812 |
===66=== |
813 |
#|| |
814 |
|| |
815 |
|
816 |
- 66 - |
817 |
|
818 |
Die W e r t e i n h e i t ist ein A r b e i t s w e r t - |
819 |
q u a n t u m . |
820 |
|
821 |
|
822 |
|
823 |
Der Begriff Werteinheit ist nicht beschränkt auf |
824 |
Zahlungs- oder Tauschmittel, hier wird er nur zum bewegenden |
825 |
Motor, in der ganzen Wirtschaft aber haucht er materiellen und |
826 |
indellen Dingen erst das Leben ein und lässt sie und sinnfällig |
827 |
erscheinen. Ein Etwas also muss im Wesen dieser Werteinheit ver- |
828 |
borgen liegen, etwas Ueberstaatliches, alle Kulturepochen Ueber- |
829 |
dauerndes, etwas in jeder Geldverfassung Erhabenes, der Ausdruck |
830 |
und Widerschein eines ewigen Naturgesetzes, dem wir nicht ent_ |
831 |
rinnen können. |
832 |
Als solches stellen wir hin die Bestimmungsgründe des |
833 |
Wertes [hand. ergänzt ,] und wir stehen rückhaltlos auf dem Boden der objektiven |
834 |
Wertlehre, wonach wir einstweilen nur [hand. durchgestrichen --in-- und hand. darüber bei] Betrachtung der reinen |
835 |
Oekonomie [hand. ergänzt ,] bei wirtschaftlichen Gütern nur Maass und Energie der |
836 |
angewandten Arbeit [hand. ergänzt ,] uns Aufschluss über die Höhe des Wertes zu |
837 |
geben vermag. Welche Variante wir dann innerhalb der objektiven |
838 |
Wertlehre wählen wollen, ob Arbeitsmengen, Arbeitszeit oder Ar- |
839 |
beitswerttheorie ist erstvwieder eine Uvvnvvterfrage, denn eben in |
840 |
der Reinheit der Oekonomik, in der Urform der Gesellschaft der |
841 |
Gleichen fallen diese drei Richtungen in ihrem Enderfolg, der |
842 |
verkörperten Arbeitsmengen [hand. ergänzt ,] noch zusammen. Der von Oppenheimer |
843 |
entwickelten Arbeitswerttheorie ist, da sie auch der modernsten |
844 |
|
845 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s66.png |
846 |
|| |
847 |
||# |
848 |
===67=== |
849 |
#|| |
850 |
|| |
851 |
|
852 |
- 67 - |
853 |
|
854 |
Entwicklung in der Berücksichtigung der immer schäfer sich aus- |
855 |
prägenden Qualifikation und der sich zum sträksten [sic] Machtfakto- |
856 |
ren entwickelnden Monopolen persönlicher und gesellschaftlicher |
857 |
Art gerecht wird, der Vorrang einzuräumen; ganz besonders auch |
858 |
deshalb, weil sie bei der Betrachtung der Dienste, wo nicht der |
859 |
schlechtest Qualifizierte, wie bei den Gütern der Ungünstigst |
860 |
vvpvvroduzierenden den Preis bestimmt, in der Verquickung von Ar- |
861 |
beitszeit und -wert die Uvvnvvstimmigkeit der reinen Arbeitsmengen- |
862 |
oder Arbeitszeittheorie ausschaltet. In der Gesellschaft der |
863 |
Gleichen, in der vorgeldlichen Zeit ist besonders deutlich, |
864 |
dass die Aufwandmöglichkeit bei gleich aufgewandter Arbeits- |
865 |
zeit und gleicher Qualifikation, so verschieden jene auch unter |
866 |
einander sein mögen, vom nationalökonomischen Standpunkt als |
867 |
intersubjektiv gleich anzusehen ist. Die angewandte Arbeit hat |
868 |
in jedem verschiedenen Fall doch gleiche Werte erzeugt, denn |
869 |
wäre das nicht der Fall, dann wäre das minder geschätzte Ein- |
870 |
kommen, dargestellt in einer Gütermenge, durch das höhere substi- |
871 |
tuiert worden. Wenn der vorwirtschaftliche Mensch, um unser altes |
872 |
Beispiel anzuführen, in gleicher Zeit entweder eine Tonschale |
873 |
oder einen Korb herstellen kann, so müssen diese beiden Dinge |
874 |
naturnotwendig gleichen Wert haben, und zwar ist es hier noch in |
875 |
Reinheit die Arbeitsleistung einer bestimmten Zeit. Wenn nun |
876 |
beispielsweise der Goldsucher oder Goldgräber in einer bestimm- |
877 |
ten Zeit eine Menge von X g Gold erwirbt, so müssen, immer noch |
878 |
die Gesellschaft der Gleichen vorausgesetzt, diese X g Gold |
879 |
|
880 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s67.png |
881 |
|| |
882 |
||# |
883 |
===68=== |
884 |
#|| |
885 |
|| |
886 |
|
887 |
-68 - |
888 |
|
889 |
intersubjektiv gleich sein der jeweils erzeugten Gütermenge an- |
890 |
derer Berufstätigkeit. Ivvnvv Wvvavvhrheit wird sich gerade in jener |
891 |
Zeit die Arbeit den verschiedensten Beschaffungen je nach wech- |
892 |
selndem Bedarfe zugewandt haben . Aber auch jener Umstand kann |
893 |
das Bild nicht trüben, dass doch auch im vereinzelten Falle die |
894 |
Beziehungen der aufgewendeten Arbeitsmengen verbindend zwischen |
895 |
allen Gütern stehen. Wird die Berufsgliederung stärker, der Tausch |
896 |
allgemeiner und erhält so ein Gut eine Sonderstellung als das |
897 |
allgemein beliebte Tauschgut, so gebe ich nur ein Erzeugnis meiner |
898 |
Arbeitskraft, die in Hvvivvnsicht eines ganz bestimmten Bedarfes aufge- |
899 |
wandt wurde, hingegen die Verkörperung anderer Arbeitskraft, die, |
900 |
weil in allgemeiner Gvvuvvnst steht, mit wiederum ohne Schwierigkeit |
901 |
Gelegenheit zu weiterem Tvvavvusche bietet und mir die Wege zu allen |
902 |
Erzeugnissen ebnet. Es tauschen sich gleiche Werte, gemessen an der |
903 |
Arbeitszeit. Tritt nun der Staat in Aktion und verkündet er, dass |
904 |
hinfort ein Pfund Gold gleich 1395 Werteinheiten gelten sollen, |
905 |
so ist damit am ökonomischen Geschehen natürlich nicht das mindes- |
906 |
te geändert worden. Nvvuvvr stärker prägen sich jetzt die Geldpreise |
907 |
vorher noch Ausdrücke in Gewichtmengen Gold und ursprünglich nur |
908 |
g[hand. drüber e?]egen-einandersetzten absoluter Werte, Preise von Fall zu Fall, wenn |
909 |
wir sie so nennen wollen, in ihrer Relativität aus. Der im Jahre, |
910 |
nach Abzug seiner Unkosten X g Gold fördert und laut staatlicher |
911 |
Kreierung dadurch ein Einkommen von Werteinheiten geniesst ist |
912 |
gleich gestellt mit dem, der im Jahr 100 Tonschalen oder 150 Körbe |
913 |
fertigt und für diese dann den Preis von a Werteinheiten geteilt |
914 |
|
915 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s68.png |
916 |
|| |
917 |
||# |
918 |
===69=== |
919 |
#|| |
920 |
|| |
921 |
|
922 |
- 69 - |
923 |
|
924 |
durch die Anzahl der Produkte zu fordern berechtigt ist, da auf |
925 |
dieser Basis der Austausch gleicher Wvvevvrte, im Sinne objektiv |
926 |
gleicher Grössen - da gleicher Arbeitsaufwand - sich vollzieht. |
927 |
Auf diese Weise steht natürlich jede einzelne Werteinheit auch |
928 |
in Beziehung zu jedem beliebigen einzelnen Produkt und da die |
929 |
Menge der getätigten Arbeit den wert des Gutes, seinen statischen |
930 |
Preis bestimmt, auch in weiterer Bvvevvziehung zu jeder Dienstleistung, |
931 |
sei sie selbstständiger oder unselbständiger Art. |
932 |
Wir stehen nun an der Svvtvvelle, wo auf die Dauer auch durch |
933 |
die Häufigkeit der Uvvevvbung die Preisrelationen immer festere und |
934 |
allgemeinbekannte Grössen werden. Da wir, genetisch gesehen, alle |
935 |
Güter in Beziehung zum Golde gesetzt haben und gemessen nach |
936 |
einer Eigenschaft oder besser nach einem allen innewohnenden In- |
937 |
halt, so sind natürlich auch alle Güter unter einander nach diesem |
938 |
gleichen Masstab, der verausgabten Arbeitsmenge, gemessen.Zwei Gü- |
939 |
ter im Verhältnis: eine Werteinheit zu zwei Werteinheiten besagen |
940 |
uns somit nichts anderes als das Verhältnis X Arbeitsmenge zu |
941 |
2 X Arbeitsmengen;das absolute Maass, sofern wir es im Wirtschafts- |
942 |
leben benötigen, müssen wir in der staatlichen Bvvivvndung der Wert- |
943 |
einheit an das Währungsmetall uns suchen. Uns interessiert vor- |
944 |
läufig aber nur, dass in Preisrelationen verkörperte Arbeitsmengen- |
945 |
relationen gegeben sind.Die auf dem Markte anwesenden Güter haben |
946 |
so alle tausendfältige Beziehungen zu einander, die in diesem uns |
947 |
besseren Aufschluss über ihre Grösse geben, als die einzelnen Be- |
948 |
ziehungen zu einer Gewichtsmenge Gold. Je mehr noch die Unkenntnis |
949 |
|
950 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s69.png |
951 |
|| |
952 |
||# |
953 |
===70== |
954 |
#|| |
955 |
|| |
956 |
|
957 |
- 70 - |
958 |
|
959 |
über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
960 |
Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
961 |
doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
962 |
sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
963 |
die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
964 |
Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
965 |
in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
966 |
Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
967 |
wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
968 |
biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
969 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
970 |
später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
971 |
noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
972 |
Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
973 |
stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
974 |
strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
975 |
Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
976 |
rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
977 |
Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
978 |
schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
979 |
die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
980 |
Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
981 |
nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
982 |
nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
983 |
wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
984 |
|
985 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
986 |
|| |
987 |
||# |
988 |
===70== |
989 |
#|| |
990 |
|| |
991 |
|
992 |
- 70 - |
993 |
|
994 |
über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
995 |
Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
996 |
doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
997 |
sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
998 |
die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
999 |
Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
1000 |
in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
1001 |
Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
1002 |
wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
1003 |
biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
1004 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
1005 |
später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
1006 |
noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
1007 |
Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
1008 |
stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
1009 |
strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
1010 |
Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
1011 |
rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
1012 |
Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
1013 |
schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
1014 |
die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
1015 |
Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
1016 |
nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
1017 |
nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
1018 |
wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
1019 |
|
1020 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
1021 |
|| |
1022 |
||# |
1023 |
===71=== |
1024 |
#|| |
1025 |
|| |
1026 |
|
1027 |
- 71- |
1028 |
|
1029 |
gedrängt wird, und die Wirtschaft ohne jegliche Störung und be- |
1030 |
denkenlos sogar stoffwertloses Papier in Empfang nimmt, dann ver- |
1031 |
liert diese dritte, nun überflüssig gewordene Messgrösse mehr |
1032 |
und mehr an Bedeutung. Wir haben ja schon erkannt, dass fast jede |
1033 |
Grösse in der Wirtschaft nun auch eine feste gworden [sic] ist, und |
1034 |
wo das nicht der Fall, wo Erfindungen Neuartiges geschöpft haben, |
1035 |
da haben diese Produkte so vielerlei Beziehungen zu anderen |
1036 |
