Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV / b




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40 Wert der Münzen in gleicher Höhe, die dem Realgehalt nach über -
41 oder unterwertig waren. Wir müssen beispielsweise, um 1000 ℳ an
42 das Ausland zu zahlen, Goldmünzen hingeben in nomineller Höhe
43 von 5000 ℳ oder im letzteren Fall auch nur von 200 ℳ. Hauptsa-
44 che ist nur, dass das im Werte veränderte Gold von den Goldwäh-
45 rungsländern zur alten Relation angenommen wird. Das Verhältnis
46 der Valuten wird dadurch, ob die gleichen Währungsländer ihre
47 Werteinheit auf über-oder unterwerti[übertippt g]es Metall basieren oder
48 besser gesagt, den Münzfuss unter oder über dem natürlichen
49 Wert festsetzen oder bei Wertänderung des Metalls und Belassung
50 des Münzfusses zum gleichen Ergebnis gelangen, - solange die
51 verschiedenen Lvvävvndern nur immer im gleichen Verhältnis zu ein-
52 ander bleiben, und das dürfen wir ohne weiteres als gegeben er-
53 achten, da das führende oder die führenden Länder die Politik
54 der anderen mitbestimmt, solange bleibt dieser Erscheinung der
55 nach dem wirtschaftlichen Werte des Währungsmetalles gemessenen
56 falschen Relationen ohne Bedeutung, das Verhältnis der Valuta
57 bleibt unberührt und immer noch sind die Preise von Land zu
58 Land und die Einkommen gebunden. Wie weit dieser Fall praktisch
59 ist oder werden könnte, steht hier nicht zur Diskussion, er ist
60 wohl möglich, ist hier aber nur als theoretische Abstraktion
61 gedacht.
62      Eine Uvvnvvterscheidung von Papierwährungsländern ist in
63 allen genannten Fällen doch gegeben in der Notwendigkeit der
64 Goldwährungsländer, immer wieder in den intervalutaren Pari's
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74 zu den Münzparis hinzustreben und in de[übertippt r] Qualität, die mit der
75 Goldwährung ohne weiteres ausgesprochen ist. Was wir als so wesent-
76 lich schildern, die Vergleichbarkeit der Preise, dazu brauchen wir
77 an sich keinen Münzfuss, der uns Aufschluss gibt über das Ver-
78 hältnis. Selbst bei den Goldwährungen hatte der Münzfuss, eigent-
79 lich nur deklaratorische Bvvevvdeutung; das eigentliche wirkliche
80 Verhältnis der Valuten gab uns das intervalutare Pari, das beim
81 Papierwährungsland uns ebenso gegeben ist. An Stelle der Zugrunde-
82 legung einer Go[übertippt l]dmenge proklamieren wir ein Verhältnis, das wir,
83 gleich als ob wir Goldwährungsland wären, mit allen Mitteln einzu-
84 halten bestrebt bleiben. So lange uns dies gelingt, haben wir auch
85 im Effekt tatsächlich den gleichen Zustand, als ob wir der Gold-
86 währung angeschlossen wären. Import und Export sind dann bei uns
87 ausgeglichen, Preise und Einkommen sind stabil und in den Welt-
88 markt eingegliedert; dann ist auchbdie Proklamation des gewünsch-
89 ten Verhältnisses zum Ausland und das damit zusammenfallende
90 intervalutare Parigleich zu achten der Goldeingliederung. Unsere
91 Werteinheit verkörpert den gleichen ökonomischen Wert, wie es bei
92 Goldbindung der Fall wäre, die Preise wurden genau sich decken mit
93 den Goldpreisen; - kurz überall das gleiche Verhältnis, und das
94 ist logisch selbstverständlich, denn die Werteinheit bedeutet
95 hier wir dort ein Arbeitswertquantum, bez[übertippt o]gen auf die Güterwelt,
96 und aus ihr geboren, gleich so wie bei der reinen Goldwährung.
