Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / III / Arbeitsquantum




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472 mit einer gleichen Grösse zu rechnen haben, eben dieser, die sich 472 mit einer gleichen Grösse zu rechnen haben, eben dieser, die sich
473 deckt mit der unserer Werteinheit zu grundegelegten Arbeitswert- 473 deckt mit der unserer Werteinheit zu grundegelegten Arbeitswert-
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    483 menge. Einen derart abgeleiteten Wert wollen wir der Werteinheit
    484 in der Geldform nicht abstreiten; - das aber wird wohl nicht einmal
    485 ein Nominalismus unternehmen wollen. Was uns von der Darlegung
    486 der Warenwerttheorie unterschiedet, ist der Uvvmvvstand, dass wir im
    487 Gelde keine selbständige mit den anderen Gütern gleich berechtig-
    488 te Ware erkennen wollen. Alle Güter haben einen objektiven Be-
    489 schaffungswert; das Geld nur einen davon abgeleiteten Wert. Die
    490 Frage nach der Angemessenheit des Preises ist darum auch nicht
    491 ein Abschätzen des Warenwertes am Geldwert, der losgelöst nur ein
    492 Schatten, nichts als ein Schemen ist, mit dem wir in der Vorstellung
    493 keine objektiv messbare Grösse verbinden können, sondern ist ein
    494 Abschätzen an den Beschaffungskosten von vielen ähnlichen Dingen;
    495 wir vergleichen die Arbeitsleistungen gleich - und verschiedenar-
    496 tiger Dinge mit einander. Dvvivve Fvvrvvage, warum für ein bestimmtes Gut
    497 eine bestimmte Geldsumme bezahlt wird, ahben wir ja bereits da be-
    498 leuchtet, wo wir die Parallelität der Entstehung von Ware mit Geld
    499 in Form von Einkommen erwähnten. Wenigstens gilt das für eine sta-
    500 bile Papierwährung, wie wir sie hier schildern. Das allerdings ist
    501 richtig, dass zwei Grössen nicht in einem relativen Verhältnis zu
    502 einander stehen können, ohne als absolute Grössen vorhanden zu sein.
    503 Auf die Geldverfassung aber ist dieser Satz nur anwendbar bei Gold-
    504 währung mit ausschliesslichem Goldumlaug [sic]. Nur in diesem Falle ist
    505 das Gold eine solche absolute Grösse, die Relationen auf seinen
    506 objektiven Wert zulässt. Späterhin aber ist das Geld nur der Kreu-
    507 zungspunkt alle dieser Relationen, etwas ausserhalb Stehendes und
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    517 nicht mehr gar der Pol, auf den alle Glieder, um mobil zu werden,
    518 hinstreben. Das Geld ist nur etwas mit den Relationen Gleichna-
    519 miges. Während die Werteineheit als Arbeitswertmenge bei den Gütern
    520 das Inhaltliche Bedeutet, ist sie beim Gelde nur praktisch teil-
    521 bares Bewegungsmittel und hat nur Wert im Hinblick auf ein Gut
    522 und das auch nur deshalb, weil die arbeitsteilige Verkehrswirt-
    523 schaft Mittel ersinnen musste, um auch hier Tauschhandlungen zu
    524 ermöglichen und durch das staatlich gesetzte Tauschmittel dem
    525 Geldverkehr ordnungsgemässe Bahnen zuwies. Für uns ist die Wert-
    526 einheit keine beziehungslose, abstrakte Grösse, sondern eine Ar-
    527 beitswertgrösse, die sich in jedem Augenblick an ein bestimmtes Gut
    528 und an eine bestimmte Menge davon binden lässt, die uns aber nicht
    529 deutlich wird bei der losgelösten Geldbetrachtung, sondern nur im
    530 Bereiche der Güterwelt. Was bestimmt denn die Höhe eines Güterwer-
    531 tes? Ist es wirklich eine Teilgrösse der Ware Geld, die uns wert-
    532 mass sein soll für alle übrige Ware, die aber doch in ihrer ob-
    533 jektiven Wertlosigkeit besonders beim [übertippt i] Monopolgeld der Warenwert-
    534 theorie uns nur einen recht verschwommenen Wertmasstab bieten
    535 kann für wirklich reale Güter, die, das ist doch die Grundregel
    536 jeder objektiven Werttheorie, ihren Wert nur haben kann aus Menge
    537 und Wert der aufgewandten Arbeit? Ist jenes Geld wirklich Wert-
    538 maass, so vergleichen wir wildlich gesehen ungleichwertiges mit
    539 einander, wo um uns reale Messwerkzeuge in Hülle und Fülle stehen.
