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über Produktionskosten allgemein herrscht, die ja gerade beim |
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Golde dem einzelnen besonders ferne liegen müssen, - da aber |
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doch nur diese letzthin das Maass des Wertes bilden, - darum |
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sagen uns die mannigfachen Bvvevvziehungen zu anderen Wertdingen, |
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die eher wir nach ihrer Wertgrösse schätzen können, besseren |
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Bescheid über den wahren In[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]halt der Werteinheit. Wir müssten denn |
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in völliger Un[mit Schreibmaschine doppelt getippt: n]kenntnis des Marktes verharren, wenn wir bei jedem |
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Preise unsere Zvvuvvflucht beim Golde suchen müssten. Man mag ein- |
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wenden und behaupten, dass Gvvovvld die grösste Gewähr für Stabilität |
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biete, dass heisst nichts anderes [hand. ergänzt,] als in seinen Produktionskosten |
| 13733 |
sich nicht ändere [hand. ergänzt,] und wir wollen sogar dieser Fiktion über die |
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später noch mehr zu sagen sein wird, hier einmal zustimmen; den- |
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noch wäre dann immerhin noch zu prüfen, ob nicht alle anderen |
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Güter zusammengenommen uns sinnfälliger und deutlicherer Maass- |
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stab wären. Wir wollen dabei nicht vergessen, dass der Staat be- |
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strebt ist mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln ein |
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Schwanken unmöglich zu machen und wir lassen des weiteren unbe- |
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rücksichtigt die neuen Momente, die sich für die Währung in ihrer |
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Bedeutung zu den anderen Valuten ergeben. Das sei aber nur aufge- |
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schoben. Vorläufig interessiert uns das Gold oder eiga[Schreibmaschine übertippt: e]ntlich |
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die Goldgrundlage im inneren Verkehr. Solange nur das Gold als |
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Tauschmittel im Umlauf ist, konnten wir immer noch streiten, ob |
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nicht in jedem einzelnen Fall auch wirklich das Gold die einzel- |
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nen Beziehungen durch Messung der absoluten [Hand. Werte] setze und vermittle; |
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wenn aber einmal das Gold notwendig immer mehr in den Hintergrund |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s70.png |
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gedrängt wird, und die Wirtschaft ohne jegliche Störung und be- |
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denkenlos sogar stoffwertloses Papier in Empfang nimmt, dann ver- |
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liert diese dritte, nun überflüssig gewordene Messgrösse mehr |
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und mehr an Bedeutung. Wir haben ja schon erkannt, dass fast jede |
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Grösse in der Wirtschaft nun auch eine feste gworden [sic] ist, und |
| 13763 |
wo das nicht der Fall, wo Erfindungen Neuartiges geschöpft haben, |
| 13764 |
da haben diese Produkte so vielerlei Beziehungen zu anderen |
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Dingen, müssen sich anlehnen an so viel Gleichartiges, dass ihre |
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Preisgebung, ihre Einreichung in das weite Netz der Relationen |
| 13767 |
sicherlich auf diesem, nicht auf den in der Historienzurücklie- |
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gendem Weg des Abschätzens am Golde geschieht. Auch in unserer |
| 13769 |
Betrachtungsweise sind alle Tauschmittel nebeneinander gleich |
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berechtigt und in jedem Falle von gleichem Ivvnvvhalt. Wäre die Ge- |
| 13771 |
sellschaft der Gleichen eine ewige Kategorie, dann wäre es uns |
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möglich, die Werteinheit als Ausdruck einer gewissen Arbeitszeit |
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zu analysieren und wir bräuchten in jedem einzelnen Falle nur zu |
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fragen, wieviel Zeit die Herstellung eines Produktes benötigte. |
| 13775 |
Die Zwischenschaltung des Schätzgutes liesse sich dann erübrigen. |
| 13776 |
Im Grunde genommen aber wäre das nur eine andere Auslegung, als |
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die, da wir die Werteinheit auf ein kostendes Gut stellen. Wir |
| 13778 |
setzen Oppenheimers Arbeitswerttheorie voraus und können es da- |