Dingen, müssen sich anlehnen an so viel Gleichartiges, dass ihre |
1037 |
Preisgebung, ihre Einreichung in das weite Netz der Relationen |
1038 |
sicherlich auf diesem, nicht auf den in der Historienzurücklie- |
1039 |
gendem Weg des Abschätzens am Golde geschieht. Auch in unserer |
1040 |
Betrachtungsweise sind alle Tauschmittel nebeneinander gleich |
1041 |
berechtigt und in jedem Falle von gleichem Ivvnvvhalt. Wäre die Ge- |
1042 |
sellschaft der Gleichen eine ewige Kategorie, dann wäre es uns |
1043 |
möglich, die Werteinheit als Ausdruck einer gewissen Arbeitszeit |
1044 |
zu analysieren und wir bräuchten in jedem einzelnen Falle nur zu |
1045 |
fragen, wieviel Zeit die Herstellung eines Produktes benötigte. |
1046 |
Die Zwischenschaltung des Schätzgutes liesse sich dann erübrigen. |
1047 |
Im Grunde genommen aber wäre das nur eine andere Auslegung, als |
1048 |
die, da wir die Werteinheit auf ein kostendes Gut stellen. Wir |
1049 |
setzen Oppenheimers Arbeitswerttheorie voraus und können es da- |
1050 |
her unterlassen, des näheren auszuführen, dass in der heutigen, |
1051 |
modernen Wirtschaft gleiche Geldpreise nicht auch gleiche Ar- |
1052 |
beitsmengen darstellen, wodurch unser Bild in jedem Falle getrübt |
1053 |
werden muss. Darum können wir auch keine einheitliche Messsgrösse |
1054 |
|
1055 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s71.png |
1056 |
|| |
1057 |
||# |
1058 |
===72=== |
1059 |
#|| |
1060 |
|| |
1061 |
|
1062 |
- 72 - |
1063 |
|
1064 |
mehr verwenden, sondern müssen zu diesem Gemisch von Arbeits- |
1065 |
zeit und Arbeitswert greifen. Was allen Gütern inne wohnt, worin |
1066 |
sie sich in ihrer Grösse von anderen unterscheiden, das ist das |
1067 |
Maass des von ihnen verkörperten Arbeitswertes. Die gewonnenen |
1068 |
Verhältniszahlen benötigen des Ausdrucks, und dieser ist eine |
1069 |
immer gleiche Menge Arbeitswert, eine Grösse, die, wir wissen es |
1070 |
bereits, vom Svvtvvaate irgendwann einmal willkürlich gesetzt wurde, |
1071 |
die zu berücksichtigen im ferneren Verlauf unnötig und sogar |
1072 |
unpraktisch wäre. Auch bei reiner Goldwährung mit Prägefreiheit |
1073 |
verschwindet die reale Befriedung, die das Gold verleiht, gegen- |
1074 |
über der zirkulatorischen Befriedigung, die allein das Rad der |
1075 |
Wirtschaft in Bewegung zu setzen vermag. Dass jeder gewonnene |
1076 |
Preis auch seine Bvvevvziehung zum Golde hat, ist eine nebensächli- |
1077 |
che Evvrvvscheinung; tiefster Ivvnvvhalt der Werteinheit ist für uns ja |
1078 |
nicht ein Quantum Gold, eine Beziehungsetzung zu irgendeinem Gut, |
1079 |
sondern der Kern ist die möglicherweise reale, möglicherweise |
1080 |
aber auch nur gedankliche Dvvavvrstellung und Vermittelung von Ar- |
1081 |
beitswerteinheiten, die, immer nur soweit wir uns im inneren Ver- |
1082 |
kehr bewegen, alle vvGvvüter in einer vvLivvnie der vvGlvveichberechtigung |
1083 |
nebeneinander erscheinen lassen. Die Wahrscheinlichkeit eines |
1084 |
ökonomisch wahren Preises - Pvvrvveise sind Verhältniszahlen - wird |
1085 |
grösser, wenn wir ihn auf tausend gleich inhaltliche Dinge be- |
1086 |
ziehen, als wenn wir ihm nur eine Uvvnvvterlage gewähren. Auch ohne |
1087 |
den modernen Begriff des heutigen Geldes müsste es uns möglich |
1088 |
sein, alle Güter auf gleiche Einheiten zu setzen, wenn wir sie |
1089 |
|
1090 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s72.png |
1091 |
|| |
1092 |
||# |
1093 |
===73=== |
1094 |
#|| |
1095 |
|| |
1096 |
|
1097 |
- 73 - |
1098 |
|
1099 |
zerlegen wollten in Einheiten von angewandter Arbeitsenergie. |
1100 |
Wie könnten wir es noch deutlicher werden lassen, dass das Geld |
1101 |
nicht das eigentliche Maass sein kann, sondern nur Ausdrucks- |
1102 |
mittel der auf der Zahl der Arbeitswerteinheuten [sic] basierten Rela- |
1103 |
tionen.Wenn wir sagen, alle Güter sind ein Teil oder Vielfaches |
1104 |
von einem Quantum Edelmetall, so sind wir in unserer Betrachtung |
1105 |
nicht bis zum Kern durchgedrungen.Wir müssen sage, die Güter sind |
1106 |
Teil oder Vielfaches von dem Arbeitsaufwand, den ein Edelmetall- |
1107 |
quantum zur Förderung beanspruchte. Arbeitsenergie ist eine ge- |
1108 |
dankliche Grösse, die uns messbar und vorstellbar erscheint,- |
1109 |
das sei als historische Notwendigkeit anerkannt - wenn wir sie |
1110 |
auf ein Gutsquantum, auf die vergegenständlichte Arbeit beziehen. |
1111 |
Die Relationen aber, welche die Wirtschaft zusammen schweissten, |
1112 |
die einzelnen Preise, die Additionen der verschiedenen Dienste |
1113 |
sind niemal in ihren Einzelposten Resultat des Vergleichs mit dem |
1114 |
Edelmetall, sondern Zvvuvvsammenfügen von Arbeitswerteinheiten, die |
1115 |
nicht nur im Golde, sondern in all den vielen näher liegenden |
1116 |
Dingen uns vorstellbar werden. Wenn dann jeder einzelne Preis mit |
1117 |
dem Goldwerte dennoch übereinstimmt, so ist das nichts verwunder- |
1118 |
liches und nicht, was denen recht geben müsste, die den Vergleich |
1119 |
am Golde verkünden; es ist vielmehr nur eine logische Folge, dass, |
1120 |
wenn tausend Relationen richtig sind, auch darunter die eine, auf |
1121 |
das Gold bezogene richtig sein muss. |
1122 |
Bvvivvsher galt unsere Betrachtung immer noch Zuständen |
1123 |
der Goldwährung, die im besonderen geeignet wäre, den Metallismus |
1124 |
|
1125 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s73.png |
1126 |
|| |
1127 |
||# |
1128 |
===74=== |
1129 |
#|| |
1130 |
|| |
1131 |
|
1132 |
- 74 - |
1133 |
|
1134 |
zu rechtfertigen. Nvvuvvn wollen wir als erste Abstraktion annehmen, |
1135 |
der Staat ginde aus freiem Willen zur Papier-, zur freien Währung |
1136 |
über. Wir setzen voraus, es geschieht ohne jegliche Notwendigkeit, |
1137 |
allein aus theoretisch begründeter Bevorzugung des Papiergeldes, |
1138 |
wie denn überhaupt gleich hier erwähnt sein, dass die Betrachtung |
1139 |
der Geldverfassung unter dem Gesichtspunkt geordneter oder zer- |
1140 |
rütteter FInanzen eine falsche Verknüpfung bedeutet. In unserem |
1141 |
Falle zieht etwadder Staat seine Goldmünzen für gleich nominelle |
1142 |
Werte in Papier ein, im übrigen ver[gedruck h? überdruckt mit f]ahre er wie bisher und lasse |
1143 |
durch Kreierung von Bankgeld der Wirtschaft in gewissen Gvvrvvenzen |
1144 |
freie Hand. Eine Namensänderung der Werteinheit findet ebenfalls |
1145 |
nicht statt.Und nun fragen wir, washhat sich durch diese staat- |
1146 |
lichen Massnahmen ökonomisch geändert? Der strenge Metallist wird |
1147 |
überhaupt kein Geld mehr sehen und vielleicht sagen, dass immer |
1148 |
noch das Gold das Wertmaass sei, auch wenn es entthront wurde. In |
1149 |
diesem Falle aber würde er nur zugeben, dass eine Grösse auch rein |
1150 |
gedanklich weiter zu wirken vermag, wie es die Nominalisten aller- |
1151 |
dings in anderer Avvnvvwendung für tatsächlich halten. Für uns dagegen |
1152 |
ist in jenem Falle nur eine Relation in Wegfall geraten, unzählige |
1153 |
andere bestehen weiter und die Werteinheit bleibt was sie war: |
1154 |
Arbeitswerteinheit von vielfach gebundener Grösse. Das Geld, die |
1155 |
staatliche Einrichtung zur Erleichterung des Verkehrs bleibt Trä- |
1156 |
ger, in diesem Falle stoffwertloser Träger von so bedeuteten Ein- |
1157 |
heiten. Nun allerdings schiebt sich die Fvvrvvage der Geldschöpfung |
1158 |
und in deren Verfolg die Quantitätstheorie in den Vordergrund, |
1159 |
|
1160 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s74.png |
1161 |
|| |
1162 |
||# |
1163 |
===75=== |
1164 |
#|| |
1165 |
|| |
1166 |
|
1167 |
- 75 - |
1168 |
|
1169 |
obwohl dieses Problem eigentlich schon vorher bei der Ausein- |
1170 |
andersetzung mit der Goldwährung mit Teildeckung fällig wäre. |
1171 |
wir müssen uns hier der Kürze halber auf das Gesagte im Kapitel |
1172 |
vom Kreislauf der Wirtschaft stützen. Wie, fragen wir, gelangt das |
1173 |
Geld in den Verkehr, wie der einzelne in dessen Besitz? Wir |
1174 |
sprechen hier im Zeichen der Warenwerttheoretiker, wenn wir sagen, |
1175 |
sein Evvrvvwerb sei mit Ovvpvvfern verbunden. Wir müssen füglich etwas |
1176 |
geleistet, müssen ein wirtschaftliches Gut hergestellt oder dazu |
1177 |
beigetragen haben, um des Geldbesitzes uns freuen zu können. Haben |
1178 |
wir das staatliche Gvvevvld im Auge, so können wir es begrifflich |
1179 |
bis auf die Geburtsstunde siner Zvvivvrkulation zurückverfolgen |
1180 |
und müssen dort auf eine Leistung stossen; nach uns setzt es sei- |
1181 |
ne Zirkulation fort,-die ewige Zirkulation ist seine Aufgabe und |
1182 |
Funktion. Denken wir dagegen an das Bankgeld, so werden wir bei ihm |
1183 |
früher dem Ursprung begegnen, ebenfalls geboren aus einer Leistung, |
1184 |
aber in seiner Zirkulation als seiner Aufgabe gleichartig funkti_ |
1185 |
onierend wie das staatliche Papiergeld. Nvvuvvr ist hier die Zirku- |
1186 |
lation eine zeitlich beschränkte. Das ergibt sich aus dem Wesen |
1187 |
des Bankgeldes, die elastische Verlängerung des wegen seiner re- |
1188 |
lativ geringfügigen Mnge irrelevant bleibenden staatlichen |
1189 |
ewig kreisenden Geldes zu sein. Hahn hat dieses staatliche Geld |
1190 |
in der Literatur den eisernen Bestand der Wirtschaft genannt. |
1191 |
Soweit das Bankgeld, durch wirtschaftliche Berechtigung gedeckt, |
1192 |
neben dem staatlichen Papiergelde auftritt, müssen wir es als die- |
1193 |
sem durchaus gleichgestellt werten, wie denn ünerhaupt alle tech- |
1194 |
|
1195 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s75.png |
1196 |
|| |
1197 |
||# |
1198 |
===76=== |
1199 |
#|| |
1200 |
|| |
1201 |
|
1202 |
- 76 - |
1203 |
|
1204 |
nischen Möglichkeiten, Werteinheiten zu bewegen, die auf Grund von |
1205 |
Leitungen als individuelle Einkommen möglich werden könnten. |
1206 |
Zwar leistet das Geld, wenn die Güter innerhalb der Wirtschaft le- |
1207 |
diglich ihren Besitzer we[Schreibmaschine h übertippt mit c]hseln, auch eine Funktion in der Fähig- |
1208 |
keit, Werte auszudrücken und zu bewegen. Was wir aber jetzt im |
1209 |
Gelde betrachten wollen, seine Gebundenheit an die Warenwelt, an |
1210 |
die Arbeitsleistung der [Schreibmaschine K übertippt mit V]olksgenossen und damit an die Einkommen, |
1211 |
das können wir nur finden an den Produktionsstätten der Güter, in |
1212 |
deren Kalkulationen. Prüfen wir eine solche auf ihre Einzelgrös- |
1213 |
sen, so offenbart sie uns nur Arbeitswertgrössen. Rohstoffe und |
1214 |
Material lassen sin in ihrer Substanzzerlegung wiederum in |
1215 |
jene teilen, Beheizung und bvvlvveuchtung [sic] lösen sich auf in Arbeits- |
1216 |
leistungen und Einkommen, Abschreibungen sind wiederum nichts |
1217 |
anderes als Arbeitswerte und Einkommen, die, wenn auch im einzel- |
1218 |
nen nicht jährlich sich kristallisieren und verzehren, doch in |
1219 |
der Gesamtheit den Ausgleich finden. !!Steuern sind Abtretungen von |
1220 |
Arbeitserfolgen für die öffentliche Tätigkeit der Beamten zu |
1221 |
unser aller Nutzen!!, Arbeitslohn und Gehälter, Profit, Rente, Unter- |
1222 |
nehmerlohn, Risikoprämien, - sie alle lassen sich ohne weiteren |
1223 |
Zwang als Arbeitsgrössen erkenntlich in die Kalkulation einfü- |
1224 |
gen. Das fertige Produkt ist eine Additionsgrösse aus Arbeitswer- |
1225 |
ten und damit gleichzeitig aus Einkommen, die im geld oder geld- |
1226 |
gleicher Form dafür zur Verteilung und zur Verfügung gelangen. |
1227 |
Mit dem Preis, einer Relation im Verhältnis zu anderen Preisen |
1228 |
auf Grund des Wertes der darin verkörperten Arbeitsenergie, sind |
1229 |
|
1230 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s76.png |
1231 |
|| |
1232 |
||# |
1233 |
===77=== |
1234 |
#|| |
1235 |
|| |
1236 |
|
1237 |
- 77 - |
1238 |
|
1239 |
ebenfalls die gleich fundierten Einzelbestandteile als Teile des |
1240 |
Gesamtpreises in ihrer Höhe stipuliert und haben ihren Ausdruck |
