| 379 |
- 77 - |
| 380 |
|
| 381 |
ebenfalls die gleich fundierten Einzelbestandteile als Teile des |
| 382 |
Gesamtpreises in ihrer Höhe stipuliert und haben ihren Ausdruck |
| 383 |
in gleichen Wert -, in Arbeitswerteinheiten gefunden. Nicht im |
| 384 |
einzelnen wollen wir hier wieden [sic] den Mechanismus dieses Gesche- |
| 385 |
hens in der Geldschöpfung mittels des Warenwechsels aufzählen. |
| 386 |
Zeigen wollten wir hier nur wiederum die enge, ja sogar die kon- |
| 387 |
gruent sich deckende Verknüpfung von bereits mit der Erzeugung |
| 388 |
festgelegter Preisbildung mit dem Einzel- und Gesamteinkommen auf |
| 389 |
Grund von Arbeitsleistung. Diese alle zusammengenommen ergeben |
| 390 |
sowohl die Gesamtsummer der Warenpreise als auch die Gesamtsumme |
| 391 |
der kauffähigen und kaufberechtigten Einkommen. Hierin decken wir |
| 392 |
uns mit Schumpeters Einkommensgleichheit, die nichts anderes ist als |
| 393 |
die, auf einer historisch gegebenen, praktisch und täglich unend- |
| 394 |
lich mal gegebenen Arbeitswertmenge fin ssende [fussende?] Werteinheit. Selbst |
| 395 |
wenn Hahn's Auffassung richtig ist, dass die Kreditgewährung von |
| 396 |
aller Spartätigkeit unbeeinflusst der Produktion vorausgeht, so |
| 397 |
wird doch dadurch nichts an dem Wesen der Einkommen verändert, Be- |
| 398 |
standteil des Preises von Gütern zu sein, deren wir im gleichen |
| 399 |
Werte, von gleich grosser Arbeitsverkörperung später auf dem Markt |
| 400 |
wieder habhaft werden können, denn Hahn hat hier Kredit im Auge |
| 401 |
in Form des Darlehenskredits, er bewegt sich also in der Sphäre |
| 402 |
des Kreditverkehrs. Alles Bankgold aber, und hier stehen wir im |
| 403 |
Kredit-Geldverkehr, gleichviel aus welchen theoretischen Ueber- |
| 404 |
legungen heraus es ausgegeben wurde, muss mit den Gütern, die es |
| 405 |
haben entstehen lassen und die nun durch die Weggabe der Einkom- |
| 413 |
- 78 - |
| 414 |
|
| 415 |
men verzehrt sind, begrifflich seinen Lauf beschliessen, denn die- |
| 416 |
ses Kreditgold ist das Beförderungsmittel [sic] des [undeutlich] modernen Waren- |
| 417 |
verkehrs, unlösbar mit ihm verknüpft. Die Bvvivvndungen sind so streng, |
| 418 |
dass wir ohne Schwierigkeit die geradezu verschwindende Bedeutung |
| 419 |
erkennen können, die dem Gelde als solchen dabei zukommt. Das Opfer, |
| 420 |
das wir dazu bringen, um das Geld zu erlangen, die Arbeit, die wir |
| 421 |
dazu leisten, die gilt nicht dem Geldbesitz, die gilt dem Kvvovvnsum der |
| 422 |
übrigen Güter, welche andere für uns schufen, gleich wie wir in ar- |
| 423 |
beitsteiliger Tätigkeit ihre Bedürfnisse mit befriedigen. Wesent- |
| 424 |
lich ist nur, dass als [sic] Tätgikeit nach einem gleichen Maasse bewer- |
| 425 |
tet wurde, damit die volkswirtschaftliche Gesamtverteilung, durch |
| 426 |
den Geldverkehr bewerkstelligt, restlos aufgehen kann. Dabei ist |
| 427 |
es nicht notwendig, dass jedes Gvvuvvt genau seinen wahren, objektiven |
| 428 |
Beschaffungswert erreicht - obwohl das dem Idealzustand gleich |
| 429 |
käme, wenn dabei auch bei den Einzelaufwendungen das gleich |
| 430 |
Gesetz den Verteilungsschlüssel abgäbe - aber innerhalb der gan- |
| 431 |
zen Volkswirtschaft können wir es wohl gelten lassen, dass nur |
| 432 |
