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481 |
- 80 -
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482 |
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483 |
menge. Einen derart abgeleiteten Wert wollen wir der Werteinheit
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484 |
in der Geldform nicht abstreiten; - das aber wird wohl nicht einmal
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485 |
ein Nominalismus unternehmen wollen. Was uns von der Darlegung
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486 |
der Warenwerttheorie unterschiedet, ist der Uvvmvvstand, dass wir im
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487 |
Gelde keine selbständige mit den anderen Gütern gleich berechtig-
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488 |
te Ware erkennen wollen. Alle Güter haben einen objektiven Be-
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489 |
schaffungswert; das Geld nur einen davon abgeleiteten Wert. Die
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490 |
Frage nach der Angemessenheit des Preises ist darum auch nicht
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491 |
ein Abschätzen des Warenwertes am Geldwert, der losgelöst nur ein
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492 |
Schatten, nichts als ein Schemen ist, mit dem wir in der Vorstellung
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493 |
keine objektiv messbare Grösse verbinden können, sondern ist ein
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494 |
Abschätzen an den Beschaffungskosten von vielen ähnlichen Dingen;
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495 |
wir vergleichen die Arbeitsleistungen gleich - und verschiedenar-
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496 |
tiger Dinge mit einander. Dvvivve Fvvrvvage, warum für ein bestimmtes Gut
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497 |
eine bestimmte Geldsumme bezahlt wird, ahben wir ja bereits da be-
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498 |
leuchtet, wo wir die Parallelität der Entstehung von Ware mit Geld
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499 |
in Form von Einkommen erwähnten. Wenigstens gilt das für eine sta-
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500 |
bile Papierwährung, wie wir sie hier schildern. Das allerdings ist
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501 |
richtig, dass zwei Grössen nicht in einem relativen Verhältnis zu
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502 |
einander stehen können, ohne als absolute Grössen vorhanden zu sein.
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503 |
Auf die Geldverfassung aber ist dieser Satz nur anwendbar bei Gold-
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504 |
währung mit ausschliesslichem Goldumlaug [sic]. Nur in diesem Falle ist
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505 |
das Gold eine solche absolute Grösse, die Relationen auf seinen
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506 |
objektiven Wert zulässt. Späterhin aber ist das Geld nur der Kreu-
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507 |
zungspunkt alle dieser Relationen, etwas ausserhalb Stehendes und
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515 |
- 81 -
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516 |
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517 |
nicht mehr gar der Pol, auf den alle Glieder, um mobil zu werden,
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518 |
hinstreben. Das Geld ist nur etwas mit den Relationen Gleichna-
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519 |
miges. Während die Werteineheit als Arbeitswertmenge bei den Gütern
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520 |
das Inhaltliche Bedeutet, ist sie beim Gelde nur praktisch teil-
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521 |
bares Bewegungsmittel und hat nur Wert im Hinblick auf ein Gut
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522 |
und das auch nur deshalb, weil die arbeitsteilige Verkehrswirt-
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523 |
schaft Mittel ersinnen musste, um auch hier Tauschhandlungen zu
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524 |
ermöglichen und durch das staatlich gesetzte Tauschmittel dem
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525 |
Geldverkehr ordnungsgemässe Bahnen zuwies. Für uns ist die Wert-
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526 |
einheit keine beziehungslose, abstrakte Grösse, sondern eine Ar-
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527 |
beitswertgrösse, die sich in jedem Augenblick an ein bestimmtes Gut
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528 |
und an eine bestimmte Menge davon binden lässt, die uns aber nicht
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529 |
deutlich wird bei der losgelösten Geldbetrachtung, sondern nur im
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530 |
Bereiche der Güterwelt. Was bestimmt denn die Höhe eines Güterwer-
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531 |
tes? Ist es wirklich eine Teilgrösse der Ware Geld, die uns wert-
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532 |
mass sein soll für alle übrige Ware, die aber doch in ihrer ob-
|
| |
533 |
jektiven Wertlosigkeit besonders beim [übertippt i] Monopolgeld der Warenwert-
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| |
534 |
theorie uns nur einen recht verschwommenen Wertmasstab bieten
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535 |
kann für wirklich reale Güter, die, das ist doch die Grundregel
|
| |
536 |
jeder objektiven Werttheorie, ihren Wert nur haben kann aus Menge
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537 |
und Wert der aufgewandten Arbeit? Ist jenes Geld wirklich Wert-
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538 |
maass, so vergleichen wir wildlich gesehen ungleichwertiges mit
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539 |
einander, wo um uns reale Messwerkzeuge in Hülle und Fülle stehen.
