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umgebenden Goldwährungsländer anzusehen ist und füglich müssen |
114 |
sich die wirtschaftlichen Vorgänge bei Ausserachtlassung der |
115 |
hier eigentlich bedeutungslosen Währungsreform in druchaus [sic] gleich- |
116 |
cher Weise abspielen. In jedem Falle ist das Wirtschaften ein |
117 |
Haushalten mit dem erze**u**gten Gütervorrat. Das Einkommen ist nur |
118 |
ein technisches Mittel zur Aufteilung derselben. Es finden in |
119 |
den Gütern Tvvavvusche zwischen den Arbeitsleistungen der verschie- |
120 |
denen Berufe statt, dieser Preise sind Resultatvdieser einzelnen |
121 |
Aufwendungen, die alle nach einem Maasse festgelegt sind, nach |
122 |
einer bestimmten Grösse eines Arbeitswertes. Wir können inner- |
123 |
halb unserer Wirtschaft jeder nur soviel verzehren, als wir |
124 |
Arbeitswerte erzeugt haben, aber wir können unsere überschüssi- |
125 |
gen realisierten Arbeitswerte austauschen mit gleichugrossen |
126 |
so**l**chen anderer Erwerbstätigen. Wir können also nur tauschen, wir |
127 |
können uns nicht bereichern, denn intersubjektiv gemessen am |
128 |
Arbeitsaufwand sind alle Tauschgrössen gleich gross. Wir können |
129 |
aber den Tausch noch fortsetzen über die **G**renzen der Länder und |
130 |
über die Meere, aber wir können eben nur tauschen und bezeichnen |
131 |
die Summer all dieser Akte als Import und Export. Die Technik |
132 |
spielt sich nicht in Zug um Zug Geschäften ab. Es wird vielmehr |
133 |
gekauft und verkauft und erst in der gesamten Abrechnung muss |
134 |
das Gleichgewicht wieder gewahrt sein. Der einzelne Importeur |
135 |
und Exporteur kann naturgemäss nicht den Ueberblick über diesen |
136 |
Markt gewinnen können; er führt immer nur einen Tauschakt zur |
137 |
Hälte aus. Die Fälle der Kompensation auf privatem Wege sind |
142 |
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143 |
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verhältnismassig [sic] selten. Was volkswirtschaftlich als Tausch in |
149 |
Erscheinung tritt ist von einzelwirtschaftlicher Seite jeweils |
150 |
Kauf und Verkauf, wofür fremdes Geld zu geben oder eigenes zu |
151 |
empfangen ist. Die Gvvovvldwährung hat nun in der gemeinsamen Aner- |
152 |
kennung und Wertung des Goldes ( Goldrelation ist gleich Preis- |
153 |
relation der verschiedenen Länder ) den Vorteil**,** dass eine Zahlung |
154 |
in Geld geleistet werden kann, dessen Gültigkeit nicht an den Gren- |
155 |
zen des Staates **e**ndet, weil es hier eben nicht als staatliches |
156 |
Geld auftritt, sondern als Forderung begründende Warenausfuhr auf |
157 |
Grund eines gegebenen Wertes. So bleibt hier das intervalutare |
158 |
Pari gewahrt, auch wenn die Tauschgesetze von Land zu Land in |
159 |
privatem Warenaustausch vorübergehend einmal **v**erletzt wurden. |
160 |
Bei der freien Papierwährung ist eine Kompensation der Einfuhr |
161 |
nur bis zur Höhe der Ausfuhr gegeben und darüber hinaus fehlt |
162 |
nicht das Geld, sondern die im Ausland annehmbereite Ware, um den |
163 |
Zahlungsausgleich sicher zu stellen und damit die alte und die |
164 |
proklamierte Valuta unberührt zu lassen. Der Importeur kann(nicht |
165 |
in Deutschland international in gleicher Weise gültiges von |
166 |
Angebot und Nachfrage im Preise unabhängiges Gold kaufen, er muss |
167 |
vielmehr als Käufer von englische**m** staatlichen Gelde auftreten, |
168 |
dessen Preis steigern und in dafür erlegtem deutschen Gelde |
169 |
nichts anderes als deutsche Waren, in diesem Falle nicht Gold, |
170 |
sondern vom Ausland auswählbare Wvvavvren hingeben. Der Austausch |
171 |
von Land zu Land hat nun wieder die Tendenz in die Ruhelage |
172 |
zurückzukehren. Wir haben den Beweis, in der Go**l**dwährung in der |
177 |
===119=== |
178 |
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- 119 - |
182 |
|
183 |
Goldversendung, in der Papierwährung in der Verteurung der frem- |
184 |
den Werteinheit, dass wir nicht mit dem von uns Erzeugten Haus |
185 |
zu halten wussten. U[übertippt n]sere Einkommensbildung scheint in Unordnung |
186 |
geraten zu sein, denn wir haben mehr verzehrt, als wir gearbeitet |