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her unterlassen, des näheren auszuführen, dass in der heutigen, |
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modernen Wirtschaft gleiche Geldpreise nicht auch gleiche Ar- |
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beitsmengen darstellen, wodurch unser Bild in jedem Falle getrübt |
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werden muss. Darum können wir auch keine einheitliche Messsgrösse |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s71.png |
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mehr verwenden, sondern müssen zu diesem Gemisch von Arbeits- |
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zeit und Arbeitswert greifen. Was allen Gütern inne wohnt, worin |
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sie sich in ihrer Grösse von anderen unterscheiden, das ist das |
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Maass des von ihnen verkörperten Arbeitswertes. Die gewonnenen |
| 13797 |
Verhältniszahlen benötigen des Ausdrucks, und dieser ist eine |
| 13798 |
immer gleiche Menge Arbeitswert, eine Grösse, die, wir wissen es |
| 13799 |
bereits, vom Svvtvvaate irgendwann einmal willkürlich gesetzt wurde, |
| 13800 |
die zu berücksichtigen im ferneren Verlauf unnötig und sogar |
| 13801 |
unpraktisch wäre. Auch bei reiner Goldwährung mit Prägefreiheit |
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verschwindet die reale Befriedung, die das Gold verleiht, gegen- |
| 13803 |
über der zirkulatorischen Befriedigung, die allein das Rad der |
| 13804 |
Wirtschaft in Bewegung zu setzen vermag. Dass jeder gewonnene |
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Preis auch seine Bvvevvziehung zum Golde hat, ist eine nebensächli- |
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che Evvrvvscheinung; tiefster Ivvnvvhalt der Werteinheit ist für uns ja |
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nicht ein Quantum Gold, eine Beziehungsetzung zu irgendeinem Gut, |
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sondern der Kern ist die möglicherweise reale, möglicherweise |
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aber auch nur gedankliche Dvvavvrstellung und Vermittelung von Ar- |
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beitswerteinheiten, die, immer nur soweit wir uns im inneren Ver- |
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kehr bewegen, alle vvGvvüter in einer vvLivvnie der vvGlvveichberechtigung |
| 13812 |
nebeneinander erscheinen lassen. Die Wahrscheinlichkeit eines |
| 13813 |
ökonomisch wahren Preises - Pvvrvveise sind Verhältniszahlen - wird |
| 13814 |
grösser, wenn wir ihn auf tausend gleich inhaltliche Dinge be- |
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ziehen, als wenn wir ihm nur eine Uvvnvvterlage gewähren. Auch ohne |
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den modernen Begriff des heutigen Geldes müsste es uns möglich |
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sein, alle Güter auf gleiche Einheiten zu setzen, wenn wir sie |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s72.png |
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zerlegen wollten in Einheiten von angewandter Arbeitsenergie. |
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Wie könnten wir es noch deutlicher werden lassen, dass das Geld |
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nicht das eigentliche Maass sein kann, sondern nur Ausdrucks- |
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mittel der auf der Zahl der Arbeitswerteinheuten [sic] basierten Rela- |
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tionen.Wenn wir sagen, alle Güter sind ein Teil oder Vielfaches |
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von einem Quantum Edelmetall, so sind wir in unserer Betrachtung |
| 13834 |
nicht bis zum Kern durchgedrungen.Wir müssen sage, die Güter sind |
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Teil oder Vielfaches von dem Arbeitsaufwand, den ein Edelmetall- |
| 13836 |
quantum zur Förderung beanspruchte. Arbeitsenergie ist eine ge- |
| 13837 |
dankliche Grösse, die uns messbar und vorstellbar erscheint,- |
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das sei als historische Notwendigkeit anerkannt - wenn wir sie |
| 13839 |
auf ein Gutsquantum, auf die vergegenständlichte Arbeit beziehen. |
| 13840 |
Die Relationen aber, welche die Wirtschaft zusammen schweissten, |
| 13841 |
die einzelnen Preise, die Additionen der verschiedenen Dienste |
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sind niemal in ihren Einzelposten Resultat des Vergleichs mit dem |
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Edelmetall, sondern Zvvuvvsammenfügen von Arbeitswerteinheiten, die |
| 13844 |
nicht nur im Golde, sondern in all den vielen näher liegenden |
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Dingen uns vorstellbar werden. Wenn dann jeder einzelne Preis mit |
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dem Goldwerte dennoch übereinstimmt, so ist das nichts verwunder- |
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liches und nicht, was denen recht geben müsste, die den Vergleich |
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am Golde verkünden; es ist vielmehr nur eine logische Folge, dass, |