    540 Maass der Werte ist von allen Angebinn an die Arbeit und nur
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    550 dadurch, dass wir historisch die ganz bestimmte Beschaffungsar-
    551 beit eines Gutes zu Grunde legten, und der Staat ihr dann einen
    552 Namen gab, dadurch entstanden aus den und zugleich mit dem Maass
    553 der Werte, auch die Preise. Nicht das Gut an sich ist das Wert-
    554 maass, sondern die angewandte Beschaffungsarbeit des Gutes und
    555 nur weil, ausser in der Gesellschaft der Gleichen eine losgelöste
    556 Arbeitseinheit nicht bestehen kann, darum musste eine Basierung
    557 zu einem Gute proklamiert werden. So tritt denn auch der ökonomi-
    558 sche, reine, objektive Wert eines Gutes, das wirkliche Maass der an-
    559 gewandten Arbeitsenergien nicht mehr in Erscheinung; der ökono-
    560 misch reine Wert erhält in der Wirtschaft keinen Ausdruck mehr.
    561 wir wissen, dass Kräfteverschiebungen in der verschiedensten Rich-
    562 tung es uns nicht mehr gestatten, von Arbeitsmenge zu sprechen,
    563 sondern als ein Korrektposten dazu diesen mit dem Arbeitswert und
    564 den nicht nur im Hinblick auf die Qualifikation, sonder beson-
    565 ders in Evvrvvwägung der gesellschaftlichen Verteilungsverhältnisse
    566 zu verknüpfen. Wenn wir sagen, Preise sind nur anderer Name und
    567 Ausdruck für Werte, so haben wir jene verschobenen Werte, die Tausch
    568   werte im Auge. Das Geld kann nur wertmaass sein, insofern es auf
    569   Werteinheiten lautet und Werteinheit nur als eine andere Bezeich-
    570 nung für eine gewisse Arbeitsmenge zu[b]gelten hat hat. Das Geld als
    571 das körperliche Zahlungsmittel kann auch nicht das Wertmaass sein,
    572 weil es auch nur einen Teil des konsumberechtigten Einkommens
    573 darstellt und weil, wenn wir definieren wollten, im Austausch von
    574 Geld gegen Ware ergibt sich die Kaufkraft oder der Wert des Gel-
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    584 des, wir dann nicht berücksichtigen den wohl grössten Teil des
    585 wirtschaftlich wirksamen, wenn auch nicht chartalen Geldes, das
    586 Kaufkräfte in eminenten Maasse vergegenwärtigt. Das wurde im
    587 Kreislauf der Wirtschaft dargetan, dass die Quantitätstheorie
    588 nur in jenem weiten Sinne verstanden werden muss. Als Einzelgrös-
    589 se sagt das chartale Geld gar nichts und das " Geld " in der
    590 Gesamtgrösse der gesamten Einkommen ist uns nicht bekannt und
    591 tritt uns, wenn wir die Kaufkraft als Resultat des Tauschens an-
    592 sehen wollen, immer nur erst dann gegenüber, wenn diese wirt-
    593 schaftlichen Handlungen der Vergangenheit angehören und ihrer-
    594 seits vom Resultat ja nicht mehr beeinflusst werden können. Da-