1241 |
in gleichen Wert -, in Arbeitswerteinheiten gefunden. Nicht im |
1242 |
einzelnen wollen wir hier wieden [sic] den Mechanismus dieses Gesche- |
1243 |
hens in der Geldschöpfung mittels des Warenwechsels aufzählen. |
1244 |
Zeigen wollten wir hier nur wiederum die enge, ja sogar die kon- |
1245 |
gruent sich deckende Verknüpfung von bereits mit der Erzeugung |
1246 |
festgelegter Preisbildung mit dem Einzel- und Gesamteinkommen auf |
1247 |
Grund von Arbeitsleistung. Diese alle zusammengenommen ergeben |
1248 |
sowohl die Gesamtsummer der Warenpreise als auch die Gesamtsumme |
1249 |
der kauffähigen und kaufberechtigten Einkommen. Hierin decken wir |
1250 |
uns mit Schumpeters Einkommensgleichheit, die nichts anderes ist als |
1251 |
die, auf einer historisch gegebenen, praktisch und täglich unend- |
1252 |
lich mal gegebenen Arbeitswertmenge fin ssende [fussende?] Werteinheit. Selbst |
1253 |
wenn Hahn's Auffassung richtig ist, dass die Kreditgewährung von |
1254 |
aller Spartätigkeit unbeeinflusst der Produktion vorausgeht, so |
1255 |
wird doch dadurch nichts an dem Wesen der Einkommen verändert, Be- |
1256 |
standteil des Preises von Gütern zu sein, deren wir im gleichen |
1257 |
Werte, von gleich grosser Arbeitsverkörperung später auf dem Markt |
1258 |
wieder habhaft werden können, denn Hahn hat hier Kredit im Auge |
1259 |
in Form des Darlehenskredits, er bewegt sich also in der Sphäre |
1260 |
des Kreditverkehrs. Alles Bankgold aber, und hier stehen wir im |
1261 |
Kredit-Geldverkehr, gleichviel aus welchen theoretischen Ueber- |
1262 |
legungen heraus es ausgegeben wurde, muss mit den Gütern, die es |
1263 |
haben entstehen lassen und die nun durch die Weggabe der Einkom- |
1264 |
|
1265 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s77.png |
1266 |
|| |
1267 |
||# |
1268 |
===78=== |
1269 |
#|| |
1270 |
|| |
1271 |
|
1272 |
- 78 - |
1273 |
|
1274 |
men verzehrt sind, begrifflich seinen Lauf beschliessen, denn die- |
1275 |
ses Kreditgold ist das Beförderungsmittel [sic] des [undeutlich] modernen Waren- |
1276 |
verkehrs, unlösbar mit ihm verknüpft. Die Bvvivvndungen sind so streng, |
1277 |
dass wir ohne Schwierigkeit die geradezu verschwindende Bedeutung |
1278 |
erkennen können, die dem Gelde als solchen dabei zukommt. Das Opfer, |
1279 |
das wir dazu bringen, um das Geld zu erlangen, die Arbeit, die wir |
1280 |
dazu leisten, die gilt nicht dem Geldbesitz, die gilt dem Kvvovvnsum der |
1281 |
übrigen Güter, welche andere für uns schufen, gleich wie wir in ar- |
1282 |
beitsteiliger Tätigkeit ihre Bedürfnisse mit befriedigen. Wesent- |
1283 |
lich ist nur, dass als [sic] Tätgikeit nach einem gleichen Maasse bewer- |
1284 |
tet wurde, damit die volkswirtschaftliche Gesamtverteilung, durch |
1285 |
den Geldverkehr bewerkstelligt, restlos aufgehen kann. Dabei ist |
1286 |
es nicht notwendig, dass jedes Gvvuvvt genau seinen wahren, objektiven |
1287 |
Beschaffungswert erreicht - obwohl das dem Idealzustand gleich |
1288 |
käme, wenn dabei auch bei den Einzelaufwendungen das gleich |
1289 |
Gesetz den Verteilungsschlüssel abgäbe - aber innerhalb der gan- |
1290 |
zen Volkswirtschaft können wir es wohl gelten lassen, dass nur |
1291 |
die objektiven Werte im ganzen erzielt sein müssen und plus und |
1292 |
minus zur geraden Mvvivvttellinie tendiert. Die Auspendelungen werden |
1293 |
wohl, soweit persönliche Machtpositionen in Frage kommen, immer nur |
1294 |
beschränkten Rahmen bleiben, da die Einkommen auf gegenseitige |
1295 |
Ausgleichung hinstreben. Darüber hinaus auch noch die Störungen, |
1296 |
durch das gesellschaftliche Monopol erzeugt, näher auszuführen, |
1297 |
würde uns zu weit abführen. |
1298 |
Das gleiche Messgerät zu finden, dazu ist, das sei immer |
1299 |
|
1300 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s78.png |
1301 |
|| |
1302 |
||# |
1303 |
===79=== |
1304 |
#|| |
1305 |
|| |
1306 |
|
1307 |
- 79 - |
1308 |
|
1309 |
wieder betont, weil es den Kern der vorgetragenen Auffassung wieder- |
1310 |
gibt [vertippt], nicht ein Vergleich am Gvvovvlde nötig; der würde selbst die gröss |
1311 |
ten Schwankungen im Gvvevvfolge haben. Notwendig dagegen ist das Zerle- |
1312 |
gen der Güter in Arbeitswerteinheiten, für deren Grösse wir so vie- |
1313 |
le Anhaltspunkte haben, als es nur Güter und Dienste in einem Lande |
1314 |
gibt. [vertippt] Bei so geordneter Bankgeldschöpfung, und diese fordert ja auch |
1315 |
die Warenwerttheorie, müssen wir beim Gelde immer nach der Kaufkraft |
1316 |
fragen, müssen diese nicht als Ergebnis eines Austauscheyperiments [sic] |
1317 |
zwischen Geld und Ware betrachten. Ivvnvv diesem Falle ist vielmehr die |
1318 |
Kaufkraft des Geldes schon fest fixiert, mit der Entstehung der Gü- |
1319 |
ter. Sie sit die logische Folge, dass Geld in diesem weiten Sinne, |
1320 |
welches Einkommen verkörpert, sich in der Höhe der Werteinheiten |
1321 |
begrifflich deckt mit der Höhe aller Güterpreise, denn beide sind |
1322 |
nur verschiedenartige Zvvuvvsammenfaltungen der aufgewandten Arbeits- |
1323 |
wertmengen und Einheiten. Da ist kein quantitätstheoretisches Aus- |
1324 |
schwingen, kein Endresultat, das uns den Geldwert mitteilt, mehr |
1325 |
vonnöten. Die Werteinheit hat einen ökonomischen Inhalt, soweit |
1326 |
sie Einkommen ist, soweit sie nicht nur eine gedankliche Vorstel- |
1327 |
lung bleibt, die wir wohl überall anlegen können, die aber wirt- |
1328 |
schaftlich nicht wirksam und darum nicht zu berücksichtigen ist. |
1329 |
Wir können den realen Inhalt jeder dieser Einkommenswerteinheiten |
1330 |
suchen in irgendeinem Gut oder wir können sie zusammenfassen als |
1331 |
das Extrakt aus der gesamten Güterwelt. In jedem Falle werden wir |
1332 |
mit einer gleichen Grösse zu rechnen haben, eben dieser, die sich |
1333 |
deckt mit der unserer Werteinheit zu grundegelegten Arbeitswert- |
1334 |
|
1335 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s79.png |
1336 |
|| |
1337 |
||# |
1338 |
===80=== |
1339 |
#|| |
1340 |
|| |
1341 |
|
1342 |
- 80 - |
1343 |
|
1344 |
menge. Einen derart abgeleiteten Wert wollen wir der Werteinheit |
1345 |
in der Geldform nicht abstreiten; - das aber wird wohl nicht einmal |
1346 |
ein Nominalismus unternehmen wollen. Was uns von der Darlegung |
1347 |
der Warenwerttheorie unterschiedet, ist der Uvvmvvstand, dass wir im |
1348 |
Gelde keine selbständige mit den anderen Gütern gleich berechtig- |
1349 |
te Ware erkennen wollen. Alle Güter haben einen objektiven Be- |
1350 |
schaffungswert; das Geld nur einen davon abgeleiteten Wert. Die |
1351 |
Frage nach der Angemessenheit des Preises ist darum auch nicht |
1352 |
ein Abschätzen des Warenwertes am Geldwert, der losgelöst nur ein |
1353 |
Schatten, nichts als ein Schemen ist, mit dem wir in der Vorstellung |
1354 |
keine objektiv messbare Grösse verbinden können, sondern ist ein |
1355 |
Abschätzen an den Beschaffungskosten von vielen ähnlichen Dingen; |
1356 |
wir vergleichen die Arbeitsleistungen gleich - und verschiedenar- |
1357 |
tiger Dinge mit einander. Dvvivve Fvvrvvage, warum für ein bestimmtes Gut |
1358 |
eine bestimmte Geldsumme bezahlt wird, ahben wir ja bereits da be- |
1359 |
leuchtet, wo wir die Parallelität der Entstehung von Ware mit Geld |
1360 |
in Form von Einkommen erwähnten. Wenigstens gilt das für eine sta- |
1361 |
bile Papierwährung, wie wir sie hier schildern. Das allerdings ist |
1362 |
richtig, dass zwei Grössen nicht in einem relativen Verhältnis zu |
1363 |
einander stehen können, ohne als absolute Grössen vorhanden zu sein. |
1364 |
Auf die Geldverfassung aber ist dieser Satz nur anwendbar bei Gold- |
1365 |
währung mit ausschliesslichem Goldumlaug [sic]. Nur in diesem Falle ist |
1366 |
das Gold eine solche absolute Grösse, die Relationen auf seinen |
1367 |
objektiven Wert zulässt. Späterhin aber ist das Geld nur der Kreu- |
1368 |
zungspunkt alle dieser Relationen, etwas ausserhalb Stehendes und |
1369 |
|
1370 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s80.png |
1371 |
|| |
1372 |
||# |
1373 |
===81=== |
1374 |
#|| |
1375 |
|| |
1376 |
|
1377 |
- 81 - |
1378 |
|
1379 |
nicht mehr gar der Pol, auf den alle Glieder, um mobil zu werden, |
1380 |
hinstreben. Das Geld ist nur etwas mit den Relationen Gleichna- |
1381 |
miges. Während die Werteineheit als Arbeitswertmenge bei den Gütern |
1382 |
das Inhaltliche Bedeutet, ist sie beim Gelde nur praktisch teil- |
1383 |
bares Bewegungsmittel und hat nur Wert im Hinblick auf ein Gut |
1384 |
und das auch nur deshalb, weil die arbeitsteilige Verkehrswirt- |
1385 |
schaft Mittel ersinnen musste, um auch hier Tauschhandlungen zu |
1386 |
ermöglichen und durch das staatlich gesetzte Tauschmittel dem |
1387 |
Geldverkehr ordnungsgemässe Bahnen zuwies. Für uns ist die Wert- |
1388 |
einheit keine beziehungslose, abstrakte Grösse, sondern eine Ar- |
1389 |
beitswertgrösse, die sich in jedem Augenblick an ein bestimmtes Gut |
1390 |
und an eine bestimmte Menge davon binden lässt, die uns aber nicht |
1391 |
deutlich wird bei der losgelösten Geldbetrachtung, sondern nur im |
1392 |
Bereiche der Güterwelt. Was bestimmt denn die Höhe eines Güterwer- |
1393 |
tes? Ist es wirklich eine Teilgrösse der Ware Geld, die uns wert- |
1394 |
mass sein soll für alle übrige Ware, die aber doch in ihrer ob- |
1395 |
jektiven Wertlosigkeit besonders beim [übertippt i] Monopolgeld der Warenwert- |
1396 |
theorie uns nur einen recht verschwommenen Wertmasstab bieten |
1397 |
kann für wirklich reale Güter, die, das ist doch die Grundregel |
1398 |
jeder objektiven Werttheorie, ihren Wert nur haben kann aus Menge |
1399 |
und Wert der aufgewandten Arbeit? Ist jenes Geld wirklich Wert- |
1400 |
maass, so vergleichen wir wildlich gesehen ungleichwertiges mit |
1401 |
einander, wo um uns reale Messwerkzeuge in Hülle und Fülle stehen. |
1402 |
Maass der Werte ist von allen Angebinn an die Arbeit und nur |
1403 |
|
1404 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s81.png |
1405 |
|| |
1406 |
||# |
1407 |
===82=== |
1408 |
#|| |
1409 |
|| |
1410 |
|
1411 |
- 82 - |
1412 |
|
1413 |
dadurch, dass wir historisch die ganz bestimmte Beschaffungsar- |
1414 |
beit eines Gutes zu Grunde legten, und der Staat ihr dann einen |
1415 |
Namen gab, dadurch entstanden aus den und zugleich mit dem Maass |
1416 |
der Werte, auch die Preise. Nicht das Gut an sich ist das Wert- |
1417 |
maass, sondern die angewandte Beschaffungsarbeit des Gutes und |
1418 |
nur weil, ausser in der Gesellschaft der Gleichen eine losgelöste |
1419 |
Arbeitseinheit nicht bestehen kann, darum musste eine Basierung |
1420 |
zu einem Gute proklamiert werden. So tritt denn auch der ökonomi- |
1421 |
sche, reine, objektive Wert eines Gutes, das wirkliche Maass der an- |
1422 |
gewandten Arbeitsenergien nicht mehr in Erscheinung; der ökono- |
1423 |
misch reine Wert erhält in der Wirtschaft keinen Ausdruck mehr. |
1424 |
wir wissen, dass Kräfteverschiebungen in der verschiedensten Rich- |
1425 |
tung es uns nicht mehr gestatten, von Arbeitsmenge zu sprechen, |
1426 |
sondern als ein Korrektposten dazu diesen mit dem Arbeitswert und |
1427 |
den nicht nur im Hinblick auf die Qualifikation, sonder beson- |
1428 |
ders in Evvrvvwägung der gesellschaftlichen Verteilungsverhältnisse |
1429 |
zu verknüpfen. Wenn wir sagen, Preise sind nur anderer Name und |
1430 |
Ausdruck für Werte, so haben wir jene verschobenen Werte, die Tausch |
1431 |
werte im Auge. Das Geld kann nur wertmaass sein, insofern es auf |
1432 |
Werteinheiten lautet und Werteinheit nur als eine andere Bezeich- |
1433 |
nung für eine gewisse Arbeitsmenge zu[b]gelten hat hat. Das Geld als |
1434 |
das körperliche Zahlungsmittel kann auch nicht das Wertmaass sein, |
1435 |
weil es auch nur einen Teil des konsumberechtigten Einkommens |
1436 |