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wenn tausend Relationen richtig sind, auch darunter die eine, auf |
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das Gold bezogene richtig sein muss. |
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Bvvivvsher galt unsere Betrachtung immer noch Zuständen |
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der Goldwährung, die im besonderen geeignet wäre, den Metallismus |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s73.png |
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zu rechtfertigen. Nvvuvvn wollen wir als erste Abstraktion annehmen, |
| 13864 |
der Staat ginde aus freiem Willen zur Papier-, zur freien Währung |
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über. Wir setzen voraus, es geschieht ohne jegliche Notwendigkeit, |
| 13866 |
allein aus theoretisch begründeter Bevorzugung des Papiergeldes, |
| 13867 |
wie denn überhaupt gleich hier erwähnt sein, dass die Betrachtung |
| 13868 |
der Geldverfassung unter dem Gesichtspunkt geordneter oder zer- |
| 13869 |
rütteter FInanzen eine falsche Verknüpfung bedeutet. In unserem |
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Falle zieht etwadder Staat seine Goldmünzen für gleich nominelle |
| 13871 |
Werte in Papier ein, im übrigen ver[gedruck h? überdruckt mit f]ahre er wie bisher und lasse |
| 13872 |
durch Kreierung von Bankgeld der Wirtschaft in gewissen Gvvrvvenzen |
| 13873 |
freie Hand. Eine Namensänderung der Werteinheit findet ebenfalls |
| 13874 |
nicht statt.Und nun fragen wir, washhat sich durch diese staat- |
| 13875 |
lichen Massnahmen ökonomisch geändert? Der strenge Metallist wird |
| 13876 |
überhaupt kein Geld mehr sehen und vielleicht sagen, dass immer |
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noch das Gold das Wertmaass sei, auch wenn es entthront wurde. In |
| 13878 |
diesem Falle aber würde er nur zugeben, dass eine Grösse auch rein |
| 13879 |
gedanklich weiter zu wirken vermag, wie es die Nominalisten aller- |
| 13880 |
dings in anderer Avvnvvwendung für tatsächlich halten. Für uns dagegen |
| 13881 |
ist in jenem Falle nur eine Relation in Wegfall geraten, unzählige |
| 13882 |
andere bestehen weiter und die Werteinheit bleibt was sie war: |
| 13883 |
Arbeitswerteinheit von vielfach gebundener Grösse. Das Geld, die |
| 13884 |
staatliche Einrichtung zur Erleichterung des Verkehrs bleibt Trä- |
| 13885 |
ger, in diesem Falle stoffwertloser Träger von so bedeuteten Ein- |
| 13886 |
heiten. Nun allerdings schiebt sich die Fvvrvvage der Geldschöpfung |
| 13887 |
und in deren Verfolg die Quantitätstheorie in den Vordergrund, |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s74.png |
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obwohl dieses Problem eigentlich schon vorher bei der Ausein- |
| 13899 |
andersetzung mit der Goldwährung mit Teildeckung fällig wäre. |
| 13900 |
wir müssen uns hier der Kürze halber auf das Gesagte im Kapitel |
| 13901 |
vom Kreislauf der Wirtschaft stützen. Wie, fragen wir, gelangt das |
| 13902 |
Geld in den Verkehr, wie der einzelne in dessen Besitz? Wir |
| 13903 |
sprechen hier im Zeichen der Warenwerttheoretiker, wenn wir sagen, |
| 13904 |
sein Evvrvvwerb sei mit Ovvpvvfern verbunden. Wir müssen füglich etwas |
| 13905 |
geleistet, müssen ein wirtschaftliches Gut hergestellt oder dazu |
| 13906 |
beigetragen haben, um des Geldbesitzes uns freuen zu können. Haben |
| 13907 |
wir das staatliche Gvvevvld im Auge, so können wir es begrifflich |
| 13908 |
bis auf die Geburtsstunde siner Zvvivvrkulation zurückverfolgen |
| 13909 |
und müssen dort auf eine Leistung stossen; nach uns setzt es sei- |
| 13910 |
ne Zirkulation fort,-die ewige Zirkulation ist seine Aufgabe und |
| 13911 |
Funktion. Denken wir dagegen an das Bankgeld, so werden wir bei ihm |
| 13912 |
früher dem Ursprung begegnen, ebenfalls geboren aus einer Leistung, |
| 13913 |
aber in seiner Zirkulation als seiner Aufgabe gleichartig funkti_ |
| 13914 |
onierend wie das staatliche Papiergeld. Nvvuvvr ist hier die Zirku- |
| 13915 |
lation eine zeitlich beschränkte. Das ergibt sich aus dem Wesen |
| 13916 |
des Bankgeldes, die elastische Verlängerung des wegen seiner re- |
| 13917 |
lativ geringfügigen Mnge irrelevant bleibenden staatlichen |
| 13918 |
ewig kreisenden Geldes zu sein. Hahn hat dieses staatliche Geld |
| 13919 |
in der Literatur den eisernen Bestand der Wirtschaft genannt. |
| 13920 |
Soweit das Bankgeld, durch wirtschaftliche Berechtigung gedeckt, |
| 13921 |
neben dem staatlichen Papiergelde auftritt, müssen wir es als die- |
| 13922 |
sem durchaus gleichgestellt werten, wie denn ünerhaupt alle tech- |
| 13923 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s75.png |
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nischen Möglichkeiten, Werteinheiten zu bewegen, die auf Grund von |
| 13934 |
Leitungen als individuelle Einkommen möglich werden könnten. |
| 13935 |
Zwar leistet das Geld, wenn die Güter innerhalb der Wirtschaft le- |
| 13936 |
diglich ihren Besitzer we[Schreibmaschine h übertippt mit c]hseln, auch eine Funktion in der Fähig- |
| 13937 |
keit, Werte auszudrücken und zu bewegen. Was wir aber jetzt im |
| 13938 |
Gelde betrachten wollen, seine Gebundenheit an die Warenwelt, an |
| 13939 |
die Arbeitsleistung der [Schreibmaschine K übertippt mit V]olksgenossen und damit an die Einkommen, |
| 13940 |