    595 mit wollen wir sagen, dass wir das Geld als Wertmaass scheinbar
    596 benützen können, aber eben nur im Hinblick darauf, dass die Geld-
    597 politik bestrebt ist, das Geld in der nominellen Höhe mit der
    598 Güterproduktion und deren Preishöhe zu verknüpfen. Darum aber
    599 kann auch die [übertippt P]reishöhe keine Grösse sein, die durch Abschätzung
    600 am Golde gewonnen wird, sondern die, die wir aus Zvvuvvsammenfügen von
    601 Arbeitswertgrössen gewinnen, wie sie uns historisch einmal im
    602 Gelde, dann in der Wirtschaft mannigfaltig und somit auch in un-
    603 serer Vvvovvrstellung gegeben sind. In der Erklärung, ein bestimmtes
    604 Gut sei drei Mark wert, ist in gewissem Sinne doch auch ein ob-
    605 jektiver Wert ausgedrückt, da wir uns jederzeit den Warengehalt,
    606 wie Arbeitsenergie zur Evvrvvstattung des dritten Teil eines solchen
    607 G[übertippt u]tes, die Arbeitsmenge, die wir eine Mark nennen, vorstellen können
    608 Wissen wir noch dazu, dass dies und jenes auch eine Mark kostet,
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    618 dann wird in uns das Gefüh[übertippt ö mit l] der Wertgrösse von einer Mark so
    619 gefestigt, dass wir Auspendelungen meist sofort erkennen und für
    620 Korrektur Sorge tragen. Auf solche Art wird uns deutlich, ob ein
    621 Preis hoch oder niedrig sei, denn im Verhältnis der Preise zu ein-
    622 ander ist uns auch mittelbar Aufschluss über deren absolute Höhen
    623 gegeben. Das Problem erhält seine Spitze in der Frage, ob zur Ein-
    624 reihung eines Gutes in das Netz der Relationen das Geld als Wert-
    625 maass notwendig ist oder nicht. Dass ursprünglich ein Gut als
    626 Mittelpunkt der Beziehungen zu deren Gewinnung nötig war, ist von
    627 jeder Richtung anerkannt. Wir betrachten hier den besonderen Fall
    628 der stabilen Papiergeld-Monopolwährung. Sei das neue Produkt ein
    629 Erzeugnis der Metall- oder der Textilbranche; zuerst muss es sich
    630 einmal anlehnen an die vorhandenen gleichartigen Erzeugnisse der
    631 Konkurrenz, und der Preisspielraum ist dadurch schon bedeutend
    632 eingeschränkt. Der Produzent muss zu Grunde legen seine Herstel-
    633 lungskosten, und die Gvvrvvrenze wird um ein weiteres enger werden. Im
    634 ganzen können wir sagen, dass da zu einem Vergleich und Abschätzen
    635 am Gelde wenig Rvvavvum mehr bleiben dürfte und das, wie wir gesehen
    636 haben darum, weil die Bindungen an die übrigen Güter und die wirt-
    637 schaftliche Verpflichtung in der Fvvrvvage des Arbeitslohnes, der
    638 Steuern, der Versicherungen usw. so enge sind, dass sie den Preis,
    639 die Relation zu den anderen Gütern gebieterisch vorschreiben.