darstellt und weil, wenn wir definieren wollten, im Austausch von |
1437 |
Geld gegen Ware ergibt sich die Kaufkraft oder der Wert des Gel- |
1438 |
|
1439 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s82.png |
1440 |
|| |
1441 |
||# |
1442 |
===83=== |
1443 |
#|| |
1444 |
|| |
1445 |
|
1446 |
- 83 - |
1447 |
|
1448 |
des, wir dann nicht berücksichtigen den wohl grössten Teil des |
1449 |
wirtschaftlich wirksamen, wenn auch nicht chartalen Geldes, das |
1450 |
Kaufkräfte in eminenten Maasse vergegenwärtigt. Das wurde im |
1451 |
Kreislauf der Wirtschaft dargetan, dass die Quantitätstheorie |
1452 |
nur in jenem weiten Sinne verstanden werden muss. Als Einzelgrös- |
1453 |
se sagt das chartale Geld gar nichts und das " Geld " in der |
1454 |
Gesamtgrösse der gesamten Einkommen ist uns nicht bekannt und |
1455 |
tritt uns, wenn wir die Kaufkraft als Resultat des Tauschens an- |
1456 |
sehen wollen, immer nur erst dann gegenüber, wenn diese wirt- |
1457 |
schaftlichen Handlungen der Vergangenheit angehören und ihrer- |
1458 |
seits vom Resultat ja nicht mehr beeinflusst werden können. Da- |
1459 |
mit wollen wir sagen, dass wir das Geld als Wertmaass scheinbar |
1460 |
benützen können, aber eben nur im Hinblick darauf, dass die Geld- |
1461 |
politik bestrebt ist, das Geld in der nominellen Höhe mit der |
1462 |
Güterproduktion und deren Preishöhe zu verknüpfen. Darum aber |
1463 |
kann auch die [übertippt P]reishöhe keine Grösse sein, die durch Abschätzung |
1464 |
am Golde gewonnen wird, sondern die, die wir aus Zvvuvvsammenfügen von |
1465 |
Arbeitswertgrössen gewinnen, wie sie uns historisch einmal im |
1466 |
Gelde, dann in der Wirtschaft mannigfaltig und somit auch in un- |
1467 |
serer Vvvovvrstellung gegeben sind. In der Erklärung, ein bestimmtes |
1468 |
Gut sei drei Mark wert, ist in gewissem Sinne doch auch ein ob- |
1469 |
jektiver Wert ausgedrückt, da wir uns jederzeit den Warengehalt, |
1470 |
wie Arbeitsenergie zur Evvrvvstattung des dritten Teil eines solchen |
1471 |
G[übertippt u]tes, die Arbeitsmenge, die wir eine Mark nennen, vorstellen können |
1472 |
Wissen wir noch dazu, dass dies und jenes auch eine Mark kostet, |
1473 |
|
1474 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s83.png |
1475 |
|| |
1476 |
||# |
1477 |
===84=== |
1478 |
#|| |
1479 |
|| |
1480 |
|
1481 |
- 84 - |
1482 |
|
1483 |
dann wird in uns das Gefüh[übertippt ö mit l] der Wertgrösse von einer Mark so |
1484 |
gefestigt, dass wir Auspendelungen meist sofort erkennen und für |
1485 |
Korrektur Sorge tragen. Auf solche Art wird uns deutlich, ob ein |
1486 |
Preis hoch oder niedrig sei, denn im Verhältnis der Preise zu ein- |
1487 |
ander ist uns auch mittelbar Aufschluss über deren absolute Höhen |
1488 |
gegeben. Das Problem erhält seine Spitze in der Frage, ob zur Ein- |
1489 |
reihung eines Gutes in das Netz der Relationen das Geld als Wert- |
1490 |
maass notwendig ist oder nicht. Dass ursprünglich ein Gut als |
1491 |
Mittelpunkt der Beziehungen zu deren Gewinnung nötig war, ist von |
1492 |
jeder Richtung anerkannt. Wir betrachten hier den besonderen Fall |
1493 |
der stabilen Papiergeld-Monopolwährung. Sei das neue Produkt ein |
1494 |
Erzeugnis der Metall- oder der Textilbranche; zuerst muss es sich |
1495 |
einmal anlehnen an die vorhandenen gleichartigen Erzeugnisse der |
1496 |
Konkurrenz, und der Preisspielraum ist dadurch schon bedeutend |
1497 |
eingeschränkt. Der Produzent muss zu Grunde legen seine Herstel- |
1498 |
lungskosten, und die Gvvrvvrenze wird um ein weiteres enger werden. Im |
1499 |
ganzen können wir sagen, dass da zu einem Vergleich und Abschätzen |
1500 |
am Gelde wenig Rvvavvum mehr bleiben dürfte und das, wie wir gesehen |
1501 |
haben darum, weil die Bindungen an die übrigen Güter und die wirt- |
1502 |
schaftliche Verpflichtung in der Fvvrvvage des Arbeitslohnes, der |
1503 |
Steuern, der Versicherungen usw. so enge sind, dass sie den Preis, |
1504 |
die Relation zu den anderen Gütern gebieterisch vorschreiben. |
1505 |
Ivvnvv allen anderen Gütern verkörpert sich in jedem Falle eine be- |
1506 |
stimmte Arbeitswertmenge, und diese bleibt auch das Wertmaass und |
1507 |
ergibt den Preis für alle neu hinzutretenden Güter. Das Geld kann |
1508 |
|
1509 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s84.png |
1510 |
|| |
1511 |
||# |
1512 |
===85=== |
1513 |
#|| |
1514 |
|| |
1515 |
|
1516 |
- 85 - |
1517 |
|
1518 |
nur scheinbar Wert-und Preismaass werden, wenn wir, immer nur die |
1519 |
entwickelte Wirtschaft betrachtet, die Reflexerscheinung, die die |
1520 |
Güterwerte uns im Gelde zeigt und eine iegene [sic] Grösse daraus formt, |
1521 |
als das Primäre hinnehmen. Wir gehen dann scheinbar unseren Weg |
1522 |
von Bekanntem zu Uvvnvvbekanntem, während wir in Wahrheit nur bereits |
1523 |
alte Pfade zum Ursprung zurückverfolgen. Sind wir zu der Ueberzeu- |
1524 |
gung gelangt, dass jedes neue Gut, - die alten haben ihre Relationen |
1525 |
in historischer Entwicklung erhalten, -in das Netz der Relationen |
1526 |
eingefügt wurde, noch ehedem es als Ganzes zum Gelde in Beziehung |
1527 |
gebracht wurde, dann dürften wir auch nach der Ansicht der Waren- |
1528 |
werttheoretiker sogar die rein abstrakte Werteinheit gelten las- |
1529 |
sen; für uns aber ist die Werteinheit sogar etwas Gebundenes, nicht |
1530 |
nur einmal, sondern unendlich mal und bedeutet in dieser Vielheit |
1531 |
der Bindungen doch immer nur ein und dieselbe Grösse, nämlich eine |
1532 |
bestimmte Arbeitsmenge, die wir als Einheit allen Gütern und allen |
1533 |
Diensten in der Relation auf gegebene, bekannte Dinge als Maass zu |
1534 |
Grunde legten. Wir sagten schon einmal, dass wir uns mit Schumpeters |
1535 |
Einkommenseinheit eng berühren, insofern auch wir der Menge des |
1536 |
chartalen Geldes keine Wichtigkeit zuerkennen gegenüber der wirk- |
1537 |
lichen und wirksamen Geldsumme, die als Einkommen in der Wirt- |
1538 |
schaft erscheint. Einkommen entsteht aus Leistungen, Güter setzen |
1539 |
sich zusammen aus Leistungen; werden Gvvüvvterpreise und Einkommens- |
1540 |
höhe in ihrer Reduktion auf Arbeitsleistungen verknüpft, so können |
1541 |
wir der Avvnvvweisungstheorie Svvcvvhumpeters zustimmen. Budge kritisiert |
1542 |
nun den bekannten Billetvergleich Schumpeters und sagt, dass wir |
1543 |
|
1544 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s85.png |
1545 |
|| |
1546 |
||# |
1547 |
===86=== |
1548 |
#|| |
1549 |
|| |
1550 |
|
1551 |
- 86 - |
1552 |
|
1553 |
beim Billet schon die Gegenleistung in der genauen Menge in der |
1554 |
Vorstellung schin [sic] fest in Hvvävvnden haben, während beim Gelde erst |
1555 |
n[übertippt i mit o]ch die Preisbildung in Fvvrvvage kommt. Wir können in Anlehnung |
1556 |
an all das von uns Gesagte hier ohne weiteres erklären, dass nach |
1557 |
unserer Auffassung ein Preiskampt kaum mehr zu stande kommen kann, |
1558 |
und solange wir stabile Währung haben, wir dann auch im Einkommen |
1559 |
die Gegenleistung aus dargetanen Gründen fest in Händen haben. |
1560 |
Wenn Budge des weiteren meint, dass wir die Verfügung über einen |
1561 |
Platz im Theater nicht durch ein Billet, sondern durch die Zahlung |
1562 |
des Preises erhalten, so können wir das dahin auslegen, dass wir |
1563 |
die Verfügung über die wirtschaftlichen vvGvvüter auch nicht direkt |
1564 |
durch das Geld - das Billet - sondern durch die Arbeitsleistung, |
1565 |
der wir den Billetbesitz verdanken, zugesprochen erhalten. Ist |
1566 |
beim Billettvergleich der Tausch nicht Billet - Vorstellung; son- |
1567 |
dern Billettkauf - Vvvovvrstellung, so ist der Tausch wirtschaftlich |
1568 |
betrachtet auch nicht Geldhingabe - Güterempfang, sondern Gelder- |
1569 |
werb, d.i.Leistung - Güterempfang. |
1570 |
Der Vollständigkeit halber wäre noch kurz zu betrachten |
1571 |
die Evvrvvscheinung der unstabilen Währung, der Zvvuvvstände, wie wir sie |
1572 |
zu Kriegsausgang und in der Nachkriegszeit kennen lernen mussten. |
1573 |
Wir wollen kurz fragen: Was [sic: War?] es hier so, dass die Preise zustande |
1574 |
kamen auf Grund der Schätzung von Gütern gegen Geld? Dazu wäre |
1575 |
notwendig gewesen, dass wir uns eine klare Vorstellung vom Werte |
1576 |
des Geldes fast in jedem Augenblicke hätten bilden können und |
1577 |
hätten neu bilden müssen. Es war eine Vielheit von Beziehungen |
1578 |
|
1579 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s86.png |
1580 |
|| |
1581 |
||# |
1582 |
===87=== |
1583 |
#|| |
1584 |
|| |
1585 |
|
1586 |
- 87 - |
1587 |
|
1588 |
die hier auf die Pvvrvveise wirksam wurden. Wenn wir später von der |
1589 |
unstabilen Wvvävvhrung sprechen, werden sich diese Punkte im einzelnen |
1590 |
heruasschälen [sic]. Ovvhvvne weiteres deutlich aber ist uns, dass ein Geld, |
1591 |
das täglich anderen Wvvevvrt im Sinne veränderter Kaufkraft repräsen- |
1592 |
tiert, keinen Anspruch als Wertmesser der übrigen Güter erheben |
1593 |
kann. Solange wir in unserer eigenen Währung der Papiermark rechne- |
1594 |
ten, hatten wir in ihr keinerlei Anhaltspunkte einer Wertgrösse; |
1595 |
erst später, da wir uns auf ausländische Währungen bezogen und |
1596 |
die Papiermark täglich neu un Beziehung zu jenen setzten, sodass |
1597 |
sie eigentlich nichts anderes mehr bedeutet als eine ausländische |
1598 |
Währung, erst da konnten wir wieder eine Wertvorstellung mit dem |
1599 |
Gelde verbinden, die aber von so vielen anderen Momenten, wie Spe- |
1600 |
kulation usw. durchsetzbar, dass uns der so abgeleitete Wert der |
1601 |
Papiermark kein auch nur annähernd wirkliches Bild der inneren |
1602 |
Kaufkraft der Mark, die maassgebend sein müsste, bieten konnte. |
1603 |
Ivvnvv Wahrheit haben wir unsere Preise doch nicht nach dem Geldwerte |
1604 |
gesetzt, sondern wiederum in der Beziehung zu anderen Gütern. Wir |
1605 |
wussten, dass ein Pvvrvvodukt x Svvcvvhweizer Fvvrvvanken kostet und lasen im |
1606 |
Kursblatte, dass ein Svvcvvhweizer Fvvrvvanken so und so viele Papiermark |
1607 |
notiere. Wir rechneten täglich um und fixierten den Preis nicht |
1608 |
in Beziehung zum Geldwerte, sondern zu einem anderen Gut. Die Papier- |
1609 |
marksumme, die wir errechneten, sagte uns über den Wert auch nicht |
1610 |
das Geringste aus. |
1611 |
Uvvnvvd bevor diese Entwicklung statte hatte, etwa zu Ende des |
1612 |
Krieges, wie war es da? Wir sahen, dass andere Produkte, vor allem |
1613 |
|
1614 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s87.png |
1615 |
|| |
1616 |
||# |
1617 |
===88=== |
1618 |
#|| |
1619 |
|| |
1620 |
|
1621 |
- 88 - |
1622 |
|
1623 |
solche, auf die sich die Nachfrage besonders stürzte, aus diesen |
1624 |
natürlichen Gründen der erhöhten Nachfrage im Preise stiegen. |
1625 |
Die Relationen, die meist wie etwas Ewiges in den bleibenden Pro- |
1626 |
duktionskosten gegeben waren, strebten danach, auch auf der erhöhten |
1627 |
Grundlage jene alte Verhältnismässigkeit wieder einzunehmen. Diese |
1628 |
gesunde Tendenz aber wurde auf der Gegenseite durch die Freiheit |
1629 |
und Uvvnvvgebundenheit der Einkommen gestört. Das war der Grund des |
1630 |
wahren Wettrennens der Preise. Manches wird im Abschnitt der Infla- |
1631 |
tion darüber noch zu sagen sein. Hier galt es norläufig [sic] nur zu zei- |
1632 |
gen, dass niemals das Gold Masstab der Preise sein konnte. |
1633 |
Das hoffen wir, ist uns in jedem Falle geglückt. Zur weite- |
1634 |
teren Festigung unserer Avvnvvschauung werden wir im Folgenden staat - |
1635 |
liche Geldwesen mit den verschiedensten Währungen untersuchen, |
1636 |
nicht derart, dass eine aus der anderen hervorgeht und in ihr die |
1637 |
historische Stütze findet, sondern wir wollen jede Währung gewis- |
1638 |
sermassen neu begründen und aus diese Betrachtung die Möglichkeit |
1639 |
oder Unmöglichkeit einer Währungsreform zu gewinnen suchen. |
