Spahn in der Corona-EnquĂȘte-Kommission â Update: Luthe droht mit Strafanzeige, Schwab sieht bedingten Vorsatz, Lausen fordert Amnestie
Bereits in einem am Dienstag veröffentlichten Artikel habe ich die Befragung des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn in der Sitzung am Montag durch die Corona-EnquĂȘte-Kommission zum Thema gemacht. Darin habe ich beleuchtet, wie der 45-JĂ€hrige trotz des an ihm haftenden Vorwurfs einer massiven Milliardenverschwendung bei Masken- und Impfstoffbeschaffungen keinerlei Reue oder Einsicht zeigte. Jetzt werfen aktuelle Kommentare aus sozialen Medien, Interviews und Expertenanalysen ein noch schĂ€rferes Licht auf seine Aussagen.
Diese EnthĂŒllungen bergen enormen ZĂŒndstoff: Sie entlarven nicht nur eklatante WidersprĂŒche in Spahns frĂŒherer Politik, sondern werfen fundamentale Fragen zur Verfassungswidrigkeit von Corona-MaĂnahmen auf und heizen Debatten ĂŒber persönliche Haftung, Amnestie fĂŒr Betroffene sowie eine dringend notwendige gesellschaftliche Aufarbeitung an.
Reaktionen aus der Ăffentlichkeit, darunter von Juristen und Politikern, deuten auf eine wachsende Welle der Empörung hin, die zu Strafanzeigen, UntersuchungsausschĂŒssen und sogar politischen Konsequenzen fĂŒhren könnte. Basierend auf vier zentralen Quellen â einem X-Beitrag von Marcel Luthe, Vorsitzender der Good Governance-Gewerkschaft, einem Telegram-Post des Juristen Martin Schwab, einem YouTube-Interview mit dem Datenanalysten Tom Lausen und meinem Vorabartikel â prĂ€sentiere ich hier eine erweiterte Analyse, die tiefer in die Inhalte eintaucht und die Implikationen detailliert beleuchtet. Selbst ein Systemmedium wie die Tagesschau schreibt, der «Opposition reicht das nicht aus», was Spahn an Aussagen getĂ€tigt hat.
EingestÀndnis Spahns zu «Impfstoff»-Testung und Fremdschutz mit Sprengkraft
Luthe hat mit seinem hochbeachteten Beitrag auf X Spahns ĂuĂerungen nicht nur scharf attackiert, sondern auch eine breitere Debatte ausgelöst. Der 48-JĂ€hrige teilt einen Videoausschnitt aus der Kommissionssitzung, in dem Spahn explizit zugibt, dass die COVID-Impfstoffe «bis heute im Markt gewissermaĂen getestet» werden und dass es «nie Ziel, auch der WHO nicht», war, einen Infektionsschutz gegenĂŒber Dritten zu erreichen.
Luthe interpretiert dies als klares EingestÀndnis eines «strafbaren Prozessbetruges» durch die Bundesregierung, insbesondere in Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht und der Duldungspflicht bei der Bundeswehr (siehe dazu mein TN-Interview mit Beate Bahner).
Luthe kĂŒndigt an, Strafanzeige zu stellen, falls keine offiziellen Amtsermittlungen folgen, und betont, dass dies die Grundlage fĂŒr Milliardenverschwendung und gesellschaftliche Spaltung darstellt. Sein X-Post hat binnen Stunden Tausende Likes und Reposts geerntet, was auf eine virale Verbreitung hinweist und die Debatte ĂŒber persönliche Haftung weiter anheizt.
Diese Aussage steht in krassem Widerspruch zu Spahns frĂŒheren öffentlichen Darstellungen wĂ€hrend der «Corona-Zeit», als er den Fremdschutz als zentrales Argument fĂŒr Impfkampagnen und Restriktionen propagierte. Im August 2021 etwa wurde er wie folgt zitiert:
«Ja, wer sich impfen lĂ€sst, wer sich fĂŒr die Impfung entscheidet, der schĂŒtzt sich selbst, aber er schĂŒtzt eben auch diejenigen, die sich nicht impfen lassen können: Kinder unter zwölf Jahren beispielsweise.»