    640 Ivvnvv allen anderen Gütern verkörpert sich in jedem Falle eine be-
    641 stimmte Arbeitswertmenge, und diese bleibt auch das Wertmaass und
    642 ergibt den Preis für alle neu hinzutretenden Güter. Das Geld kann
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    652 nur scheinbar Wert-und Preismaass werden, wenn wir, immer nur die
    653 entwickelte Wirtschaft betrachtet, die Reflexerscheinung, die die
    654 Güterwerte uns im Gelde zeigt und eine iegene [sic] Grösse daraus formt,
    655 als das Primäre hinnehmen. Wir gehen dann scheinbar unseren Weg
    656 von Bekanntem zu Uvvnvvbekanntem, während wir in Wahrheit nur bereits
    657 alte Pfade zum Ursprung zurückverfolgen. Sind wir zu der Ueberzeu-
    658 gung gelangt, dass jedes neue Gut, - die alten haben ihre Relationen
    659 in historischer Entwicklung erhalten, -in das Netz der Relationen
    660 eingefügt wurde, noch ehedem es als Ganzes zum Gelde in Beziehung
    661 gebracht wurde, dann dürften wir auch nach der Ansicht der Waren-
    662 werttheoretiker sogar die rein abstrakte Werteinheit gelten las-
    663 sen; für uns aber ist die Werteinheit sogar etwas Gebundenes, nicht
    664 nur einmal, sondern unendlich mal und bedeutet in dieser Vielheit
    665 der Bindungen doch immer nur ein und dieselbe Grösse, nämlich eine
    666 bestimmte Arbeitsmenge, die wir als Einheit allen Gütern und allen
    667 Diensten in der Relation auf gegebene, bekannte Dinge als Maass zu
    668 Grunde legten. Wir sagten schon einmal, dass wir uns mit Schumpeters
    669 Einkommenseinheit eng berühren, insofern auch wir der Menge des
    670 chartalen Geldes keine Wichtigkeit zuerkennen gegenüber der wirk-
    671 lichen und wirksamen Geldsumme, die als Einkommen in der Wirt-
    672 schaft erscheint. Einkommen entsteht aus Leistungen, Güter setzen
    673 sich zusammen aus Leistungen; werden Gvvüvvterpreise und Einkommens-
    674 höhe in ihrer Reduktion auf Arbeitsleistungen verknüpft, so können
    675 wir der Avvnvvweisungstheorie Svvcvvhumpeters zustimmen. Budge kritisiert
    676 nun den bekannten Billetvergleich Schumpeters und sagt, dass wir
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    686 beim Billet schon die Gegenleistung in der genauen Menge in der
    687 Vorstellung schin [sic] fest in Hvvävvnden haben, während beim Gelde erst
    688 n[übertippt i mit o]ch die Preisbildung in Fvvrvvage kommt. Wir können in Anlehnung
    689 an all das von uns Gesagte hier ohne weiteres erklären, dass nach
    690 unserer Auffassung ein Preiskampt kaum mehr zu stande kommen kann,
    691 und solange wir stabile Währung haben, wir dann auch im Einkommen
    692 die Gegenleistung aus dargetanen Gründen fest in Händen haben.
    693 Wenn Budge des weiteren meint, dass wir die Verfügung über einen
    694 Platz im Theater nicht durch ein Billet, sondern durch die Zahlung
    695 des Preises erhalten, so können wir das dahin auslegen, dass wir
    696 die Verfügung über die wirtschaftlichen vvGvvüter auch nicht direkt
    697 durch das Geld - das Billet - sondern durch die Arbeitsleistung,
    698 der wir den Billetbesitz verdanken, zugesprochen erhalten. Ist
    699 beim Billettvergleich der Tausch nicht Billet - Vorstellung; son-
    700 dern Billettkauf - Vvvovvrstellung, so ist der Tausch wirtschaftlich
    701 betrachtet auch nicht Geldhingabe - Güterempfang, sondern Gelder-
    702 werb, d.i.Leistung - Güterempfang.
    703      Der Vollständigkeit halber wäre noch kurz zu betrachten
    704 die Evvrvvscheinung der unstabilen Währung, der Zvvuvvstände, wie wir sie
    705 zu Kriegsausgang und in der Nachkriegszeit kennen lernen mussten.
    706 Wir wollen kurz fragen: Was [sic: War?] es hier so, dass die Preise zustande
    707 kamen auf Grund der Schätzung von Gütern gegen Geld? Dazu wäre
    708 notwendig gewesen, dass wir uns eine klare Vorstellung vom Werte
    709 des Geldes fast in jedem Augenblicke hätten bilden können und
    710 hätten neu bilden müssen. Es war eine Vielheit von Beziehungen
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