1640 |
|
1641 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s88.png |
1642 |
|| |
1643 |
||# |
1644 |
===68=== |
1645 |
#|| |
1646 |
|| |
1647 |
|
1648 |
-68 - |
1649 |
|
1650 |
intersubjektiv gleich sein der jeweils erzeugten Gütermenge an- |
1651 |
derer Berufstätigkeit. Ivvnvv Wvvavvhrheit wird sich gerade in jener |
1652 |
Zeit die Arbeit den verschiedensten Beschaffungen je nach wech- |
1653 |
selndem Bedarfe zugewandt haben . Aber auch jener Umstand kann |
1654 |
das Bild nicht trüben, dass doch auch im vereinzelten Falle die |
1655 |
Beziehungen der aufgewendeten Arbeitsmengen verbindend zwischen |
1656 |
allen Gütern stehen. Wird die Berufsgliederung stärker, der Tausch |
1657 |
allgemeiner und erhält so ein Gut eine Sonderstellung als das |
1658 |
allgemein beliebte Tauschgut, so gebe ich nur ein Erzeugnis meiner |
1659 |
Arbeitskraft, die in Hvvivvnsicht eines ganz bestimmten Bedarfes aufge- |
1660 |
wandt wurde, hingegen die Verkörperung anderer Arbeitskraft, die, |
1661 |
weil in allgemeiner Gvvuvvnst steht, mit wiederum ohne Schwierigkeit |
1662 |
Gelegenheit zu weiterem Tvvavvusche bietet und mir die Wege zu allen |
1663 |
Erzeugnissen ebnet. Es tauschen sich gleiche Werte, gemessen an der |
1664 |
Arbeitszeit. Tritt nun der Staat in Aktion und verkündet er, dass |
1665 |
hinfort ein Pfund Gold gleich 1395 Werteinheiten gelten sollen, |
1666 |
so ist damit am ökonomischen Geschehen natürlich nicht das mindes- |
1667 |
te geändert worden. Nvvuvvr stärker prägen sich jetzt die Geldpreise |
1668 |
vorher noch Ausdrücke in Gewichtmengen Gold und ursprünglich nur |
1669 |
g[hand. drüber e?]egen-einandersetzten absoluter Werte, Preise von Fall zu Fall, wenn |
1670 |
wir sie so nennen wollen, in ihrer Relativität aus. Der im Jahre, |
1671 |
nach Abzug seiner Unkosten X g Gold fördert und laut staatlicher |
1672 |
Kreierung dadurch ein Einkommen von Werteinheiten geniesst ist |
1673 |
gleich gestellt mit dem, der im Jahr 100 Tonschalen oder 150 Körbe |
1674 |
fertigt und für diese dann den Preis von a Werteinheiten geteilt |
1675 |
|
1676 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s68.png |
1677 |
|| |
1678 |
||# |
1679 |
===69=== |
1680 |
#|| |
1681 |
|| |
1682 |
|
1683 |
- 69 - |
1684 |
|
1685 |
durch die Anzahl der Produkte zu fordern berechtigt ist, da auf |
1686 |
dieser Basis der Austausch gleicher Wvvevvrte, im Sinne objektiv |
1687 |
gleicher Grössen - da gleicher Arbeitsaufwand - sich vollzieht. |
1688 |
Auf diese Weise steht natürlich jede einzelne Werteinheit auch |
1689 |
in Beziehung zu jedem beliebigen einzelnen Produkt und da die |
1690 |
Menge der getätigten Arbeit den wert des Gutes, seinen statischen |
1691 |
Preis bestimmt, auch in weiterer Bvvevvziehung zu jeder Dienstleistung, |
1692 |
sei sie selbstständiger oder unselbständiger Art. |
1693 |
Wir stehen nun an der Svvtvvelle, wo auf die Dauer auch durch |
1694 |
die Häufigkeit der Uvvevvbung die Preisrelationen immer festere und |
1695 |
allgemeinbekannte Grössen werden. Da wir, genetisch gesehen, alle |
1696 |
Güter in Beziehung zum Golde gesetzt haben und gemessen nach |
1697 |
einer Eigenschaft oder besser nach einem allen innewohnenden In- |
1698 |
halt, so sind natürlich auch alle Güter unter einander nach diesem |
1699 |
gleichen Masstab, der verausgabten Arbeitsmenge, gemessen.Zwei Gü- |
1700 |
ter im Verhältnis: eine Werteinheit zu zwei Werteinheiten besagen |
1701 |
uns somit nichts anderes als das Verhältnis X Arbeitsmenge zu |
1702 |
2 X Arbeitsmengen;das absolute Maass, sofern wir es im Wirtschafts- |
1703 |
leben benötigen, müssen wir in der staatlichen Bvvivvndung der Wert- |
1704 |
einheit an das Währungsmetall uns suchen. Uns interessiert vor- |
1705 |
läufig aber nur, dass in Preisrelationen verkörperte Arbeitsmengen- |
1706 |
relationen gegeben sind.Die auf dem Markte anwesenden Güter haben |
1707 |
so alle tausendfältige Beziehungen zu einander, die in diesem uns |
1708 |
besseren Aufschluss über ihre Grösse geben, als die einzelnen Be- |
1709 |
ziehungen zu einer Gewichtsmenge Gold. Je mehr noch die Unkenntnis |
1710 |
|
1711 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s69.png |
1712 |
|| |
1713 |
||# |
1714 |
===70== |
1715 |
#|| |
1716 |
|| |
1717 |
|
1718 |
- 70 - |
1719 |
|
1720 |
über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
1721 |
Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
1722 |
doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
1723 |
sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
1724 |
die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
1725 |
Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
1726 |
in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
1727 |
Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
1728 |
wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
1729 |
biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
1730 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
1731 |
später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
1732 |
noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
1733 |
Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
1734 |
stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
1735 |
strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
1736 |
Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
1737 |
rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
1738 |
Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
1739 |
schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
1740 |
die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
1741 |
Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
1742 |
nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
1743 |
nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
1744 |
wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
1745 |
|
1746 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
1747 |
|| |
1748 |
||# |
1749 |
===70== |
1750 |
#|| |
1751 |
|| |
1752 |
|
1753 |
- 70 - |
1754 |
|
1755 |
über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
1756 |
Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
1757 |
doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
1758 |
sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
1759 |
die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
1760 |
Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
1761 |
in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
1762 |
Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
1763 |
wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
1764 |
biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
1765 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
1766 |
später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
1767 |
noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
1768 |
Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
1769 |
stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
1770 |
strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
1771 |
Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
1772 |
rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
1773 |
Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
1774 |
schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
1775 |
die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
1776 |
Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
1777 |
nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
1778 |
nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
1779 |
wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
1780 |
|
1781 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
1782 |
|| |
1783 |
||# |
1784 |
===70== |
1785 |
#|| |
1786 |
|| |
1787 |
|
1788 |
- 70 - |
1789 |
|
1790 |
über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
1791 |
Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
1792 |
doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
1793 |
sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
1794 |
die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
1795 |
Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
1796 |
in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
1797 |
Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
1798 |
wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
1799 |
biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
1800 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
1801 |
später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
1802 |
noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
1803 |
Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
1804 |
stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
1805 |
strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
1806 |
Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
1807 |
rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
1808 |
Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
1809 |
schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
1810 |
die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
1811 |
Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
1812 |
nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
1813 |
nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
1814 |
wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
1815 |
|
1816 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
1817 |
|| |
1818 |
||# |
1819 |
===70== |
1820 |
#|| |
1821 |
|| |
1822 |
|
1823 |
- 70 - |
1824 |
|
1825 |
über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
1826 |
Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
1827 |
doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
1828 |
sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
1829 |
die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
1830 |
Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
1831 |
in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
1832 |
Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
1833 |
wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
1834 |
biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
1835 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
1836 |
später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
1837 |
noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
1838 |
Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
1839 |
stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
1840 |
strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
1841 |
Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
1842 |
rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
1843 |
Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
1844 |
schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
1845 |
die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
1846 |
Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
1847 |
nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
1848 |
nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
1849 |
wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
1850 |
|
1851 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
1852 |
|| |
1853 |
||# |
1854 |
===71=== |
1855 |
#|| |
1856 |
|| |
1857 |
|
1858 |
- 71- |
1859 |
|
1860 |
gedrängt wird, und die Wirtschaft ohne jegliche Störung und be- |
1861 |
denkenlos sogar stoffwertloses Papier in Empfang nimmt, dann ver- |
1862 |
liert diese dritte, nun überflüssig gewordene Messgrösse mehr |
1863 |
und mehr an Bedeutung. Wir haben ja schon erkannt, dass fast jede |
1864 |
Grösse in der Wirtschaft nun auch eine feste gworden [sic] ist, und |
1865 |
wo das nicht der Fall, wo Erfindungen Neuartiges geschöpft haben, |
1866 |
da haben diese Produkte so vielerlei Beziehungen zu anderen |
1867 |
Dingen, müssen sich anlehnen an so viel Gleichartiges, dass ihre |
1868 |
Preisgebung, ihre Einreichung in das weite Netz der Relationen |