97 Wir betonen ausdrücklich, dass in unserem Falle dieser Staat mit
98 freier Währung als wirtschaftlich ebensonstark wie die ihm
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108 umgebenden Goldwährungsländer anzusehen ist und füglich müssen
109 sich die wirtschaftlichen Vorgänge bei Ausserachtlassung der
110 hier eigentlich bedeutungslosen Währungsreform in druchaus [sic] gleich-
111 cher Weise abspielen. In jedem Falle ist das Wirtschaften ein
112 Haushalten mit dem erze[übertippt u]gten Gütervorrat. Das Einkommen ist nur
113 ein technisches Mittel zur Aufteilung derselebn. Es finden in
114 den Gütern Tvvavvusche zwischen den Arbeitsleistungen der verschie-
115 denen Berufe statt, dieser Preise sind Resultatvdieser einzelnen
116 Aufwendungen, die alle nach einem Maasse festgelegt sind, nach
117 einer bestimmten Grösse eines Arbeitswertes. Wir können inner-
118 halb unserer Wirschaft jeder nur soviel verzehren, als wir
119 Arbeitswerte erzeugt haben, aber wir können unsere überschüssi-
120 gen realisierten Arbeitswerte austauschen mit gleichugrossen
121 so[übertippt l]chen anderer Erwerbstätigen. Wir können also nur tauschen, wir
122 können uns nicht bereichern, denn intersubjektiv gemessen am
123 Arbeitsaufwand sind alle Tauschgrössen gleich gross. Wir können
124 aber den Tausch noch fortsetzen über die [übertippt G]renzen der Länder und
125 über die Meere, aber wir können eben nur tauschen und bezeichnen
126 die Summer all dieser Akte als Import und Export. Die Technik
127 spielt sich nicht in Zug um Zug Geschäften ab. Es wird vielmehr
128 gekauft und verkauft und erst in der gesamten Abrechnung muss
129 das Gleichgewicht wieder gewahrt sein. Der einzelne Importeuer
130 und Exporteur kann naturgemäß nicht den Ueberblick über diesen
131 Markt gewinnen können; er führt immer nur einen Tauschakt zur
132 Hälte aus. Die Fälle der Kompensation auf privatem Wege sind
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142 verhältnismassig selten. Was volkswirtschaftlich als Tausch in
143 Erscheinung tritt ist von einzelwirtschaftlicher Seite jeweils
144 Kauf und Verkauf, wofür fremdes Geld zu geben oder eigenes zu
145 empfangen ist. Die Gvvovvldwährung hat nun in der gemeinsamen Aner-
146 kennung und Wertung des Goldes ( Goldrelation ist gleich Preis-
147 relation der verschiedenen Länder ) den Vorteil,mdass eine Zahlung
148 in Geld geleistet werden kann, dessen Gültigkeit nicht an den Gren-
149 zen des Staates endet, weil es hier eben nicht als staatliches
150 Geld auftritt, sondern als Forderung begründende Warenausfuhr auf
151 Grund eines gegebenen Wertes. So bleibt hier das intervalutare
152 Pari gewahrt, auch wenn die Tauschgesetze von Land zu Land in
153 privatem Warenaustausch vorübergehend einmal verletzt wurden.
154 Bei der freien Papierwährung ist eine Kompensation der Einfuhr
155 nur bis zur Höhe der Ausfuhr gegeben und darüber hinaus fehlt
156 nicht das Geld, sondern die im Ausland annehmbereite Ware, um den
157 Zahlungsausgleich sicher zu stellen und damit die alte und die
158 proklamierte Valuta unberührt zu lassen. Der Importeur kann(nicht
159 in Deutschland international in gleicher Weise gültiges von
160 Angebot und Nachfrage im Preise abhängiges Gold kaufen, er muss
161 vielmehr als Käufer von englische[übertippt m] staatlichen Gelde auftreten,
162 dessen Preis steigern und in dafür erlegtem deutschen Gelde
163 nichts anderes als deutsche Waren, in diesem Falle nicht Gold,
164 sondern vom Ausland auswählbare Wvvavvren hingeben. Der Austausch
165 von Land zu Land hat nun wieder die Tendenz in die Ruhelage
166 zurückzukehren. Wir haben den Beweis, in der Go[übertippt l]dwährung in der
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176 Goldversendung, in der Papierwährung in der Verteurung der frem-
177 den Werteinheit, dass wir nicht mit dem von uns Erzeugten Haus
178 zu halten wussten. U[übertippt n]sere Einkommensbildung scheint in Unordnung
179 geraten zu sein, denn wir haben mehr verzehrt, als wir gearbeitet
180 haben. Wir können falsche Geldschöpfungspolitik getrieben haben
181 ( dies bei beiden Währungsarten ), wir können auch Ansprüche
182 geltend machen haben wollen, die kein Gegenüber in Genussgütern
183 aufzuweisen hatten. Wir können auch beispielsweise fiktives Kapi-
184 tal aus Spekulationsgewinnen, Beträge aus Aktienrealisationen auf
185 dem Gütermarkte kaufend ausgegeben haben. Unsere Wirtschaftslage
186 kann aber auch so sein, dass der Zustand ein von uns bewusstv
187 herbei[übertippt g]eführter war und die Gegenwirkung in nächster Periode in
188 der erhöhten Produktion bereits einsetzt.
