701 |
===86== |
702 |
#|| |
703 |
|| |
704 |
|
705 |
- 86 - |
706 |
|
707 |
beim Billet schon die Gegenleistung in der genauen Menge in der |
708 |
Vorstellung schin [sic] fest in Hvvävvnden haben, während beim Gelde erst |
709 |
n[übertippt i mit o]ch die Preisbildung in Fvvrvvage kommt. Wir können in Anlehnung |
710 |
an all das von uns Gesagte hier ohne weiteres erklären, dass nach |
711 |
unserer Auffassung ein Preiskampt kaum mehr zu stande kommen kann, |
712 |
und solange wir stabile Währung haben, wir dann auch im Einkommen |
713 |
die Gegenleistung aus dargetanen Gründen fest in Händen haben. |
714 |
Wenn Budge des weiteren meint, dass wir die Verfügung über einen |
715 |
Platz im Theater nicht durch ein Billet, sondern durch die Zahlung |
716 |
des Preises erhalten, so können wir das dahin auslegen, dass wir |
717 |
die Verfügung über die wirtschaftlichen vvGvvüter auch nicht direkt |
718 |
durch das Geld - das Billet - sondern durch die Arbeitsleistung, |
719 |
der wir den Billetbesitz verdanken, zugesprochen erhalten. Ist |
720 |
beim Billettvergleich der Tausch nicht Billet - Vorstellung; son- |
721 |
dern Billettkauf - Vvvovvrstellung, so ist der Tausch wirtschaftlich |
722 |
betrachtet auch nicht Geldhingabe - Güterempfang, sondern Gelder- |
723 |
werb, d.i.Leistung - Güterempfang. |
724 |
Der Vollständigkeit halber wäre noch kurz zu betrachten |
725 |
die Evvrvvscheinung der unstabilen Währung, der Zvvuvvstände, wie wir sie |
726 |
zu Kriegsausgang und in der Nachkriegszeit kennen lernen mussten. |
727 |
Wir wollen kurz fragen: Was [sic: War?] es hier so, dass die Preise zustande |
728 |
kamen auf Grund der Schätzung von Gütern gegen Geld? Dazu wäre |
729 |
notwendig gewesen, dass wir uns eine klare Vorstellung vom Werte |
730 |
des Geldes fast in jedem Augenblicke hätten bilden können und |
731 |
hätten neu bilden müssen. Es war eine Vielheit von Beziehungen |
736 |
===87== |
737 |
#|| |
738 |
|| |
739 |
|
740 |
- 87 - |
741 |
|
742 |
die hier auf die Pvvrvveise wirksam wurden. Wenn wir später von der |
743 |
unstabilen Wvvävvhrung sprechen, werden sich diese Punkte im einzelnen |
744 |
heruasschälen [sic]. Ovvhvvne weiteres deutlich aber ist uns, dass ein Geld, |
745 |
das täglich anderen Wvvevvrt im Sinne veränderter Kaufkraft repräsen- |
746 |
tiert, keinen Anspruch als Wertmesser der übrigen Güter erheben |
747 |
kann. Solange wir in unserer eigenen Währung der Papiermark rechne- |
748 |
ten, hatten wir in ihr keinerlei Anhaltspunkte einer Wertgrösse; |
749 |
erst später, da wir uns auf ausländische Währungen bezogen und |
750 |
die Papiermark täglich neu un Beziehung zu jenen setzten, sodass |
751 |
sie eigentlich nichts anderes mehr bedeutet als eine ausländische |
752 |
Währung, erst da konnten wir wieder eine Wertvorstellung mit dem |
753 |
Gelde verbinden, die aber von so vielen anderen Momenten, wie Spe- |
754 |
kulation usw. durchsetzbar, dass uns der so abgeleitete Wert der |
755 |
Papiermark kein auch nur annähernd wirkliches Bild der inneren |
756 |
Kaufkraft der Mark, die maassgebend sein müsste, bieten konnte. |
757 |
Ivvnvv Wahrheit haben wir unsere Preise doch nicht nach dem Geldwerte |
758 |
gesetzt, sondern wiederum in der Beziehung zu anderen Gütern. Wir |
759 |
wussten, dass ein Pvvrvvodukt x Svvcvvhweizer Fvvrvvanken kostet und lasen im |
760 |
Kursblatte, dass ein Svvcvvhweizer Fvvrvvanken so und so viele Papiermark |
761 |
notiere. Wir rechneten täglich um und fixierten den Preis nicht |
762 |
in Beziehung zum Geldwerte, sondern zu einem anderen Gut. Die Papier- |
763 |
marksumme, die wir errechneten, sagte uns über den Wert auch nicht |
764 |
das Geringste aus. |
765 |
Uvvnvvd bevor diese Entwicklung statte hatte, etwa zu Ende des |
766 |
Krieges, wie war es da? Wir sahen, dass andere Produkte, vor allem |
771 |
===88== |
772 |
#|| |
773 |
|| |
774 |
|
775 |
- 88 - |
776 |
|
777 |
solche, auf die sich die Nachfrage besonders stürzte, aus diesen |
778 |
natürlichen Gründen der erhöhten Nachfrage im Preise stiegen. |
779 |
Die Relationen, die meist wie etwas Ewiges in den bleibenden Pro- |
780 |
duktionskosten gegeben waren, strebten danach, auch auf der erhöhten |
781 |
Grundlage jene alte Verhältnismässigkeit wieder einzunehmen. Diese |
782 |
gesunde Tendenz aber wurde auf der Gegenseite durch die Freiheit |
783 |
und Uvvnvvgebundenheit der Einkommen gestört. Das war der Grund des |
784 |
wahren Wettrennens der Preise. Manches wird im Abschnitt der Infla- |
785 |
tion darüber noch zu sagen sein. Hier galt es norläufig [sic] nur zu zei- |
786 |
gen, dass niemals das Gold Masstab der Preise sein konnte. |
787 |
Das hoffen wir, ist uns in jedem Falle geglückt. Zur weite- |
788 |
teren Festigung unserer Avvnvvschauung werden wir im Folgenden staat - |
789 |
liche Geldwesen mit den verschiedensten Währungen untersuchen, |
790 |
nicht derart, dass eine aus der anderen hervorgeht und in ihr die |
791 |
historische Stütze findet, sondern wir wollen jede Währung gewis- |
792 |
sermassen neu begründen und aus diese Betrachtung die Möglichkeit |
793 |
oder Unmöglichkeit einer Währungsreform zu gewinnen suchen. |