2521 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
2522 notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche
2523 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
2524 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
2525 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen;
2526 die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir
2527 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser-
2528 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von
2529 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner-
2530 halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t
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2543 sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt-
2544 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
2545 Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
2546 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
2547 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
2548 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
2549 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
2550 GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
2551 Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
2552 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
2553 Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
2554 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
2555 jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not-
2556 wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ-
2557 teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr
2558 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
2559      Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die
2560 lautete:
2561 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
2562 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
2563 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb-
2564 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
2565 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
2566 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
2567 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
2568 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen
2569 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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2582 2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten
2583 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
2584      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
2585 mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd-
2586 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
2587 ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be-
2588 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein-
2589 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe,
2590 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
2591 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
2592 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja
2593 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
2594 mal des Geldes bedeutete.
2595      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
2596 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
2597 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
2598 erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
2599 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
2600 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
2601 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
2602 GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
2603 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
2604 rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch-
2605 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
2606 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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2619 tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
2620 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
2621 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
2622 auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns
2623 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
2624 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert-
2625 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
2626 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
2627      Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert-
2628 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre
2629 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
2630 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
2631 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
2632 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
2633 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
2634 noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
2635 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
2636 an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
2637 oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns
2638 noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig.
2639        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
2640 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
2641 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
2642 historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
2643 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
2644 nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens
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2657 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
2658 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
2659 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
2660 kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern
2661 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom-
2662 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
2663 und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu-
2664 rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
2665 notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel-
2666 chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite-
2667 re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen
2668   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
2669 Entwicklung zu skizzieren.
2670     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
2671 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes
2672 und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus-
2673 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
2674 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
2675 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
2676 metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
2677 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
2678 ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung
2679 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
2680 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
2681 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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2694 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
2695 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
2696 mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
2697 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
2698 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
2699 sich ĂŒner den Stoff erhebt.
2700      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
2701 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
2702 dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr
2703 ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet.
2704 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
2705 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
2706 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl-
2707 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
2708 die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
2709 wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
2710 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
2711 ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich,
2712 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek-
2713 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
2714 handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak-
2715 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
2716 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
2717 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr
2718 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die
2719 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger
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2732 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
2733 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
2734 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
2735 Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr
2736 den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche
2737 Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
2738 Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
2739 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh-
2740 rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul-
2741 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
2742 Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur
2743 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
2744 den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
2745 nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte
2746 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
2747 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi-
2748 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
2749 tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
2750 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
2751 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die
2752 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten
2753 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
2754 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
2755 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
2756 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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2769 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
2770 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
2771 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
2772 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
2773 Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
2774 ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat-
2775 lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei
2776 ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
2777 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
2778 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
2779 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
2780 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
2781      Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet,
2782 können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
2783 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren
2784 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
2785 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
2786 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
2787 der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe-
2788 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
2789 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
2790 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
2791 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
2792 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren.
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2805 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
2806 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
2807 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
2808 Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht,
2809 das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat"
2810 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
2811 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
2812 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
2813 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
2814 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
2815 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen
2816 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
2817 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
2818 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst
2819 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir
2820 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
2821 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
2822      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
2823 lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung,
2824 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick
2825 der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
2826 lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote
2827 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
2828 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per-
2829 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
2830 derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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2843 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
2844 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
2845 allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
2846 che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das
2847 wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
2848 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
2849 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
2850 GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
2851 stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in
2852 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
2853 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
2854 net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
2855 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
2856 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
2857 allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit
2858 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
2859 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
2860 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
2861 in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
2862 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum
2863 mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern
2864 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
2865 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
2866 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen
2867 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus
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2880 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh-
2881 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
2882 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
2883 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
2884 einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri-
2885 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
2886 so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g-
2887 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
2888 mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
2889 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
2890 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
2891 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
2892 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr
2893 nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
2894 schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen
2895 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
2896 menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
2897 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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2915      So lose auch bei nachlĂ€ssiger Betrachtung eine
2916  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
2917  heit zusammenhĂ€ngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
2918  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befĂ€higt
2919 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
2920 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
2921 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
2922 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu-
2923 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
2924 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
2925 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
2926 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich
2927 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren
2928 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
2929 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
2930 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
2931 spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug
2932 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
2933 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen.
2934      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
2935 gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
2936 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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2949      Wesen und Inhalt der Werteinheit erforschen suchen,
2950 heisst soviel wie die heutige Wirtschaftsverfassung in all ihren
2951 eng verschlungenen ZusammenhÀngen erkennen wollen. Dabei ist es uns
2952 klar, dass wir das VerstÀndnis nicht gewinnen können, etwa aus dem
2953 Studium der MĂŒnzgeschichte, denn Werteinheit ist der viel weitere
2954 Begriff wie Geld: Werteinheit umfasst und umspannt alles, was uns im
2955 tÀglichen, wirtschaftlichen Leben in mannigfacheter Form entgegen-
2956 tritt. Was die Werteinehit erreicht, hat seine IndividualitÀt verloren
2957 und ist nunmehr in der QuantitÀt vor anderen Dingen differenziert.
2958      Sei es Grund und Boden oder Vieh, sei es menschliche TĂ€-
2959 tigkeit vom Dienst des Baerensammlers bis zur höchstqualifiziertes-
2960 ten geistigen oder organisatorischen Arbeit, ob es nun Erz und Kohle
2961 oder gleich der stolze Oceanriese, ein Kindersteinbaukasten oder ein
2962 Wolkenkratzer in der New Yorker City, der millionste Kliescheeabzug
2963 eines Bilderbuches oder ob es das Kunstwerk eines unserer besten
2964 Meister sein ;- Dinge, die wie nie und nimmer vergleichen könnten, in
2965 der Form, dass wie sie auf einen gemeinsamen Ausdruck bringen, sie
2966 scheinen im Spiegel der modernen Wirtschaft gleichgemacht. Der Be-
2967 griff der Werteineheit scheint uns etwas real wirtschaftliches darzustel-
2968 len und es bleiben ĂŒbrig und regieren nurmehr die Zahlen, die sich
2969 gegeneinander wÀgen, damit den Mechanismus der Wirtschaft in Gang
2970 setzend.
2971      Wir sagten, die Werteinehit "scheint" eine absolut reale
2972 grösse zu sein und wollen die Beantwortung der Frage, ob die Möglich-
2973 keit einer so beschriebenen Wertgrösse bestehen kann und was deren
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2992  Atomisierung des wirtschaftlichen Kreislaufe mit der Wertein-
2993  heit zusammenhĂ€ngen mag, wie wenig solches Unterfangen auch zur
2994  Bereicherung der Erkenntnis ihres Wesens beizutragen befĂ€higt
2995 ist, so wird uns doch gerade aus dieser Anschauung, die eigentlich,
2996 losgelöst von jeder theoretischen Lehrmeinung uns nur die wirt-
2997 schaftlichen Bindungen und die wirtschaftlichen Funktionen der
2998 Werteinheit wird aufdecken können, ein Gewinn fĂŒr unsere Untersu-
2999 chung erwachsen. In ihrem Element, der Wirtschaft, gehorcht sie
3000 nimmer dem Winke der Theorie, die Werteinheit wandelt und formt
3001 sich um aus scheinbar eigener Kraft heraus und die orthodoxe
3002 Lehre weiss keinen Zauberspruch mehr, den Geist, dem jene mÀhlich
3003 entwachsen ist, zu bannen. Wir sehen, d a s sind die Àusseren
3004 Formen der Werteinheit, d a s vermag sie und wenn wir sie dann
3005 so in das weit verzweigte Getriebe der Wirtschaft hineinverfolgt
3006 und ihr Sein in den feinsten Nerven des Wirtschaftskörpers ver-
3007 spĂŒrt haben, dann mĂŒssen wir mit dem wissenschaftlichen RĂŒstzeug
3008 die Sonde anlegen, um den Kern, den Inhalt und den Geist der Wert-
3009 einheit aus allen Aeusserlichkeiten herauszuschÀlen.
3010      So wie es historisch gesehen Aufgabe irgendeines Tausch-
3011 gutes war, den zufÀlligen Austausch von Waren zwischen Einzelper-
3012 sonen, wie es dann dem staatlichen Stoffgelde oblag den Tauschver-
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3025 kehr innerhalb einer Wirtschaftgemeinschaft zu verwirklichen,
3026 wie in allen Stufen und in jeder Phase der Wirtschaft stets noch
3027 die Werteinheit den Körper, d.i. die Technik annahm, die vonnöten
3028 war, sollte von dieser Seite die Entwicklung nicht gehemmt werden,
3029 so wird auch der schon heiraus erkennbare Geist der Werteinheit
3030 gleich in welcherlei Gestalt er uns in der Geldform begegnen mag,
3031 auch in der modernsten arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dazu be-
3032 rufen sein, um Produktion, Distribution und Konsumtion ein alles
3033 verbindendes Band zu schlingen, mit anderen Worten, dem ganzen
3034 wirtschaftlichen Leben, das jetzt scharf getrennt in diesen deut-
3035 lich unterscheidbaren drei Begriffen aufgehen muss, zu einer flĂŒs-
3036 sigen Abwicklung zu verhelfen. Wir sprechen in jener Zeit von Welt-
3037 wirtschaft und sagen damit, dass die einzelnen Glieder derselben
3038 nur um so fester verbundene, geschlossenere Gebilde darstellen mĂŒs-
3039 sen, die den anderen gegenĂŒber als eine solidarisch haftende Ein-
3040 heit in die E^^r^^scheinung tritt. U^^n^^d jede dieser Einheiten hat wieder-
3041 um ihre eigene Wirtschaftsordnung, ihre eigene Wert-oder Rechnungs-
3042 einheit, lebt ihr eigenes Leben und muss die KrÀfte dazu aus sich
3043 selbst schöpfen. Diese KrÀfte so in Bewegung zu setzen, dass ein
3044 relatives Maximum an GĂŒtern erzeugt, dieser Vorrat wiederum nach
3045 einem, alle beteiligten Faktoren gleich wertenden SchlĂŒssel ver-
3046 teilt und dabei noch das notwendige " volkwirtschaftliche Kapital "
3047 erĂŒbrigt wird, diesen Mechanismus insgesamt wollen wir den Kreis-
3048 lauf der Wirtschaft nenn. So kam man dazu, je nachdem wohin man
3049 das wesentliche Moment und den Nachdruck verlegte, von einer Geld-
3050 wirtschaft, von einer Kreditwirtschaft und schliesslich doch auch
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3063 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
3064 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
3065 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
3066 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
3067 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
3068 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
3069 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
3070 zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
3071 schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
3072 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
3073 zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
3074 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
3075 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
3076 lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch
3077 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
3078 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
3079 beschrĂ€nkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
3080 Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau-
3081 schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch
3082 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
3083 die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere
3084 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
3085 denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er-
3086 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
3087 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
3088 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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3101 lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum-
3102 gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
3103 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
3104 losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei
3105 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
3106 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
3107 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
3108 Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
3109 chen werden.
3110      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
3111 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
3112 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
3113 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
3114 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
3115 MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier
3116 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
3117 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
3118 Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf
3119 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
3120      Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
3121 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
3122 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt-
3123 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
3124 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir
3125 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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3138 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden
3139 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
3140 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
3141 den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht,
3142 ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig
3143 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die
3144 ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
3145 sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie-
3146 rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen
3147 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
3148 selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
3149 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der
3150 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
3151 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
3152 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
3153 Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen
3154  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgĂ€ng
3155 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
3156 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
3157 gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird.
3158      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
3159 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt:
3160      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
3161 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
3162 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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3175 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
3176 Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck
3177 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
3178  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
3179 sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
3180 gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
3181 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
3182 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
3183 sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
3184 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
3185 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
3186 sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
3187 Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder
3188 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
3189 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem
3190 Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter-
3191 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den
3192 Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten
3193 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
3194 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde,
3195 in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
3196 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter-
3197 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
3198 Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes
3199 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
3200 auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus-
3201 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
3202 wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den
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3215 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer
3216 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt
3217 beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
3218 nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt
3219 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
3220 ersteren gelangt ist.""
3221                  Soweit Schumpeter.
3222      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
3223 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter-
3224 verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten
3225 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
3226 ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung
3227 im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment
3228 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
3229 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
3230 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
3231 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
3232 abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
3233 dem Wesen nach eine Krise.
3234      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
3235 einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
3236 die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
3237 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
3238 fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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3251 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ-
3252 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
3253 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang-
3254 los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann,
3255 wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns
3256 fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn
3257 wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
3258 ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
3259 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
3260 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
3261 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
3262  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
3263 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
3264 ders der Diskontopolitik.
3265      Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
3266 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
3267 rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf-
3268 schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige
3269 VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
3270 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
3271 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne
3272 indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als
3273 Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen-
3274 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle-
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3288 gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn
3289 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
3290 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
3291 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
3292 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
3293 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
3294 so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die
3295 ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich
3296 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
3297  die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das
3298 ist das Einkommen der Nation.
