4 |
- 114 - |
5 |
|
6 |
und Einkommen verankerte Grösse beibehalten. Würden wir die |
7 |
Werteinheit als das Goldgut ansehen, dann wären die Relationen |
8 |
darauf nunmehr freilich falsch. Ist aber die Werteinheit nur ein Begriff, |
9 |
der seinen Wert umgekehrt von dem Wert der Güter ableitet, dann |
10 |
darf sogar der Mvvüvvnzfuss die einzig falsche Relation sein. In |
11 |
der Beziehung zur Güterwelt tauschen sich mit den Werteinhei- |
12 |
ten doch gleiche Arbeitswertmengen. |
13 |
Das alles aber mildert die auf internationalem Gebiet |
14 |
liegende Bedeutung der Goldwährung, der gemeinsamen Preise und |
15 |
Einkommen verbindenden Währung nicht herab. |
16 |
|
17 |
__Papierwährung__. Ein anderer Fall der staatlichen Monopolwährungnist die |
18 |
Papierwährung, die wir unter diesem Gesichtspunkte zu betrach- |
19 |
ten haben. An die obige Betrachtung anknüpfend, springt uns sofort |
20 |
als die wesentliche Uvvnvvterscheidung davon die absolute Stoff- |
21 |
wertlosigkeit des Geldmaterials in die Augen. Damit entfällt so[übertippt -] |
22 |
wohl die Basierung auf den Grundstoff als auch die zum eventu- |
23 |
ellen Zahlungsausgleich notwendige Verwendungsmöglichkeit des |
24 |
Geldes auf Grund seines Eigenwertes. Bei der absolut reinen |
25 |
Goldwährung deckt sich bei Uebereignung der Goldmünzen nominel- |
26 |
le Schuld gleichzeitig mit der realen, denn w[übertippt i]r dürfen doch |
27 |
annehmen, dass der Warenwert der Goldmünze dem nominellen In- |
28 |
halt der Werteinheit, bezogen auf den Wert der übrigen Güter, |
29 |
entspricht; es decken sich Ivvnvvhalt und Form. Bei der Monopol- |
30 |
goldwährung entsprach die nominelle Schuld nimmermehr dem |
38 |
- 115 - |
39 |
|
40 |
Wert der Münzen in gleicher Höhe, die dem Realgehalt nach über - |
41 |
oder unterwertig waren. Wir müssen beispielsweise, um 1000 ℳ an |
42 |
das Ausland zu zahlen, Goldmünzen hingeben in nomineller Höhe |
43 |
von 5000 ℳ oder im letzteren Fall auch nur von 200 ℳ. Hauptsa- |
44 |
che ist nur, dass das im Werte veränderte Gold von den Goldwäh- |
45 |
rungsländern zur alten Relation angenommen wird. Das Verhältnis |
46 |
der Valuten wird dadurch, ob die gleichen Währungsländer ihre |
47 |
Werteinheit auf über-oder unterwerti[übertippt g]es Metall basieren oder |
48 |
besser gesagt, den Münzfuss unter oder über dem natürlichen |
49 |
Wert festsetzen oder bei Wertänderung des Metalls und Belassung |
50 |
des Münzfusses zum gleichen Ergebnis gelangen, - solange die |
51 |
verschiedenen Lvvävvndern nur immer im gleichen Verhältnis zu ein- |
52 |
ander bleiben, und das dürfen wir ohne weiteres als gegeben er- |
53 |
achten, da das führende oder die führenden Länder die Politik |
54 |
der anderen mitbestimmt, solange bleibt dieser Erscheinung der |
55 |
nach dem wirtschaftlichen Werte des Währungsmetalles gemessenen |
56 |
falschen Relationen ohne Bedeutung, das Verhältnis der Valuta |
57 |
bleibt unberührt und immer noch sind die Preise von Land zu |
58 |
Land und die Einkommen gebunden. Wie weit dieser Fall praktisch |
59 |
ist oder werden könnte, steht hier nicht zur Diskussion, er ist |
60 |
wohl möglich, ist hier aber nur als theoretische Abstraktion |
61 |
gedacht. |
62 |
Eine Uvvnvvterscheidung von Papierwährungsländern ist in |
63 |
allen genannten Fällen doch gegeben in der Notwendigkeit der |
64 |
Goldwährungsländer, immer wieder in den intervalutaren Pari's |
72 |
- 116 - |
73 |
|
74 |
zu den Münzparis hinzustreben und in de[übertippt r] Qualität, die mit der |
75 |
Goldwährung ohne weiteres ausgesprochen ist. Was wir als so wesent- |
76 |
lich schildern, die Vergleichbarkeit der Preise, dazu brauchen wir |
77 |
an sich keinen Münzfuss, der uns Aufschluss gibt über das Ver- |
78 |
hältnis. Selbst bei den Goldwährungen hatte der Münzfuss, eigent- |
79 |
lich nur deklaratorische Bvvevvdeutung; das eigentliche wirkliche |
80 |
Verhältnis der Valuten gab uns das intervalutare Pari, das beim |
81 |
Papierwährungsland uns ebenso gegeben ist. An Stelle der Zugrunde- |
82 |
legung einer Go[übertippt l]dmenge proklamieren wir ein Verhältnis, das wir, |
83 |
gleich als ob wir Goldwährungsland wären, mit allen Mitteln einzu- |
84 |
halten bestrebt bleiben. So lange uns dies gelingt, haben wir auch |
85 |
im Effekt tatsächlich den gleichen Zustand, als ob wir der Gold- |
86 |
währung angeschlossen wären. Import und Export sind dann bei uns |
87 |
ausgeglichen, Preise und Einkommen sind stabil und in den Welt- |
88 |
markt eingegliedert; dann ist auchbdie Proklamation des gewünsch- |
89 |
ten Verhältnisses zum Ausland und das damit zusammenfallende |
90 |
intervalutare Parigleich zu achten der Goldeingliederung. Unsere |
91 |
Werteinheit verkörpert den gleichen ökonomischen Wert, wie es bei |
92 |
Goldbindung der Fall wäre, die Preise wurden genau sich decken mit |
93 |
den Goldpreisen; - kurz überall das gleiche Verhältnis, und das |
94 |
ist logisch selbstverständlich, denn die Werteinheit bedeutet |
95 |
hier wir dort ein Arbeitswertquantum, bez[übertippt o]gen auf die Güterwelt, |
96 |
und aus ihr geboren, gleich so wie bei der reinen Goldwährung. |
97 |
Wir betonen ausdrücklich, dass in unserem Falle dieser Staat mit |
98 |
freier Währung als wirtschaftlich ebensonstark wie die ihm |