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540 |
Maass der Werte ist von allen Angebinn an die Arbeit und nur
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548 |
- 82 -
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549 |
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550 |
dadurch, dass wir historisch die ganz bestimmte Beschaffungsar-
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| |
551 |
beit eines Gutes zu Grunde legten, und der Staat ihr dann einen
|
| |
552 |
Namen gab, dadurch entstanden aus den und zugleich mit dem Maass
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553 |
der Werte, auch die Preise. Nicht das Gut an sich ist das Wert-
|
| |
554 |
maass, sondern die angewandte Beschaffungsarbeit des Gutes und
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| |
555 |
nur weil, ausser in der Gesellschaft der Gleichen eine losgelöste
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| |
556 |
Arbeitseinheit nicht bestehen kann, darum musste eine Basierung
|
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557 |
zu einem Gute proklamiert werden. So tritt denn auch der ökonomi-
|
| |
558 |
sche, reine, objektive Wert eines Gutes, das wirkliche Maass der an-
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| |
559 |
gewandten Arbeitsenergien nicht mehr in Erscheinung; der ökono-
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| |
560 |
misch reine Wert erhält in der Wirtschaft keinen Ausdruck mehr.
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| |
561 |
wir wissen, dass Kräfteverschiebungen in der verschiedensten Rich-
|
| |
562 |
tung es uns nicht mehr gestatten, von Arbeitsmenge zu sprechen,
|
| |
563 |
sondern als ein Korrektposten dazu diesen mit dem Arbeitswert und
|
| |
564 |
den nicht nur im Hinblick auf die Qualifikation, sonder beson-
|
| |
565 |
ders in Evvrvvwägung der gesellschaftlichen Verteilungsverhältnisse
|
| |
566 |
zu verknüpfen. Wenn wir sagen, Preise sind nur anderer Name und
|
| |
567 |
Ausdruck für Werte, so haben wir jene verschobenen Werte, die Tausch
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| |
568 |
werte im Auge. Das Geld kann nur wertmaass sein, insofern es auf
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| |
569 |
Werteinheiten lautet und Werteinheit nur als eine andere Bezeich-
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570 |
nung für eine gewisse Arbeitsmenge zu[b]gelten hat hat. Das Geld als
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| |
571 |
das körperliche Zahlungsmittel kann auch nicht das Wertmaass sein,
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| |
572 |
weil es auch nur einen Teil des konsumberechtigten Einkommens
|
| |
573 |
darstellt und weil, wenn wir definieren wollten, im Austausch von
|
| |
574 |
Geld gegen Ware ergibt sich die Kaufkraft oder der Wert des Gel-
|
| |
582 |
- 83 -
|
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583 |
|
| |
584 |
des, wir dann nicht berücksichtigen den wohl grössten Teil des
|
| |
585 |
wirtschaftlich wirksamen, wenn auch nicht chartalen Geldes, das
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| |
586 |
Kaufkräfte in eminenten Maasse vergegenwärtigt. Das wurde im
|
| |
587 |
Kreislauf der Wirtschaft dargetan, dass die Quantitätstheorie
|
| |
588 |
nur in jenem weiten Sinne verstanden werden muss. Als Einzelgrös-
|
| |
589 |
se sagt das chartale Geld gar nichts und das " Geld " in der
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590 |
Gesamtgrösse der gesamten Einkommen ist uns nicht bekannt und
|
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591 |