3299      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
3300 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
3301 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
3302 in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen
3303 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
3304 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
3305 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein-
3306 zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes
3307 der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der
3308 Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
3309 GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu-
3310 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
3311 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar
3312 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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3326 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich
3327 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt
3328 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
3329 den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten
3330 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
3331 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
3332 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
3333 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
3334 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
3335 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
3336 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
3337      Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi-
3338 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir
3339 wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in
3340 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
3341 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
3342 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
3343 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
3344 nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
3345 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
3346 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
3347 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
3348 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
3349 equilibrieren.
3350      Wir können sagen:
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3363      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
3364 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
3365 GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
3366 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
3367 System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits-
3368 ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
3369 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
3370 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
3371 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
3372 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
3373 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In
3374 jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen
3375 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
3376 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
3377 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
3378 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
3379 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er-
3380 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
3381 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
3382 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber
3383 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
3384      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
3385 addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus
3386 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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3403 Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
3404 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
3405 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
3406 der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
3407 wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge-
3408 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt
3409 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
3410 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
3411 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
3412 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
3413 Anteile am gesamten Produktionsfond.
3414      Wir sehen, dass in ordnungsmĂ€ssigem Gang der Wirtschaft
3415 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti-
3416 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
3417 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
3418 und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
3419 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge-
3420 mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
3421 Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie
3422 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein.
3423 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige
3424 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
3425 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
3426 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
3427 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise,
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3440 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
3441 doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
3442 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
3443 seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven
3444 BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter
3445 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
3446 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
3447 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt
3448 und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden.
3449  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
3450 ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
3451 ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar-
3452 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein-
3453 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
3454 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben
3455 dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das
3456 EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
3457 eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam-
3458 menhang zu konstatieren ist.
3459      Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro-
3460 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
3461 so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen,
3462 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
3463 scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten
3464 fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich
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3475 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati-
3476 onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen.
3477      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
3478 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
3479 von Einkommen zu unterscheiden haben:
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3481 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
3482 gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-,
3483 Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt-
3484 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
3485 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
3486
3487 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
3488 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
3489 BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
3490 den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
3491
3492 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die
3493 aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend
3494 machen können .
3495
3496 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
3497 licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden.
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3511
3512      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
3513 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
3514 keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch
3515 hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
3516 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
3517 Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
3518 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
3519 einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht
3520 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter,
3521 Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab
3522 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
3523 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
3524 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
3525 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
3526 KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
3527 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren
3528 Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach-
3529 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
3530 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat-
3531 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
3532 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
3533 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
3534 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
3535 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato-
3536 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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3547 Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen,
3548 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
3549 lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus-
3550 gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss-
3551 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd-
3552 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei-
3553 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
3554 sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet
3555 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
3556 lÀufen ausgleichen.
3557      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
3558 der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
3559 preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des
3560 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
3561 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
3562 seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass
3563 diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer-
3564 den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
3565 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
3566 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
3567 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
3568 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
3569 die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal-
3570 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein-
3571 rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
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3582 Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
3583 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
3584 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber
3585 dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von
3586 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
3587 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
3588 kalkulierten Preis.
3589      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
3590 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
3591 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
3592 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
3593 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir
3594 sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden-
3595 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff-
3596 quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
3597 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
3598 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
3599 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
3600 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als
3601 Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich
3602 stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher
3603 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
3604 drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
3605 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
3606 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
3607 lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen
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3618 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
3619 von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier
3620 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
3621 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das
3622 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
3623 AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
3624 nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen
3625 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
3626 sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin,
3627 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
3628 fassung.
3629      Ivvmvv Gelde, dem ReprĂ€sentanten unseres Nominaleinkommens
3630 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere
3631 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
3632 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
3633 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
3634 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
3635 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
3636 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt-
3637 schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel
3638 sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das
3639 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg-
3640 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
3641 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
3642 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
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3654 Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung
3655 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
3656 schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd-
3657 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
3658 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
3659 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
3660 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
3661 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
3662 tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
3663 in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen
3664 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
3665 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
3666 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
3667 Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des
3668 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
3669 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
3670 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
3671 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
3672 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
3673 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
3674 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
3675 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
3676      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
3677 in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung.
3678 In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit
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3689 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
3690 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
3691 aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird.
3692      Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die
3693 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
3694 wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild
3695 vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
3696 doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
3697 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum-
3698 gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
3699 Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst
3700 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
3701 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
3702 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
3703 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
3704 von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
3705 sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
3706 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger
3707 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
3708 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
3709 wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
3710 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen
3711 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
3712    Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
3713 die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen,
3714 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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3725 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
3726 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
3727 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
3728 dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
3729 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
3730 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
3731 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
3732 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
3733 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
3734 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
3735 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
3736 der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
3737 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
3738 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital-
3739 markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner
3740 eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
3741 Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
3742 niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
3743 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
3744 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
3745 den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
3746 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
3747 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
3748 gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert-
3749 einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst.
3750 Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter-
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3761 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
3762 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
3763 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche
3764 Bild.
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3766      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
3767 GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
3768 Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer
3769 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
3770 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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3784 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
3785 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
3786  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
3787 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
3788 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert
3789 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich-
3790 keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad
3791 erhoffen liessen.
3792      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
3793 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die
3794 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
3795 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
3796 fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten;
3797 lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch-
3798 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
3799 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
3800
3801      Schon in den AnfĂ€ngen des wirtschaftlichen Verkehrs
3802 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
3803 zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
3804 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
3805 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
3806 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
3807 tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
3808 muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
3809 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
3810 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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3823 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
3824 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
3825 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
3826 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
3827 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
3828 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
3829 und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun
3830 grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen,
3831 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
3832 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
3833 ten.
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3835      Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
3836 Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende
3837 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil-
3838 bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
3839 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
3840 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen
3841 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei-
3842 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen.
3843 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische
3844 Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
3845 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
3846 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar
3847 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
3848 fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge-
3849 mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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3862 schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
3863 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
3864 von Edelmetallen.
3865      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
3866 fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
3867 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen-
3868 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
3869 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
3870 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
3871 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
3872 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
3873 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
3874 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
3875 ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
3876 der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
3877 ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der
3878 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
3879 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
3880 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
3881 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
3882 reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
3883 Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
3884 weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun-
3885 gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen
3886 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen
3887 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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3900 beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein-
3901 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
3902 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
3903 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
3904 in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
3905 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber-
3906 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
3907 schließende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank-
3908 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
3909 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
3910 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
3911 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
3912 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
3913 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
3914 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
3915 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
3916 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
3917 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
3918 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten
3919 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
3920 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
3921 in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen
3922 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
3923 um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder
3924 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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3937 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
3938 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
3939 bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
3940 stanz in sich birgt.
3941      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
3942 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
3943 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
3944 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
3945 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
3946 gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit,
3947 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
3948 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines
3949 dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
3950 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
3951 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
3952 subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
3953 wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
3954 in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf-
3955 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
3956 der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
3957 unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
3958 der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
3959 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
3960 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen
3961 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber-
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3974 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
3975      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
3976 von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten?
3977 Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold
3978 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
3979 erhalten.
3980      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
3981 nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht
3982 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
3983 folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht,
3984 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie
3985 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den
3986 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
3987 das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut
3988 von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
3989 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
3990      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
3991 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
3992 die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver-
3993 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als
3994 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
3995 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch-
3996 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
3997 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
3998 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
3999 dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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4012 begrifflich nicht damit zusammenhÀngt.
4013      Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
4014 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
4015 mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von
4016 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir
4017 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
4018 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
4019 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
4020 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
4021 dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische
4022 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
4023 ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
4024 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
4025 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein-
4026 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
4027 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
4028 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie
4029 zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
4030 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
4031 notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche
4032 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
4033 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
4034 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen;
4035 die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir
4036 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser-
4037 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von
4038 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner-
4039 halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t
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4052 sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt-
4053 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
4054 Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
4055 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
4056 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
4057 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
4058 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
4059 GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
4060 Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
4061 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
4062 Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
4063 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
4064 jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not-
4065 wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ-
4066 teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr
4067 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
4068      Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die
4069 lautete:
4070 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
4071 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
4072 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb-
4073 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
4074 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
4075 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
4076 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
4077 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen
4078 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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4091 2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten
4092 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
4093      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
4094 mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd-
4095 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
4096 ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be-
4097 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein-
4098 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe,
4099 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
4100 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
4101 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja
4102 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
4103 mal des Geldes bedeutete.
4104      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
4105 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
4106 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
4107 erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
4108 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
4109 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
4110 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
4111 GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
4112 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
4113 rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch-
4114 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
4115 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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4128 tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
4129 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
4130 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
4131 auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns
4132 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
4133 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert-
4134 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
4135 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
4136      Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert-
4137 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre
4138 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
4139 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
4140 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
4141 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
4142 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
4143 noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
4144 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
4145 an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
4146 oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns
4147 noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig.
4148        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
4149 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
4150 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
4151 historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
4152 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
4153 nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens
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4166 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
4167 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
4168 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
4169 kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern
4170 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom-
4171 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
4172 und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu-
4173 rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
4174 notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel-
4175 chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite-
4176 re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen
4177   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
4178 Entwicklung zu skizzieren.
4179     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
4180 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes
4181 und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus-
4182 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
4183 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
4184 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
4185 metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
4186 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
4187 ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung
4188 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
4189 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
4190 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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4203 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
4204 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
4205 mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
4206 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
4207 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
4208 sich ĂŒner den Stoff erhebt.
4209      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
4210 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
4211 dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr
4212 ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet.
4213 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
4214 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
4215 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl-
4216 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
4217 die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
4218 wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
4219 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
4220 ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich,
4221 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek-
4222 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
4223 handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak-
4224 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
4225 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
4226 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr
4227 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die
4228 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger
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4241 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
4242 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
4243 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
4244 Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr
4245 den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche
4246 Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
4247 Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
4248 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh-
4249 rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul-
4250 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
4251 Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur
4252 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
4253 den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
4254 nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte
4255 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
4256 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi-
4257 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
4258 tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
4259 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
4260 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die
4261 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten
4262 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
4263 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
4264 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
4265 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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4278 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
4279 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
4280 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
4281 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
4282 Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
4283 ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat-
4284 lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei
4285 ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
4286 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
4287 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
4288 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
4289 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
4290      Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet,
4291 können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
4292 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren
4293 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
4294 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
4295 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
4296 der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe-
4297 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
4298 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
4299 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
4300 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
4301 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren.
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4314 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
4315 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
4316 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
4317 Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht,
4318 das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat"
4319 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
4320 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
4321 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
4322 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
4323 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
4324 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen
4325 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
4326 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
4327 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst
4328 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir
4329 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
4330 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
4331      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
4332 lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung,
4333 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick
4334 der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
4335 lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote
4336 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
4337 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per-
4338 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
4339 derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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4352 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
4353 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
4354 allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
4355 che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das
4356 wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
4357 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
4358 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
4359 GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
4360 stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in
4361 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
4362 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
4363 net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
4364 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
4365 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
4366 allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit
4367 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
4368 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
4369 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
4370 in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
4371 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum
4372 mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern
4373 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
4374 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
4375 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen
4376 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus
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4389 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh-
4390 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
4391 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
4392 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
4393 einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri-
4394 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
4395 so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g-
4396 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
4397 mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
4398 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
4399 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
4400 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
4401 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr
4402 nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
4403 schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen
4404 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
4405 menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
4406 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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4419 noch von einer Tauschwirtschaft zu sprechen, wobei aber bei letz-
4420 terer Ausdrucksweise nicht ohne weiteres ersichtlich ist, ob der
4421 Tausch bereits bei Hingabe des Geldes oder erste bei Wiederein-
4422 lösung desselben in Waren als vollendet zu gelten hat. Mag eine
4423 Theorie auch einen Warenkauf mit gleichzeitiger Geldzahlung als
4424 einen Tausch charakterisieren wollen, wobei auch beim stoffwert-
4425 losen Gelde alle Gesetze eines realen Tausches, gleich wie bei
4426 zwei stofflichen GĂŒtern obwalten; bei der Betrachtung der Wirt-
4427 schaft mĂŒssen wir uns wieder begegnen, in deren Grenzen innerhalb
4428 einer bestimmten Periode alles zum letzten definitiven Tausche ,
4429 zum Konsum drÀngt. Nur dadurch wird die Wirtschaft wieder in das
4430 Gleichgewicht gebracht und zugleich zu neuer Leistung angefacht.
4431 Und zu diesem letzten Konsumakte gehören von der volkwirtschaft-
4432 lichen Perspektive aus gesehen alle GĂŒter die verzehrt oder doch
4433 nicht mehr mobil gemacht und nimmer in die Zukunft wirken können.