1869 |
sicherlich auf diesem, nicht auf den in der Historienzurücklie- |
1870 |
gendem Weg des Abschätzens am Golde geschieht. Auch in unserer |
1871 |
Betrachtungsweise sind alle Tauschmittel nebeneinander gleich |
1872 |
berechtigt und in jedem Falle von gleichem Ivvnvvhalt. Wäre die Ge- |
1873 |
sellschaft der Gleichen eine ewige Kategorie, dann wäre es uns |
1874 |
möglich, die Werteinheit als Ausdruck einer gewissen Arbeitszeit |
1875 |
zu analysieren und wir bräuchten in jedem einzelnen Falle nur zu |
1876 |
fragen, wieviel Zeit die Herstellung eines Produktes benötigte. |
1877 |
Die Zwischenschaltung des Schätzgutes liesse sich dann erübrigen. |
1878 |
Im Grunde genommen aber wäre das nur eine andere Auslegung, als |
1879 |
die, da wir die Werteinheit auf ein kostendes Gut stellen. Wir |
1880 |
setzen Oppenheimers Arbeitswerttheorie voraus und können es da- |
1881 |
her unterlassen, des näheren auszuführen, dass in der heutigen, |
1882 |
modernen Wirtschaft gleiche Geldpreise nicht auch gleiche Ar- |
1883 |
beitsmengen darstellen, wodurch unser Bild in jedem Falle getrübt |
1884 |
werden muss. Darum können wir auch keine einheitliche Messsgrösse |
1885 |
|
1886 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s71.png |
1887 |
|| |
1888 |
||# |
1889 |
===72=== |
1890 |
#|| |
1891 |
|| |
1892 |
|
1893 |
- 72 - |
1894 |
|
1895 |
mehr verwenden, sondern müssen zu diesem Gemisch von Arbeits- |
1896 |
zeit und Arbeitswert greifen. Was allen Gütern inne wohnt, worin |
1897 |
sie sich in ihrer Grösse von anderen unterscheiden, das ist das |
1898 |
Maass des von ihnen verkörperten Arbeitswertes. Die gewonnenen |
1899 |
Verhältniszahlen benötigen des Ausdrucks, und dieser ist eine |
1900 |
immer gleiche Menge Arbeitswert, eine Grösse, die, wir wissen es |
1901 |
bereits, vom Svvtvvaate irgendwann einmal willkürlich gesetzt wurde, |
1902 |
die zu berücksichtigen im ferneren Verlauf unnötig und sogar |
1903 |
unpraktisch wäre. Auch bei reiner Goldwährung mit Prägefreiheit |
1904 |
verschwindet die reale Befriedung, die das Gold verleiht, gegen- |
1905 |
über der zirkulatorischen Befriedigung, die allein das Rad der |
1906 |
Wirtschaft in Bewegung zu setzen vermag. Dass jeder gewonnene |
1907 |
Preis auch seine Bvvevvziehung zum Golde hat, ist eine nebensächli- |
1908 |
che Evvrvvscheinung; tiefster Ivvnvvhalt der Werteinheit ist für uns ja |
1909 |
nicht ein Quantum Gold, eine Beziehungsetzung zu irgendeinem Gut, |
1910 |
sondern der Kern ist die möglicherweise reale, möglicherweise |
1911 |
aber auch nur gedankliche Dvvavvrstellung und Vermittelung von Ar- |
1912 |
beitswerteinheiten, die, immer nur soweit wir uns im inneren Ver- |
1913 |
kehr bewegen, alle vvGvvüter in einer vvLivvnie der vvGlvveichberechtigung |
1914 |
nebeneinander erscheinen lassen. Die Wahrscheinlichkeit eines |
1915 |
ökonomisch wahren Preises - Pvvrvveise sind Verhältniszahlen - wird |
1916 |
grösser, wenn wir ihn auf tausend gleich inhaltliche Dinge be- |
1917 |
ziehen, als wenn wir ihm nur eine Uvvnvvterlage gewähren. Auch ohne |
1918 |
den modernen Begriff des heutigen Geldes müsste es uns möglich |
1919 |
sein, alle Güter auf gleiche Einheiten zu setzen, wenn wir sie |
1920 |
|
1921 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s72.png |
1922 |
|| |
1923 |
||# |
1924 |
===73=== |
1925 |
#|| |
1926 |
|| |
1927 |
|
1928 |
- 73 - |
1929 |
|
1930 |
zerlegen wollten in Einheiten von angewandter Arbeitsenergie. |
1931 |
Wie könnten wir es noch deutlicher werden lassen, dass das Geld |
1932 |
nicht das eigentliche Maass sein kann, sondern nur Ausdrucks- |
1933 |
mittel der auf der Zahl der Arbeitswerteinheuten [sic] basierten Rela- |
1934 |
tionen.Wenn wir sagen, alle Güter sind ein Teil oder Vielfaches |
1935 |
von einem Quantum Edelmetall, so sind wir in unserer Betrachtung |
1936 |
nicht bis zum Kern durchgedrungen.Wir müssen sage, die Güter sind |
1937 |
Teil oder Vielfaches von dem Arbeitsaufwand, den ein Edelmetall- |
1938 |
quantum zur Förderung beanspruchte. Arbeitsenergie ist eine ge- |
1939 |
dankliche Grösse, die uns messbar und vorstellbar erscheint,- |
1940 |
das sei als historische Notwendigkeit anerkannt - wenn wir sie |
1941 |
auf ein Gutsquantum, auf die vergegenständlichte Arbeit beziehen. |
1942 |
Die Relationen aber, welche die Wirtschaft zusammen schweissten, |
1943 |
die einzelnen Preise, die Additionen der verschiedenen Dienste |
1944 |
sind niemal in ihren Einzelposten Resultat des Vergleichs mit dem |
1945 |
Edelmetall, sondern Zvvuvvsammenfügen von Arbeitswerteinheiten, die |
1946 |
nicht nur im Golde, sondern in all den vielen näher liegenden |
1947 |
Dingen uns vorstellbar werden. Wenn dann jeder einzelne Preis mit |
1948 |
dem Goldwerte dennoch übereinstimmt, so ist das nichts verwunder- |
1949 |
liches und nicht, was denen recht geben müsste, die den Vergleich |
1950 |
am Golde verkünden; es ist vielmehr nur eine logische Folge, dass, |
1951 |
wenn tausend Relationen richtig sind, auch darunter die eine, auf |
1952 |
das Gold bezogene richtig sein muss. |
1953 |
Bvvivvsher galt unsere Betrachtung immer noch Zuständen |
1954 |
der Goldwährung, die im besonderen geeignet wäre, den Metallismus |
1955 |
|
1956 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s73.png |
1957 |
|| |
1958 |
||# |
1959 |
===74=== |
1960 |
#|| |
1961 |
|| |
1962 |
|
1963 |
- 74 - |
1964 |
|
1965 |
zu rechtfertigen. Nvvuvvn wollen wir als erste Abstraktion annehmen, |
1966 |
der Staat ginde aus freiem Willen zur Papier-, zur freien Währung |
1967 |
über. Wir setzen voraus, es geschieht ohne jegliche Notwendigkeit, |
1968 |
allein aus theoretisch begründeter Bevorzugung des Papiergeldes, |
1969 |
wie denn überhaupt gleich hier erwähnt sein, dass die Betrachtung |
1970 |
der Geldverfassung unter dem Gesichtspunkt geordneter oder zer- |
1971 |
rütteter FInanzen eine falsche Verknüpfung bedeutet. In unserem |
1972 |
Falle zieht etwadder Staat seine Goldmünzen für gleich nominelle |
1973 |
Werte in Papier ein, im übrigen ver[gedruck h? überdruckt mit f]ahre er wie bisher und lasse |
1974 |
durch Kreierung von Bankgeld der Wirtschaft in gewissen Gvvrvvenzen |
1975 |
freie Hand. Eine Namensänderung der Werteinheit findet ebenfalls |
1976 |
nicht statt.Und nun fragen wir, washhat sich durch diese staat- |
1977 |
lichen Massnahmen ökonomisch geändert? Der strenge Metallist wird |
1978 |
überhaupt kein Geld mehr sehen und vielleicht sagen, dass immer |
1979 |
noch das Gold das Wertmaass sei, auch wenn es entthront wurde. In |
1980 |
diesem Falle aber würde er nur zugeben, dass eine Grösse auch rein |
1981 |
gedanklich weiter zu wirken vermag, wie es die Nominalisten aller- |
1982 |
dings in anderer Avvnvvwendung für tatsächlich halten. Für uns dagegen |
1983 |
ist in jenem Falle nur eine Relation in Wegfall geraten, unzählige |
1984 |
andere bestehen weiter und die Werteinheit bleibt was sie war: |
1985 |
Arbeitswerteinheit von vielfach gebundener Grösse. Das Geld, die |
1986 |
staatliche Einrichtung zur Erleichterung des Verkehrs bleibt Trä- |
1987 |
ger, in diesem Falle stoffwertloser Träger von so bedeuteten Ein- |
1988 |
heiten. Nun allerdings schiebt sich die Fvvrvvage der Geldschöpfung |
1989 |
und in deren Verfolg die Quantitätstheorie in den Vordergrund, |
1990 |
|
1991 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s74.png |
1992 |
|| |
1993 |
||# |
1994 |
===75=== |
1995 |
#|| |
1996 |
|| |
1997 |
|
1998 |
- 75 - |
1999 |
|
2000 |
obwohl dieses Problem eigentlich schon vorher bei der Ausein- |
2001 |
andersetzung mit der Goldwährung mit Teildeckung fällig wäre. |
2002 |
wir müssen uns hier der Kürze halber auf das Gesagte im Kapitel |
2003 |
vom Kreislauf der Wirtschaft stützen. Wie, fragen wir, gelangt das |
2004 |
Geld in den Verkehr, wie der einzelne in dessen Besitz? Wir |
2005 |
sprechen hier im Zeichen der Warenwerttheoretiker, wenn wir sagen, |
2006 |
sein Evvrvvwerb sei mit Ovvpvvfern verbunden. Wir müssen füglich etwas |
2007 |
geleistet, müssen ein wirtschaftliches Gut hergestellt oder dazu |
2008 |
beigetragen haben, um des Geldbesitzes uns freuen zu können. Haben |
2009 |
wir das staatliche Gvvevvld im Auge, so können wir es begrifflich |
2010 |
bis auf die Geburtsstunde siner Zvvivvrkulation zurückverfolgen |
2011 |
und müssen dort auf eine Leistung stossen; nach uns setzt es sei- |
2012 |
ne Zirkulation fort,-die ewige Zirkulation ist seine Aufgabe und |
2013 |
Funktion. Denken wir dagegen an das Bankgeld, so werden wir bei ihm |
2014 |
früher dem Ursprung begegnen, ebenfalls geboren aus einer Leistung, |
2015 |
aber in seiner Zirkulation als seiner Aufgabe gleichartig funkti_ |
2016 |
onierend wie das staatliche Papiergeld. Nvvuvvr ist hier die Zirku- |
2017 |
lation eine zeitlich beschränkte. Das ergibt sich aus dem Wesen |
2018 |
des Bankgeldes, die elastische Verlängerung des wegen seiner re- |
2019 |
lativ geringfügigen Mnge irrelevant bleibenden staatlichen |
2020 |
ewig kreisenden Geldes zu sein. Hahn hat dieses staatliche Geld |
2021 |
in der Literatur den eisernen Bestand der Wirtschaft genannt. |
2022 |
Soweit das Bankgeld, durch wirtschaftliche Berechtigung gedeckt, |
2023 |
neben dem staatlichen Papiergelde auftritt, müssen wir es als die- |
2024 |
sem durchaus gleichgestellt werten, wie denn ünerhaupt alle tech- |
2025 |
|
2026 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s75.png |
2027 |
|| |
2028 |
||# |
2029 |
===76=== |
2030 |
#|| |
2031 |
|| |
2032 |
|
2033 |
- 76 - |
2034 |
|
2035 |
nischen Möglichkeiten, Werteinheiten zu bewegen, die auf Grund von |
2036 |
Leitungen als individuelle Einkommen möglich werden könnten. |
2037 |
Zwar leistet das Geld, wenn die Güter innerhalb der Wirtschaft le- |
2038 |
diglich ihren Besitzer we[Schreibmaschine h übertippt mit c]hseln, auch eine Funktion in der Fähig- |
2039 |
keit, Werte auszudrücken und zu bewegen. Was wir aber jetzt im |
2040 |
Gelde betrachten wollen, seine Gebundenheit an die Warenwelt, an |
2041 |
die Arbeitsleistung der [Schreibmaschine K übertippt mit V]olksgenossen und damit an die Einkommen, |
2042 |
das können wir nur finden an den Produktionsstätten der Güter, in |
2043 |
deren Kalkulationen. Prüfen wir eine solche auf ihre Einzelgrös- |
2044 |
sen, so offenbart sie uns nur Arbeitswertgrössen. Rohstoffe und |
2045 |
Material lassen sin in ihrer Substanzzerlegung wiederum in |
2046 |
jene teilen, Beheizung und bvvlvveuchtung [sic] lösen sich auf in Arbeits- |
2047 |
leistungen und Einkommen, Abschreibungen sind wiederum nichts |
2048 |
anderes als Arbeitswerte und Einkommen, die, wenn auch im einzel- |
2049 |
nen nicht jährlich sich kristallisieren und verzehren, doch in |
2050 |
der Gesamtheit den Ausgleich finden. !!Steuern sind Abtretungen von |
2051 |
Arbeitserfolgen für die öffentliche Tätigkeit der Beamten zu |
2052 |
unser aller Nutzen!!, Arbeitslohn und Gehälter, Profit, Rente, Unter- |
2053 |
nehmerlohn, Risikoprämien, - sie alle lassen sich ohne weiteren |
2054 |
Zwang als Arbeitsgrössen erkenntlich in die Kalkulation einfü- |
2055 |
gen. Das fertige Produkt ist eine Additionsgrösse aus Arbeitswer- |
2056 |
ten und damit gleichzeitig aus Einkommen, die im geld oder geld- |
2057 |
gleicher Form dafür zur Verteilung und zur Verfügung gelangen. |
2058 |
Mit dem Preis, einer Relation im Verhältnis zu anderen Preisen |
2059 |
auf Grund des Wertes der darin verkörperten Arbeitsenergie, sind |
2060 |
|
2061 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s76.png |
2062 |
|| |
2063 |
||# |
2064 |
===77=== |
2065 |
#|| |
2066 |
|| |
2067 |
|
2068 |
- 77 - |
2069 |
|
2070 |
ebenfalls die gleich fundierten Einzelbestandteile als Teile des |
2071 |
Gesamtpreises in ihrer Höhe stipuliert und haben ihren Ausdruck |
2072 |
in gleichen Wert -, in Arbeitswerteinheiten gefunden. Nicht im |
2073 |