187 |
haben. Wir können falsche Geldschöpfungspolitik getrieben haben |
188 |
( dies bei beiden Währungsarten ), wir können auch Ansprüche |
189 |
geltend machen haben wollen, die kein Gegenüber in Genussgütern |
190 |
aufzuweisen hatten. Wir können auch beispielsweise fiktives Kapi- |
191 |
tal aus Spekulationsgewinnen, Beträge aus Aktienrealisationen auf |
192 |
dem Gütermarkte kaufend ausgegeben haben. Unsere Wirtschaftslage |
193 |
kann aber auch so sein, dass der Zustand ein von uns bewusstv |
194 |
herbei[übertippt g]eführter war und die Gegenwirkung in nächster Periode in |
195 |
der erhöhten Produktion bereits einsetzt. |
196 |
Die Werteinheit erfüllt in jedem Falle ihre Aufgabe, wenn |
197 |
es ihr gelingt, Preise, aud auf der anderen Seite die Einkommen |
198 |
in Parallelität zu halten, denn das allein gibt uns die Gewähr, |
199 |
dass der wirtschaftliche Haushalt bilanziert. Die Einkommen müs- |
200 |
sen in den Preisen aufgehen, sie müssen sie - gemeint sind natür- |
201 |
lich immer nur die Genussgüter - aufheben. Ivvnvv diesem Zusammen- |
202 |
hange wir das dsuernd [sic] kursierende staatliche Papiergeld bedeu- |
203 |
tungslos gegenüber der ausgleichenden Wirkung der elastischen |
204 |
Banknoten, die wir darum, wenn wir vom Gelde sprachen, immer als |
205 |
durchaus gleichwertig in den Begriff einbezogen. Wir müssen diesen |
206 |
Schritt vornehmen, wenn wir den Ivvnvvhalt der Werteinheit auf die |
207 |
Produktionsleistung zurückführen und mit ihr verknüpfen. |
212 |
===120=== |
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- 120 - |
217 |
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218 |
Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir |
219 |
aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es |
220 |
auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen? |
221 |
Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert- |
222 |
gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das- |
223 |
selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite |
224 |
Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter |
225 |
der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt- |
226 |
schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur |
227 |
noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen, |
228 |
dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den- |
229 |
noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in |
230 |
diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre, |
231 |
seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und |
232 |
selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern |
233 |
geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie- |
234 |
ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre |
235 |
letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier- |
236 |
währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege |
237 |
über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen, |
238 |
aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis- |
239 |
höhe, sicherlich keine wesentliche. |
240 |
Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege |
241 |
ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B |
242 |
stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A, |
247 |
===121=== |
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250 |
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251 |
- 121 - |
252 |
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253 |
so steht es uns natürlich frei zu folger[übertippt n], dass unsere anscheinen- |
254 |
de Währung B dennoch auf dem Golde fusse und von ihm seinen |
255 |
Wert herleitet. Der Wert sei auf Grund dieser Rechnung 10/2, ist |
256 |
gleich 5 g Gold; der Wert aller Güter in den Preisen nur ein |
257 |
Ausdruck des teil-oder vielfachen Wertes von 5 g Gold. Dieses |
258 |
Scheinergebnis, dass wir in jedem Falle am Golde kleben, können |
259 |
wir aber, sofern in den Goldwährungsländern das Gold keinen |
260 |
Monopolpreis aufweist, schneller erlangen, wenn wir im freien Pa- |
261 |
pierwährungslande B einfach uns den freien Goldpreis ansehen. |
262 |
