| |
116 |
- 156 -
|
| |
117 |
|
| |
118 |
beide in sich durchaus stabil sind und stets das gleiche Ver-
|
| |
119 |
hältnis (gleiche Wechselkurse) zu einander aufweisen; ja wir könn-
|
| |
120 |
ten sogar ihre Wirtschaft als kongruent hinstellen, soll da wirk-
|
| |
121 |
lich in jedem einzelnen Falle die Werteinheit etwas grundsätz-
|
| |
122 |
lich verschiedenes darstellen und, wenn das der Fall wäre, könnte
|
| |
123 |
dann die Werteinheit überhaupt noch etwas wesentliches bedeuten?
|
| |
124 |
Es lautet nicht nur das Geld auf Werteinheiten, sondern
|
| |
125 |
das ist Merkmal aller Dinge um uns, und nichts ist, was nicht in
|
| |
126 |
[übertippt sol]chen ausdrückbar und durch sie vergleichbar wäre. Fügen wir
|
| |
127 |
dazu noch, was wir als Aufgabe des Geldes erkannt haben, die Güter-
|
| |
128 |
distribution durchzuführen, so kann uns nichts mehr den wahren In-
|
| |
129 |
halt der Werteinheit verschleiern. Die Grundlage jederbWirtschaft
|
| |
130 |
und jeder Konsummöglichkeit ist die vorher getätigte Arbeit; sie
|
| |
131 |
allein kann uns den toten Stoff der Natur in bedürfnisbefriedigen-
|
| |
132 |
de Güter umwandeln. All diese insgesamt, die Art der Produktion
|
| |
133 |
ist nebensächlich, sofern nur ein Zvvuvvsammenarbeiten stattfand, unter
|
| |
134 |
die Erzeuger aufzuteilen, das ist Sache des Geldes. Die Güter unter
|
| |
135 |
sich, das geht daraus hervor, sind nur Verkörperung eines gewissen
|
| |
136 |
Arbeitsaufwandes und nur diese Menge allein bildet gegenseitiges
|
| |
137 |
Unterschiedungsmerkmal. Sollen wir(uns täuschen lassen dadurch, dass
|
| |
138 |
die GüternPreise haben, die uns nicht ohne weiteres den Zusammen-
|
| |
139 |
hang mit menschlicher Arbeit auch gleich äusserlich erkennen las-
|
| |
140 |
sen ? Ist nicht das, was wir eben sagten, so primär, so unumstösslich
|
| |
141 |
fest, dass wir die Preise, die nur durch Zahl unterschiedenen Ein-
|
| |
142 |
heiten, dann eben auch nur als Ausdrücke einer gewissen Arbeits-
|
| |
143 |
|
| |
144 |
|
| |
153 |
- 157 -
|
| |
154 |
|
| |
155 |
menge begreifen müssen? Kann uns in diesem Falle eine histori-
|
| |
156 |
sche Tatsache, wie es der Preise und die in ihm wirksamen Wertein-
|
| |
157 |
heit ist, dazu verführen, das Ursprünglichste nimmer zu erkennen.
|
| |
158 |
Wir bekümmern uns jetzt nicht darum, wie diese Einheit entstanden
|
| |
159 |
ist, welche Grösse sie verkörpert; wir begreifen nur, dass, wenn
|
| |
160 |
Güter auf solche Einheiten lauten und wenn die Zahl dieser Ein-
|
| |
161 |
heiten das Unterscheidungsmerkmal jener untereinander bedeuten,
|
| |
162 |
dann muss jede solche Einheit wenigstens gedanklich eine bestimm-
|
| |
163 |
te Menge Arbeit vorstellen. Um weiter, wenn wir den Stoff unserer
|
| |
164 |
angewandten Arbeit nimmer in Händen, vielmehr ihn hingegeben haben
|
| |
165 |
für eine gesellschaftlich garantierte Bescheinigung, für die wir
|
| |
166 |
dann wieder das gleiche Gut oder andere solche gleicher vergegen-
|
| |
167 |
ständlichter Arbeit erlangen können; ist es nicht selbstverständ-
|
| |
168 |
lich, dass die Bescheinigung gleichnamig sein muss mit den Gütern,
|
| |
169 |
muss sie nicht auf solche Einheiten launten, in ihnen eben jene
|
| |
170 |
gleiche Menge Arbeit versinnbildlichen? Das letztere ist eine
|
| |
171 |
abgeleitete Erscheinung und logische Folge der unumstösslichen
|
| |
172 |
ewig bestehenden Tatsache, dass die Arbeit allein das Maass des
|
| |
173 |
Wertes bedeutet. Eine Geldpolitik, dem gegenüber eine moderne Er-
|
| |
174 |
scheinung, sie mag im Laufe der Zeiten und der Entwicklung sich
|
| |
175 |
wandeln noch weiter, als unsere Phantasie sich träumen lässt;
|
| |
176 |
nimmermehr wird sie, solange es ihrer Aufgabe obliegt, Güter zur
|
| |
177 |
Verteilung bringen, diese nach einem anderen Modus in Bewegung
|
| |
178 |
setzen und sie andere differenzieren können als nach dem Maasse
|
| |
179 |
der in ihnen vergegenständlichten Arbeit.