4434 Auch wenn das Geld stoffwertvolles Gut und etwas die zeitlich
4435 beschrĂ€nkten Produktionsphasen Überdauerndes, gewissermassen
4436 Ewiges darstellt und immer aufÂŽs neue gegen GenussgĂŒter zu tau-
4437 schen bereit ist, auch dann wird, natĂŒrlich immer nur periodisch
4438 gesehen, dieses Stoffgeld zum Stillstand verurteilt sein, wenn
4439 die ĂŒber den Eigenbedarf verfĂŒgungsfreien Waren gegen andere
4440 ebensolche sich ausgetauscht haben und so innerhalb der vorhan-
4441 denen Möglichkeiten der grösste SÀttigungsgrad des Konsums er-
4442 reicht ist. Von diesem Augenblicke an ist das Geld begrifflich
4443 nicht mehr T a u s c hgut, sondern einfach Gut, ein Besitz wie
4444 irgend ein anderer, der in der Hand des Wirtschafters nach vol-
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4457 lendetem Austausch seine ĂŒberschĂŒssigen Produkte in andere Konsum-
4458 gĂŒter mittels jenes Geldes doch im Einzelfall, nie aber in der Gesamt-
4459 heit möglich sein. In anderen Falle, wo das GEld in eienm stoffwert-
4460 losen Material vergegenstÀndlicht ist, und das ganz besonders bei
4461 dem durch den Warenwechsel an die Produktion gebundenen Gelde,
4462 das wiederum eingezogen und damit volkswirtschaftlich vernichtet
4463 wird, bei dem --a--kann von einem definitiven Tausche zwischen Geld und
4464 Ware, wenn ĂŒberhaupt, so doch nur sehr gezwungen und gewagt gespro-
4465 chen werden.
4466      Wohl aber können wir dort, wo freie Menschen in wirtschaft-
4467 liche Beziehungen zueinander treten, diese, wenn sie von einem ge-
4468 schlossenen Wirtschaftsverbande organisiert werden, zusammen genom-
4469 men als Tauschwirtschaft allgemein anerkennen. Das Prinzip der
4470 Äquivalenz, das wir geneigt sind, in den Tausch zu legen, kann durch
4471 MachtverhĂ€ltnisse getrĂŒbt bis schrill gestört werden, aber hier
4472 bei der Betrachtung des Kreislaufes kann es nur darauf ankommen,
4473 innerhalb der ganzen Wirtschaft nachzuweisen, dass trotz dieser
4474 Störung plus und minus sich aufhebt und der GĂŒterausgleich auf
4475 dieser Grundlage sich hat vollziehen können.
4476      Wir mĂŒnden hier in die Frage des Wertes und Mehrwehrtes
4477 ein, ohne hier dem weiter nachforschen und ohne erreichen zu wollen,
4478 wie weit im einzelnen jenes plus oder minus ĂŒber das durchschnitt-
4479 liche Einkommen in der nur gedankanklich möglichen Abstraktion "der
4480 Gesellschaft der Gleichen" hinaus schwingt oder zurĂŒckbleibt. Wir
4481 sahen nur, dass solche M^^ö^^glichkeit besteht, wenn der Arbeitende
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4494 nicht mehr das Werk seiner Arbeit verfĂŒgungsbereit in HĂ€nden
4495 hat, dass die Spanne eine immer grössere zu werden vermag, je
4496 entfernter der Wirtschaftende einer fertigen Ware insbesondere
4497 den Produktionsmitteln steht, je weiter die AbhÀngigkeit reicht,
4498 ohna aber, was wesentlich ist, der Àusserlichen Freiheit verlustig
4499 zu gehen. Wenn, wie wir gesehen haben, ein G^^u^^t sich definitiv nur gegen ein anderes austauschen kann, so ist das natĂŒrlich fĂŒr die
4500 ganze GĂŒterwelt von GĂŒltigkeit und in der Volkswirtschaft kompen-
4501 sieren sich im Endzustande zwei gleiche GĂŒterkomplexe.Die Schwie-
4502 rigkeit, das plastisch zu erkennen, mĂŒssen wir hier im besonderen
4503 darin suchen, dass in der mordernen Wirtschaft, wohl Nutzungen und
4504 selbstÀndige Dienste, die in keinerlei konnexer Beziehung zu deren
4505 Warenwelt stehen, ihrerseits doch an der GĂŒterentnahme aus der
4506 Wirtschaft, am Kuuo uunsum beteiligt sind und im allgemeinen noch darin,
4507 dass die Tauschhandlungen aus einander gerissen und erst durch
4508 den Kredit wieder verbunden werden, ferner dass der Schleier des
4509 Geldes ĂŒber den gĂŒterwirtschaftlichen wesentlichen VorgĂ€ngen
4510  gebreitet liegt. Wir bestreiten zudem nicht, dass alle VorgĂ€ng
4511 hier nicht ihre Wurzeln haben, wollen aber im Ferneren ein Bild geben, das
4512 , ohne das Gesagte zu negieren, den modernen Erscheinungen doch eher
4513 gerecht und uns allgemein verstÀndlicher wird.
4514      Vorher aber wollen wir noch die Auffassung Schumpeters
4515 wiedergeben, der etwa folgendermaassen ausgefĂŒhrt:
4516      "Wirtschaft ist der Kreislauf von produktiven Aufwen-
4517 dungen und konsumtiven Verwendungen innerhalb einer Periode und
4518 und zwar realisieren sich Produktion und Verteilung durch den
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4531 Austausch von produktiven Leistungen sachlicher und persönlicher
4532 Natur gegen GenussgĂŒter. FĂŒr letztere allein gelte der Ausdruck
4533 Sozialprodukt. Die Produktion ist wirtschaftlich nicht anderes
4534  als ein Kombinieren von Produktionsmitteln und damit realisiert
4535 sie in den GeschÀftsakten, im Eigentum von Produktionsmitteln
4536 gegen GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
4537 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden-und Arbeitsleistungen und
4538 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
4539 sie wieder GenussgĂŒter auch zugleich die Verteilung. Die Unternehmer
4540 tauschen das Sozialprodukt gegen Buuouuden- und Arbeitsleistungen und
4541 gegen produzierte Produktionsmittel. Mit letzteren produzieren
4542 sie wieder GenussgĂŒter u.s.f. Die Produzenten von produzierten
4543 Produktionsmitteln tauschen gegen GenussgĂŒter und diese wieder
4544 aus gegen Produktionsmittel, mittels deren sie wieder neu zu pro-
4545 duzieren imstande sind. Der Anteil des einzelnen hÀngt von dem
4546 Marktwert seiner TĂ€tigkeit ab. Jedes Subjekt wirft in den gĂŒter-
4547 wirtschaftlichen Automaten seinen Beitrag und erhÀlt durch den
4548 Mechanismus eine GĂŒterquantitĂ€t und alle diese GĂŒterquantitĂ€ten
4549 die Einkommen, erschöpfen das Sozialprodukt. Das Geld nun zerreisst
4550 die Volkswirtschaft, die sonst einen grossen Markt bilden wĂŒrde,
4551 in zwei MĂ€rkte. Auf dem Produktionsmittelmarkt sind die Unterneh-
4552 mer Nachfragende--n-- ,die Konsumenten Anbietende , auf dem GenussgĂŒter-
4553 markt umgekehrt und so vollzieht sich dann der Austausch von
4554 Geld gegen GenussgĂŒter. Die Kuuouunsumenten des GenussgĂŒtermarktes
4555 sind dieselben, die auf dem Produktionsmittelmarkt als Anbietende
4556 auftreten und können auf dem GenussgĂŒtermarkt dasselbe Geld aus-
4557 geben, das sie auf dem Produktionsmittelmarkt eingenommen haben,
4558 wobei die Unternehmer bezĂŒglich ihrer eigenen Leistung den
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4571 Anbietenden auf dem Produktionssmittelmarkt und bezĂŒglich ihrer
4572 eigenen Konsumtion den Nachfragenden auf dem GenussgĂŒtermarkt
4573 beizuzÀhlen sind. Auf dem Produktionsmittelmarkt steht wiederum
4574 nur soviel zur VerfĂŒgung als korporativ--n--auf dem GenussgĂŒtermarkt
4575 ausgegeben wurde und durch Vermittlung der Unternehmer auf den
4576 ersteren gelangt ist.""
4577                  Soweit Schumpeter.
4578      Wir mögen die Wirtschaft beleuchten, von welcher Seite
4579 wir auch immer wollen, das Zentralproblem werden wir in der GĂŒter-
4580 verteilung zu suchen haben und der SchlĂŒssel, der uns die Pforten
4581 zum Kuuouusum öffnet, den finden wir im Einkommen.Der Konsumtrieb
4582 ist das Schwungrad fĂŒr jegliche Produktion, fĂŒr jegliche Bewegung
4583 im Wirtschaftskörper ĂŒberhaupt. Er ist immer das primĂ€re Moment
4584 und er allein diktiert die Produktion, mag er auch wieder in seiner
4585 möglichen Höhe an die Grösse der derzeitigen Produktion eng ge-
4586 bunden sein. Eine Vorauseskomptierung des wahrscheinlichen Konsums
4587 ist in der Wirklichkeit denn doch immer vom wirklichen Konsum
4588 abhÀngig und folgt ihr der nicht, so entsteht mangels Abnahme derenWare, wenn auch möglicherweise nur ganz lokal, so doch immerhin
4589 dem Wesen nach eine Krise.
4590      Was wir heute verzehren wollen, muss wohl das Erzeugnis
4591 einer frĂŒheren Produktion gewesen sein, aber eben einer solchen
4592 die vom erfahrungsgemÀse vorauserwartetem heutigen Kuuoouunsum vor-
4593 geschrieben wurde. mit dem Einkommen, das wir heute ausgeben, kau-
4594 fen wir die GĂŒter frĂŒherer Produktionsepochen. Dazu ist nötig, dass
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4607 die Wirtschaft stets von einem konstinuierlich fortlaufenden GĂŒ-
4608 terstrom durchflutet ist, in dem Ein-und Abfluss, Produktion und
4609 Kuuouunsumtion in gewissen Guuruunzen sich die Wage halten mĂŒssen.Zwang-
4610 los finden wir hier die ErklÀrung mancher Krise:nÀmlich dann,
4611 wenn wir aus der MuuĂŒuundung mehr KuuouunsumgĂŒter erwarten, als diese uns
4612 fĂŒr den Augenblick zufĂŒhren kann, oder in anderer Variation, wenn
4613 wir einen spÀteren Kuuouunsum gewaltsam und stossweise hinaufzuschrau-
4614 ben versuchen und fĂŒr diese dahin zielende, sich aber erst spĂ€ter realisierende TĂ€tigkeit heute schon konsumreife Equivalente ver-
4615 langen. Hier der wirtschaftlichen Entwicklung keine Fesseln anzu-
4616 legen und ihr auf der anderen Seite doch auch wieder schwere
4617 Krisen zu ersparen, hier eine wahre Formel zu entdecken, das sind die
4618  Sorgen und zugleich die Streitpunkte der Geldpolitik in bezug
4619 auf die Geldschöpfung als auch hinsichtlich der Bank--und beson-
4620 ders der Diskontopolitik.
4621      Wir stellen fĂŒr unsere Uvvnvvtersuchung der modernen Wirt-
4622 schaft fest, dass wir in ihr mit dem Faktum von Geldpreisen zu
4623 rechnen haben, die uns in ihren ZahlenausdrĂŒcken zwar keinen Auf-
4624 schluss ĂŒber deren absolute Werte, wohl aber ĂŒber das gegenseitige
4625 VerhÀltnis ihrer absoluten Werte geben. Wir wissen, dass diese Preise
4626 einmal historischoaus dem direkten Tauschverkehr, dann aber als
4627 eine gesellschaftliche Erscheinung begriffen werden mĂŒssen, ohne
4628 indes an dem Kern des Wertbegriffes rĂŒtteln zu wollen, der als
4629 Maass des gegenseitigen AbwÀgens nur die wirtschaftlich notwen-
4630 dige, wertvolle und anerkannte Arbeit zulÀsst. Wenn nicht grundle-
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4644 gende ProduktionsÀnderungen eintreten und besonders dann, wenn
4645 wir in einen Weltmarkt verflochten sind, werden wir in den Preisen
4646 mit gegebenen Grössen zu rechnen haben .Die Werteinheit hat die
4647 Bedeutung, - das sei hier wiederholt - uns nur relative Werte
4648 aufzuzeigen.Wohl aber muss jedes Gut seinen absoluten Wert aus
4649 dem oben besagten Arbeitsfaktor ableiten und wie das im einzelnen,
4650 so gilt es natĂŒrlich fĂŒr jedes andere Gut und alle GĂŒter, fĂŒr die
4651 ganze Produktion der Volkswirtschaft ĂŒberhaupt. Die wirtschaftlich
4652 wertvolle und anerkannte Arbeit, das sind in der modernen Wirtschaft
4653  die Produktionskosten der GĂŒter und diese Aufwende insgesamt das
4654 ist das Einkommen der Nation.