189      Die Werteinheit erfüllt in jedem Falle ihre Aufgabe, wenn
190 es ihr gelingt, Preise, aud auf der anderen Seite die Einkommen
191 in Parallelität zu halten, denn das allein gibt uns die Gewähr,
192 dass der wirtschaftliche Haushalt bilanziert. Die Einkommen müs-
193 sen in den Preisen aufgehen, sie müssen sie - gemeint sind natür-
194 lich immer nur die Genussgüter - aufheben. Ivvnvv diesem Zusammen-
195 hange wir das dsuernd [sic] kursierende staatliche Papiergeld bedeu-
196 tungslos gegenüber der ausgleichenden Wirkung der elastischen
197 Banknoten, die wir darum, wenn wir vom Gelde sprachen, immer als
198 durchaus gleichwertig in den Begriff einbezogen. Wir müssen diesen
199 Schritt vornehmen, wenn wir den Ivvnvvhalt der Werteinheit auf die
200 Produktionsleistung zurückführen und mit ihr verknüpfen.
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210 Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir
211 aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es
212 auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen?
213      Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert-
214 gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das-
215 selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite
216 Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter
217 der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt-
218 schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur
219 noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen,
220 dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den-
221 noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in
222 diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre,
223 seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und
224 selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern
225 geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie-
226 ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre
227 letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier-
228 währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege
229 über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen,
230 aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis-
231 höhe, sicherlich keine wesentliche.
232      Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege
233 ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B
234 stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A,
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244 so steht es uns natürlich frei zu folger[übertippt n], dass unsere anscheinen-
245 de Währung B dennoch auf dem Golde fusse und von ihm seinen
246 Wert herleitet. Der Wert sei auf Grund dieser Rechnung 10/2, ist
247 gleich 5 g Gold; der Wert aller Güter in den Preisen nur ein
248 Ausdruck des teil-oder vielfachen Wertes von 5 g Gold. Dieses
249 Scheinergebnis, dass wir in jedem Falle am Golde kleben, können
250 wir aber, sofern in den Goldwährungsländern das Gold keinen
251 Monopolpreis aufweist, schneller erlangen, wenn wir im freien Pa-
252 pierwährungslande B einfach uns den freien Goldpreis ansehen.
253 Der wird dann auch pro Einheit ausgedrückt genau 5 g Gold erge-
254 ben, und wir ersparen uns den U[übertippt m]weg über die Kursumrechnung .
255 Machen wir uns jenes eben kritisierte Argument zu eigen, dann
256 verwechseln wir die Bedeutung des Wechselkurses der Währungen
257 unter einander, der ja nicht entstanden ist, um für jene alle einen
258 gemeinsamen Stoff abzugeben, sondern die Währungen, so wie sie
259 sind und sich im eigenen Lande gebildet haben, untereinander ver-
260 gleichbar zu gestalten. Entstanden können sie sein in der Basie-
261 rung auf die verschiedensten Metalle, und auch ohne internationa-
262 len Verkehr können sie die einzelne Wirtschaft stabil gehalten
263 haben. Die Unterscheidung von Pfund Sterl[übertippt i]ng und Mark besteht
264 nicht darin, dass eine Mark eben nur ein Zwanzigstel des Goldge-
265 wichtes von ein Pfund Sterling wäre, - das ist nicht der tiefste
266 Kern. Was damit gesagt sein soll, ist dies: In England legt die
267 Wirtschaft an die Güter zur Preis- und Einkommensgewinnung ein
268 Maass, das um das Zwanzigfache grösser sei als es inDeutschland
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278 verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt
279 uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute
280 Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines
281 Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen.
282 Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz
283 anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter-
284 welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen
285 Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch
286 laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über-
287 staatliches Geld zu sein.
288      So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und
289 den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches
290 Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der
291 internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das
292 Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert
293 wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar-
294 beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen
295 gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen.
296 Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst
297 es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich
298 mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde
299 abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus,
300 dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art
301 der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die
302 Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis-
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