|
| |
180 |
|
| |
189 |
- 158 -
|
| |
190 |
|
| |
191 |
Wenn wir nicht die Arbeits m e n g e als Einheit der
|
| |
192 |
Güter, der Einkommen und damit auch des Geldes in Anwendung brach-
|
| |
193 |
ten, sondern diese Menge noch verknüpften mit dem W e r t e der
|
| |
194 |
Arbeit, so bedeutet das nur einen Korrekturposten, dein einzusetzen
|
| |
195 |
uns die kapitalistische Wirtschaft zwingt, beruhend auf der Ver-
|
| |
196 |
schiebung der Einkommensarten untereinander. Die Güter selbst
|
| |
197 |
werden sich in ihrem wirklichen Arbeitswerte nicht zu sehr und
|
| |
198 |
nur selten entfernen können, die Nvvovvminaleinkommen dagegen, die in
|
| |
199 |
der reinen Oekonomie auch im einzelnen die genauen Gegengrössen
|
| |
200 |
zum einzelnen Arbeitsaufwand darstellen, sind in der kapitalisti-
|
| |
201 |
schen Wirtschaft auf Grund eines gesellschaftlichen Monopols
|
| |
202 |
zu Gvvuvvnsten der Kapitalbeseitzer verkürzt. Darum erkannten wir auch
|
| |
203 |
in der Definition auf Arbeits w e r t menge und verstehen dabei
|
| |
204 |
unter Wert eigentlich nur die falsche Wertung einer gewissen
|
| |
205 |
Wirtschaftsordnung. Es bedeutet einen Schönheitsfehler dieser
|
| |
206 |
Aera, der mit Ueberwindung derselben wenigstens in diese Form in
|
| |
207 |
Wegfall geraten würde. Alles Streben drängt zur reinen Oekonomie.
|
| |
208 |
Betrachten wir nun noch zuletzt die intervalutaren Ver-
|
| |
209 |
hältnisse und was sie uns zu sagen wissen. Namen sind Schall und
|
| |
210 |
Rauch; auch andere Namen von Werteinheiten geben uns doch keine
|
| |
211 |
neuen Ivvnvvhalte. Auch hier wie überall walten diese besagten glei-
|
| |
212 |
chen Gesetze und auch von Land zu Land ist keine andere Bewegung
|
| |
213 |
der Güter möglich, kein anderes Vergleichsmaass gegeben, als die
|
| |
214 |
menschliche arbeit. Was innerhalb der Staatsgrenzen die Wirt-
|
| |
215 |
schafts-und Gesellschaftsordnung erreicht, die Störung des reinen
|
| |
216 |
|
| |
225 |
- 159 -
|
| |
226 |
|
| |
227 |
Tausches, dass muss im Verhältnis der Länder zu einander ihre
|
| |
228 |
Macht besorgen. Handelsverträge, einseitige ?Meistbegünstigungs-?
|
| |
229 |
klauseln, Ausfuhrabgaben usw., das alles sind als .... ...........
|
| |
230 |
Versuche zu bewerten. Der Idealzustand freilich ist auch hier
|
| |
231 |
der der politischen und wirtschaftlichen Freiheit der Länder
|
| |
232 |
wie im nationalen Verband der der wirklichen Freiheit und Unab-
|
| |
233 |
hängigkeit des Einzelindividuums. Wenn das Tatsache ist, wenn die
|
| |
234 |
Tausche inner- und ausserwirtschaftlich in Reinheit sich voll-
|
| |
235 |
ziehen können, dann können wir die alles umspannende, die Einzel-
|
| |
236 |
und die Weltwirtschaft verbindende Einheit einfach als
|
| |
237 |
eine Arbeitsmenge schlechthin definieren; als e i n e , sagen
|
| |
238 |
wir, denn wir rechnen tatsächlich innerhalb der ganzen Welt mit
|
| |
239 |
einer durch die Valuten verbundenen und auf den gleichen Nenner,
|
| |
240 |
auf die gleiche Grösse gesetzten Einheit, mit dem Maass der von
|
| |
241 |
jeder Nationalität unabhängigen menschlichen Arbeit .
|
| |
242 |
|