4655      Die Kalkulation ist nicht weiter, als eine Addition von
4656 aufzuwendenden Produktionskosten, die eben die Einkommensanteile dar-
4657 stellen. Wie sich dann wieder die verschiedenen Einkommenskategorien
4658 in die Preise aufteilen, denn meist mĂŒssen wir praktisch bei ihnen
4659 mit der starren oberen Grenze rechnen, das ist eine Machtfrage, die
4660 uns in diesem Falle nicht interessieren kann, insofern als wir nicht
4661 die Störungen, die in der Wirtschaftsordnung begrĂŒndet sind, im ein-
4662 zelnen zu untersuchen haben. FĂŒr die Betrachtung des Kreislaufes
4663 der Wirtschaft und insbesondeere fĂŒr das Erkennen des Wesens der
4664 Werteinheit genĂŒgt es festgestellt zu haben, dass alle erzeugten
4665 GĂŒter, alle Einkommen in sich enthalten mĂŒssen, dass aber der Zu-
4666 griff zum Realeinkommen, das meist nur aus einer gar nicht mess-
4667 baren Teilbarkeit an einem Gvvuvvte besteht, fĂŒr den einzelnen gar
4668 nicht möglich ist und als ein Charakteristikum der arbeitsteili-
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4682 gen Verkehrswirtschaft auch gar nicht möglich sein kann. FĂŒglich
4683 muss jeder sein Einkommen in einer Form zur VerfĂŒgung gestellt
4684 haben, die es ihm dennoch ermöglicht, dem realen Wert seines Anteils,
4685 den er iirgendeinem Gvvutvve zugefĂŒhrt hat, in anderen gleichen Werten
4686 auf dem Markte zu erreichen. Wir haben alle unsere Arbeitskraft in
4687 einen Einheitsstrom von Arbeit zusammen getan, in dem alles Per-
4688 sönliche und Individuelle untertaucht, wo aber dennoch jeder gerade
4689 in dem Verbundensein eine Bereicherung der Gesamtheit wie auch des
4690 einzelnen erwartet. Der ganze Arbeitsstrom findet sein Equivalent
4691 im ganzen Arbeitsprodukt, mag auch im einzelnen wiederum der eine
4692 auf Kvvovvsten des anderen seinen Vvvovvrteil zu erringen suchen.
4693      Zum Realeinkommen, zum KvvovvnsumgĂŒtermarkt ist und das Nomi-
4694 naleinkommen das "Sesam, öffne dich". Mittels dessen mĂŒssen wir
4695 wieder den Anschluss an die GĂŒterwelt finden, von der wir uns in
4696 der arbeitsteiligen Wirtschaft mehr und mehr entfernt haben; das
4697 Nominaleinkommen muss insgesamt das Realeinkommen vom Markte wie-
4698 der mobil machen. So ist es uns, - gleich in welcher rechnerischen
4699 Grösse, -die Anweisung auf den Konsumtionsfond und unter Anerken-
4700 nung der QuantitÀtstheorie muss der Ausgleich von Einkommens-und
4701 Preishöhe auf dem Markt sich vollziehen. Betonen wollen wir gleich,
4702 dass diesenEndzustand zwar in jeder Wirtschaft erreicht sein muss,
4703 dass aber keine dauernden Preisrevolutionen notwendig sind, die
4704 Zvvuvvngen der Wirtschaftswage, Nominaleinkommenshöhe und Preisstand zu
4705 equilibrieren.
4706      Wir können sagen:
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4719      Realeinkommen R mal Preis (im Durchschnitt , Index ) P ist
4720 gleich Nvvovvrmaleinkommen N und können diesem Satz sogar allgemeine
4721 GĂŒltigkeit zuerkennen. Vorher aber haben wir schon gesehen, dass
4722 ehedem der Begriff des Normaleinkommens noch möglich war, doch das
4723 System der Preise, d.h. zahlenmÀssig differenzierte Werteinheits-
4724 ausdrĂŒcke sich im Verkehr herauskristallisiert hatten. Wenn nun
4725 dieser nicht mehr imstande ist seine Arbeiter oder Mitglieder in
4726 einem Gute zu entlohnen, das auf Grund seines Stoffwertes in jene
4727 Relation eingezogen werden kann, so muss er an Stelle von Gleich-
4728 wertigem(Tauschgut ) doch Gleichnamiges, Tauschmittel oder Anweisung
4729 auf das Sozialprodukt den Leistenden zur VerfĂŒgung stellen. In
4730 jedem Falle muss die BrĂŒcke geschlagen werden zwischen Einkommen
4731 und Kvvovvnsumtionsmöglichkeit und in der modernen Wirtschaft ist es
4732 das Vorherrschen der Werteinehit, die in Geld oder der Wirkung
4733 nach geldgleicher Form das Nominaleinkommen, eine, isoliert betrachtet
4734 abstrakte Grösse mit etwas durchaus Realem, dem Produkt der ganzen
4735 Gemeinschaft verbindet. Doch ist die Werteinheit eine Àltere Er-
4736 scheinung nd hat doch ihren Ursprung, wo wir erstmals von Preisen
4737 sprechen; die Funktion, die wir ihr hier zuerkennen, das Bindeglied
4738 des zerrissenen und gespaltenen Tausches zu sein, ist dem gegenĂŒber
4739 eine abgeleitete und setzt die erstere voraus.
4740      In der Kalkulation bedienen wir uns der Werteinheit und
4741 addieren damit die darin ausgedrĂŒckten ArbeitsaufwĂ€nde. Der daraus
4742 sich ergebende Preis ist dann der Kvvovvstenfaktor aller Einkommen.
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4759 Die ParalellitÀt in der Höhe der Werteinheit zwischen dem Nominal-
4760 einkommen und den Preisen insgesamt: N ist gleich R mal P, ist
4761 uns damit nichts Verwunderliches. Wir können auf die Wagschale
4762 der GĂŒter nichts legen, ohne auf der anderen, wo die Arbeitsauf-
4763 wĂ€nde und damit die Einkommen sich sammeln, StĂŒcke gleichen Ge-
4764 wichtes, gleiche Mengen von Werteinheiten hinzuzufĂŒgen; ja es fĂŒhrt
4765 kein anderer Weg zur Produktion als durch Aufwendungen von Arbeit
4766 und damit von Einkommen. Der nominelle Preis eines Produktes wird
4767 zerlegt in die prozentualen nominellen Anteile der verschiedenen
4768 Erzeuger und sie erhalten so ihr Nominaleinkommen, prozentuale
4769 Anteile am gesamten Produktionsfond.
4770      Wir sehen, dass in ordnungsmĂ€ssigem Gang der Wirtschaft
4771 die Bindungen so starke sind, dass von einem quantitÀtstheoreti-
4772 schem Ausschwingen zwischen Einkommen und Preisen praktisch gar
4773 nicht mehr gesprochen werden kann; beides sind eigentlich eines
4774 und dasselbe. Die GĂŒterpreise finden wir in gewissen Grenzen als
4775 gegebene Grössen vor, denn die Produktionsweise Àndert sich allge-
4776 mein meist nicht spr--i--[ergÀnzt: handschriftl. u]nghaft und auch alle anderen neuerzeugten
4777 Produkte ordnen sich in VerhÀltnismÀssigkeit schon ehedem sie
4778 auf den Markt gelangen diesem Netz von Relationen ungefÀhr ein.
4779 Mit der Grösse der Produktion und den Preisen wird als abhÀngige
4780 Grösse das Nominaleinkommen in absolut gleicher Höhe geschaffen.
4781 Preiskampf und Preisrevolution kann begrifflich nicht möglich
4782 sein, wenn beide Faktoren jeweils das gleiche bedeuten, wenn sie
4783 nur verschieden aufgeteilt, das eine Mal in nominelle GĂŒterpreise,
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4796 das andere Mal in nominelle Einkommen, gegeneinander gestellt aber
4797 doch sich gegenseitig aufheben mĂŒssen. Der Kvvovvnsum bestimmt nicht
4798 nur die Höhe, sondern auch die Auswahl der Produktion und je nach
4799 seinen objektiven WertschÀtzungen einerseits und den objektiven
4800 BeschaffungswiderstĂ€nden andererseits werden diese oder jene GĂŒter
4801 herangezogen werden .Was aber in diesem Zusammenhang mitbestimmt
4802 das sind die Einkommen, die nicht nur allein von der Form als einer
4803 gesellschaftlichen Einrichtung, sondern auch von der IntensitÀt
4804 und der QualitÀt der Produktion beeinflusst und geÀndert werden.
4805  Wir deuten damit an, dass in einem gegebenen Land unter gegebenen
4806 ProduktionsverhÀltnissen alle Einkommenskategorien in einem bestimm-
4807 ten VerhĂ€ltnis zu einander stehen mĂŒssen; dass Unternehmer und Ar-
4808 beiter, Bauern, Beamter und freie Berufe nicht willkĂŒrlich nebenein-
4809 ander bestehen, sondern von einer wirtschaftlichen Notwendigkeit
4810 gezwungen sich zu einem harmonischen Ganzen vereinen mĂŒssen. Neben
4811 dem PreisgebÀude oder besser mit dem PreisgebÀude ist auch das
4812 EinkommensgebÀude geschaffen und gebunden, nicht so dass bei beiden
4813 eine absolute Starrheit erreicht wÀre, aber doch ein innerer Zusam-
4814 menhang zu konstatieren ist.
4815      Der Kreislauf der Wirtschaft wĂŒrde bei uns in dem Pro-
4816 blem gipfeln, die Einkommen, die das Sozialprodukt aufheben sollen,
4817 so zu ordnen und so unter alle EinkommensempfÀnger zu verteilen,
4818 das insgesamt nicht mehr nominelles Einkommens auf dem Markte er-
4819 scheinen kann, als wÀhrend der Produktion gleichnamige Einheiten
4820 fĂŒr die erstellten Produkte verausgabt wurden. Darin mĂŒssen sich
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4831 aller, aber auch alle Berufsgruppen teilen. In den GĂŒterkalkulati-
4832 onen finden wir die Substanz fĂŒr alle Einkommen.
4833      In einem Schema wollen wir aufzeigen, wie wir uns die
4834 Abwicklung vorstellen und werden zu diesem Behufe vier Arten
4835 von Einkommen zu unterscheiden haben:
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4837 1.) Die an der Produktion und an der Zumarktebringung der Genuss-
4838 gĂŒter unmittelbar Beteiligten, also die Produzenten, HĂ€ndler, Zins-,
4839 Renten- Gehalts- und LohnempfÀnger. Sie stellen die primÀre Haupt-
4840 einkommensform dar und verkörpern das gesamte Einkommen der Gesell-
4841 schaft. Alle weiteren Einkommen werden aus dieser Masse gespeist.
4842
4843 2.) Die an der Evvrvvschaffung des festen "volkswirtschaftlichen
4844 Kapitals" arbeitenden Berufskreise (Bauarbeiter und -unternehmer,
4845 BrĂŒcken-, Eisenbahnbauer usw.); sie schöpfen ihr Einkommen aus
4846 den Ersparnissen aller ĂŒbrigen Gruppen ( 1 ; 3 ; 4 . )
4847
4848 3.) Die freien Berufe, wie Aerzte, Schriftsteller, KĂŒnstler usw., die
4849 aus den freiwilligen Abgaben aller ĂŒbrigen ihren Anteil geltend
4850 machen können .
4851
4852 4.) Die Beamten im öffentlichen Dienst, die mittels Steuern jeg-
4853 licher Art durch den Fiskus kaufkrÀftig werden.
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4868      Was an jeder bildlichen Darstellung fehlerhaft sein
4869 muss, ist das stossweise Geschehen der Akte, die sich in Wirklich-
4870 keit natĂŒrlich im organischen Flusse befinden. Das mĂŒssen wir auch
4871 hier berĂŒcksichtigen, wenn wir eine Periode in ein einmaliges Ge-
4872 schehen zusammenpressen. Was uns deutlich werden soll, ist die
4873 Para[ergÀnzt handschriftlich: l]ellitÀt von Nominaleinkommen mit der Preishöhe der Gesamtpro-
4874 duktion. Wenn nach unserer Zeichnung in der Kalkulation das Produkt
4875 einen Preis von 100 erzielt, so darf fĂŒr jenes Produkt auch nicht
4876 mehr wie 100 Einheiten auf dem Markte kaufkrÀftig werden. Arbeiter,
4877 Angestellte, Produzenten und HĂ€ndler (Gruppe I) geben insgesamt ab
4878 an Beamte durch Steuern und Abgaben 4 mal 3 ist 12, an freie
4879 Berufe 4 mal 2 ist 8, an die Kapitalerstellenden 4 mal 3 ist 12;
4880 treten also von ihren Einkommen ab 12 , 8 und 12 ist 32 und es
4881 bleiben ihnen folglich 68 und diese 68 und 32 zusammen auf dem
4882 KonsumgĂŒtermarkt ausgegeben, heben das Produkt von 100 auf.
4883 Weiter ist im Bilde angenommen, dass die verschiedenen sekundÀren
4884 Einkommenszweige sich gegenseitig ZuschĂŒsse leisten, der Einfach-
4885 heit halber hier immer das gleiche. Was an die kapitalerzeugenden
4886 Berufe hingegeben wurde, bedeutet zwar fĂŒr die Abtretenden privat-
4887 wirtschaftliches Kapital ; - privatwirtschaftliches Kapital aber,
4888 das sich in sog. volkswirtschaftlichem Kapital niedergeschlagen
4889 hat in dem Werk derjenigen, welche die Konsummöglichkeit von den
4890 Sparenden erhielten. Diese haben dann, sofern es sich nicht um
4891 direkten Eigenbesitz mit Eigenverantwortung handelt [ergÀnzt handschriftlich:, ] einen obligato-
4892 rischen oder schliesslich auch dinglichen Anspruch.