das können wir nur finden an den Produktionsstätten der Güter, in |
| 13941 |
deren Kalkulationen. Prüfen wir eine solche auf ihre Einzelgrös- |
| 13942 |
sen, so offenbart sie uns nur Arbeitswertgrössen. Rohstoffe und |
| 13943 |
Material lassen sin in ihrer Substanzzerlegung wiederum in |
| 13944 |
jene teilen, Beheizung und bvvlvveuchtung [sic] lösen sich auf in Arbeits- |
| 13945 |
leistungen und Einkommen, Abschreibungen sind wiederum nichts |
| 13946 |
anderes als Arbeitswerte und Einkommen, die, wenn auch im einzel- |
| 13947 |
nen nicht jährlich sich kristallisieren und verzehren, doch in |
| 13948 |
der Gesamtheit den Ausgleich finden. !!Steuern sind Abtretungen von |
| 13949 |
Arbeitserfolgen für die öffentliche Tätigkeit der Beamten zu |
| 13950 |
unser aller Nutzen!!, Arbeitslohn und Gehälter, Profit, Rente, Unter- |
| 13951 |
nehmerlohn, Risikoprämien, - sie alle lassen sich ohne weiteren |
| 13952 |
Zwang als Arbeitsgrössen erkenntlich in die Kalkulation einfü- |
| 13953 |
gen. Das fertige Produkt ist eine Additionsgrösse aus Arbeitswer- |
| 13954 |
ten und damit gleichzeitig aus Einkommen, die im geld oder geld- |
| 13955 |
gleicher Form dafür zur Verteilung und zur Verfügung gelangen. |
| 13956 |
Mit dem Preis, einer Relation im Verhältnis zu anderen Preisen |
| 13957 |
auf Grund des Wertes der darin verkörperten Arbeitsenergie, sind |
| 13958 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s76.png |
| 13960 |
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ebenfalls die gleich fundierten Einzelbestandteile als Teile des |
| 13969 |
Gesamtpreises in ihrer Höhe stipuliert und haben ihren Ausdruck |
| 13970 |
in gleichen Wert -, in Arbeitswerteinheiten gefunden. Nicht im |
| 13971 |
einzelnen wollen wir hier wieden [sic] den Mechanismus dieses Gesche- |
| 13972 |
hens in der Geldschöpfung mittels des Warenwechsels aufzählen. |
| 13973 |
Zeigen wollten wir hier nur wiederum die enge, ja sogar die kon- |
| 13974 |
gruent sich deckende Verknüpfung von bereits mit der Erzeugung |
| 13975 |
festgelegter Preisbildung mit dem Einzel- und Gesamteinkommen auf |
| 13976 |
Grund von Arbeitsleistung. Diese alle zusammengenommen ergeben |
| 13977 |
sowohl die Gesamtsummer der Warenpreise als auch die Gesamtsumme |
| 13978 |
der kauffähigen und kaufberechtigten Einkommen. Hierin decken wir |
| 13979 |
uns mit Schumpeters Einkommensgleichheit, die nichts anderes ist als |
| 13980 |
die, auf einer historisch gegebenen, praktisch und täglich unend- |
| 13981 |
lich mal gegebenen Arbeitswertmenge fin ssende [fussende?] Werteinheit. Selbst |
| 13982 |
wenn Hahn's Auffassung richtig ist, dass die Kreditgewährung von |
| 13983 |
aller Spartätigkeit unbeeinflusst der Produktion vorausgeht, so |
| 13984 |
wird doch dadurch nichts an dem Wesen der Einkommen verändert, Be- |
| 13985 |
standteil des Preises von Gütern zu sein, deren wir im gleichen |
| 13986 |
Werte, von gleich grosser Arbeitsverkörperung später auf dem Markt |
| 13987 |
wieder habhaft werden können, denn Hahn hat hier Kredit im Auge |
| 13988 |
in Form des Darlehenskredits, er bewegt sich also in der Sphäre |
| 13989 |
des Kreditverkehrs. Alles Bankgold aber, und hier stehen wir im |
| 13990 |
Kredit-Geldverkehr, gleichviel aus welchen theoretischen Ueber- |
| 13991 |
legungen heraus es ausgegeben wurde, muss mit den Gütern, die es |
| 13992 |
haben entstehen lassen und die nun durch die Weggabe der Einkom- |
| 13993 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s77.png |
| 13995 |
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men verzehrt sind, begrifflich seinen Lauf beschliessen, denn die- |
| 14004 |
ses Kreditgold ist das Beförderungsmittel [sic] des [undeutlich] modernen Waren- |
| 14005 |
verkehrs, unlösbar mit ihm verknüpft. Die Bvvivvndungen sind so streng, |
| 14006 |
dass wir ohne Schwierigkeit die geradezu verschwindende Bedeutung |
| 14007 |
erkennen können, die dem Gelde als solchen dabei zukommt. Das Opfer, |
| 14008 |
das wir dazu bringen, um das Geld zu erlangen, die Arbeit, die wir |
| 14009 |
dazu leisten, die gilt nicht dem Geldbesitz, die gilt dem Kvvovvnsum der |
| 14010 |
übrigen Güter, welche andere für uns schufen, gleich wie wir in ar- |
| 14011 |
beitsteiliger Tätigkeit ihre Bedürfnisse mit befriedigen. Wesent- |
| 14012 |
lich ist nur, dass als [sic] Tätgikeit nach einem gleichen Maasse bewer- |
| 14013 |
tet wurde, damit die volkswirtschaftliche Gesamtverteilung, durch |
| 14014 |
den Geldverkehr bewerkstelligt, restlos aufgehen kann. Dabei ist |
| 14015 |
es nicht notwendig, dass jedes Gvvuvvt genau seinen wahren, objektiven |
| 14016 |
Beschaffungswert erreicht - obwohl das dem Idealzustand gleich |
| 14017 |
käme, wenn dabei auch bei den Einzelaufwendungen das gleich |
| 14018 |
Gesetz den Verteilungsschlüssel abgäbe - aber innerhalb der gan- |
| 14019 |
zen Volkswirtschaft können wir es wohl gelten lassen, dass nur |
| 14020 |
die objektiven Werte im ganzen erzielt sein müssen und plus und |
| 14021 |
minus zur geraden Mvvivvttellinie tendiert. Die Auspendelungen werden |
| 14022 |
wohl, soweit persönliche Machtpositionen in Frage kommen, immer nur |
| 14023 |
beschränkten Rahmen bleiben, da die Einkommen auf gegenseitige |
| 14024 |
Ausgleichung hinstreben. Darüber hinaus auch noch die Störungen, |
| 14025 |
durch das gesellschaftliche Monopol erzeugt, näher auszuführen, |
| 14026 |
