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S c h l u s s b e t r a c h t u n g.
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Rückblicken wir noch einmal den ganzen Weg unserer
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Untersuchung und vergegenwärtigen wir uns die gewonnenen Resul-
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tate all der detaillierten Betrachtungen, so gelangen wir aus all
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dem zu der Erkenntnis, dass, solange wir Geldpolitik im Auge haben
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und nur die oder jene Währungsreform, wir kaum über eine histori-
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sche Beschreibung hinaus kommen werden. Wenn wir streiten über
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Metallismus oder Nominalismus, so wollen wir doch nicht vergessen,
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dass diese Namen eben nur Währungs f o r m e n sein sollen, und
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wir wissen nicht einaml, in welch' hohem Maasse sie durch die
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äusseren Bedingtheiten der Wirtschaftsordnung der Gesellschaft
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der Technik und der Entwicklung jeweils bedingt sind. Ist es
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nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, dass irgendeine
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kommende Zeit unser heutiges Geld mit den gleichen Augen be-
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trachtet, wie wir heute dasjenige alter, primitiver Völker, die
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Muscheln, Salz, Felle oder dergl. als solches verwandten? Müssen
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wir nicht, wenn wir den Naturaltausch, wenn wir das allein herr-
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schende, vollwertige Metallgeld, wenn wir das reine Papiergeld
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untersuchen, müssen wir da nicht [zwei Buchstaben ausgeixt xx] uns in die Zeit heinein stel-
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len, aus der wir die zu betrachtende Geldform entnehmen und
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sollten wir da nicht erkennen, dass hier eine dauernde Fortent-
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wicklung notwendig neue Formen des Geldes schaffen
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muss? Können wir unsere heutige Wirtschaft und ihren Kreislauf
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begreifen wollen, ohne eine lange vorhergehende ?organische? Ent-
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wicklung? Und wenn wir diese zu ihrem Begriffe für ...
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ansehen, müssen wir dann sie nicht auch dem Gelde zugestehen? Das
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ist ja wohl ohne weiteres deutlich, dass das Geld die Wirtschaft
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in jeder Entwicklung, sie sei wie immer sie will, begleitet als ihr
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treuester Diener, aber nicht als ihr Herr. Das ist wohl das Wesent-
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liche, was heute die Lehrmeinungen scheidet, dass die einen glau-
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ben, was ehedem einmal wirksam war, das müssen wir auch heute an-
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erkennen und muss uns unverändert Regel sein; - das sind die
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strengen Metallisten, die einen Stoffwert des Geldes verlangen.
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Ivvhvvnen gegenüber die anderen, die da sagen: Was in der Historie
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zurücklag, ist in unsere Wirtschaft übergegangen, die ja alle die-
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se Phasen durchmaass, und wie ihre Entwicklung, so auch mit ihr
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die des Geldes. Wenn, um vom Einzelindividuum zur Gemeinschaft,
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um vom Einzeltausch, vom Zvvuvvfälligen zur Wirtschaft und zum Markt-
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mässigen zu gelangen, ehedem ein reales Gut nötig war, so ist, das
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zu beschreiben, Angelegenheit der Entwicklungsgeschichte und es
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ist dadurch noch keineswegs bewiesen, dass wir auch heute noch
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im Gelde eines solchen realen Gutes bedürfen. Alle we[übertippt i]teren Aus-
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führungen sund uns ja bekannt.
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Wenn wir die heutige Wirtschaft zu Grunde legen und wenn
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unsere Betrachtung dabei überhaupt Sinn haben soll, dann müssen
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wir sie über das chartale Geld hinaus ausdehen, denn dieses ist
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nur Bestandteil eines übergeordneten Sammelbegriffs, das kaufkräf-
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tigen und - berechtigten Evvivvnkommens oder wirmüssen unter Geld
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