die objektiven Werte im ganzen erzielt sein müssen und plus und |
| 433 |
minus zur geraden Mvvivvttellinie tendiert. Die Auspendelungen werden |
| 434 |
wohl, soweit persönliche Machtpositionen in Frage kommen, immer nur |
| 435 |
beschränkten Rahmen bleiben, da die Einkommen auf gegenseitige |
| 436 |
Ausgleichung hinstreben. Darüber hinaus auch noch die Störungen, |
| 437 |
durch das gesellschaftliche Monopol erzeugt, näher auszuführen, |
| 438 |
würde uns zu weit abführen. |
| 439 |
Das gleiche Messgerät zu finden, dazu ist, das sei immer |
| 440 |
|
| 441 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s78.png |
| 442 |
|| |
| 443 |
||# |
| 444 |
#|| |
| 445 |
|| |
| 446 |
|
| 447 |
- 79 - |
| 448 |
|
| 449 |
wieder betont, weil es den Kern der vorgetragenen Auffassung wieder- |
| 450 |
gibt [vertippt], nicht ein Vergleich am Gvvovvlde nötig; der würde selbst die gröss |
| 451 |
ten Schwankungen im Gvvevvfolge haben. Notwendig dagegen ist das Zerle- |
| 452 |
gen der Güter in Arbeitswerteinheiten, für deren Grösse wir so vie- |
| 453 |
le Anhaltspunkte haben, als es nur Güter und Dienste in einem Lande |
| 454 |
gibt. [vertippt] Bei so geordneter Bankgeldschöpfung, und diese fordert ja auch |
| 455 |
die Warenwerttheorie, müssen wir beim Gelde immer nach der Kaufkraft |
| 456 |
fragen, müssen diese nicht als Ergebnis eines Austauscheyperiments [sic] |
| 457 |
zwischen Geld und Ware betrachten. Ivvnvv diesem Falle ist vielmehr die |
| 458 |
Kaufkraft des Geldes schon fest fixiert, mit der Entstehung der Gü- |
| 459 |
ter. Sie sit die logische Folge, dass Geld in diesem weiten Sinne, |
| 460 |
welches Einkommen verkörpert, sich in der Höhe der Werteinheiten |
| 461 |
begrifflich deckt mit der Höhe aller Güterpreise, denn beide sind |
| 462 |
nur verschiedenartige Zvvuvvsammenfaltungen der aufgewandten Arbeits- |
| 463 |
wertmengen und Einheiten. Da ist kein quantitätstheoretisches Aus- |
| 464 |
schwingen, kein Endresultat, das uns den Geldwert mitteilt, mehr |
| 465 |
vonnöten. Die Werteinheit hat einen ökonomischen Inhalt, soweit |
| 466 |
sie Einkommen ist, soweit sie nicht nur eine gedankliche Vorstel- |
| 467 |
lung bleibt, die wir wohl überall anlegen können, die aber wirt- |
| 468 |
schaftlich nicht wirksam und darum nicht zu berücksichtigen ist. |
| 469 |
Wir können den realen Inhalt jeder dieser Einkommenswerteinheiten |
| 470 |
suchen in irgendeinem Gut oder wir können sie zusammenfassen als |
| 471 |
das Extrakt aus der gesamten Güterwelt. In jedem Falle werden wir |
| 472 |
mit einer gleichen Grösse zu rechnen haben, eben dieser, die sich |
| 473 |
deckt mit der unserer Werteinheit zu grundegelegten Arbeitswert- |
| 474 |
|
| 475 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s79.png |
| 476 |
|| |
| 477 |
||# |
| 478 |
#|| |
| 479 |
|| |
| 480 |
|
| 481 |
- 80 - |
| 482 |
|
| 483 |
menge. Einen derart abgeleiteten Wert wollen wir der Werteinheit |
| 484 |
in der Geldform nicht abstreiten; - das aber wird wohl nicht einmal |
| 485 |
ein Nominalismus unternehmen wollen. Was uns von der Darlegung |
| 486 |
der Warenwerttheorie unterschiedet, ist der Uvvmvvstand, dass wir im |
| 487 |
Gelde keine selbständige mit den anderen Gütern gleich berechtig- |
| 488 |
te Ware erkennen wollen. Alle Güter haben einen objektiven Be- |
| 489 |
