Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV




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208 Nur, und das trennt uns trotz scheinbaren Gleichlauts vom
209 Metallismus, suchen wir aus ihr nicht die StĂŒtzen metallisti-
210 scher Lehre zu gewinnen. Was jenen das A und O bedeutet, ist in
211 unserer Avvnvvschauungsweise erstvsekundÀrer Natur; uns interessiert
212 in diesem Zusammenhange weder die Notendeckung noch innerer Gold-
213 umlauf, wir fragen nichts nach der Basierung der Werteinheit Mark
214 au`f das Gold, soweit sie zur ErklÀrung des Eigenwertes dienlich
215 sein soll. Wir betrachten einmal die GoldwÀhrung als die von den
216 wirtschaftlich fĂŒhrenden LĂ€ndern angewandte WĂ€hrung, werden dabei
217 vielen gemeinsam bindenden Gesichtspunkten auf die Spur kommen
218 und auf diesem Wege von aussen nach innen endlich auch die wirt-
219 schaftliche Bedeutung der GvvovvldwĂ€hrung im Innenverkehr wĂŒrdigen.
220      Das den Weltmarkt beherrschende und mit Industrieproduk-
221 ten versorgende Land war England. Hier mĂŒssen wir unseren Betrach-
222 tung aufnehmen . In England herrschte die GoldwÀhrung vor, d.h. es
223 wurde proklamiert, dass ein Pfund Sterling einer Gewichtsmenge
224 Feingoldes gleich zu werten und jederzeit in Gold umzutauschen
225 sei. Die Geldpreise waren in diesem System ohne weiteres Goldprei-
226 se, denn einmall hatte das Pfund Sterling eine natĂŒrliche Beziehung
227 zum Golde, wie sie die zu allen anderen GĂŒtern auch hatte, und dann
228 aus geldpolitischen GrĂŒnden noch eine besondere auf die Dauer
229 mit jener notwendig ĂŒbereinstimmende Bindung zu diesem Edelmetall,
230  nĂ€mlich den MĂŒnzfuss. England war wirtschaftlich so gut fundiert,
231 dass es trotz dreimaliger Suspendierung der Peelsacte, der Ein-
232 stellung der Goldeinlösepflicht, doch keine nennenswerten
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242 Preisrevolutionen zu erleiden hatte, uns [sic] es konnte immer wieder,
243 denn es war nach wie vor das stÀrkste Land, und es war die Zeit
244 des ausschliessliche geltenden Metallismus, die Bindungen des
245 Pfund Sterling zum Golde neu begrĂŒnden. Wenn wir, wenn andere ihre
246 Stimme auf dem Weltmarkte laut werden lassen wollten, so war es
247 tunlich, dem allein herrschenden Pfund Sterling ein gleichwerti-
248 ges und jederzeit vergleichbares entgegen zu setzen. Was ein Pfund
249 Sterling bedeutete, das wusste man ohne weiteres; alles konzen-
250 tr[hand durchgestrichen --e--]ierte sich ja darauf hin. Diese Selbstherrlichkeit zeigt sich
251 heute noch in der englischen Kursnotierung, die als einzige das
252 Pfund Sterling in den Mittelpunkt stellt. Wenn wir unsere Produk-
253 te zum Weltmarkte bringen, so mĂŒssen wir unsere WĂ€hrung zum Pfund
254 Sterling in Vergleich setzen, und, um den Verkehr zu erleich-
255 tern, ein mögli[h ĂŒbertippt mit c]hst stabiles VerhĂ€ltnis zu erreichen suchen. Hat
256 nun beispielsweise Deutschalnd [sic] Silber-, England die GoldwÀhrung,
257 so ist diese VerhÀltniszahl zischen beiden WÀhrungen den
258 verschiedensten Schwankungen ausgesetzt. Einmal ist es die[handsch (]nominel-
259 le Preishöhe schlechthin, die wirksam wird, dann aber vor allem die
260 Wechselwirkungen von dem MĂŒnzfuss des Silbers in Deutschland
261 und dem freien Metallpreis des Silbers auf dem englischen Mark-
262 te in englischer WĂ€hrung ausgedrĂŒckt. Aus Produktionsbewegungen
263 der Metalle, wobei das Gold als das immer Starre belassen wird,
264 muss sich jeder golche [sic] Aenderung als ein Schwanken des Silber-
265 wertes bemerkbar machen und die valutarischen VerhÀltnisse be-
266 einflussen. So wird der Staat, der die Kraft fĂŒhlt, Englands
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