würde uns zu weit abführen. |
| 14027 |
Das gleiche Messgerät zu finden, dazu ist, das sei immer |
| 14028 |
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| 14029 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s78.png |
| 14030 |
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| 14037 |
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| 14038 |
wieder betont, weil es den Kern der vorgetragenen Auffassung wieder- |
| 14039 |
gibt [vertippt], nicht ein Vergleich am Gvvovvlde nötig; der würde selbst die gröss |
| 14040 |
ten Schwankungen im Gvvevvfolge haben. Notwendig dagegen ist das Zerle- |
| 14041 |
gen der Güter in Arbeitswerteinheiten, für deren Grösse wir so vie- |
| 14042 |
le Anhaltspunkte haben, als es nur Güter und Dienste in einem Lande |
| 14043 |
gibt. [vertippt] Bei so geordneter Bankgeldschöpfung, und diese fordert ja auch |
| 14044 |
die Warenwerttheorie, müssen wir beim Gelde immer nach der Kaufkraft |
| 14045 |
fragen, müssen diese nicht als Ergebnis eines Austauscheyperiments [sic] |
| 14046 |
zwischen Geld und Ware betrachten. Ivvnvv diesem Falle ist vielmehr die |
| 14047 |
Kaufkraft des Geldes schon fest fixiert, mit der Entstehung der Gü- |
| 14048 |
ter. Sie sit die logische Folge, dass Geld in diesem weiten Sinne, |
| 14049 |
welches Einkommen verkörpert, sich in der Höhe der Werteinheiten |
| 14050 |
begrifflich deckt mit der Höhe aller Güterpreise, denn beide sind |
| 14051 |
nur verschiedenartige Zvvuvvsammenfaltungen der aufgewandten Arbeits- |
| 14052 |
wertmengen und Einheiten. Da ist kein quantitätstheoretisches Aus- |
| 14053 |
schwingen, kein Endresultat, das uns den Geldwert mitteilt, mehr |
| 14054 |
vonnöten. Die Werteinheit hat einen ökonomischen Inhalt, soweit |
| 14055 |
sie Einkommen ist, soweit sie nicht nur eine gedankliche Vorstel- |
| 14056 |
lung bleibt, die wir wohl überall anlegen können, die aber wirt- |
| 14057 |
schaftlich nicht wirksam und darum nicht zu berücksichtigen ist. |
| 14058 |
Wir können den realen Inhalt jeder dieser Einkommenswerteinheiten |
| 14059 |
suchen in irgendeinem Gut oder wir können sie zusammenfassen als |
| 14060 |
das Extrakt aus der gesamten Güterwelt. In jedem Falle werden wir |
| 14061 |
mit einer gleichen Grösse zu rechnen haben, eben dieser, die sich |
| 14062 |
deckt mit der unserer Werteinheit zu grundegelegten Arbeitswert- |
| 14063 |
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| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s79.png |
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menge. Einen derart abgeleiteten Wert wollen wir der Werteinheit |
| 14074 |
in der Geldform nicht abstreiten; - das aber wird wohl nicht einmal |
| 14075 |
ein Nominalismus unternehmen wollen. Was uns von der Darlegung |
| 14076 |
der Warenwerttheorie unterschiedet, ist der Uvvmvvstand, dass wir im |
| 14077 |
Gelde keine selbständige mit den anderen Gütern gleich berechtig- |
| 14078 |
te Ware erkennen wollen. Alle Güter haben einen objektiven Be- |
| 14079 |
schaffungswert; das Geld nur einen davon abgeleiteten Wert. Die |
| 14080 |
Frage nach der Angemessenheit des Preises ist darum auch nicht |
| 14081 |
ein Abschätzen des Warenwertes am Geldwert, der losgelöst nur ein |
| 14082 |
Schatten, nichts als ein Schemen ist, mit dem wir in der Vorstellung |
| 14083 |
keine objektiv messbare Grösse verbinden können, sondern ist ein |
| 14084 |
Abschätzen an den Beschaffungskosten von vielen ähnlichen Dingen; |
| 14085 |
wir vergleichen die Arbeitsleistungen gleich - und verschiedenar- |
| 14086 |
tiger Dinge mit einander. Dvvivve Fvvrvvage, warum für ein bestimmtes Gut |
| 14087 |
eine bestimmte Geldsumme bezahlt wird, ahben wir ja bereits da be- |
| 14088 |
leuchtet, wo wir die Parallelität der Entstehung von Ware mit Geld |
| 14089 |
in Form von Einkommen erwähnten. Wenigstens gilt das für eine sta- |
| 14090 |
bile Papierwährung, wie wir sie hier schildern. Das allerdings ist |
| 14091 |
richtig, dass zwei Grössen nicht in einem relativen Verhältnis zu |
| 14092 |
einander stehen können, ohne als absolute Grössen vorhanden zu sein. |
| 14093 |
Auf die Geldverfassung aber ist dieser Satz nur anwendbar bei Gold- |
| 14094 |
währung mit ausschliesslichem Goldumlaug [sic]. Nur in diesem Falle ist |
| 14095 |
das Gold eine solche absolute Grösse, die Relationen auf seinen |
| 14096 |
objektiven Wert zulässt. Späterhin aber ist das Geld nur der Kreu- |
| 14097 |
zungspunkt alle dieser Relationen, etwas ausserhalb Stehendes und |
| 14098 |
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| 14099 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s80.png |
| 14100 |
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nicht mehr gar der Pol, auf den alle Glieder, um mobil zu werden, |
| 14109 |
hinstreben. Das Geld ist nur etwas mit den Relationen Gleichna- |
| 14110 |
miges. Während die Werteineheit als Arbeitswertmenge bei den Gütern |
| 14111 |
das Inhaltliche Bedeutet, ist sie beim Gelde nur praktisch teil- |
| 14112 |
bares Bewegungsmittel und hat nur Wert im Hinblick auf ein Gut |
| 14113 |
und das auch nur deshalb, weil die arbeitsteilige Verkehrswirt- |
| 14114 |
schaft Mittel ersinnen musste, um auch hier Tauschhandlungen zu |
| 14115 |
ermöglichen und durch das staatlich gesetzte Tauschmittel dem |
| 14116 |
Geldverkehr ordnungsgemässe Bahnen zuwies. Für uns ist die Wert- |
| 14117 |