schaffungswert; das Geld nur einen davon abgeleiteten Wert. Die |
| 490 |
Frage nach der Angemessenheit des Preises ist darum auch nicht |
| 491 |
ein Abschätzen des Warenwertes am Geldwert, der losgelöst nur ein |
| 492 |
Schatten, nichts als ein Schemen ist, mit dem wir in der Vorstellung |
| 493 |
keine objektiv messbare Grösse verbinden können, sondern ist ein |
| 494 |
Abschätzen an den Beschaffungskosten von vielen ähnlichen Dingen; |
| 495 |
wir vergleichen die Arbeitsleistungen gleich - und verschiedenar- |
| 496 |
tiger Dinge mit einander. Dvvivve Fvvrvvage, warum für ein bestimmtes Gut |
| 497 |
eine bestimmte Geldsumme bezahlt wird, ahben wir ja bereits da be- |
| 498 |
leuchtet, wo wir die Parallelität der Entstehung von Ware mit Geld |
| 499 |
in Form von Einkommen erwähnten. Wenigstens gilt das für eine sta- |
| 500 |
bile Papierwährung, wie wir sie hier schildern. Das allerdings ist |
| 501 |
richtig, dass zwei Grössen nicht in einem relativen Verhältnis zu |
| 502 |
einander stehen können, ohne als absolute Grössen vorhanden zu sein. |
| 503 |
Auf die Geldverfassung aber ist dieser Satz nur anwendbar bei Gold- |
| 504 |
währung mit ausschliesslichem Goldumlaug [sic]. Nur in diesem Falle ist |
| 505 |
das Gold eine solche absolute Grösse, die Relationen auf seinen |
| 506 |
objektiven Wert zulässt. Späterhin aber ist das Geld nur der Kreu- |
| 507 |
zungspunkt alle dieser Relationen, etwas ausserhalb Stehendes und |
| 515 |
- 81 - |
| 516 |
|
| 517 |
nicht mehr gar der Pol, auf den alle Glieder, um mobil zu werden, |
| 518 |
hinstreben. Das Geld ist nur etwas mit den Relationen Gleichna- |
| 519 |
miges. Während die Werteineheit als Arbeitswertmenge bei den Gütern |
| 520 |
das Inhaltliche Bedeutet, ist sie beim Gelde nur praktisch teil- |
| 521 |
bares Bewegungsmittel und hat nur Wert im Hinblick auf ein Gut |
| 522 |
und das auch nur deshalb, weil die arbeitsteilige Verkehrswirt- |
| 523 |
schaft Mittel ersinnen musste, um auch hier Tauschhandlungen zu |
| 524 |
ermöglichen und durch das staatlich gesetzte Tauschmittel dem |
| 525 |
Geldverkehr ordnungsgemässe Bahnen zuwies. Für uns ist die Wert- |
| 526 |
einheit keine beziehungslose, abstrakte Grösse, sondern eine Ar- |
| 527 |
beitswertgrösse, die sich in jedem Augenblick an ein bestimmtes Gut |
| 528 |
und an eine bestimmte Menge davon binden lässt, die uns aber nicht |
| 529 |
deutlich wird bei der losgelösten Geldbetrachtung, sondern nur im |
| 530 |
Bereiche der Güterwelt. Was bestimmt denn die Höhe eines Güterwer- |
| 531 |
tes? Ist es wirklich eine Teilgrösse der Ware Geld, die uns wert- |
| 532 |
mass sein soll für alle übrige Ware, die aber doch in ihrer ob- |
| 533 |
jektiven Wertlosigkeit besonders beim [übertippt i] Monopolgeld der Warenwert- |
| 534 |
theorie uns nur einen recht verschwommenen Wertmasstab bieten |
| 535 |
kann für wirklich reale Güter, die, das ist doch die Grundregel |
| 536 |
jeder objektiven Werttheorie, ihren Wert nur haben kann aus Menge |
| 537 |
und Wert der aufgewandten Arbeit? Ist jenes Geld wirklich Wert- |
| 538 |
maass, so vergleichen wir wildlich gesehen ungleichwertiges mit |
| 539 |
einander, wo um uns reale Messwerkzeuge in Hülle und Fülle stehen. |
| 540 |
Maass der Werte ist von allen Angebinn an die Arbeit und nur |