Der Verweis auf eine Post-Marketing-Datenerhebung deckt sich mit Erkenntnissen aus den RKI-Protokollen und wird insbesondere in der von Martin Schwab in seinem Telegram-Kanal geposteten Kurz-Analyse hervorgehoben. Damit wird nochmals unterstrichen, dass Spahn die Ăffentlichkeit getĂ€uscht haben dĂŒrfte. ErgĂ€nzend zu meinem Vorabartikel, in dem ich bereits die Milliardenverschwendung thematisierte, zeigen Luthes Hinweise, wie Spahns Worte nun als Beweis fĂŒr systematische Fehlinformationen dienen könnten, was zu Forderungen nach UntersuchungsausschĂŒssen fĂŒhrt.
Spahns Aussagen bedeuten: 2G-Regeln verfassungswidrig
Schwab wiederum vertieft in einem detaillierteren Telegram-Beitrag die rechtlichen Konsequenzen von Spahns Worten und liefert eine Analyse, die weit ĂŒber bloĂe Kritik hinausgeht. Schwab argumentiert, dass Spahns EingestĂ€ndnis â die Impfstoffe wĂŒrden erst post-marketing getestet und ein Infektionsschutz sei nie das Ziel gewesen â die gesamten 2G-Regeln sowie Impfnachweis- und Duldungspflichten als verfassungswidrig enttarnt. Als damaliger Bundesgesundheitsminister habe Spahn davon Kenntnis gehabt. Dies lasse alle GrundrechtseinschrĂ€nkungen fĂŒr Ungeimpfte als ungerechtfertigt dastehen und keinen Raum fĂŒr einen «EinschĂ€tzungsspielraum» der Exekutive.
Schwab erlĂ€utert, dass, wenn die Exekutive den Ăbertragungsschutz nie verfolgte, sie die Regeln auch nicht an einer solchen Hypothese ausrichten durfte. Und der 58-JĂ€hrige geht noch weiter: Die ImpfaufklĂ€rung durch Ărzte kann nur dann als rechtmĂ€Ăig angesehen werden, wenn Patienten explizit darĂŒber informiert wurden, dass sie als «Versuchskaninchen» an der Datenerhebung zu Sicherheit und Wirksamkeit teilnehmen â eine AufklĂ€rung, die in den allermeisten FĂ€llen unterblieb und somit zu TĂ€uschung fĂŒhrte.
Besonders brisant ist Schwabs These vom «bedingten Vorsatz» bei Spahn hinsichtlich der Impfkomplikationen, da diese von Beginn an billigend in Kauf genommen wurden. Obwohl Spahn die 2G-Regeln den LĂ€ndern und der Ampel-Koalition ĂŒberlieĂ, fordert Schwab eine juristische Aufarbeitung, um Spahns Verantwortung fĂŒr ImpfschĂ€den zu klĂ€ren, einschlieĂlich potenzieller Strafbarkeit.
Spruch von der «Pandemie der Ungeimpften» fĂŒhrte zu Hetzjagd und Spaltung
Ein Interview mit Lausen, veröffentlicht auf dem YouTube-Kanal Hallo Meinung, liefert weiteren ZĂŒndstoff. Darin wirft Lausen, Mitglied der EnquĂȘte-Kommission, Spahn vor, mit dem Slogan «Pandemie der Ungeimpften» eine tiefe Spaltung der Gesellschaft und eine regelrechte «Jagd» auf Ungeimpfte entfacht zu haben, was zu einer massiven Polarisierung fĂŒhrte. Er widerlegt Spahns damalige Behauptung, Ungeimpfte hĂ€tten signifikant höhere schwere VerlĂ€ufe gehabt, mit harten Daten. Lausen:
«Es stimmt nicht, Herr Spahn, und es hat auch nie gestimmt, zu keinem Zeitpunkt.»
Lausen plĂ€diert vehement fĂŒr ein Amnestiegesetz fĂŒr all jene, die wegen gefĂ€lschter ImpfpĂ€sse, Maskenatteste oder Testbescheinigungen verurteilt wurden â darunter Ărzte, Soldaten, Polizisten und PflegekrĂ€fte, die unter enormem Druck standen und oft nur versuchten, ihren Beruf oder ihre Freiheit zu bewahren.