einheit keine beziehungslose, abstrakte Grösse, sondern eine Ar- |
| 14118 |
beitswertgrösse, die sich in jedem Augenblick an ein bestimmtes Gut |
| 14119 |
und an eine bestimmte Menge davon binden lässt, die uns aber nicht |
| 14120 |
deutlich wird bei der losgelösten Geldbetrachtung, sondern nur im |
| 14121 |
Bereiche der Güterwelt. Was bestimmt denn die Höhe eines Güterwer- |
| 14122 |
tes? Ist es wirklich eine Teilgrösse der Ware Geld, die uns wert- |
| 14123 |
mass sein soll für alle übrige Ware, die aber doch in ihrer ob- |
| 14124 |
jektiven Wertlosigkeit besonders beim [übertippt i] Monopolgeld der Warenwert- |
| 14125 |
theorie uns nur einen recht verschwommenen Wertmasstab bieten |
| 14126 |
kann für wirklich reale Güter, die, das ist doch die Grundregel |
| 14127 |
jeder objektiven Werttheorie, ihren Wert nur haben kann aus Menge |
| 14128 |
und Wert der aufgewandten Arbeit? Ist jenes Geld wirklich Wert- |
| 14129 |
maass, so vergleichen wir wildlich gesehen ungleichwertiges mit |
| 14130 |
einander, wo um uns reale Messwerkzeuge in Hülle und Fülle stehen. |
| 14131 |
Maass der Werte ist von allen Angebinn an die Arbeit und nur |
| 14132 |
|
| 14133 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s81.png |
| 14134 |
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| 14141 |
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| 14142 |
dadurch, dass wir historisch die ganz bestimmte Beschaffungsar- |
| 14143 |
beit eines Gutes zu Grunde legten, und der Staat ihr dann einen |
| 14144 |
Namen gab, dadurch entstanden aus den und zugleich mit dem Maass |
| 14145 |
der Werte, auch die Preise. Nicht das Gut an sich ist das Wert- |
| 14146 |
maass, sondern die angewandte Beschaffungsarbeit des Gutes und |
| 14147 |
nur weil, ausser in der Gesellschaft der Gleichen eine losgelöste |
| 14148 |
Arbeitseinheit nicht bestehen kann, darum musste eine Basierung |
| 14149 |
zu einem Gute proklamiert werden. So tritt denn auch der ökonomi- |
| 14150 |
sche, reine, objektive Wert eines Gutes, das wirkliche Maass der an- |
| 14151 |
gewandten Arbeitsenergien nicht mehr in Erscheinung; der ökono- |
| 14152 |
misch reine Wert erhält in der Wirtschaft keinen Ausdruck mehr. |
| 14153 |
wir wissen, dass Kräfteverschiebungen in der verschiedensten Rich- |
| 14154 |
tung es uns nicht mehr gestatten, von Arbeitsmenge zu sprechen, |
| 14155 |
sondern als ein Korrektposten dazu diesen mit dem Arbeitswert und |
| 14156 |
den nicht nur im Hinblick auf die Qualifikation, sonder beson- |
| 14157 |
ders in Evvrvvwägung der gesellschaftlichen Verteilungsverhältnisse |
| 14158 |
zu verknüpfen. Wenn wir sagen, Preise sind nur anderer Name und |
| 14159 |
Ausdruck für Werte, so haben wir jene verschobenen Werte, die Tausch |
| 14160 |
werte im Auge. Das Geld kann nur wertmaass sein, insofern es auf |
| 14161 |
Werteinheiten lautet und Werteinheit nur als eine andere Bezeich- |
| 14162 |
nung für eine gewisse Arbeitsmenge zu[b]gelten hat hat. Das Geld als |
| 14163 |
das körperliche Zahlungsmittel kann auch nicht das Wertmaass sein, |
| 14164 |
weil es auch nur einen Teil des konsumberechtigten Einkommens |
| 14165 |
darstellt und weil, wenn wir definieren wollten, im Austausch von |
| 14166 |
Geld gegen Ware ergibt sich die Kaufkraft oder der Wert des Gel- |
| 14167 |
|
| 14168 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s82.png |
| 14169 |
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| 14177 |
des, wir dann nicht berücksichtigen den wohl grössten Teil des |
| 14178 |
wirtschaftlich wirksamen, wenn auch nicht chartalen Geldes, das |
| 14179 |
Kaufkräfte in eminenten Maasse vergegenwärtigt. Das wurde im |
| 14180 |
Kreislauf der Wirtschaft dargetan, dass die Quantitätstheorie |
| 14181 |
nur in jenem weiten Sinne verstanden werden muss. Als Einzelgrös- |
| 14182 |
se sagt das chartale Geld gar nichts und das " Geld " in der |
| 14183 |
Gesamtgrösse der gesamten Einkommen ist uns nicht bekannt und |
| 14184 |
tritt uns, wenn wir die Kaufkraft als Resultat des Tauschens an- |
| 14185 |
sehen wollen, immer nur erst dann gegenüber, wenn diese wirt- |
| 14186 |
schaftlichen Handlungen der Vergangenheit angehören und ihrer- |
| 14187 |
seits vom Resultat ja nicht mehr beeinflusst werden können. Da- |
| 14188 |
mit wollen wir sagen, dass wir das Geld als Wertmaass scheinbar |
| 14189 |
benützen können, aber eben nur im Hinblick darauf, dass die Geld- |
| 14190 |
politik bestrebt ist, das Geld in der nominellen Höhe mit der |
| 14191 |
Güterproduktion und deren Preishöhe zu verknüpfen. Darum aber |
| 14192 |
kann auch die [übertippt P]reishöhe keine Grösse sein, die durch Abschätzung |
| 14193 |
am Golde gewonnen wird, sondern die, die wir aus Zvvuvvsammenfügen von |
| 14194 |
Arbeitswertgrössen gewinnen, wie sie uns historisch einmal im |
| 14195 |
Gelde, dann in der Wirtschaft mannigfaltig und somit auch in un- |
| 14196 |
serer Vvvovvrstellung gegeben sind. In der Erklärung, ein bestimmtes |
| 14197 |
Gut sei drei Mark wert, ist in gewissem Sinne doch auch ein ob- |
| 14198 |
jektiver Wert ausgedrückt, da wir uns jederzeit den Warengehalt, |
| 14199 |
wie Arbeitsenergie zur Evvrvvstattung des dritten Teil eines solchen |
| 14200 |
G[übertippt u]tes, die Arbeitsmenge, die wir eine Mark nennen, vorstellen können |
| 14201 |
Wissen wir noch dazu, dass dies und jenes auch eine Mark kostet, |
| 14202 |