einzelnen wollen wir hier wieden [sic] den Mechanismus dieses Gesche- |
2074 |
hens in der Geldschöpfung mittels des Warenwechsels aufzählen. |
2075 |
Zeigen wollten wir hier nur wiederum die enge, ja sogar die kon- |
2076 |
gruent sich deckende Verknüpfung von bereits mit der Erzeugung |
2077 |
festgelegter Preisbildung mit dem Einzel- und Gesamteinkommen auf |
2078 |
Grund von Arbeitsleistung. Diese alle zusammengenommen ergeben |
2079 |
sowohl die Gesamtsummer der Warenpreise als auch die Gesamtsumme |
2080 |
der kauffähigen und kaufberechtigten Einkommen. Hierin decken wir |
2081 |
uns mit Schumpeters Einkommensgleichheit, die nichts anderes ist als |
2082 |
die, auf einer historisch gegebenen, praktisch und täglich unend- |
2083 |
lich mal gegebenen Arbeitswertmenge fin ssende [fussende?] Werteinheit. Selbst |
2084 |
wenn Hahn's Auffassung richtig ist, dass die Kreditgewährung von |
2085 |
aller Spartätigkeit unbeeinflusst der Produktion vorausgeht, so |
2086 |
wird doch dadurch nichts an dem Wesen der Einkommen verändert, Be- |
2087 |
standteil des Preises von Gütern zu sein, deren wir im gleichen |
2088 |
Werte, von gleich grosser Arbeitsverkörperung später auf dem Markt |
2089 |
wieder habhaft werden können, denn Hahn hat hier Kredit im Auge |
2090 |
in Form des Darlehenskredits, er bewegt sich also in der Sphäre |
2091 |
des Kreditverkehrs. Alles Bankgold aber, und hier stehen wir im |
2092 |
Kredit-Geldverkehr, gleichviel aus welchen theoretischen Ueber- |
2093 |
legungen heraus es ausgegeben wurde, muss mit den Gütern, die es |
2094 |
haben entstehen lassen und die nun durch die Weggabe der Einkom- |
2095 |
|
2096 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s77.png |
2097 |
|| |
2098 |
||# |
2099 |
===78=== |
2100 |
#|| |
2101 |
|| |
2102 |
|
2103 |
- 78 - |
2104 |
|
2105 |
men verzehrt sind, begrifflich seinen Lauf beschliessen, denn die- |
2106 |
ses Kreditgold ist das Beförderungsmittel [sic] des [undeutlich] modernen Waren- |
2107 |
verkehrs, unlösbar mit ihm verknüpft. Die Bvvivvndungen sind so streng, |
2108 |
dass wir ohne Schwierigkeit die geradezu verschwindende Bedeutung |
2109 |
erkennen können, die dem Gelde als solchen dabei zukommt. Das Opfer, |
2110 |
das wir dazu bringen, um das Geld zu erlangen, die Arbeit, die wir |
2111 |
dazu leisten, die gilt nicht dem Geldbesitz, die gilt dem Kvvovvnsum der |
2112 |
übrigen Güter, welche andere für uns schufen, gleich wie wir in ar- |
2113 |
beitsteiliger Tätigkeit ihre Bedürfnisse mit befriedigen. Wesent- |
2114 |
lich ist nur, dass als [sic] Tätgikeit nach einem gleichen Maasse bewer- |
2115 |
tet wurde, damit die volkswirtschaftliche Gesamtverteilung, durch |
2116 |
den Geldverkehr bewerkstelligt, restlos aufgehen kann. Dabei ist |
2117 |
es nicht notwendig, dass jedes Gvvuvvt genau seinen wahren, objektiven |
2118 |
Beschaffungswert erreicht - obwohl das dem Idealzustand gleich |
2119 |
käme, wenn dabei auch bei den Einzelaufwendungen das gleich |
2120 |
Gesetz den Verteilungsschlüssel abgäbe - aber innerhalb der gan- |
2121 |
zen Volkswirtschaft können wir es wohl gelten lassen, dass nur |
2122 |
die objektiven Werte im ganzen erzielt sein müssen und plus und |
2123 |
minus zur geraden Mvvivvttellinie tendiert. Die Auspendelungen werden |
2124 |
wohl, soweit persönliche Machtpositionen in Frage kommen, immer nur |
2125 |
beschränkten Rahmen bleiben, da die Einkommen auf gegenseitige |
2126 |
Ausgleichung hinstreben. Darüber hinaus auch noch die Störungen, |
2127 |
durch das gesellschaftliche Monopol erzeugt, näher auszuführen, |
2128 |
würde uns zu weit abführen. |
2129 |
Das gleiche Messgerät zu finden, dazu ist, das sei immer |
2130 |
|
2131 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s78.png |
2132 |
|| |
2133 |
||# |
2134 |
===79=== |
2135 |
#|| |
2136 |
|| |
2137 |
|
2138 |
- 79 - |
2139 |
|
2140 |
wieder betont, weil es den Kern der vorgetragenen Auffassung wieder- |
2141 |
gibt [vertippt], nicht ein Vergleich am Gvvovvlde nötig; der würde selbst die gröss |
2142 |
ten Schwankungen im Gvvevvfolge haben. Notwendig dagegen ist das Zerle- |
2143 |
gen der Güter in Arbeitswerteinheiten, für deren Grösse wir so vie- |
2144 |
le Anhaltspunkte haben, als es nur Güter und Dienste in einem Lande |
2145 |
gibt. [vertippt] Bei so geordneter Bankgeldschöpfung, und diese fordert ja auch |
2146 |
die Warenwerttheorie, müssen wir beim Gelde immer nach der Kaufkraft |
2147 |
fragen, müssen diese nicht als Ergebnis eines Austauscheyperiments [sic] |
2148 |
zwischen Geld und Ware betrachten. Ivvnvv diesem Falle ist vielmehr die |
2149 |
Kaufkraft des Geldes schon fest fixiert, mit der Entstehung der Gü- |
2150 |
ter. Sie sit die logische Folge, dass Geld in diesem weiten Sinne, |
2151 |
welches Einkommen verkörpert, sich in der Höhe der Werteinheiten |
2152 |
begrifflich deckt mit der Höhe aller Güterpreise, denn beide sind |
2153 |
nur verschiedenartige Zvvuvvsammenfaltungen der aufgewandten Arbeits- |
2154 |
wertmengen und Einheiten. Da ist kein quantitätstheoretisches Aus- |
2155 |
schwingen, kein Endresultat, das uns den Geldwert mitteilt, mehr |
2156 |
vonnöten. Die Werteinheit hat einen ökonomischen Inhalt, soweit |
2157 |
sie Einkommen ist, soweit sie nicht nur eine gedankliche Vorstel- |
2158 |
lung bleibt, die wir wohl überall anlegen können, die aber wirt- |
2159 |
schaftlich nicht wirksam und darum nicht zu berücksichtigen ist. |
2160 |
Wir können den realen Inhalt jeder dieser Einkommenswerteinheiten |
2161 |
suchen in irgendeinem Gut oder wir können sie zusammenfassen als |
2162 |
das Extrakt aus der gesamten Güterwelt. In jedem Falle werden wir |
2163 |
mit einer gleichen Grösse zu rechnen haben, eben dieser, die sich |
2164 |
deckt mit der unserer Werteinheit zu grundegelegten Arbeitswert- |
2165 |
|
2166 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s79.png |
2167 |
|| |
2168 |
||# |
2169 |
===80=== |
2170 |
#|| |
2171 |
|| |
2172 |
|
2173 |
- 80 - |
2174 |
|
2175 |
menge. Einen derart abgeleiteten Wert wollen wir der Werteinheit |
2176 |
in der Geldform nicht abstreiten; - das aber wird wohl nicht einmal |
2177 |
ein Nominalismus unternehmen wollen. Was uns von der Darlegung |
2178 |
der Warenwerttheorie unterschiedet, ist der Uvvmvvstand, dass wir im |
2179 |
Gelde keine selbständige mit den anderen Gütern gleich berechtig- |
2180 |
te Ware erkennen wollen. Alle Güter haben einen objektiven Be- |
2181 |
schaffungswert; das Geld nur einen davon abgeleiteten Wert. Die |
2182 |
Frage nach der Angemessenheit des Preises ist darum auch nicht |
2183 |
ein Abschätzen des Warenwertes am Geldwert, der losgelöst nur ein |
2184 |
Schatten, nichts als ein Schemen ist, mit dem wir in der Vorstellung |
2185 |
keine objektiv messbare Grösse verbinden können, sondern ist ein |
2186 |
Abschätzen an den Beschaffungskosten von vielen ähnlichen Dingen; |
2187 |
wir vergleichen die Arbeitsleistungen gleich - und verschiedenar- |
2188 |
tiger Dinge mit einander. Dvvivve Fvvrvvage, warum für ein bestimmtes Gut |
2189 |
eine bestimmte Geldsumme bezahlt wird, ahben wir ja bereits da be- |
2190 |
leuchtet, wo wir die Parallelität der Entstehung von Ware mit Geld |
2191 |
in Form von Einkommen erwähnten. Wenigstens gilt das für eine sta- |
2192 |
bile Papierwährung, wie wir sie hier schildern. Das allerdings ist |
2193 |
richtig, dass zwei Grössen nicht in einem relativen Verhältnis zu |
2194 |
einander stehen können, ohne als absolute Grössen vorhanden zu sein. |
2195 |
Auf die Geldverfassung aber ist dieser Satz nur anwendbar bei Gold- |
2196 |
währung mit ausschliesslichem Goldumlaug [sic]. Nur in diesem Falle ist |
2197 |
das Gold eine solche absolute Grösse, die Relationen auf seinen |
2198 |
objektiven Wert zulässt. Späterhin aber ist das Geld nur der Kreu- |
2199 |
zungspunkt alle dieser Relationen, etwas ausserhalb Stehendes und |
2200 |
|
2201 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s80.png |
2202 |
|| |
2203 |
||# |
2204 |
===81=== |
2205 |
#|| |
2206 |
|| |
2207 |
|
2208 |
- 81 - |
2209 |
|
2210 |
nicht mehr gar der Pol, auf den alle Glieder, um mobil zu werden, |
2211 |
hinstreben. Das Geld ist nur etwas mit den Relationen Gleichna- |
2212 |
miges. Während die Werteineheit als Arbeitswertmenge bei den Gütern |
2213 |
das Inhaltliche Bedeutet, ist sie beim Gelde nur praktisch teil- |
2214 |
bares Bewegungsmittel und hat nur Wert im Hinblick auf ein Gut |
2215 |
und das auch nur deshalb, weil die arbeitsteilige Verkehrswirt- |
2216 |
schaft Mittel ersinnen musste, um auch hier Tauschhandlungen zu |
2217 |
ermöglichen und durch das staatlich gesetzte Tauschmittel dem |
2218 |
Geldverkehr ordnungsgemässe Bahnen zuwies. Für uns ist die Wert- |
2219 |
einheit keine beziehungslose, abstrakte Grösse, sondern eine Ar- |
2220 |
beitswertgrösse, die sich in jedem Augenblick an ein bestimmtes Gut |
2221 |
und an eine bestimmte Menge davon binden lässt, die uns aber nicht |
2222 |
deutlich wird bei der losgelösten Geldbetrachtung, sondern nur im |
2223 |
Bereiche der Güterwelt. Was bestimmt denn die Höhe eines Güterwer- |
2224 |
tes? Ist es wirklich eine Teilgrösse der Ware Geld, die uns wert- |
2225 |
mass sein soll für alle übrige Ware, die aber doch in ihrer ob- |
2226 |
jektiven Wertlosigkeit besonders beim [übertippt i] Monopolgeld der Warenwert- |
2227 |
theorie uns nur einen recht verschwommenen Wertmasstab bieten |
2228 |
kann für wirklich reale Güter, die, das ist doch die Grundregel |
2229 |
jeder objektiven Werttheorie, ihren Wert nur haben kann aus Menge |
2230 |
und Wert der aufgewandten Arbeit? Ist jenes Geld wirklich Wert- |
2231 |
maass, so vergleichen wir wildlich gesehen ungleichwertiges mit |
2232 |
einander, wo um uns reale Messwerkzeuge in Hülle und Fülle stehen. |
2233 |
Maass der Werte ist von allen Angebinn an die Arbeit und nur |
2234 |
|
2235 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s81.png |
2236 |
|| |
2237 |
||# |
2238 |
===82=== |
2239 |
#|| |
2240 |
|| |
2241 |
|
2242 |
- 82 - |
2243 |
|
2244 |
dadurch, dass wir historisch die ganz bestimmte Beschaffungsar- |
2245 |
beit eines Gutes zu Grunde legten, und der Staat ihr dann einen |
2246 |
Namen gab, dadurch entstanden aus den und zugleich mit dem Maass |
2247 |
der Werte, auch die Preise. Nicht das Gut an sich ist das Wert- |
2248 |
maass, sondern die angewandte Beschaffungsarbeit des Gutes und |
2249 |
nur weil, ausser in der Gesellschaft der Gleichen eine losgelöste |
2250 |
Arbeitseinheit nicht bestehen kann, darum musste eine Basierung |
2251 |
zu einem Gute proklamiert werden. So tritt denn auch der ökonomi- |
2252 |
sche, reine, objektive Wert eines Gutes, das wirkliche Maass der an- |
2253 |
gewandten Arbeitsenergien nicht mehr in Erscheinung; der ökono- |
2254 |
misch reine Wert erhält in der Wirtschaft keinen Ausdruck mehr. |
2255 |
wir wissen, dass Kräfteverschiebungen in der verschiedensten Rich- |
2256 |
tung es uns nicht mehr gestatten, von Arbeitsmenge zu sprechen, |
2257 |
sondern als ein Korrektposten dazu diesen mit dem Arbeitswert und |
2258 |
den nicht nur im Hinblick auf die Qualifikation, sonder beson- |
2259 |
ders in Evvrvvwägung der gesellschaftlichen Verteilungsverhältnisse |
2260 |
zu verknüpfen. Wenn wir sagen, Preise sind nur anderer Name und |
2261 |
Ausdruck für Werte, so haben wir jene verschobenen Werte, die Tausch |
2262 |
werte im Auge. Das Geld kann nur wertmaass sein, insofern es auf |
2263 |
Werteinheiten lautet und Werteinheit nur als eine andere Bezeich- |
2264 |
nung für eine gewisse Arbeitsmenge zu[b]gelten hat hat. Das Geld als |
2265 |
das körperliche Zahlungsmittel kann auch nicht das Wertmaass sein, |
2266 |
weil es auch nur einen Teil des konsumberechtigten Einkommens |
2267 |
darstellt und weil, wenn wir definieren wollten, im Austausch von |
2268 |
Geld gegen Ware ergibt sich die Kaufkraft oder der Wert des Gel- |