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4903 Halbfabrikate gelten als GenussgĂŒter, denn es ist leicht zu ersehen,
4904 dass diese in der weiterverarbeitenden Produktion in deren Kalku-
4905 lationen als ein fertiger Posten erschienen, fĂŒr den in der voraus-
4906 gegangenen Produktion EinzelarbeitsaufwÀnde entlohnt werden muss-
4907 ten. Zins und Rente wurde ohne weiteres dem Produzenten- und HĂ€nd-
4908 leranteil zugerechnet. Des weiteren sind die Posten fĂŒr Abschrei-
4909 bung und Abnutzung weggelassen, denn ob von der Gesamtheit aus ge-
4910 sehen 20 mal 5 zurĂŒckbehalten, dafĂŒr dann einmal 100 aufgewendet
4911 wurde, ist belanglos und muss sich zum mindesten in grösseren Zeit-
4912 lÀufen ausgleichen.
4913      Das Realeinkommen der Gemeinschaft besteht in der Masse
4914 der erzeugten GĂŒter, das Nominaleinkommen in der Summe ihrer Geld-
4915 preise. Das ist nichts zufÀlliges, sondern die notwendige Folge des
4916 Gleichlaufs von Produktion und sie begleitender Einkommensbildung .
4917 Wenn wir sagen, die Preise und in ihnen die Idee der Werteinheit
4918 seien VerhĂ€ltniszahlen zwischen den einzelnen GĂŒterwerten, so dass
4919 diese vergleichbar und gesellschaftlich gĂŒltig austauschbar wer-
4920 den, so mĂŒssen wir auch bekennen, dass innerhalb der Einkommen
4921 selbst der gleiche Geist wie bei den Preisen vorherrscht; auch sie
4922 werden, ohne dass die absolute Leistung mehr erkenntlich ist, doch
4923 nach gesellschaftlicher Wertung geschieden und vergleichbar. Die
4924 Nominaleinkommen sind das Speigelbild der Preise und so können wir
4925 die letzteren auch als VerhÀltniszahlen zwischen Real- und Nominal-
4926 einkommen bezeichnen. Das wir den Preisen die primÀre Rolle ein-
4927 rÀumen, könnte als gegen die Tatsachen verstossend erschienen, denn
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4938 Àusserlich treten tatsÀchlich zuerst die Einkommen in Erscheinung
4939 und nehmen möglichst an dem Preise im einzelnen die letzte Kor-
4940 rektur vor; aber die Preise sind nicht nur historisch gegenĂŒber
4941 dem Nominaleinkommen das UrsprĂŒngliche, sondern selbst in der von
4942 uns geschilderten Ordnung bilden sie sich nur in strenger Anlehnung
4943 an einen wirtschaftlichen bereits fixierten, oder wenigstens voraus-
4944 kalkulierten Preis.
4945      Was aber nachzuholen wichtig ist, das ist der Begriff des
4946 Nominaleinkommens, den wir bisher als etwas Gegebenes hingestellt
4947 haben. Wir konnten das tun, nachdem wir im ersten Abschnitt vom
4948 Gelde gesprochen und in ihm das technische Mittel erkannt haben,
4949 das die Verkehrswirtschaft zu funktionieren befÀhigt. Aber wir
4950 sahen auch, Voraussetzung fĂŒr das Geld ist wiederum das Vorhanden-
4951 und Wirksamsein der Preisidee, wenn auch ursprĂŒnglich nur Stoff-
4952 quantitÀten zum Vergleich gelangen. Das Nominaleinkommen ist nun,
4953 (wenigsten teilweise) dieses Geldeinkommen. Wie weit die beiden
4954 Begriffe sich decken, ist in jedem Einzelfall wohl verschieden;
4955 sie können das völlig tun, wenn das ganze Einkommen in Geld erstat.
4956 tet ist, d.h., wenn keine Möglichkeit besteht, reale GĂŒter direkt als
4957 Einkommen zu erhalten, wÀhrend also Real. und Nominaleinkommen sich
4958 stets decken mĂŒssen, weil es nur verschiedene AusdrĂŒcke gleicher
4959 Sache sind, ist das Geldeinkommen nicht ohne weiteres eine 3.Aus-
4960 drucksform dafĂŒr; wird oftmals nur ein Tel [sic] der erstgenannten Be-
4961 griffe sein und kann nur in der Ausschliesslichkeit des Einkom-
4962 mensempfanges in dieser Form zum gleichen Werte werden. Das Geld
4963 lebt, um die GĂŒter auszutauschen, die eine FĂŒlle von Relationen
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4974 darstellen;- wenn es heute nun den Kauf vermittelt durch Hingabe
4975 von Nominaleinkommen gegen GĂŒter, so ist das durch den Schleier
4976 gesehen der gleiche witschaftliche Vorgang. Diese letzte Karte
4977 decken wir auf, wenn wir den Mechanismus kurz erklÀren, wie das
4978 Nominaleinkommen, das Geldeinkommen entsteht. Nach unserer ganzen
4979 AusfĂŒhrung kann es keine Fvvrvvage sein, dass wir es in engster Anleh-
4980 nung an die GĂŒterproduktion zur Schöpfung bringen mĂŒssen. Stellen
4981 wir dabei die Geldkreation auf Grund des akzeptierten Warenwech-
4982 sels als die der Vollendung am nÀchsten kommende Einrichtung hin,
4983 so handeln wir nur folgerichtig unserer bisher beschriebenen Auf-
4984 fassung.
4985      Ivvmvv Gelde, dem ReprĂ€sentanten unseres Nominaleinkommens
4986 haben wir einen Anspruch an die Allgemeinheit, wÀhrend wir --i--unsere
4987 wertvollen Dienste der privaten Produktion liehen und auch hier-
4988 her die Quelle unseres Einkommens verlegten. Jede Hingabe von Dienst
4989 Nutzung oder Gvvuvvt bewirkt zuerst einmal ein privates Forderungs-
4990 recht, das wir irgendwann einmal zum Eigengebrauch lebendig wer-
4991 den lassen wollen. Eine solche private Forderung ist die Buchfor-
4992 derung und es ist der Warenwechsel, den der Fabrikant fĂŒr eine wirt-
4993 schaftlich abgenommene Leistung in HÀnden hÀlt. In diesem Wechsel
4994 sind aber, da viele HĂ€nde dem Unternehmer dienstbar waren, das
4995 Produkt zu vollenden, auch alle deren Arbeitsleistungen und fĂŒg-
4996 lich deren Einkommen eingeschlossen und hier erlöst uns die Geld-
4997 schöpfung vor weiteren privaten , in's kleinste zu zerlegenden
4998 Forderungsrechten, welche die Arbeiter wiederum ihren Unternehmer
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5010 Unternehmer [sic] geltend machen mĂŒssten. Die starre Berufsgliederung
5011 zeugt davon, dass wir das Vertrauen zur Gemeinschaft, zu der Wirt-
5012 schaft haben, und darum entÀussern wir uns unserer vergegenstÀnd-
5013 lichten Arbeit, weil wir erwarten und wissen, dass wir auf dem
5014 Markte auch ohne dieses Gut oder Teilgut selbst doch der Equi-
5015 valente habhaft werden können. Ivvmvv privaten Verkehr konnten nur
5016 privaten Forderungen entstehen. Die private Produktion aber ist
5017 so enge mit einander verbunden und in solch' grosser gegensei-
5018 tiger AbhÀngigkeit, dass wir in der Marktwirtschaft, wo alles
5019 in einander greift, wo alle fĂŒr einen und einer fĂŒr alle zusammen
5020 stehen, dass wir dort jedes derartige private Forderungsrecht
5021 in ein öffentliches umwandeln und als das Symbol der Forderung
5022 an die Allgemeinheit das Geld der Gemeinschaft, das staatliche
5023 Geld ansehen. Die Reichsbank fĂŒhrt hier nur eine Funktion des
5024 Marktes zu Ende. Jede Forderung ist von der anderen Seite gesehen
5025 aber eine Schuld, also hier eine Schuld, die von der Gesamtheit
5026 getilgt werden muss. Praktisch geschieht das, indem wir bei der
5027 Kvvovvnsumtion Teile dieser Forderung fortgeben, bis unser ganzes
5028 Forderungsrecht, eben unser Einkommen sich aufgelöst hat und in
5029 der Wirkung das Fvvovvrderungsrecht und das Geld aus der Wirtschaft
5030 entfernt ist. Wir haben konsumiert. Mit der letzten Konsumtion
5031 und der letzten Wechseleinlösung ist der Kreislauf beendet.
5032      Dass das Geld uns als etwas anscheinend ewig Bleibendes
5033 in der Wirtschaft gegenĂŒbertritt, beruht auf einer TĂ€uschung.
5034 In Wahrheit entsteht es tÀglich mit der Leistung und vergeht mit
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5045 der Kvvovvnsumtion, gleich wie uns ein grosses Feuerwerk eine dauernde
5046 Helle vorspiegelt, die durch tausende von Raketen, die nacheinander
5047 aufsteigen und wieder in's Nichts zurĂŒckfallen, verursacht wird.
5048      Es könnte hier natĂŒrlich nicht unsere Aufgabe sein, die
5049 Technik genau auseinander zu setzen; was wir vielmehr schildern
5050 wollen, das sind die ZvvuvvsammenhÀnge, sowiet sie das gezeichnete Bild
5051 vollenden mĂŒssen. Zvvuvvr Verteidigung des Wechsels wollen wir aber
5052 doch die HauteinwÀnde betrachten. Seine Sicherheit und seine Eig-
5053 nung zur Geldschöpfung, d.h., ob er wirklich absatzfÀhige Konsum-
5054 gĂŒter reprĂ€sentiert, das können wir ruhig xxx dem viel bekritelten
5055 Profitstreben der Privatwirtschaft ĂŒberlassen. Sie hat selbst
5056 das denkbar grösste Interesse daran, Gnade vor den Augen ihrer
5057 Mitmenschen zu finden. Die grösste Sicherheit liegt nicht etwa
5058 in den geforderten prima Unterschriften, sondern in der wirt-
5059 schaftlichen Uvvnvvmöglichkeit, dass auch nur eine nennenswerte Anzahl
5060 von Wechseln notleidend wĂŒrde. Die Gefahr auch, dass mehrere Wech-
5061 sel fĂŒr ein und dieselbe Ware im Umlaufe sind, ist nicht so hoch
5062 zu bewerten, denn der erste Wechselschuldner, der darauf GlÀubiger
5063 wird, kann den diskontierten Wechselbetrag nucht als Einkommen
5064 geltend werden lassen, d.h. konsumieren; muss er doch sein Accept
5065 wieder einlösen. Im ĂŒbrigen gelangt immer nur ein Prozentsatz
5066 von Wechseln bis zum obersten Organ der Reichsbank, die ĂŒbrigen
5067 können aus dem Uvvmvvlaufe der gerade freien Gelder gespeist werden.
5068    Doch zurĂŒck zu unserer Betrachtung: Die Einkommensgrösse,
5069 die wir mit dem gesamten erzeugten GĂŒtervorrat gegenĂŒber stellen,
5070 eben in dem Sinne, dass beide nur neben einander zur Entstehung
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5081 kommen können, kann uns nur eine gedanklich mögliche Grösse
5082 sein. Wenn wir das Geldeinkommen mit Nominaleinkommen gleich
5083 setzen und es in Paralelle stellen zum gesamten Realeinkommen,
5084 dann mĂŒssten wir fordern, dass jegliche Einkommen in neu geschöpf-
5085 ter Geldform zur Verteilung gelangen. In Wahrheit wird aber Pro-
5086 duktion in Natura verteilt, es wird mit noch umlaufendem Gelde
5087 bezahlt, es werden Gegenforderungen au--s--[ergÀnzt handschriftl.]fgerechnet, Wechsel dienen
5088 als Zahlungsmittel, Giroguthaben ersetzen neues Geld und so kommt
5089 es, dass wir in diesem ganzen Konglomerat die Einkommensgrösse zu
5090 suchen haben. Was das Geld anlangt, so ist in der Grösse der
5091 Produktion wohl eine obere Gvvrvvenze geschaffen. nach unten aber ist
5092 der Verkehr souverÀn. Denken wir nun daran, dass das gleiche Geld
5093 teilweise als blosses Rechengeld z.B. an den Quartalsterminen
5094 aufzutreten pflegt, des weiteren auch mit tÀtig ist, den Kapital-
5095 markt zu speisen. In diesen FĂ€llen steht das Geld fern seiner
5096 eigentlichen primÀren Funktion. Das Geld ist auf der einen Seite
5097 Bescheinigung fĂŒr unsere Leistung, die sich in realem Gute hat
5098 niederschlagen mĂŒssen, das uf dem Markte erscheinen wird, auf der
5099 anderen Seite ist es eine Anweisung auf wieder ein reales Gut ;
5100 verbunden also, vermittelt uns das Geld den Austausch zwischen
5101 den realen GĂŒtern. Das Nominaleinkommen schiebt sich nur dazwischen
5102 als eine Folgeerscheinung der heutigen Produktionsweise. Diesen
5103 Dienst vermag das Geld, das haben wir bereits im ersten Abschnitt
5104 gesehen, zu leisten, weil es im ZvvuvvsammenfĂŒgen und Teilen von Wert-
5105 einheiten auch die GĂŒter vergleichbar und teilbar werden lĂ€sst.