tritt uns, wenn wir die Kaufkraft als Resultat des Tauschens an-
|
| |
592 |
sehen wollen, immer nur erst dann gegenüber, wenn diese wirt-
|
| |
593 |
schaftlichen Handlungen der Vergangenheit angehören und ihrer-
|
| |
594 |
seits vom Resultat ja nicht mehr beeinflusst werden können. Da-
|
| |
595 |
mit wollen wir sagen, dass wir das Geld als Wertmaass scheinbar
|
| |
596 |
benützen können, aber eben nur im Hinblick darauf, dass die Geld-
|
| |
597 |
politik bestrebt ist, das Geld in der nominellen Höhe mit der
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| |
598 |
Güterproduktion und deren Preishöhe zu verknüpfen. Darum aber
|
| |
599 |
kann auch die [übertippt P]reishöhe keine Grösse sein, die durch Abschätzung
|
| |
600 |
am Golde gewonnen wird, sondern die, die wir aus Zvvuvvsammenfügen von
|
| |
601 |
Arbeitswertgrössen gewinnen, wie sie uns historisch einmal im
|
| |
602 |
Gelde, dann in der Wirtschaft mannigfaltig und somit auch in un-
|
| |
603 |
serer Vvvovvrstellung gegeben sind. In der Erklärung, ein bestimmtes
|
| |
604 |
Gut sei drei Mark wert, ist in gewissem Sinne doch auch ein ob-
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| |
605 |
jektiver Wert ausgedrückt, da wir uns jederzeit den Warengehalt,
|
| |
606 |
wie Arbeitsenergie zur Evvrvvstattung des dritten Teil eines solchen
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| |
607 |
G[übertippt u]tes, die Arbeitsmenge, die wir eine Mark nennen, vorstellen können
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| |
608 |
Wissen wir noch dazu, dass dies und jenes auch eine Mark kostet,
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| |
616 |
- 84 -
|
| |
617 |
|
| |
618 |
dann wird in uns das Gefüh[übertippt ö mit l] der Wertgrösse von einer Mark so
|
| |
619 |
gefestigt, dass wir Auspendelungen meist sofort erkennen und für
|
| |
620 |
Korrektur Sorge tragen. Auf solche Art wird uns deutlich, ob ein
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| |
621 |
Preis hoch oder niedrig sei, denn im Verhältnis der Preise zu ein-
|
| |
622 |
ander ist uns auch mittelbar Aufschluss über deren absolute Höhen
|
| |
623 |
gegeben. Das Problem erhält seine Spitze in der Frage, ob zur Ein-
|
| |
624 |
reihung eines Gutes in das Netz der Relationen das Geld als Wert-
|
| |
625 |
maass notwendig ist oder nicht. Dass ursprünglich ein Gut als
|
| |
626 |
Mittelpunkt der Beziehungen zu deren Gewinnung nötig war, ist von
|
| |
627 |
jeder Richtung anerkannt. Wir betrachten hier den besonderen Fall
|
| |
628 |
der stabilen Papiergeld-Monopolwährung. Sei das neue Produkt ein
|
| |
629 |
Erzeugnis der Metall- oder der Textilbranche; zuerst muss es sich
|
| |
630 |
einmal anlehnen an die vorhandenen gleichartigen Erzeugnisse der
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| |
631 |
Konkurrenz, und der Preisspielraum ist dadurch schon bedeutend
|
| |
632 |
eingeschränkt. Der Produzent muss zu Grunde legen seine Herstel-
|
| |
633 |
lungskosten, und die Gvvrvvrenze wird um ein weiteres enger werden. Im
|
| |
634 |
ganzen können wir sagen, dass da zu einem Vergleich und Abschätzen
|
| |
635 |
am Gelde wenig Rvvavvum mehr bleiben dürfte und das, wie wir gesehen
|
| |
636 |
haben darum, weil die Bindungen an die übrigen Güter und die wirt-
|
| |
637 |
schaftliche Verpflichtung in der Fvvrvvage des Arbeitslohnes, der
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| |
638 |
Steuern, der Versicherungen usw. so enge sind, dass sie den Preis,
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| |
639 |
die Relation zu den anderen Gütern gebieterisch vorschreiben.