Geradezu schockierend ist Lausens detaillierte Schilderung eines realen Falls: Eine 35-jĂ€hrige Polizistin mit Kinderwunsch, die sich nicht impfen lassen wollte, wurde von ihrem Vorgesetzten aber zu tĂ€glichen Tests gezwungen â entgegen der gesetzlichen Regel von dreimal wöchentlich. Unter diesem Druck habe sie Bescheinigungen gefĂ€lscht, was zu Hausdurchsuchungen, Handy-Beschlagnahme und letztlich einer Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Haft ohne BewĂ€hrung gefĂŒhrt habe, obwohl keine ImpfpĂ€sse gefunden worden seien. Spahn lehne aber eine Amnestie kategorisch ab.
Verzeihen? Spahn widerspricht sich selbst
Lausen kritisiert dies als Widerspruch zu Spahns eigenem Buchtitel «Wir werden uns viel verzeihen mĂŒssen», den er offenbar nur als Marketing-Gag sehe, und verbindet es mit weiteren FĂ€llen wie denen von inhaftierten Soldaten oder Ărzten, die Atteste ausstellten (siehe dazu etwa den TN-Artikel «Prozess gegen Walter Weber: Schuldig gesprochen von Richterin Nele Behr»).
Im GesprĂ€ch mit dem Moderator und dem Mediziner Martin Vincent prangert Lausen auch die fehlende evidenzbasierte Medizin an: Spahn habe Hinweise von Instituten wie dem Institut fĂŒr QualitĂ€t und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ignoriert. Ende 2020 etwa hatte dessen damaliger Leiter JĂŒrgen Windeler gesagt (siehe mein Buch «Virus-Wahn», Seite 363):
«[Zur] Frage, ob MaĂnahmen wie etwa Schul- oder RestaurantschlieĂungen tatsĂ€chlich wirksam sind, gibt es sehr wenig Beweiskraft. Nicht jede Frage und jeder Zweifel sind Verharmlosung oder Verschwörungswahn. Dieses âčVerharmlosenâș-Etikett erlaubt es jedem, das Zuhören einzustellen. Dabei wĂŒrde sich die Auseinandersetzung mit den Argumenten lohnen.»
HanebĂŒchene Anekdoten ĂŒber blaue Lippen und Bergamo
Lausen moniert auch, dass selbst offenkundig absurd anmutende Anekdoten wie die von «blauen Lippen» in Italien von Spahn ernsthaft herangezogen worden seien, um Lockdowns zu fordern â obwohl blaue Lippen kein spezifisches Corona-Symptom seien und oft zum Beispiel einfach nur durch KĂ€lte entstehen wĂŒrden. Am 22. MĂ€rz etwa beschrieb Spahn in der ARD-Sendung «Anne Will» die dramatisch anmutenden Bilder aus dem italienischen Bergamo, auf denen zu sehen war, wie MilitĂ€rfahrzeuge SĂ€rge abtransportierten:
«Die Bilder aus Italien, die wir gesehen haben, von Patienten mit blauen Lippen, die nach Luft ringen â das darf in Deutschland nicht passieren.»
TatsĂ€chlich gehört es zu den prĂ€gendsten Bildern der «Corona-Zeit»: Der Konvoi von MilitĂ€r-LKWs, die in Bergamo SĂ€rge mit «COVID-Toten» transportieren (siehe unten). Das Foto, im MĂ€rz 2020 vom damals 28-jĂ€hrigen Flugbegleiter Emanuele di Terlizzi von seinem Balkon aus geschossen, hat in Europa entscheidend zur Angst vor einem angeblich Ă€uĂerst gefĂ€hrlichen Virus beigetragen.
Dazu ist aber zum einen anzumerken, dass damals Beerdigungen von sogenannten «COVID-Toten» aufgrund einer angeblichen Infektionsgefahr massiv eingeschrĂ€nkt wurden, was zu einer Ăberlastung einiger Krematorien fĂŒhrte. Zum anderen wurde das Aufgebot an LKWs stark ĂŒbertrieben. In Wahrheit transportierten nĂ€mlich gerade einmal 13 Fahrzeuge 65 SĂ€rge zu Krematorien in der Umgebung (siehe dazu den TN-Beitrag meines Redaktionskollegen Konstantin Demeter «Der MilitĂ€r-Konvoi von Bergamo und die mögliche Rolle des Beruhigungsmittels Midazolam bei der Ăbersterblichkeit in Norditalien im FrĂŒhling 2020»).