5106 Die Werteinheit schafft Preise und lĂ€sst durch sie den GĂŒter-
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5117 austausch möglich werden. Das erste und letzte Glied des modernen
5118 wirtschaftlichen Kreislaufes betrachtet. - die Distribution
5119 scheiden wir aus , - bietet uns wieder das gleiche ursprĂŒngliche
5120 Bild.
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5122      Die Wirtschaft erschöpft sich im Austausch von realen
5123 GĂŒtern, und die Werteinheit ist das Instrument, auch dort, wo der
5124 Tausch dem Bereiche des ZufÀlligen entwÀchst und sich zu einer
5125 gesellschaftlichswirtschaftlichen Erscheinung erhebt und verdichtet,
5126 auch dort den Gesetzen des Realtausches die freie Bahn zu bereiten.
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5140 alter der geschlossenen Hauswirtschaft, wo deren MItglieder je nach
5141 Eignung durch Geschlecht und Geschicklichkeit, in freier Arbeit den
5142  Unterhalt der Familie beschafften. Von einem Werten in solcher Wirt-
5143 schaft kann man eigentlich nur in dem Sinn sprechen, als die Arbeit
5144 eben nur auf solche Dinge angewandt wurde, denen man den GĂŒterwert
5145 zuerkannte, und d.h. wieder Dinge, die im VerhÀltnis zu der Dringlich-
5146 keit des BedĂŒrfnisses den gleichen Begfriedigungs- und SĂ€ttigungsgrad
5147 erhoffen liessen.
5148      Die wirtschaftliche Entwicklung, die wir als Tatsache
5149 annehmen wollen, schreitet fort. Durch irgendwelche UmstÀnde, wie die
5150 Völkerwanderungen, traten die Menschen nicht nur in Beziehungen zu
5151 anderen Wirtschaften ihres Stammes und ihrer Art, sondern auch zu
5152 fremden Völkern mit anderen Sitten, GebrÀuchen und Lebensgewohnheiten;
5153 lernen damit fremde BedĂŒrfnisse kennen und schĂ€tzen. Die ersten Tausch-
5154 handlungen werden hier zustande gekommen sein, ohne dass aber eine
5155 Werteinheit dabei nötig war, - ein Gut tauschte das andere aus.
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5157      Schon in den AnfĂ€ngen des wirtschaftlichen Verkehrs
5158 spielt die persönliche Qualifikation eine Rolle, insofern als sie
5159 zur Bildung von Berufen drÀngt, ohne aber, wie wir sehen werden, den
5160 reinen Naturaltausch noch zu stören. Wenn der Töpfer und der Korb-
5161 flechter ihre Produkte auszutauschen trachten, so werden sie etwa die
5162 Ueberlegung anstellen: Der Korbflechter, der die irdene Schale benö-
5163 tigt, wird abschÀtzen, dass er zwei Tage zu deren Herstellung aufwenden
5164 muss, wÀhrend der Töpfer sie vielleicht in einem Tage schon herstellt.
5165 Dem Töpfer, dem der Korb begehrenswert erscheint, wird umgekehrt zwei
5166 Tage Arbeit zu dessen Beschaffung benötigen; der Korbflechter hinwie-
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5179 derum hierzu nur einen Tag. In der Hingabe ihres Erzeugnisses tauschen
5180 die beiden die Arbeit eines Tages- (Ton und Weiden sind mit gleichem
5181 Beschaffungswiederstand zu erreichen, die Geschicklichkeit der Tauschen-
5182 den in ihrem Berufe, ihre persönliche Quali--z--fikation ist gleich) - sie
5183 tauschen absolute Äquivalente. In dem Maasse aber, in dem die Hauswirt-
5184 schaften an der Geschlossenheit, die eben ihr Wesen ausmachte, verlieren
5185 und die FĂ€den mit anderen solchen anknĂŒpfen, weil sie aus solchem Tun
5186 grössere und jedenfalls reichlichere BedĂŒrfnisbefriedigung erhoffen,
5187 in gleichen Maass arbeiten sie auf eine, wenn auch noch primitive Ar-
5188 beitsteilung hin und helfen eine neue Wirtschaftsverfassung vorberei-
5189 ten.
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5191      Die HĂ€ufung der Tauschoperationen vermehrt zugleich die
5192 Schwierigkeit ihrer DurchfĂŒhrung, denn nicht immer wird der Tauschende
5193 den finden, der gerade sein Erzeugnis benötigt und das gewĂŒnschte feil-
5194 bietet. Die GĂŒter sind naturnotwendig auch nicht von gleicher Teilbar-
5195 keit und Dauerhaftigkeit. Wie, wenn ich hundert kleine Dinge oder leicht
5196 verderbliche Genussmittel benötige und nur ein Rind dafĂŒr zu tauschen
5197 in der Lage bin. S o l a n g e wird der Tausch eine ZufÀlligkeit blei-
5198 ben, so lange keine Möglichkeit besteht, diese WiderstÀnde zu umgehen.
5199 Nicht Menschengeist hat erfunden, sondern die natĂŒrliche, organische
5200 Entwicklung drÀngte darnach und liess aus dem Verkehr selbst heraus
5201 ein allgemein beliebtes, gern in Tausch genommenes Gut erwachsen, das
5202 dank seiner Eigenschaften - widerstandsfÀhig, relativ kostbar, teilbar
5203 haltbar und leicht transportierbar - imstande war, jene die Entwicklung
5204 fesselnde Schwierigkeit zu ĂŒberbrĂŒcken und damit den Tausch als allge-
5205 mein geĂŒbte wirtschaftliche Handlung zu legalisieren. Die Geschichtss-
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5218 schreibung erzÀhlt uns von Vieh, Muscheln, Fellen und vor allem und
5219 damit betrachten wir bereits wieder eine neue Form der Entwicklung -
5220 von Edelmetallen.
5221      Alle Momente, die wir zu solcher bevorzugten Stellung
5222 fĂŒr nötig erachten, die Edelmetalle vereinten sie in sich bis dass
5223 sie in einer gewissen, irgendwie durch Stamm oder Wahl zusammenhÀngen-
5224 den Gemeinschaft als Universaltauschgut den gesamten Verkehr beherrsch
5225 ten. Jetzt musste jedes Ding beim Tausch das Medium des Edelmetalles
5226 passieren und erhielt seinen Wertausdruck in der Reduktion auf eine
5227 Teilgewichtsmenge des allgemeinen Tauschgutes. Und zwar können wir
5228 sagen, je grösser und weit verzwiegter diese Gemeinschaft der mit
5229 gleichen Maassen Wertenden ist, je grösser und verzweigter ihr Bedarf,
5230 je entwickelter ihr öffentliches Leben ist, desto sicherer, zielbewuss-
5231 ter und natĂŒrlicher, desto genauer ausbalanciert werden in der Vielheit
5232 der Beziehungen die GĂŒterwertungen im Verkehr sich herauskristallisie-
5233 ren. Das Edelmetall wird mÀhlich, ohne dass wir genau das Datum der
5234 Geburtsstunde werden nennen können, vom Tauschgut zum Tauschmittel
5235 sich wandeln, womit dann auch gleichzeitig begrifflich der Werteinheit
5236 ihr Standort und ihr Wirkungskreis angewiesen wird. Wir haben dabei
5237 wohl den Einwand zu erwarten, dass dann, wenn durchaus gleichwertige,
5238 reale GĂŒter, wie auch hier noch, zum Tausch gelangen, der Charakter des
5239 Tauschgutes noch absolute GĂŒltigkeit besitzt. Anerkannt sei das einst-
5240 weilen aber nur fĂŒr einen dritten, der ohne selbst mit seinen SchĂ€tzun-
5241 gen den gegebenen Zustand gĂŒltig werden liess, neu in den fraglichen
5242 Wirtschaftskörper gestellt werde. Nur der wird die bekannten ErwÀgungen
5243 anstellen, wieviel ihm eine Sache wert, wieviel ihm die Beschaffungsar-
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5256 beit wert oder nicht erscheint. FĂŒr das Glied der Wirtschaftsgemein-
5257 schaft selbst werden die relativen Wertbeziehungen in gewissen Grenzen
5258 eine konstante, historisch zu begreifende Grösse darstellen. So weit
5259 eine Beeinflussung seinerseits möglich war, hat er seine Stimme bereits
5260 in die Wagschale geworfen. FĂŒr ihn wird eine Gleichung, wie ein Korb
5261 ist gleich 10 g Gold, so genau sich auch in den objektiven Massen ĂŒber-
5262 einstimmen mag, in seinem wirtschaftlichen Denken noch auch keine ab-
5263 schließende Betrachtung, nicht der endgĂŒltige Zustand sein. Seine gedank-
5264 liche Rechnung wird weiter greifen und etwa die Formel zeigen:
5265 Ein Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale. Gold ist
5266 zur Durchgangsstation, ist nur Mittel um zu seiner Wortgleichung:
5267 Ein Korb ist gleich einer Tonschale, zu gelangen. Wenn alle so zustande
5268 gekommenen Gleichungen objektiv wahr, deren Faktoren wirklich gleich-
5269 wertig sind, gemessen an dem zur Beschaffung notwendigen Arbeitsauf-
5270 wand, denn nur dieser allein kann in der noch primitiven Wirtschafts-
5271 ordnung massgebend sein, dann scheint auch die Berechtigung vorzuliegen,
5272 das wesentliche Moment nicht in der Funktion als Tauschgut sondern als
5273 Tauschmittel zu suchen. Keineswegs verkennen wir dabei die grundlegende
5274 Bedeutung des Tauschgutes, soweit alle spÀter definierten Werteinheiten
5275 historisch auf jenem fussen, und nicht einmal der konsequenteste Formali
5276 mus wird sich dazu verstehen; wir anerkennen aber auch die Notwendigkeit
5277 in der FĂŒlle der relativen WertzusammenhĂ€nge und ihren Schwankungen
5278 einen ruhenden Pol zu suchen oder zu konstruieren, von dem wir ausgehen,
5279 um wieder zu ihm zurĂŒckkehren zu mĂŒssen, der Anfang und Ende jeder
5280 wirtschaftlichen Handlung bedeutet. Dass wir aber gerade zu letzterem
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5293 Behufe das reale Tauschgut benötigen, ist nicht einzusehen, solange
5294 es kein G u t geben kann - und nie wird die Natur uns ein solches
5295 bescheren - , das ĂŒber Zeit und Raum hinaus die absolute Wertkon-
5296 stanz in sich birgt.
5297      Wenn wir nach dem absoluten Werte forschen, sind wir
5298 nicht erkenntnisreicher geworden, wenn wir wissen, dass ein Korb
5299 nicht nur gleich einer Tonschale sondern auch gleich 10 g Gold ist.
5300 Verbreitert hat sich lediglich die Basis, die Zahl der Relationen
5301 und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Gleichung wahr ist. Ver-
5302 gessen wir doch nicht die ursprĂŒngliche Bedeutung der Werteinheit,
5303 uns beim Tausch Diener zu sein, ihn zu erleichtern. Die Tauschopera-
5304 tionen zwischen Einzelkontrahenten bedĂŒrfen zu DurchfĂŒhrung keines
5305 dritten, realen Gutes, ja, es wÀre geradzu unsinnig, ein solches einzu-
5306 schalten. Die Forderung nach dem "artgleichen Messwerkzeug" findet
5307 hier sogar zur vollsten Befriedigung seine Lösung. Nachdem wir die
5308 subjektiven SchÀtzungen, die die Arbeit erst in jene Richtung in ge-
5309 wisser StÀrke gelenkt hat, als Daten hinnehmen können, sehen wir es
5310 in geradezu kristallener Klarheit und SchÀrfe, dass der Arbeitsauf-
5311 wand, dessen wirtschaftlicher Wert, der Beschaffungswidersand es ist,
5312 der das natĂŒrlichste, gerechteste Mass uns liefert und zudem noch
5313 unabhÀngig ist von allen absoluten und damit relativen Schwankungen
5314 der einzelnen GĂŒter selbst und untereinander. Ja mögen dies in den
5315 unwahrscheinlichsten Ausmassen revolutionieren, den Ruhepunkt wer-
5316 den sie erst dann wieder erreichen, wenn sie nach dem natĂŒrlichen
5317 Gesetz der gleichen Arbeitswertmengen, hier ohne jede Störung ĂŒber-
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5330 haupt, Arbeitsmengen als Arbeitszeiten sich ausgependelt haben.