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| |
640 |
Ivvnvv allen anderen Gütern verkörpert sich in jedem Falle eine be-
|
| |
641 |
stimmte Arbeitswertmenge, und diese bleibt auch das Wertmaass und
|
| |
642 |
ergibt den Preis für alle neu hinzutretenden Güter. Das Geld kann
|
| |
650 |
- 85 -
|
| |
651 |
|
| |
652 |
nur scheinbar Wert-und Preismaass werden, wenn wir, immer nur die
|
| |
653 |
entwickelte Wirtschaft betrachtet, die Reflexerscheinung, die die
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| |
654 |
Güterwerte uns im Gelde zeigt und eine iegene [sic] Grösse daraus formt,
|
| |
655 |
als das Primäre hinnehmen. Wir gehen dann scheinbar unseren Weg
|
| |
656 |
von Bekanntem zu Uvvnvvbekanntem, während wir in Wahrheit nur bereits
|
| |
657 |
alte Pfade zum Ursprung zurückverfolgen. Sind wir zu der Ueberzeu-
|
| |
658 |
gung gelangt, dass jedes neue Gut, - die alten haben ihre Relationen
|
| |
659 |
in historischer Entwicklung erhalten, -in das Netz der Relationen
|
| |
660 |
eingefügt wurde, noch ehedem es als Ganzes zum Gelde in Beziehung
|
| |
661 |
gebracht wurde, dann dürften wir auch nach der Ansicht der Waren-
|
| |
662 |
werttheoretiker sogar die rein abstrakte Werteinheit gelten las-
|
| |
663 |
sen; für uns aber ist die Werteinheit sogar etwas Gebundenes, nicht
|
| |
664 |
nur einmal, sondern unendlich mal und bedeutet in dieser Vielheit
|
| |
665 |
der Bindungen doch immer nur ein und dieselbe Grösse, nämlich eine
|
| |
666 |
bestimmte Arbeitsmenge, die wir als Einheit allen Gütern und allen
|
| |
667 |
Diensten in der Relation auf gegebene, bekannte Dinge als Maass zu
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| |
668 |
Grunde legten. Wir sagten schon einmal, dass wir uns mit Schumpeters
|
| |
669 |
Einkommenseinheit eng berühren, insofern auch wir der Menge des
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| |
670 |
chartalen Geldes keine Wichtigkeit zuerkennen gegenüber der wirk-
|
| |
671 |
lichen und wirksamen Geldsumme, die als Einkommen in der Wirt-
|
| |
672 |
schaft erscheint. Einkommen entsteht aus Leistungen, Güter setzen
|
| |
673 |
sich zusammen aus Leistungen; werden Gvvüvvterpreise und Einkommens-
|
| |
674 |
höhe in ihrer Reduktion auf Arbeitsleistungen verknüpft, so können
|
| |
675 |
wir der Avvnvvweisungstheorie Svvcvvhumpeters zustimmen. Budge kritisiert
|
| |
676 |
nun den bekannten Billetvergleich Schumpeters und sagt, dass wir
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| |
684 |
- 86 -
|
| |
685 |
|
| |
686 |
beim Billet schon die Gegenleistung in der genauen Menge in der
|
| |
687 |
Vorstellung schin [sic] fest in Hvvävvnden haben, während beim Gelde erst
|
| |
688 |
n[übertippt i mit o]ch die Preisbildung in Fvvrvvage kommt. Wir können in Anlehnung
|
| |
689 |
an all das von uns Gesagte hier ohne weiteres erklären, dass nach
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| |
690 |
unserer Auffassung ein Preiskampt kaum mehr zu stande kommen kann,
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691 |
und solange wir stabile Währung haben, wir dann auch im Einkommen
|
| |
692 |
die Gegenleistung aus dargetanen Gründen fest in Händen haben.
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| |
693 |
Wenn Budge des weiteren meint, dass wir die Verfügung über einen
|
| |
694 |
Platz im Theater nicht durch ein Billet, sondern durch die Zahlung
|
| |
695 |
des Preises erhalten, so können wir das dahin auslegen, dass wir
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| |
696 |
die Verfügung über die wirtschaftlichen vvGvvüter auch nicht direkt
|
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697 |
durch das Geld - das Billet - sondern durch die Arbeitsleistung,
|
| |
698 |
der wir den Billetbesitz verdanken, zugesprochen erhalten. Ist
|
| |
699 |
beim Billettvergleich der Tausch nicht Billet - Vorstellung; son-
|
| |
700 |
dern Billettkauf - Vvvovvrstellung, so ist der Tausch wirtschaftlich
|
| |
701 |
betrachtet auch nicht Geldhingabe - Güterempfang, sondern Gelder-
|
| |
702 |
werb, d.i.Leistung - Güterempfang.
|
| |
703 |
Der Vollständigkeit halber wäre noch kurz zu betrachten
|
| |
704 |
die Evvrvvscheinung der unstabilen Währung, der Zvvuvvstände, wie wir sie
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| |
705 |
zu Kriegsausgang und in der Nachkriegszeit kennen lernen mussten.