|
| 14203 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/III/wesenundinhaltderwerteinheit_s83.png |
| 14204 |
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| 14212 |
dann wird in uns das Gefüh[übertippt ö mit l] der Wertgrösse von einer Mark so |
| 14213 |
gefestigt, dass wir Auspendelungen meist sofort erkennen und für |
| 14214 |
Korrektur Sorge tragen. Auf solche Art wird uns deutlich, ob ein |
| 14215 |
Preis hoch oder niedrig sei, denn im Verhältnis der Preise zu ein- |
| 14216 |
ander ist uns auch mittelbar Aufschluss über deren absolute Höhen |
| 14217 |
gegeben. Das Problem erhält seine Spitze in der Frage, ob zur Ein- |
| 14218 |
reihung eines Gutes in das Netz der Relationen das Geld als Wert- |
| 14219 |
maass notwendig ist oder nicht. Dass ursprünglich ein Gut als |
| 14220 |
Mittelpunkt der Beziehungen zu deren Gewinnung nötig war, ist von |
| 14221 |
jeder Richtung anerkannt. Wir betrachten hier den besonderen Fall |
| 14222 |
der stabilen Papiergeld-Monopolwährung. Sei das neue Produkt ein |
| 14223 |
Erzeugnis der Metall- oder der Textilbranche; zuerst muss es sich |
| 14224 |
einmal anlehnen an die vorhandenen gleichartigen Erzeugnisse der |
| 14225 |
Konkurrenz, und der Preisspielraum ist dadurch schon bedeutend |
| 14226 |
eingeschränkt. Der Produzent muss zu Grunde legen seine Herstel- |
| 14227 |
lungskosten, und die Gvvrvvrenze wird um ein weiteres enger werden. Im |
| 14228 |
ganzen können wir sagen, dass da zu einem Vergleich und Abschätzen |
| 14229 |
am Gelde wenig Rvvavvum mehr bleiben dürfte und das, wie wir gesehen |
| 14230 |
haben darum, weil die Bindungen an die übrigen Güter und die wirt- |
| 14231 |
schaftliche Verpflichtung in der Fvvrvvage des Arbeitslohnes, der |
| 14232 |
Steuern, der Versicherungen usw. so enge sind, dass sie den Preis, |
| 14233 |
die Relation zu den anderen Gütern gebieterisch vorschreiben. |
| 14234 |
Ivvnvv allen anderen Gütern verkörpert sich in jedem Falle eine be- |
| 14235 |
stimmte Arbeitswertmenge, und diese bleibt auch das Wertmaass und |
| 14236 |
ergibt den Preis für alle neu hinzutretenden Güter. Das Geld kann |
| 14237 |
|
| 14238 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s84.png |
| 14239 |
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| 14246 |
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| 14247 |
nur scheinbar Wert-und Preismaass werden, wenn wir, immer nur die |
| 14248 |
entwickelte Wirtschaft betrachtet, die Reflexerscheinung, die die |
| 14249 |
Güterwerte uns im Gelde zeigt und eine iegene [sic] Grösse daraus formt, |
| 14250 |
als das Primäre hinnehmen. Wir gehen dann scheinbar unseren Weg |
| 14251 |
von Bekanntem zu Uvvnvvbekanntem, während wir in Wahrheit nur bereits |
| 14252 |
alte Pfade zum Ursprung zurückverfolgen. Sind wir zu der Ueberzeu- |
| 14253 |
gung gelangt, dass jedes neue Gut, - die alten haben ihre Relationen |
| 14254 |
in historischer Entwicklung erhalten, -in das Netz der Relationen |
| 14255 |
eingefügt wurde, noch ehedem es als Ganzes zum Gelde in Beziehung |
| 14256 |
gebracht wurde, dann dürften wir auch nach der Ansicht der Waren- |
| 14257 |
werttheoretiker sogar die rein abstrakte Werteinheit gelten las- |
| 14258 |
sen; für uns aber ist die Werteinheit sogar etwas Gebundenes, nicht |
| 14259 |
nur einmal, sondern unendlich mal und bedeutet in dieser Vielheit |
| 14260 |
der Bindungen doch immer nur ein und dieselbe Grösse, nämlich eine |
| 14261 |
bestimmte Arbeitsmenge, die wir als Einheit allen Gütern und allen |
| 14262 |
Diensten in der Relation auf gegebene, bekannte Dinge als Maass zu |
| 14263 |
Grunde legten. Wir sagten schon einmal, dass wir uns mit Schumpeters |
| 14264 |
Einkommenseinheit eng berühren, insofern auch wir der Menge des |
| 14265 |
chartalen Geldes keine Wichtigkeit zuerkennen gegenüber der wirk- |
| 14266 |
lichen und wirksamen Geldsumme, die als Einkommen in der Wirt- |
| 14267 |
schaft erscheint. Einkommen entsteht aus Leistungen, Güter setzen |
| 14268 |
sich zusammen aus Leistungen; werden Gvvüvvterpreise und Einkommens- |
| 14269 |
höhe in ihrer Reduktion auf Arbeitsleistungen verknüpft, so können |
| 14270 |
wir der Avvnvvweisungstheorie Svvcvvhumpeters zustimmen. Budge kritisiert |
| 14271 |
nun den bekannten Billetvergleich Schumpeters und sagt, dass wir |
| 14272 |
|
| 14273 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s85.png |
| 14274 |
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| 14275 |
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| 14279 |
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| 14280 |
- 86 - |
| 14281 |
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| 14282 |
beim Billet schon die Gegenleistung in der genauen Menge in der |
| 14283 |
Vorstellung schin [sic] fest in Hvvävvnden haben, während beim Gelde erst |
| 14284 |
n[übertippt i mit o]ch die Preisbildung in Fvvrvvage kommt. Wir können in Anlehnung |
| 14285 |
an all das von uns Gesagte hier ohne weiteres erklären, dass nach |
| 14286 |
unserer Auffassung ein Preiskampt kaum mehr zu stande kommen kann, |
| 14287 |
und solange wir stabile Währung haben, wir dann auch im Einkommen |
| 14288 |
die Gegenleistung aus dargetanen Gründen fest in Händen haben. |
| 14289 |
Wenn Budge des weiteren meint, dass wir die Verfügung über einen |
| 14290 |
Platz im Theater nicht durch ein Billet, sondern durch die Zahlung |