5331      Welche Arbeit, welches Mass, welches Gut könnte dabei
5332 von Schwankungen verschont und als absolut unberĂŒhrt fest gelten?
5333 Keines, auch das Gold nicht, mĂŒssen wir darauf antworten. Auch das Gold
5334 kann auf keinem anderen Wege seinen Tauschwert abgeleitet v
5335 erhalten.
5336      Wenn also eine Reduktion auf Gold als dem sogen. Wertmaass
5337 nicht auch gleichzeitig die GewĂ€hr dafĂŒr bietet, dass auf lanfe Sicht
5338 hinaus keine Aenderung der Produktionsweise eintreten wird und in-
5339 folge grösserer oder geringerer WertschÀtzungen einzutreten braucht,
5340 so ist es unlogisch, auf diesem Punkte schon genĂŒge zu finden. Nie
5341 und nimmer ist das Gold und ist kein Gut von Natur aus ein, ĂŒber den
5342 Augenblick hinausreichendes absolutes Wertmaass und wenn es darum
5343 das Wesen der Werteinheit ausmachen mĂŒsste auf ein solches Gut
5344 von historisch gĂŒltiger Konstanz basiert zu sein, sie könnte dieser
5345 Funktion in der Wirtschaft nicht gerecht werden.
5346      Aber wir sahen es, wenn wir von ihrer Funktion als Tausch-
5347 mittel sprachen, dass das wesentliche Moment nur das eine sein kann
5348 die relativen Beziehungen der GĂŒterwerte auszudrĂŒcken und dies ver-
5349 mag sie unbeeinflusst von Wertschwankungen fremder GĂŒter als
5350 auch denen ihres Eigenkörpers. Gleich, ob einzelne oder alle oder
5351 ob nur das Gold als Wertmaass seinen Eigenwert Àndert, das Tausch-
5352 mittel Gold wird als Werteinheit die relativen Beziehungen auch
5353 nach völliger Umlagerung doch wieder genau anzugeben vermögen.
5354 Und nochmals sei betont, was die absoluten Wertgrössen anlangt, eine
5355 dahin gehende ErwÀgung bereits vor diesem Akte liegen muss und
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5368 begrifflich nicht damit zusammenhÀngt.
5369      Wann wir ĂŒberhaupt in der geschichtlichen Betrachtung
5370 erstmals mit dem Begriff Werteinheit operieren wollen, muss eine
5371 mehr oder minder willkĂŒrliche ErwĂ€gung sein. Nicht wollen wir von
5372 Werteinheit sprechen etwa beim ersten zufÀlligen Tausch, indem wir
5373 sagen, und wir könnten das, das eine Gut sei gewissermassen die Wert-
5374 einheit des anderen, sondern wollen Werteinheit dann erst als Tat-
5375 sache gelten lassen, wenn eine Gemeinschaft in all ihren wirtschaft-
5376 lichen Handlungen sich zwanglos eines einzigen Wertausdruckes be-
5377 dient. Voraussetzung fĂŒr die Werteinheit ist als eine historische
5378 Entwicklung in einem wirtschaftlichen Verband und die Werteinheit
5379 ist in der GĂŒltigkeit und in der Wahrheit des Ausdruckes um so
5380 allgemeiner und bestimmter, je kulturell entwickelter, je weiter
5381 verzweigt und doch wieder je fester in einander gefĂŒgt das gemein-
5382 same öffentliche und wirtschaftliche Leben sich dort abspielt.
5383 Die kon-s-tinuierliche Linie, die harmonisch-organische
5384 Entwicklung, die die geschlossenen Hauswirtschaften ĂŒberwunden, sie
5385 zu VerbĂ€nden darĂŒber hinaus und diese wiederum vielleicht zu noch
5386 grösseren Gemeinschaften zusammengeschweisst hat, sie schafft dazu
5387 notwendig auch die Ă€usseren Formen und MIttel fĂŒr das rechtliche
5388 und öffentliche Leben. Als eine der wesentlichen Normen hat die
5389 Gesellschaft, die wir von nun an zur Verdeutlichung den Staat nennen
5390 wollen, das wirtschaftliche Leben zu regeln und ordnen ĂŒbernommen;
5391 die Sitte prĂ€gt er zu RechtsĂ€tzen und als einen solchen mĂŒssen wir
5392 es ansehen, wenn er die reale Werteinheit durch Namengebung Àusser-
5393 lich zu einer staatlichen Kategorie stempelt. Der Staat lĂ€sst StĂŒcke von
5394 bestimmtem Edelmetallgewicht durch die PrÀgung zu seinem, inner-
5395 halb seiner Grenzen gĂŒltigem Gelde werden. Die staatliche AutoritĂ€t
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5408 sollte Wage und Probierstein erĂŒbrigen, das aufblĂŒhende Wirt-
5409 schaftsleben sollte von den starren Fesseln befreit werden.
5410 Die Relationen drĂŒcken sich nimmer in Gewichtsmengen aus, sondern
5411 in einem Teil oder der numerischen Vielheit der staatlich prokla-
5412 mierten, dabei noch durchaus realen Werteinheit, wobei diesen Neu-
5413 ordnung immer nur einer Umrechnung, keineswegs einer Umwertung
5414 gleichbedeutend sen kann. Was wir bisher die Relationen der
5415 GĂŒterwerte nannten, das sind jetzt die Preise, denn diese sind im
5416 Grunde nichts anderes als VerhÀltniszahlen. Die Tauschmittelfunk-
5417 tion des Geldes als der Form, oder besser der Werteinheit als des
5418 Inhalts schÀlt sich mit jeden weiteren Schritt der Betrachtung
5419 immer deutlicher heraus. Zwar sind die beiderseitigen Objekte
5420 jedes einzelnen Tausches immer noch RealitÀten, und das ist not-
5421 wendig, solange die staatliche AutoritÀt noch nict in dem spÀ-
5422 teren Maasse gefestigt und in lĂ€ngerer Webung eine GewĂ€hr fĂŒr
5423 die reibungslose Abwicklung des Verkehrs gegeben war.
5424      Greifen wir unsere frĂŒhere Gleichung wieder auf, die
5425 lautete:
5426 1 Korb zu je 10 g Gold wie 10 g Gold zu 1 Tonschale.
5427 Bei der Inbeziehungsetung des Korbes zu den 10 g Gold ist die
5428 reale Uebereinstimmung, wenngleich die 10 g Gold fĂŒr den Korb-
5429 flechter nichts Definitives bedeuten und er im Geiste gleich
5430 wider die dazugehörige Gleichung wie 10 g Gold zu 1 Ton-
5431 schale anstellt, doch ohne weiteres erkenntlich gegeben. Bei der
5432 Reduktion auf den Preis aber, 1 Korb ist gleich 27,90 M ( Fiktion:
5433 Vom reaalen Goldtausch wurde direkt zum Marktwert ĂŒbergegangen
5434 gleich Vergleichung der Vorkriegszeit 1 kg Gold ist gleich
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5447 2.790.- M) fehlt uns zum vollen VerstÀndnis des equivalenten
5448 Tausches wieder eine weitere Gleichung:
5449      2.790,- M zu 1000 g wie 27,90 M zu 10 g,
5450 mit anderen Worten - wir mĂŒssen den MĂŒnzfuss kennen. Noch umstĂ€nd-
5451 licher und verzweigter werden die Vergleiche, wenn der Korbflech-
5452 ter nun gar noch weitere ErwÀgungen anstellen muss, um in den Be-
5453 sitz der Tonschale zu gelangen. Das Geld wÀre die törichteste Ein-
5454 richtung und wir könnten nicht glauben, dass es solches Geld gÀbe,
5455 dass der Verkehr zu seiner Erleichterung und Beschleunigung sich
5456 eines solchen I vvnvv strumentes bediente oder es eigentlich erst so
5457 recht schuf, das ihn wie eine Zwangsjacke hemmen mĂŒsste, wenn, ja
5458 wenn eben die Funktion des Tausch g u t e s das wesentliche Merk-
5459 mal des Geldes bedeutete.
5460      Das Vorhandensein des realen Tauschgutes kann uns somit
5461 nicht hinden, so sehr es auch das Bild verschleiern kann, den wahren
5462 Charackter des Geldes im Tauschmittel zu erblicken, ja sogar dann
5463 erst den Begriff Geld ĂŒberhaupt anzuwenden, wenn die Werteinheit,
5464 auf die es lautet, ihrem Inhalt und Wesen nach vom Objekt zum MIt-
5465 tel sich gewandelt hat. Wenn die Werteinehit, das Gut Gold, gleich
5466 wie es in jener definiert ist, allein den Gegenpol zu allen anderen
5467 GĂŒter bildet, so ist es naturnotwendig, dass es, ausgenommen den
5468 Fall wirklich einmal zur letzte Befriedigung zu dienen, die histo.
5469 rische Verankerung und damit auch seine SelbststÀndigkeit im mensch-
5470 lichen Denken verliert und uns als Grösse nurmehr in der Vielfalt
5471 der Relationen und Preise etwas zu sagen hat. Die Gewonheit des
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5484 tÀglichen Lebens spricht auch nicht mehr von Tausch, sondern von
5485 Kauf, ja selbst der dem Sinn nach richtige Ausdruck Tauschmittel
5486 bildet sich in K^^o^^nsequenz um in Zahlungsmittel. Ist das nicht
5487 auch, wenn auch nur rein Àusserlich eine BestÀtigung des von uns
5488 herausgebildeten Gedankenganges? Das konkrete Geld spielt eine
5489 ganz untergeordnete Rolle, seinen Geist erhÀlt es durch die Wert-
5490 einheit eingehaucht, auf die es lautet, und die Wirklichkeit die
5491 Grundlage des ganzen Wirtschaftsverkehrs bildet.
5492      Wir streiten hier nicht darĂŒber, ob das Geld stoffwert-
5493 voll oder wertlos zirkulieren muss und kann, das ist eine sekundÀre
5494 Frage. Uns ist nur wichtig, ob die Werteinheit real bestimmt und
5495 im Stoffe verankert oder ob sie auch eine abstrakte rein rechneri-
5496 sche Grösse sein kann.Wenn wir sehen und sagten, dass die WErtein-
5497 heit ihrem Wesen nach vom Objekt zum Mittel geworden ist, so ist
5498 ein Teil der Antwort schon voraus genommen, und es bleibt uns nur
5499 noch zu fragen ĂŒbrig, dass, wenn schon das Mittel die Seele der
5500 Werteinheit ausmachen soll, ob es dann losgelöst von jeder Bindung
5501 an eine RealitÀt, ob es dennoch in einer solchen sich verkörpern
5502 oder ob es nur eine solche symbolisieren mĂŒsse.Hier bleibt uns
5503 noch genĂŒgend zu lösen ĂŒbrig.
5504        Wiederlegt hoffen wir nur das eine zu haben, dass von dem
5505 Augenblicke an, wo wir von Werteinheit sprechen - in der wirt-
5506 schaftlichen Gemeinschaft, die sich allgemein und immer gleichem
5507 historisch begrĂŒndeten Wertausdruckes bedinet - nicht jeder wirt-
5508 schaftliche Akt, jeder Tausch, Kauf oder Verkauf wie wir es gerade
5509 nennen wollen, immer von neuem die ErwÀgung des AbschÀtzens
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5522 am Golde notwendig macht. Bewiesen hoffen wir zu haben, dass es in
5523 genanntem Stadium, auch wenn die Werteeinheit noch in stoffwertvol-
5524 lem Material verkörpert ist, es doch nicht mehr ihre Aufgabe sein
5525 kann, absolutes Maass fĂŒr alle ĂŒbrigen Dinge abzugeben, sondern
5526 im Ausdruck der Ein-oder Vielheit die GĂŒter der Aussenwelt kom-
5527 mensurabel zu machen.Ob dann, wenn die Werteinheit ihrem Wesen nach
5528 und funktionell bereits "die reine ObjektivitÀt" besitzt, eine Zu-
5529 rĂŒckreduktion auf den historischen Urgrund als Stoff nicht doch
5530 notwendig oder wenigstens wĂŒnschenswert erscheint und unter wel-
5531 chen besonderen U^^m^^stÀnden das der Fall wÀre, kann erst die weite-
5532 re Untersuchung aufklĂ€ren. Die daran sich anknĂŒpfenden Erörterungen
5533   wollen wir darum auch hier abbrechen, um die weiteren Daten der
5534 Entwicklung zu skizzieren.
5535     Soweit wir bisher analysieren konnten, erkannten wir,
5536 dass die Werteinheit zwar eine Wandlung bezĂŒglich ihres Inhaltes
5537 und ihres Wesens erfahren hatte, wÀhrend der Equivalenztausch Àus-
5538 serlich immer noch aufrecht erhalten blieb. Je mehr nun aber die
5539 Produktion der Grösse und Reichhaltigkeit nach sich steigerte,
5540 desto schwieriger musste es sein, diese gleichen Mengen von Edel-
5541 metallen fĂŒr den Handel zu beschaffen und so konnte es nicht aus-
5542 bleiben, dass man zwar auf der einen seite den Segen der eröhten
5543 ProduktivitĂ€t verspĂŒrte, auf der anderen aber auch die AnhĂ€ufung
5544 von Gold und Silber, diesen toten Schatz, als eine zwcklose Mate-
5545 rial-und Kraftverschwendung erkannte. Wir befinden uns hier an der
5546 Bruchstelle, wo wir zu einer neuen Phase unserer Wirtschaft kommen,
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5559 die mit dem Worte K r e d i t gekennzeichnet ist.Mit Hilfe des
5560 Kredits wurde Gold als ausschliessliches Zahlungs-oder Tausch-
5561 mittel ĂŒberwunden; wir tauschen nicht mehr Ware mit barem Gelde,
5562 sondern Ware auf Kredit gegen eine Forderung. So wirkt die Seele
5563 des Geldes als Werteinheit begrifflich weiter auch dort, wo sie
5564 sich ĂŒner den Stoff erhebt.