Der wird dann auch pro Einheit ausgedrückt genau 5 g Gold erge- |
263 |
ben, und wir ersparen uns den U[übertippt m]weg über die Kursumrechnung . |
264 |
Machen wir uns jenes eben kritisierte Argument zu eigen, dann |
265 |
verwechseln wir die Bedeutung des Wechselkurses der Währungen |
266 |
unter einander, der ja nicht entstanden ist, um für jene alle einen |
267 |
gemeinsamen Stoff abzugeben, sondern die Währungen, so wie sie |
268 |
sind und sich im eigenen Lande gebildet haben, untereinander ver- |
269 |
gleichbar zu gestalten. Entstanden können sie sein in der Basie- |
270 |
rung auf die verschiedensten Metalle, und auch ohne internationa- |
271 |
len Verkehr können sie die einzelne Wirtschaft stabil gehalten |
272 |
haben. Die Unterscheidung von Pfund Sterl[übertippt i]ng und Mark besteht |
273 |
nicht darin, dass eine Mark eben nur ein Zwanzigstel des Goldge- |
274 |
wichtes von ein Pfund Sterling wäre, - das ist nicht der tiefste |
275 |
Kern. Was damit gesagt sein soll, ist dies: In England legt die |
276 |
Wirtschaft an die Güter zur Preis- und Einkommensgewinnung ein |
277 |
Maass, das um das Zwanzigfache grösser sei als es inDeutschland |
282 |
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287 |
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288 |
verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt |
289 |
uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute |
290 |
Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines |
291 |
Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen. |
292 |
Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz |
293 |
anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter- |
294 |
welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen |
295 |
Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch |
296 |
laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über- |
297 |
staatliches Geld zu sein. |
298 |
So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und |
299 |
den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches |
300 |
Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der |
301 |
internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das |
302 |
Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert |
303 |
wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar- |
304 |
beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen |
305 |
gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen. |
306 |
Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst |
307 |
es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich |
308 |
mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde |
309 |
abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus, |
310 |
dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art |
311 |
der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die |
312 |
Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis- |
317 |
===123=== |
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- 123 - |
322 |
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323 |
bildung hinausgekommen, dann bedeutet aus sich heraus, aus den |
324 |
natürlichen ökonomischen Gründen für die Werteinheit, jedes Gut |
325 |
gleich viel wie das Währungsgut; und ist das letztere nicht |
326 |
auch gleichzeitig das primär angewandte, dann bedeutet es in der |
327 |
Proklamierung der neuen Wertsetzung im Münzfuss überhaupt nur |
328 |
eine Umgestaltung seines statischen Pr[übertippt eis]es im erst entstandenen |
329 |
Preisgebäude. Die im Aussenverkehr wurzelnde Bedeutung der Gold- |
330 |
währung wurde ja schon genau untersucht und es erübrigt sich hier |
331 |
ein weiterer Verfolg. In den gleichen Wechselkursen verschiedener |
332 |
Währungsländer, wenn wir den konstruierten Fall beibehalten, erken- |
333 |
nen wir die gesunde Wirtschaftsführung. Gleichklang von Import |
334 |
und Export sind ein Beweis der gleich gebliebenen durchschnittli- |
335 |
chen Preishöhe, gleich wie auch dessen, dass der Tausch inner-wie |
336 |
ausserwirtschaftlich in Reinheit und ohne Störung durch wirt- |
337 |
schaftliche oder geldpolitische Momente sich abwickeln konnte; |
338 |