|
| |
706 |
Wir wollen kurz fragen: Was [sic: War?] es hier so, dass die Preise zustande
|
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707 |
kamen auf Grund der Schätzung von Gütern gegen Geld? Dazu wäre
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708 |
notwendig gewesen, dass wir uns eine klare Vorstellung vom Werte
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709 |
des Geldes fast in jedem Augenblicke hätten bilden können und
|
| |
710 |
hätten neu bilden müssen. Es war eine Vielheit von Beziehungen
|
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718 |
- 87 -
|
| |
719 |
|
| |
720 |
die hier auf die Pvvrvveise wirksam wurden. Wenn wir später von der
|
| |
721 |
unstabilen Wvvävvhrung sprechen, werden sich diese Punkte im einzelnen
|
| |
722 |
heruasschälen [sic]. Ovvhvvne weiteres deutlich aber ist uns, dass ein Geld,
|
| |
723 |
das täglich anderen Wvvevvrt im Sinne veränderter Kaufkraft repräsen-
|
| |
724 |
tiert, keinen Anspruch als Wertmesser der übrigen Güter erheben
|
| |
725 |
kann. Solange wir in unserer eigenen Währung der Papiermark rechne-
|
| |
726 |
ten, hatten wir in ihr keinerlei Anhaltspunkte einer Wertgrösse;
|
| |
727 |
erst später, da wir uns auf ausländische Währungen bezogen und
|
| |
728 |
die Papiermark täglich neu un Beziehung zu jenen setzten, sodass
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| |
729 |
sie eigentlich nichts anderes mehr bedeutet als eine ausländische
|
| |
730 |
Währung, erst da konnten wir wieder eine Wertvorstellung mit dem
|
| |
731 |
Gelde verbinden, die aber von so vielen anderen Momenten, wie Spe-
|
| |
732 |
kulation usw. durchsetzbar, dass uns der so abgeleitete Wert der
|
| |
733 |
Papiermark kein auch nur annähernd wirkliches Bild der inneren
|
| |
734 |
Kaufkraft der Mark, die maassgebend sein müsste, bieten konnte.
|
| |
735 |
Ivvnvv Wahrheit haben wir unsere Preise doch nicht nach dem Geldwerte
|
| |
736 |
gesetzt, sondern wiederum in der Beziehung zu anderen Gütern. Wir
|
| |
737 |
wussten, dass ein Pvvrvvodukt x Svvcvvhweizer Fvvrvvanken kostet und lasen im
|
| |
738 |
Kursblatte, dass ein Svvcvvhweizer Fvvrvvanken so und so viele Papiermark
|
| |
739 |
notiere. Wir rechneten täglich um und fixierten den Preis nicht
|
| |
740 |
in Beziehung zum Geldwerte, sondern zu einem anderen Gut. Die Papier-
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| |
741 |
marksumme, die wir errechneten, sagte uns über den Wert auch nicht
|
| |
742 |
das Geringste aus.
|
| |
743 |
Uvvnvvd bevor diese Entwicklung statte hatte, etwa zu Ende des
|
| |
744 |
Krieges, wie war es da? Wir sahen, dass andere Produkte, vor allem
|
| |
752 |
- 88 -
|
| |
753 |
|
| |
754 |
solche, auf die sich die Nachfrage besonders stürzte, aus diesen
|
| |
755 |
natürlichen Gründen der erhöhten Nachfrage im Preise stiegen.
|
| |
756 |
Die Relationen, die meist wie etwas Ewiges in den bleibenden Pro-
|
| |
757 |
duktionskosten gegeben waren, strebten danach, auch auf der erhöhten
|
| |
758 |
Grundlage jene alte Verhältnismässigkeit wieder einzunehmen. Diese
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| |
759 |
gesunde Tendenz aber wurde auf der Gegenseite durch die Freiheit
|
| |
760 |
und Uvvnvvgebundenheit der Einkommen gestört. Das war der Grund des
|
| |
761 |
wahren Wettrennens der Preise. Manches wird im Abschnitt der Infla-
|
| |
762 |
tion darüber noch zu sagen sein. Hier galt es norläufig [sic] nur zu zei-
|
| |
763 |
gen, dass niemals das Gold Masstab der Preise sein konnte.
|
| |
764 |
Das hoffen wir, ist uns in jedem Falle geglückt. Zur weite-
|
| |
765 |
teren Festigung unserer Avvnvvschauung werden wir im Folgenden staat -
|
| |
766 |
liche Geldwesen mit den verschiedensten Währungen untersuchen,
|
| |
767 |
nicht derart, dass eine aus der anderen hervorgeht und in ihr die
|
| |
768 |
historische Stütze findet, sondern wir wollen jede Währung gewis-
|
| |
769 |
sermassen neu begründen und aus diese Betrachtung die Möglichkeit
|
| |
770 |
oder Unmöglichkeit einer Währungsreform zu gewinnen suchen.
|