Bergamo, 18. MĂ€rz 2020; Bild: Emanuele di Terlizzi; Quelle: Corriere della Sera
Die VerknĂŒpfung von Bergamo und Virus-Pandemie hat derweil ganz grundsĂ€tzlich keine faktische Basis. So war Italien gar nicht flĂ€chendeckend von einer signifikanten Ăbersterblichkeit betroffen. Stattdessen betraf dies lediglich eine relativ kleine Anzahl von StĂ€dten â verteilt ĂŒber Norditalien. Allein das stellt einen klaren Beweis dafĂŒr dar, dass keine SARS-CoV-2-Viruspandemie am Werk gewesen sein kann. Denn wenn dies der Fall gewesen wĂ€re, so hĂ€tten alle StĂ€dte in der NĂ€he von Bergamo und den anderen StĂ€dten, fĂŒr die eine Ăbersterblichkeit registriert wurde, «heimgesucht» worden sein mĂŒssen.
Genau dies war aber nicht der Fall. Vielmehr hatte etwa Mailand, das nahe bei dem viel kleineren Bergamo liegt und in absoluten Zahlen normalerweise zweieinhalbmal so viele TodesfĂ€lle verzeichnet wie Bergamo, in dieser Zeit weniger TodesfĂ€lle zu verzeichnen. Auch dies widerlegt unmissverstĂ€ndlich die Behauptung, seinerzeit habe eine Viruspandemie gewĂŒtet (siehe dazu meinen TN-Beitrag «Hat Hydroxychloroquin zu Beginn der Corona-Zeit fast 17'000 Patienten getötet â oder gar weit mehr?»).
Madrid als Paradebeispiel fĂŒr Lockdown-Todeswahnsinn
Lausen erwĂ€hnt unterdessen auch Madrid als Paradebeispiel fĂŒr den Lockdown-Todeswahnsinn. Er beschreibt die Situation in Madrid wĂ€hrend des Lockdowns so: Als der Lockdown begann, seien massenweise Menschen verstorben. So sei die spanische Armee-Einheit UME (Unidad Militar de Emergencias) durch Pflegeheime gegangen, um zu desinfizieren. Dabei hĂ€tte sie in mehreren Heimen Bewohner, die in ihren eigenen FĂ€kalien lagen, und daneben bereits verstorbene Personen gefunden.
Lausens Punkt ist also: Der Lockdown fĂŒhrte zu Personalmangel (PflegekrĂ€fte flohen oder konnten nicht kommen), was Isolation und Verwahrlosung zur Folge hatte und besonders vulnerable Ăltere umbrachte â also genau die Menschen, die man angeblich schĂŒtzen wollte. Das unterstreicht seine These, dass Lockdowns «das gröĂte Problem aller Zeiten» waren und mehr Schaden anrichteten als das Virus.
Auch Moderator Vincent wiederum hebt die verheerenden Folgen hervor: 320.000 Ă€ltere Menschen seien isoliert in Heimen gestorben, ohne Angehörige, was ihren Lebenswillen gebrochen habe. Und Jugendliche wĂŒrden zunehmend unter psychischen Erkrankungen leiden, und zwar infolge von sozialer Isolation und mit Echoeffekten wie schlechteren Schulleistungen und Armut.
Er plĂ€diert fĂŒr «Shared Decision Making» statt paternalistischer Politik und warnt vor politisch gefĂ€rbten Urteilen in der Justiz, die wie «Bullterrier» auf Verweigerer losgehen. Lausen ergĂ€nzt dies mit Datenanalysen: LungenentzĂŒndungen seien umcodiert worden, um eine dramatischere Lage vorzutĂ€uschen (zum Beispiel von 356.000 im Jahr 2019 auf 421.000 im Jahr 2021, mit vielen Umcodierungen zu «COVID-Pneumonie»). Auch hĂ€tten die Lockdowns selbst zu deutlich mehr TodesfĂ€llen gefĂŒhrt, in Pflegeheimen etwa durch Personalmangel und Flucht migrantischer KrĂ€fte.