2269 |
|
2270 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s82.png |
2271 |
|| |
2272 |
||# |
2273 |
===83=== |
2274 |
#|| |
2275 |
|| |
2276 |
|
2277 |
- 83 - |
2278 |
|
2279 |
des, wir dann nicht berücksichtigen den wohl grössten Teil des |
2280 |
wirtschaftlich wirksamen, wenn auch nicht chartalen Geldes, das |
2281 |
Kaufkräfte in eminenten Maasse vergegenwärtigt. Das wurde im |
2282 |
Kreislauf der Wirtschaft dargetan, dass die Quantitätstheorie |
2283 |
nur in jenem weiten Sinne verstanden werden muss. Als Einzelgrös- |
2284 |
se sagt das chartale Geld gar nichts und das " Geld " in der |
2285 |
Gesamtgrösse der gesamten Einkommen ist uns nicht bekannt und |
2286 |
tritt uns, wenn wir die Kaufkraft als Resultat des Tauschens an- |
2287 |
sehen wollen, immer nur erst dann gegenüber, wenn diese wirt- |
2288 |
schaftlichen Handlungen der Vergangenheit angehören und ihrer- |
2289 |
seits vom Resultat ja nicht mehr beeinflusst werden können. Da- |
2290 |
mit wollen wir sagen, dass wir das Geld als Wertmaass scheinbar |
2291 |
benützen können, aber eben nur im Hinblick darauf, dass die Geld- |
2292 |
politik bestrebt ist, das Geld in der nominellen Höhe mit der |
2293 |
Güterproduktion und deren Preishöhe zu verknüpfen. Darum aber |
2294 |
kann auch die [übertippt P]reishöhe keine Grösse sein, die durch Abschätzung |
2295 |
am Golde gewonnen wird, sondern die, die wir aus Zvvuvvsammenfügen von |
2296 |
Arbeitswertgrössen gewinnen, wie sie uns historisch einmal im |
2297 |
Gelde, dann in der Wirtschaft mannigfaltig und somit auch in un- |
2298 |
serer Vvvovvrstellung gegeben sind. In der Erklärung, ein bestimmtes |
2299 |
Gut sei drei Mark wert, ist in gewissem Sinne doch auch ein ob- |
2300 |
jektiver Wert ausgedrückt, da wir uns jederzeit den Warengehalt, |
2301 |
wie Arbeitsenergie zur Evvrvvstattung des dritten Teil eines solchen |
2302 |
G[übertippt u]tes, die Arbeitsmenge, die wir eine Mark nennen, vorstellen können |
2303 |
Wissen wir noch dazu, dass dies und jenes auch eine Mark kostet, |
2304 |
|
2305 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s83.png |
2306 |
|| |
2307 |
||# |
2308 |
===84=== |
2309 |
#|| |
2310 |
|| |
2311 |
|
2312 |
- 84 - |
2313 |
|
2314 |
dann wird in uns das Gefüh[übertippt ö mit l] der Wertgrösse von einer Mark so |
2315 |
gefestigt, dass wir Auspendelungen meist sofort erkennen und für |
2316 |
Korrektur Sorge tragen. Auf solche Art wird uns deutlich, ob ein |
2317 |
Preis hoch oder niedrig sei, denn im Verhältnis der Preise zu ein- |
2318 |
ander ist uns auch mittelbar Aufschluss über deren absolute Höhen |
2319 |
gegeben. Das Problem erhält seine Spitze in der Frage, ob zur Ein- |
2320 |
reihung eines Gutes in das Netz der Relationen das Geld als Wert- |
2321 |
maass notwendig ist oder nicht. Dass ursprünglich ein Gut als |
2322 |
Mittelpunkt der Beziehungen zu deren Gewinnung nötig war, ist von |
2323 |
jeder Richtung anerkannt. Wir betrachten hier den besonderen Fall |
2324 |
der stabilen Papiergeld-Monopolwährung. Sei das neue Produkt ein |
2325 |
Erzeugnis der Metall- oder der Textilbranche; zuerst muss es sich |
2326 |
einmal anlehnen an die vorhandenen gleichartigen Erzeugnisse der |
2327 |
Konkurrenz, und der Preisspielraum ist dadurch schon bedeutend |
2328 |
eingeschränkt. Der Produzent muss zu Grunde legen seine Herstel- |
2329 |
lungskosten, und die Gvvrvvrenze wird um ein weiteres enger werden. Im |
2330 |
ganzen können wir sagen, dass da zu einem Vergleich und Abschätzen |
2331 |
am Gelde wenig Rvvavvum mehr bleiben dürfte und das, wie wir gesehen |
2332 |
haben darum, weil die Bindungen an die übrigen Güter und die wirt- |
2333 |
schaftliche Verpflichtung in der Fvvrvvage des Arbeitslohnes, der |
2334 |
Steuern, der Versicherungen usw. so enge sind, dass sie den Preis, |
2335 |
die Relation zu den anderen Gütern gebieterisch vorschreiben. |
2336 |
Ivvnvv allen anderen Gütern verkörpert sich in jedem Falle eine be- |
2337 |
stimmte Arbeitswertmenge, und diese bleibt auch das Wertmaass und |
2338 |
ergibt den Preis für alle neu hinzutretenden Güter. Das Geld kann |
2339 |
|
2340 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s84.png |
2341 |
|| |
2342 |
||# |
2343 |
===85=== |
2344 |
#|| |
2345 |
|| |
2346 |
|
2347 |
- 85 - |
2348 |
|
2349 |
nur scheinbar Wert-und Preismaass werden, wenn wir, immer nur die |
2350 |
entwickelte Wirtschaft betrachtet, die Reflexerscheinung, die die |
2351 |
Güterwerte uns im Gelde zeigt und eine iegene [sic] Grösse daraus formt, |
2352 |
als das Primäre hinnehmen. Wir gehen dann scheinbar unseren Weg |
2353 |
von Bekanntem zu Uvvnvvbekanntem, während wir in Wahrheit nur bereits |
2354 |
alte Pfade zum Ursprung zurückverfolgen. Sind wir zu der Ueberzeu- |
2355 |
gung gelangt, dass jedes neue Gut, - die alten haben ihre Relationen |
2356 |
in historischer Entwicklung erhalten, -in das Netz der Relationen |
2357 |
eingefügt wurde, noch ehedem es als Ganzes zum Gelde in Beziehung |
2358 |
gebracht wurde, dann dürften wir auch nach der Ansicht der Waren- |
2359 |
werttheoretiker sogar die rein abstrakte Werteinheit gelten las- |
2360 |
sen; für uns aber ist die Werteinheit sogar etwas Gebundenes, nicht |
2361 |
nur einmal, sondern unendlich mal und bedeutet in dieser Vielheit |
2362 |
der Bindungen doch immer nur ein und dieselbe Grösse, nämlich eine |
2363 |
bestimmte Arbeitsmenge, die wir als Einheit allen Gütern und allen |
2364 |
Diensten in der Relation auf gegebene, bekannte Dinge als Maass zu |
2365 |
Grunde legten. Wir sagten schon einmal, dass wir uns mit Schumpeters |
2366 |
Einkommenseinheit eng berühren, insofern auch wir der Menge des |
2367 |
chartalen Geldes keine Wichtigkeit zuerkennen gegenüber der wirk- |
2368 |
lichen und wirksamen Geldsumme, die als Einkommen in der Wirt- |
2369 |
schaft erscheint. Einkommen entsteht aus Leistungen, Güter setzen |
2370 |
sich zusammen aus Leistungen; werden Gvvüvvterpreise und Einkommens- |
2371 |
höhe in ihrer Reduktion auf Arbeitsleistungen verknüpft, so können |
2372 |
wir der Avvnvvweisungstheorie Svvcvvhumpeters zustimmen. Budge kritisiert |
2373 |
nun den bekannten Billetvergleich Schumpeters und sagt, dass wir |
2374 |
|
2375 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s85.png |
2376 |
|| |
2377 |
||# |
2378 |
===86=== |
2379 |
#|| |
2380 |
|| |
2381 |
|
2382 |
- 86 - |
2383 |
|
2384 |
beim Billet schon die Gegenleistung in der genauen Menge in der |
2385 |
Vorstellung schin [sic] fest in Hvvävvnden haben, während beim Gelde erst |
2386 |
n[übertippt i mit o]ch die Preisbildung in Fvvrvvage kommt. Wir können in Anlehnung |
2387 |
an all das von uns Gesagte hier ohne weiteres erklären, dass nach |
2388 |
unserer Auffassung ein Preiskampt kaum mehr zu stande kommen kann, |
2389 |
und solange wir stabile Währung haben, wir dann auch im Einkommen |
2390 |
die Gegenleistung aus dargetanen Gründen fest in Händen haben. |
2391 |
Wenn Budge des weiteren meint, dass wir die Verfügung über einen |
2392 |
Platz im Theater nicht durch ein Billet, sondern durch die Zahlung |
2393 |
des Preises erhalten, so können wir das dahin auslegen, dass wir |
2394 |
die Verfügung über die wirtschaftlichen vvGvvüter auch nicht direkt |
2395 |
durch das Geld - das Billet - sondern durch die Arbeitsleistung, |
2396 |
der wir den Billetbesitz verdanken, zugesprochen erhalten. Ist |
2397 |
beim Billettvergleich der Tausch nicht Billet - Vorstellung; son- |
2398 |
dern Billettkauf - Vvvovvrstellung, so ist der Tausch wirtschaftlich |
2399 |
betrachtet auch nicht Geldhingabe - Güterempfang, sondern Gelder- |
2400 |
werb, d.i.Leistung - Güterempfang. |
2401 |
Der Vollständigkeit halber wäre noch kurz zu betrachten |
2402 |
die Evvrvvscheinung der unstabilen Währung, der Zvvuvvstände, wie wir sie |
2403 |
zu Kriegsausgang und in der Nachkriegszeit kennen lernen mussten. |
2404 |
Wir wollen kurz fragen: Was [sic: War?] es hier so, dass die Preise zustande |
2405 |
kamen auf Grund der Schätzung von Gütern gegen Geld? Dazu wäre |
2406 |
notwendig gewesen, dass wir uns eine klare Vorstellung vom Werte |
2407 |
des Geldes fast in jedem Augenblicke hätten bilden können und |
2408 |
hätten neu bilden müssen. Es war eine Vielheit von Beziehungen |
2409 |
|
2410 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s86.png |
2411 |
|| |
2412 |
||# |
2413 |
===87=== |
2414 |
#|| |
2415 |
|| |
2416 |
|
2417 |
- 87 - |
2418 |
|
2419 |
die hier auf die Pvvrvveise wirksam wurden. Wenn wir später von der |
2420 |
unstabilen Wvvävvhrung sprechen, werden sich diese Punkte im einzelnen |
2421 |
heruasschälen [sic]. Ovvhvvne weiteres deutlich aber ist uns, dass ein Geld, |
2422 |
das täglich anderen Wvvevvrt im Sinne veränderter Kaufkraft repräsen- |
2423 |
tiert, keinen Anspruch als Wertmesser der übrigen Güter erheben |
2424 |
kann. Solange wir in unserer eigenen Währung der Papiermark rechne- |
2425 |
ten, hatten wir in ihr keinerlei Anhaltspunkte einer Wertgrösse; |
2426 |
erst später, da wir uns auf ausländische Währungen bezogen und |
2427 |
die Papiermark täglich neu un Beziehung zu jenen setzten, sodass |
2428 |
sie eigentlich nichts anderes mehr bedeutet als eine ausländische |
2429 |
Währung, erst da konnten wir wieder eine Wertvorstellung mit dem |
2430 |
Gelde verbinden, die aber von so vielen anderen Momenten, wie Spe- |
2431 |
kulation usw. durchsetzbar, dass uns der so abgeleitete Wert der |
2432 |
Papiermark kein auch nur annähernd wirkliches Bild der inneren |
2433 |
Kaufkraft der Mark, die maassgebend sein müsste, bieten konnte. |
2434 |
Ivvnvv Wahrheit haben wir unsere Preise doch nicht nach dem Geldwerte |
2435 |
gesetzt, sondern wiederum in der Beziehung zu anderen Gütern. Wir |
2436 |
wussten, dass ein Pvvrvvodukt x Svvcvvhweizer Fvvrvvanken kostet und lasen im |
2437 |
Kursblatte, dass ein Svvcvvhweizer Fvvrvvanken so und so viele Papiermark |
2438 |
notiere. Wir rechneten täglich um und fixierten den Preis nicht |
2439 |
in Beziehung zum Geldwerte, sondern zu einem anderen Gut. Die Papier- |
2440 |
marksumme, die wir errechneten, sagte uns über den Wert auch nicht |
2441 |
das Geringste aus. |
2442 |
Uvvnvvd bevor diese Entwicklung statte hatte, etwa zu Ende des |
2443 |
Krieges, wie war es da? Wir sahen, dass andere Produkte, vor allem |
2444 |
|
2445 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s87.png |
2446 |
|| |
2447 |
||# |
2448 |
===88=== |
2449 |
#|| |
2450 |
|| |
2451 |
|
2452 |
- 88 - |
2453 |
|
2454 |
solche, auf die sich die Nachfrage besonders stürzte, aus diesen |
2455 |
natürlichen Gründen der erhöhten Nachfrage im Preise stiegen. |
2456 |
Die Relationen, die meist wie etwas Ewiges in den bleibenden Pro- |
2457 |
duktionskosten gegeben waren, strebten danach, auch auf der erhöhten |
2458 |
Grundlage jene alte Verhältnismässigkeit wieder einzunehmen. Diese |
2459 |
gesunde Tendenz aber wurde auf der Gegenseite durch die Freiheit |
2460 |
und Uvvnvvgebundenheit der Einkommen gestört. Das war der Grund des |
2461 |
wahren Wettrennens der Preise. Manches wird im Abschnitt der Infla- |
2462 |
tion darüber noch zu sagen sein. Hier galt es norläufig [sic] nur zu zei- |
2463 |
gen, dass niemals das Gold Masstab der Preise sein konnte. |
2464 |
Das hoffen wir, ist uns in jedem Falle geglückt. Zur weite- |
2465 |
teren Festigung unserer Avvnvvschauung werden wir im Folgenden staat - |
2466 |
liche Geldwesen mit den verschiedensten Währungen untersuchen, |
2467 |
nicht derart, dass eine aus der anderen hervorgeht und in ihr die |
2468 |
historische Stütze findet, sondern wir wollen jede Währung gewis- |
2469 |
sermassen neu begründen und aus diese Betrachtung die Möglichkeit |
2470 |
oder Unmöglichkeit einer Währungsreform zu gewinnen suchen. |
2471 |
|
2472 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s88.png |
2473 |
|| |
2474 |
||# |