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beide in sich durchaus stabil sind und stets das gleiche Ver- |
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hältnis (gleiche Wechselkurse) zu einander aufweisen; ja wir könn- |
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ten sogar ihre Wirtschaft als kongruent hinstellen, soll da wirk- |
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lich in jedem einzelnen Falle die Werteinheit etwas grundsätz- |
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lich verschiedenes darstellen und, wenn das der Fall wäre, könnte |
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dann die Werteinheit überhaupt noch etwas wesentliches bedeuten? |
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Es lautet nicht nur das Geld auf Werteinheiten, sondern |
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das ist Merkmal aller Dinge um uns, und nichts ist, was nicht in |
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[übertippt sol]chen ausdrückbar und durch sie vergleichbar wäre. Fügen wir |
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dazu noch, was wir als Aufgabe des Geldes erkannt haben, die Güter- |
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distribution durchzuführen, so kann uns nichts mehr den wahren In- |
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halt der Werteinheit verschleiern. Die Grundlage jederbWirtschaft |
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und jeder Konsummöglichkeit ist die vorher getätigte Arbeit; sie |
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allein kann uns den toten Stoff der Natur in bedürfnisbefriedigen- |
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de Güter umwandeln. All diese insgesamt, die Art der Produktion |
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ist nebensächlich, sofern nur ein Zvvuvvsammenarbeiten stattfand, unter |
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die Erzeuger aufzuteilen, das ist Sache des Geldes. Die Güter unter |
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sich, das geht daraus hervor, sind nur Verkörperung eines gewissen |
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Arbeitsaufwandes und nur diese Menge allein bildet gegenseitiges |
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Unterschiedungsmerkmal. Sollen wir(uns täuschen lassen dadurch, dass |
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die GüternPreise haben, die uns nicht ohne weiteres den Zusammen- |
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hang mit menschlicher Arbeit auch gleich äusserlich erkennen las- |
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sen ? Ist nicht das, was wir eben sagten, so primär, so unumstösslich |
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fest, dass wir die Preise, die nur durch Zahl unterschiedenen Ein- |
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heiten, dann eben auch nur als Ausdrücke einer gewissen Arbeits- |
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menge begreifen müssen? Kann uns in diesem Falle eine histori- |
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sche Tatsache, wie es der Preise und die in ihm wirksamen Wertein- |
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heit ist, dazu verführen, das Ursprünglichste nimmer zu erkennen. |
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Wir bekümmern uns jetzt nicht darum, wie diese Einheit entstanden |
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ist, welche Grösse sie verkörpert; wir begreifen nur, dass, wenn |
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Güter auf solche Einheiten lauten und wenn die Zahl dieser Ein- |
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heiten das Unterscheidungsmerkmal jener untereinander bedeuten, |
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dann muss jede solche Einheit wenigstens gedanklich eine bestimm- |
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te Menge Arbeit vorstellen. Um weiter, wenn wir den Stoff unserer |
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angewandten Arbeit nimmer in Händen, vielmehr ihn hingegeben haben |
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für eine gesellschaftlich garantierte Bescheinigung, für die wir |
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dann wieder das gleiche Gut oder andere solche gleicher vergegen- |
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ständlichter Arbeit erlangen können; ist es nicht selbstverständ- |
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lich, dass die Bescheinigung gleichnamig sein muss mit den Gütern, |
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muss sie nicht auf solche Einheiten launten, in ihnen eben jene |
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gleiche Menge Arbeit versinnbildlichen? Das letztere ist eine |
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abgeleitete Erscheinung und logische Folge der unumstösslichen |
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ewig bestehenden Tatsache, dass die Arbeit allein das Maass des |
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Wertes bedeutet. Eine Geldpolitik, dem gegenüber eine moderne Er- |
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scheinung, sie mag im Laufe der Zeiten und der Entwicklung sich |
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wandeln noch weiter, als unsere Phantasie sich träumen lässt; |
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nimmermehr wird sie, solange es ihrer Aufgabe obliegt, Güter zur |
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Verteilung bringen, diese nach einem anderen Modus in Bewegung |
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setzen und sie andere differenzieren können als nach dem Maasse |
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der in ihnen vergegenständlichten Arbeit. |