5565      Ueberlegen wir aber,dass nur derjenige Kredit geben kann,
5566 der nicht sofort auf das Equivalent seiner Arbeit angewiesen ist;
5567 dass also wirtschaftliche LeistungsfĂ€higkeit Voraussetzung fĂŒr
5568 ein durch KreditgewÀhrung entstandenes Forderungsrecht bildet.
5569 Persönlich, sachlich, örtlich und zeitlich gebunden ist es nicht
5570 dazu geeignet im Bedarfsfalle mobil gemacht werden zu können und
5571 so lange das nicht jeder Zeit möglich war, solange das eine ZufÀl-
5572 ligkeit und Ausnahmeerscheinung darstellte, solange konnte auch
5573 die KreditgewÀhrung, die das Charakteristikum erst dann darstellt,
5574 wenn sie allgemein geĂŒbt ist, nicht die Erlösung aus den Fesseln
5575 des Stoffgeldes uns bescheren. Eine Kompensation der verschiedens-
5576 ten Forderungsrechte wÀre zwar begrifflich theoretisch möglich,
5577 denn die Summe aller Soll- und Ahbenposten mĂŒssen von der Perspek-
5578 tive der Volkswirtschaft gesehen sich genau aufheben; hier aber
5579 handelt es sich darum, einen fĂŒr das tĂ€gliche Leben gangbaren, prak-
5580 tischen Ausweg zu finden. Wer wird dieser Schwierigkeiten leichter
5581 Herr werden, als die autonome Wirtschaft selbst, die sich nicht
5582 durch ihre Eigenbehelfe in starre Banden legen lÀsst, die vielmehr
5583 aus sich selbst heraus die technischen Mittel gebÀren wird, die
5584 si zu ihrer glatten Abwicklung wird nötig haben. Und diesen TrÀger
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5597 finden wir im Wechsel, der damit die ganze Wirtschaft auf ein
5598 sicheres F^^u^^ndament stellt. Von seinen sonstigen Rechtstiteln ab-
5599 gesehen bedeutet er in seiner Urform nichts anderes wie eine
5600 Quittung ĂŒber wirtschaftlich gegebenen Kredit. Der Wechsel ist fĂŒr
5601 den Kreditgebenden Legitimationspapier fĂŒr eine wirtschaftliche
5602 Leistung, fĂŒr die Hingabe eines Gutes; er ist gewissermassen das
5603 Protokoll darĂŒber, dass ein Tausch beabsichtigt sei, dass aber erst
5604 der eine der beiden Kontrahenten zu leisten in der Lage war, wÀh-
5605 rend der andere urkundlich bestÀtigt oder verspricht, den schul-
5606 digen Gegenwert nach einer bestimmten Frist einzulösen. Die dem
5607 Sinna nach unverÀndert fortbestehende Tauschwirtschaft erfÀhrt nur
5608 durch die, zwischen die Tauschhandlungen getretene, aber durch
5609 den Kredit ĂŒberbrĂŒckte Zeitspanne eine Komplizeirung, die uns bei
5610 nachlĂ€ssiger Betrachtung verfĂŒhren könnte, den Tausch, dessen letzte
5611 Handlung erst immer den definitiven Ruhepunkt bedeuten kann, zu
5612 negieren. Die ganze Entwicklung erkennen wir als eine zwangslÀufi-
5613 ge, die gewaltsam zur letzten Spitze treiben muss, wenn wir die
5614 tatsÀchliche moderne Wirtschaft unserer Betrachtung zu grunde
5615 legen. Wo neben dem stossweisen Produktionsprozess tausend kon--s--ti-
5616 nuierlich fortlaufende Konsumakte einher gehen, da mĂŒssen die
5617 Tauschoperationen dieser Gruppen ihr besonderes GeprÀge erhalten
5618 und werden besondere technische Mittel beanspruchen. Und werden
5619 wir uns klar, dass in der heutigen Wirtschaft wir fast alle sowohl
5620 auf der einen wie auch auf der anderen Seite zu stehen kommen,
5621 dann erkennen wir das ganze Problem nicht mehr als ein privates,
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5634 sondern als ein im höchsten Masse gesellschaftlcihes an, das in
5635 gesellschaftlichen, gesetzlichen Normen den sichtbaren Ausdruck
5636 finden muss. Und die Krönung der ganzen Entwicklung erleben wir
5637 in der Geldschöpfung auf Grund des acceptierten Warenwechsels.
5638 Die TĂ€tigkeit der Instanz, die der Wirtschaft den^^ie^^ Wechsel mit
5639 ihren zufĂ€lligen Summen ausgedrĂŒckt in werteinheiten in staat-
5640 lich begĂŒltigte StĂŒcke auf runde Summen lautend, und dazu frei
5641 ĂŒbertragbar, das ist in Geld umwechselt oder genauer gesaggt, vor-
5642 schiesst, ist, mag sie auch von einem, dem Namen nach privaten In-
5643 stitut wie der Reichsbank geleitet sein, eine durchaus volkswirt-
5644 schaftliche, denn diese Stelle ist der organisierte Ausdruck der
5645 Gemeinschaft, sie handelt im Namen und zum Nutzen der Gesamtheit.
5646      Den Dienst, den solches Geld fĂŒr jene Gemeinschaft leistet,
5647 können wir uns vergegenwÀrtigen, wenn wir uns den gesamten Zahlungs-
5648 verkehr - oder wir können ihn auch noch durch alle Àussenren
5649 Formen als Tauschgrundlage erkennen, wenn wir d--en--iesen auf ein allgemein-
5650 nes Abrechnungs_ und Verrechnungsverfahren gestellt denken, wie dies
5651 ohne Geld in der arbeitsteiligen Verkehrswirtschaft dann notwendig
5652 der Fall sein mĂŒsste. Es wĂ€re ein auf die höchste Spitze getriebe-
5653 ner, bargeldloser Verkehr, wie wir ihn uns vielleicht noch technisch,
5654 kaum aber praktisch könnten vorstellen. Aller Zahlungsverkehr des
5655 Landes wird durch den Giroverkehr ihrer Zentralbank vollzogen.
5656 Bendisen hat in seinem "Geld und Kapital" diesen Zustand einmal
5657 angedeutet, bei dem dann die Banknoten nicht Verpflichtung zur Zahlung, sondern Verpflichtung der Zentrale zur Gutschrift wÀren.
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5670 Zwischen einer solchen aus Leistung geborenen G u t s c h r i f t s-
5671 Banknote und unserer Z a h l u n g s m i t t e l-Banknote ist
5672 inhaltlich und in wirtschaftlicher Wirkung kein Unterschied.
5673 Was obiger Variante im tÀtigen und tÀglichen Leben entgegensteht,
5674 das ist bildlich und drastisch ausgedrĂŒckt der "10 Pfennig-Automat"
5675 der rosten muss, wenn wir es nurmehr mit Be-und Entlastung zu tun
5676 haben. Wenn wir eingangs sagtenm die Wirtschaft schiesst vor, um
5677 die Tauschhandlungen zu beendigen, so ist damit auch eigentlich schon
5678 gesagt, dass das Geld als das sichtbare Verrrechnungsmittel darnach
5679 begrifflich ausser Kurs gesetzt sein muss, aber das geschieht in
5680 der Form der Einlösung beim Wechselschuldner als dem sÀumigen
5681 Tauschkontrahenten. Er nur allein kann in Wahrheit den Tauschakt
5682 beenden. Wenn in der Erwartung jener letzten Leistung die Wirt-
5683 schaft jene Tauschwerteinheiten sich eigentlich kĂŒnstlich selbst
5684 vorstreckt, so konnte sie das eben nur tun, weil das GĂŒterreservoir
5685 der Wirtschaft infolge gleichen Z^^u^^und Abstroms nie geleert ist.
5686 Das kann hier einstweilen nur angedeutet werden.
5687      Wir wollen die Möglichkeit einer weiteren Fortentwick-
5688 lung oder vielleicht wÀre es nur eine Umbildung der Anpassung,
5689 nicht ohne weiteres verneinen; wir sind nur fĂŒr den Augenblick
5690 der gegenwÀrtigen Verfassung auf der Spitze angelangt. Die Entwickl-
5691 lung von der B^^u^^chforderung ĂŒber den Wechsel bis zur Banknote
5692 zeigt deutlcih in jedem Stadium den Fortschritt und zugleich Stand
5693 und Egenart der Wirtschaft. Die Banknote ist enthoben ĂŒber per-
5694 sönliche, sachliche, örtliche und zeitliche Bindung, wie sie der For-
5695 derung und wenn schwÀcher, so doch auch dem Wechsel anhaftet.
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5708 Aus ihnen hervorgegangen und gleichen Wesens mit ihnen, dadurch
5709 wurzelnd in der produktiven Leistung der Gemeinschaft die mittel
5710 allgemein gĂŒltigen Wertbegriffen rechnet, so ist die Banknote, sol-
5711 che Werteinheiten reprÀsentierend das moderne Geld geworden, das
5712 wie ursprĂŒnglich das reale Tauschgut - das Geld im Gewichte oder
5713 auch bereits im Ausdrucke der Werteinheit - in unserer Wirtschaft
5714 als Tauschmittelfunktion den Verkehr ermöglicht. Jetzt, wo zu den
5715 GĂŒtern in besonderem Maasse noch Diense und Nutzungne als selbs-
5716 stĂ€ndige wirtschaftliche Faktoren treten, mĂŒssen auch diese in
5717 den Kreis der Relationen mit hineingezogen werden und damit taucht
5718 die eingangs gestellte Frage erneut auf, welches Maass denn geeig-
5719 net wÀre, die durchaus differenzierten Dinge ihrem absoluten Werte
5720 nach zu bestimmen. Zwar haben wir dem Wert der Waren auch vorher
5721 schon nach der Menge der angewendeten Arbeit bestimmt; dieses
5722 allein war wertbildend ohne RĂŒcksicht auf die Art des der Arbeit
5723 zu gruned liegenden Naturstoffes der an sich wirtschaftlich
5724 wertlos ist. Die Entlohnung der Arbeit bedeutete ehedem die gegen
5725 das gestellte Gut getauschte Ware, worinnen gleiche Arbeitsmengen
5726 in beiden FÀllen verkörpert waren. Heute hat nicht jeder Arbeiter
5727 mehr das Produkt seiner Arbeitsleistung in HĂ€nden und darum
5728 mĂŒssen die Beziehungen nicht nur auf die GĂŒterwerte sondern
5729 getrennt von ihnen auch auf deren Einzelfaktoren, die Dienste
5730 erweitert werden. Das Geld und in besonderem Maasse die Kategorie
5731 des stoffwertlosen Papiergeldes ist nur befÀhigt Relationen
5732 aufzudecken, obgleich dieses " n u r " genĂŒgt, den Mechanismus
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5745 des Wirtschaftslebens in Bewegung zu halten1/2 Wie jedes Teilgut frĂŒh-
5746 her --e--in einem entsprechenden Teilgewicht dargestellt, so kann
5747 auch bei modernen Bankgelde jeder Faktor des in Arbeitsteilung
5748 entstandenen Produktes in einer entsprechenden Anzahl von Wert-
5749 einheiten symbolisch vergegenstÀndlicht und damit die Distri-
5750 bution ermöglicht werden. Der Begriff der Werteinheit ist heute
5751 so in unser Denken und FĂŒhlen eingehĂ€mmert, dass wir uns im tĂ€g-
5752 lichen Leben nicht die Frage nach deren absoluten Werte stellen
5753 mĂŒssen. Wohl aber muss die Wissenschaft versuchen, das Dunkel
5754 zu durchdringen; insbesondere wird es sich darum handeln, das in
5755 so langer Entwicklung geborene Bankgeld - unser heutiges Geld
5756 schlechthin - um dazu alles, was begrifflich damit verwoben ist
5757 wie Bardeckung, Geldeinlösungspflicht, PrÀgefreiheit und mehr
5758 nÀher zu analysieren. Die Betrachtung des Kreislaufes der Wirt-
5759 schaft, der Einkommensbildung und GĂŒterverteilung, die den Rahmen
5760 des folgenden Teils abgeben soll, wird geeignet sein, die Zusam-
5761 menhÀnge unserer Wirtschaft aufzudecken und manche der gestell-
5762 ten Fragen der endlichen Beantwortung ertgegen reifen lassen.
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