| 14291 |
des Preises erhalten, so können wir das dahin auslegen, dass wir |
| 14292 |
die Verfügung über die wirtschaftlichen vvGvvüter auch nicht direkt |
| 14293 |
durch das Geld - das Billet - sondern durch die Arbeitsleistung, |
| 14294 |
der wir den Billetbesitz verdanken, zugesprochen erhalten. Ist |
| 14295 |
beim Billettvergleich der Tausch nicht Billet - Vorstellung; son- |
| 14296 |
dern Billettkauf - Vvvovvrstellung, so ist der Tausch wirtschaftlich |
| 14297 |
betrachtet auch nicht Geldhingabe - Güterempfang, sondern Gelder- |
| 14298 |
werb, d.i.Leistung - Güterempfang. |
| 14299 |
Der Vollständigkeit halber wäre noch kurz zu betrachten |
| 14300 |
die Evvrvvscheinung der unstabilen Währung, der Zvvuvvstände, wie wir sie |
| 14301 |
zu Kriegsausgang und in der Nachkriegszeit kennen lernen mussten. |
| 14302 |
Wir wollen kurz fragen: Was [sic: War?] es hier so, dass die Preise zustande |
| 14303 |
kamen auf Grund der Schätzung von Gütern gegen Geld? Dazu wäre |
| 14304 |
notwendig gewesen, dass wir uns eine klare Vorstellung vom Werte |
| 14305 |
des Geldes fast in jedem Augenblicke hätten bilden können und |
| 14306 |
hätten neu bilden müssen. Es war eine Vielheit von Beziehungen |
| 14307 |
|
| 14308 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s86.png |
| 14309 |
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| 14310 |
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| 14311 |
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| 14314 |
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| 14315 |
- 87 - |
| 14316 |
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| 14317 |
die hier auf die Pvvrvveise wirksam wurden. Wenn wir später von der |
| 14318 |
unstabilen Wvvävvhrung sprechen, werden sich diese Punkte im einzelnen |
| 14319 |
heruasschälen [sic]. Ovvhvvne weiteres deutlich aber ist uns, dass ein Geld, |
| 14320 |
das täglich anderen Wvvevvrt im Sinne veränderter Kaufkraft repräsen- |
| 14321 |
tiert, keinen Anspruch als Wertmesser der übrigen Güter erheben |
| 14322 |
kann. Solange wir in unserer eigenen Währung der Papiermark rechne- |
| 14323 |
ten, hatten wir in ihr keinerlei Anhaltspunkte einer Wertgrösse; |
| 14324 |
erst später, da wir uns auf ausländische Währungen bezogen und |
| 14325 |
die Papiermark täglich neu un Beziehung zu jenen setzten, sodass |
| 14326 |
sie eigentlich nichts anderes mehr bedeutet als eine ausländische |
| 14327 |
Währung, erst da konnten wir wieder eine Wertvorstellung mit dem |
| 14328 |
Gelde verbinden, die aber von so vielen anderen Momenten, wie Spe- |
| 14329 |
kulation usw. durchsetzbar, dass uns der so abgeleitete Wert der |
| 14330 |
Papiermark kein auch nur annähernd wirkliches Bild der inneren |
| 14331 |
Kaufkraft der Mark, die maassgebend sein müsste, bieten konnte. |
| 14332 |
Ivvnvv Wahrheit haben wir unsere Preise doch nicht nach dem Geldwerte |
| 14333 |
gesetzt, sondern wiederum in der Beziehung zu anderen Gütern. Wir |
| 14334 |
wussten, dass ein Pvvrvvodukt x Svvcvvhweizer Fvvrvvanken kostet und lasen im |
| 14335 |
Kursblatte, dass ein Svvcvvhweizer Fvvrvvanken so und so viele Papiermark |
| 14336 |
notiere. Wir rechneten täglich um und fixierten den Preis nicht |
| 14337 |
in Beziehung zum Geldwerte, sondern zu einem anderen Gut. Die Papier- |
| 14338 |
marksumme, die wir errechneten, sagte uns über den Wert auch nicht |
| 14339 |
das Geringste aus. |
| 14340 |
Uvvnvvd bevor diese Entwicklung statte hatte, etwa zu Ende des |
| 14341 |
Krieges, wie war es da? Wir sahen, dass andere Produkte, vor allem |
| 14342 |
|
| 14343 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s87.png |
| 14344 |
|| |
| 14345 |
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| 14346 |
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| 14350 |
- 88 - |
| 14351 |
|
| 14352 |
solche, auf die sich die Nachfrage besonders stürzte, aus diesen |
| 14353 |
natürlichen Gründen der erhöhten Nachfrage im Preise stiegen. |
| 14354 |
Die Relationen, die meist wie etwas Ewiges in den bleibenden Pro- |
| 14355 |
duktionskosten gegeben waren, strebten danach, auch auf der erhöhten |
| 14356 |
Grundlage jene alte Verhältnismässigkeit wieder einzunehmen. Diese |
| 14357 |
gesunde Tendenz aber wurde auf der Gegenseite durch die Freiheit |
| 14358 |
und Uvvnvvgebundenheit der Einkommen gestört. Das war der Grund des |
| 14359 |
wahren Wettrennens der Preise. Manches wird im Abschnitt der Infla- |
| 14360 |
tion darüber noch zu sagen sein. Hier galt es norläufig [sic] nur zu zei- |
| 14361 |
gen, dass niemals das Gold Masstab der Preise sein konnte. |
| 14362 |
Das hoffen wir, ist uns in jedem Falle geglückt. Zur weite- |
| 14363 |
teren Festigung unserer Avvnvvschauung werden wir im Folgenden staat - |
| 14364 |
liche Geldwesen mit den verschiedensten Währungen untersuchen, |
| 14365 |
nicht derart, dass eine aus der anderen hervorgeht und in ihr die |
| 14366 |
historische Stütze findet, sondern wir wollen jede Währung gewis- |
| 14367 |
sermassen neu begründen und aus diese Betrachtung die Möglichkeit |
| 14368 |
oder Unmöglichkeit einer Währungsreform zu gewinnen suchen. |
| 14369 |
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| 14370 |
| file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/Arbeitsquantum/wesenundinhaltderwerteinheit_s88.png |
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