Der Tausch im Innenverkehr insofern, als die Nominaleinkommen ihr |
339 |
genaues Gegenüber in den Genussgütern finden konnten und so jeder |
340 |
als Einkommen sichtbare, einmal geleistet und von der Wirtschaft |
341 |
akzeptierte Arbeitswert seine Auflösung im Konsummarkt in einem |
342 |
Güterpreise gleicher Dimension entgegenhielt. Im Aussenhandel |
343 |
war eine Störung unmöglich, weil wir beim Wechselkurse 1:1 im |
344 |
Güteraustausch gleicher nomineller Werte in den gleichen Preisen |
345 |
jeweils auch nur gleiche Arbeitswertmengen zum Bewegen brachten. |
346 |
Die Werteinheiten enthalten international gesehen gleiche Ar- |
347 |
beitswertmengen, ja soweit nicht internationale Monopole bestehen, |
352 |
===124=== |
353 |
#|| |
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355 |
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356 |
- 124 [übertippt -] |
357 |
|
358 |
können wir hier im Austausch über die [übertippt G]renzen sogar nur von |
359 |
Arbeitsmengen sprechen; hier streben die Tausche nach der Rein- |
360 |
heit des Wertes gemäss den Gesetzen der reinen Oekonomie. |
361 |
Also auch hier sehen wir wieder, dass gleich wie im ein- |
362 |
zelnen uns die Werteinheit fundiert begegnet, ihre Wirkungen und |
363 |
Funktionen doch dann immer die gleichen sein müssen und sein |
364 |
können, wenn sie nur gleiche Arbeitswertmengen verkörpern und |
365 |
Rechenmittel einer Wirtschaft sind, die mit dem ihren Haus zu |
366 |
halten weiss. Wir könnten diese Währung als einen Schritt zur |
367 |
Weltwährung betrachten, die Werteinheit mit immer gleichem öko- |
368 |
nomischen Gehalt wäre die Weltwerteinheit, das Maass für den |
369 |
Aufbau sämtlicher Weltmarktpreise und sämtlicher damit [übertippt xxx] ver- |
370 |
kommenden Einkommensarten. [übertippt D]ie Bindungen wären damit auf die |
371 |
denkmöglichst weiteste Basis gestellt und die Bewusstseinsgrösse |
372 |
der Werteinheit hätte in allen stofflichen Dingen der Welt das |
373 |
notwendige reale Fundament. Goldwährung wäre der straffen Bin- |
374 |
dung halber, die in den 1:1 Valuten kleine Ausschläge zu nivel- |
375 |
lieren weiss, wohl erwünscht. Aber in der theoretischen Betrach- |
376 |
tung der Werteinheit bleibt sie bedetungslos. Bei Reinheit der |
377 |
Preise ist der Wert des Gvvovvldes im Goldwährungsland und sein Aus- |
378 |
druck in dessen Werteinheit gleich dem Preis desselben im freiem |
379 |
Papierwährungsland. Solange alle Staaten von wirtschaftlichen |
380 |
Nöten frei sind und sich nicht auf Kvvovvsten der anderen zu be- |
381 |
reichern wünschen, solange haben wir dann nur eine Währung, können |
382 |
uns als e i n Land fühlen, die Gvvrvvenzen verwischen mehr und meh[übertippt r], |
387 |
===125=== |
388 |
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391 |
- 125 - |
392 |
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393 |
die Verrechnung wäre so bedeutungslos, als ob sie überhaupt nicht |
394 |
wäre. In Zeiten der Not aber, da wird der Trennungsstrich scharf |
395 |
gezogen und die Valuta wird dann durch Schutzmauer der Länder, |
396 |
zum Umrechnungskoheffizienten geänderter Preise und wacht darü- |
397 |
ber, dass die Tvvavvuschgesetze gleiche Arbeitsmengen im internatio- |
398 |
nalen Verkehr nicht auser Uebung geraten, roh ausgedrückt - |
399 |
wir sehen dabei wieder bewusst von anderen Einwirkungen sekun- |
400 |
därer Natur ab - finden wir die Gleichung: Auslandspreis mal |
401 |
Valuta ist gleich Inlandspreis. Die Valuta lässt die Preise be- |
402 |
deutungslos werden und setzt sie auf einen, gleiche Arbeitswerte |
403 |
enthaltenden Nenner. |
404 |
Nun fragen wir weiter, was bedeutet es für den Inhalt |
405 |
der Werteinheit allgemein, wenn beispielsweise die stärksten |
406 |
Länder England und Amerika den historischen Boden der Goldwäh- |
407 |
rung verlassen würden und ihre Werteinheiten als freie Papier- |
408 |
währungen proklamierten mit der Kundgebung, dass der Wechselkurs |
409 |
Pfund Sterling und Dollar im gleichen intervalutaren Wert unter- |
410 |
einander wie auch zu den übrigen Valuten belassen werden sollen. |
411 |
Es wird Metallisten geben, die da sagen, die Lösung der Währungen |
