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begreifen wollen, ohne eine lange vorhergehende ?organische? Ent-
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wicklung? Und wenn wir diese zu ihrem Begriffe für ...
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ansehen, müssen wir dann sie nicht auch dem Gelde zugestehen? Das
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ist ja wohl ohne weiteres deutlich, dass das Geld die Wirtschaft
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in jeder Entwicklung, sie sei wie immer sie will, begleitet als ihr
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treuester Diener, aber nicht als ihr Herr. Das ist wohl das Wesent-
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liche, was heute die Lehrmeinungen scheidet, dass die einen glau-
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ben, was ehedem einmal wirksam war, das müssen wir auch heute an-
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erkennen und muss uns unverändert Regel sein; - das sind die
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strengen Metallisten, die einen Stoffwert des Geldes verlangen.
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Ivvhvvnen gegenüber die anderen, die da sagen: Was in der Historie
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zurücklag, ist in unsere Wirtschaft übergegangen, die ja alle die-
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se Phasen durchmaass, und wie ihre Entwicklung, so auch mit ihr
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die des Geldes. Wenn, um vom Einzelindividuum zur Gemeinschaft,
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um vom Einzeltausch, vom Zvvuvvfälligen zur Wirtschaft und zum Markt-
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mässigen zu gelangen, ehedem ein reales Gut nötig war, so ist, das
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zu beschreiben, Angelegenheit der Entwicklungsgeschichte und es
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ist dadurch noch keineswegs bewiesen, dass wir auch heute noch
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im Gelde eines solchen realen Gutes bedürfen. Alle we[übertippt i]teren Aus-
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führungen sund uns ja bekannt.
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Wenn wir die heutige Wirtschaft zu Grunde legen und wenn
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unsere Betrachtung dabei überhaupt Sinn haben soll, dann müssen
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wir sie über das chartale Geld hinaus ausdehen, denn dieses ist
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nur Bestandteil eines übergeordneten Sammelbegriffs, das kaufkräf-
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tigen und - berechtigten Evvivvnkommens oder wirmüssen unter Geld
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schlechthin als Technik verstehen, die dessen Bestandteile mobil
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macht. Das ganze Problem ist doch in jeder Wirtschaft , -das ist
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unverrückbar - roh ausgedrückt dieses: die von einer Gruppe er-
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zeugten Güter nach irgendeinem Schlüssel wieder unter sie zu
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verteilen; in unserem Falle, die in arbeitsteiliger Produktion
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erstellten Waren gemäss den Prinzipien der kapitalistischen
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Wirtschaft als ganzes unter die Einzelglieder aufzuteilen. Das
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Geld ist das [übertippt I]nstrument der Distribution. Wo eine Verteilung not-
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wendig wird, gleich in welcher Wirtschaftsordnung das wäre, da muss
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Geld in diesem Sinne, und wäre es nur ein blosses Abrechnungsver-
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fahren in Funktion treten. Evvrvvscheint es nicht sinnlos, über den
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Stoff des Geldes zu streiten da, wo es in dem, dem Sprachgebrauch
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nach angewandten Sinne des chartalen Geldes nur eine Untergruppe
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des wirklich wirksamen, weit reichenden gedanklichen "Geldes" be-
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deutet? Und doch, auch wennwir dieses grosse "Geld" in eine einzi-
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ge Bewegungsform zusammenfassen könnten, auch dann wäre wohl der
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Stoff nicht von so weittragender Bedeutung. Ivvmvv Gelde aber lebt
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die Idee der Wertei nheit, es lautet auf solche(und da ist nun
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wieder die Frage: Wenn schon der Stoff des Geldes nicht entschei-
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dend und unterscheidend sein soll, wie aber soll denn die Wert-
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einheit definiert werden; welches ist ihr Wert und mit ihr der
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des auf ihre Einheiten gestellten Geldes ? Wenn die verschie-
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densten Währungen nebeneinander bestehen können , - hier haben
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wir reinen Metallismus und ausschliessliches Stoffgeld, dort
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huldigen wir dem Nominalismus und kennen nur Papier - wenn diese
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