412 |
vom Gelde ist nur scheinbar, in Wirklichkeit wäre das 1alte Preis- |
413 |
und Kurenivesu [Kursniveau?] beibehalten, und das Gold ist doch nach wie vor, |
414 |
wenn auch unsichtbar, der Wertmesser geblieben. Diese Erklärung |
415 |
würde aber sofort gezwungen erscheinen, wenn, was diesen Ländern |
416 |
durchaus frei stünde, auch eine neue Währung dem Namen und Inhalt- |
417 |
te nach zugleich mit der Lvvovvslösung vom Golde verbunden wäre. |
421 |
===126=== |
422 |
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426 |
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427 |
Den Gesichtspunkt wollen wir aber fallen lassen und unseren |
428 |
ersten Fall wieder betrachten, gleich konstatieren, dass das |
429 |
Wertmaass bei blossem Uebergang zur Papierwährung tatsächlich |
430 |
auch nach unserer Mvvevvinung dasselbe geblieben ist. Der ruhige, |
431 |
ungestörte Fortlauf der Wirtschaft, das gleichbleibende Preis- |
432 |
und Einkommensniveau, kurz die Stabilität der Wirtschaft sagt |
433 |
es uns. Die Arbeitswertmenge des Pfund Sterlings oder Dollars, so- |
434 |
weit sie Geld- und Einkommensform darstellen, ihr Gegenüber in |
435 |
den Verbrauchsgütern haben, ist ihrem ökonomischen Werte nach |
436 |
unverändert geblieben. Beachtung verdient dieser Vorgang nur |
437 |
insofern diese beiden Währungen als die stärksten im Kreise der |
438 |
übrigen weltvaluten figurierten und diese alle zu jenen mächtigs- |
439 |
ten hinstrebten und sich nach ihnen einstellten. Wir können ohne |
440 |
weiteres annehmen, dass diese Uebung auch im weiteren Verlaufe |
441 |
würde beibehalten werden, denn nicht der Goldschaftz dieser vvLvvänvv-vv |
442 |
der hat ihnen die wirtschaftliche Führerstellung erobert, son- |
443 |
dern ihre wirtschaftliche Macht, und diese wird nichts nach |
444 |
einer belanglosen Währungsänderung fragen und fortbestehen und |
445 |
damit auch die alte Praxis Pfund Sterling oder Dollar als den |
446 |
Mittelpunkt der Valuten und sie als absolut fest zu betrachten. |
447 |
Ebenso dürfen wir bei jenen Wirtschaftsmächten die Einsicht |
448 |
voraussetzen, dass sie nicht ihr Preisniveau, das Preisstandard |
449 |
der ganzen Welt ohne zwingende Notwendigkeit zur Aenderung |
450 |
bringen werden. Das an Naturgütern so reiche Amerika, England mit |
451 |
seinen die Welt umspannenden Kolonialbesitz wären uns die beste |
456 |
===127=== |
457 |
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460 |
- 127 - |
461 |
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462 |
Legitimation für eine ruhig ungestörte Fortentwicklung des in- |
463 |
ternationalen Handels, auch wenn jetzt in ihm das Gold als Ver- |
464 |
gleichs-und als Bindemittel in Wegfall geriete. Die Valuten wür- |
465 |
den sich nach der festen Weltmarktswährung einspielen, gleich a[übertippt l]s |
466 |
ob hinter dieser Währung wörtlich ein reales Gut wie das Gold |
467 |
stünde, wir sagen wörtlich, denn begrifflich wissen wir, steht |
468 |
eine Realität, die ganze Güterwelt, zur Stützung hinter der Währung |
469 |
der Länder. Weltwerteinheit ist die(gleiche geblieben in dem we- |
470 |
sentlichen Sinn wie sie es immer war, nämlich in der engen Ver- |
471 |
knüpfung mit der realen Güterwelt, ausdrückbar in einer Menge |
472 |
von Arbeitswert, deren Grösse uns umso sicherer und bestimmter |
473 |
gegeben ist, je weiter das Netz der Relationen spannt, je stärker |
474 |
Handel und Verkehr. |
475 |
Als Ergebnis all dieser Betrachtung pflücken wir als |
476 |
rei[übertippt f]e Frucht die Erkenntnis, dass, wenn wir die erste in der |
477 |
Vorzeit liegende Entwicklung als Datum in unser System einrei- |
478 |
hen und das Svvtvvadium der ersten Relation-und Preisbildung als |
479 |
überwunden hinnehmen, wir dann jede Währungsform als gleichbe- |
480 |
rechtigt neben die andere zu stellen vermögen. Wenn wir uns aus |
481 |
praktischen Gründen für diese oder jene Art entscheiden konnten, |
482 |
so wäre das eine Ueberlegung, die fern der Theorie läge und ihr |
483 |
Ergebnis nicht zu beeinflussen vermag. Das allerdings müssen wir |
484 |
zugestehen, dass wir ein reales Gut als Grundlage benötigen, aber |
485 |
das nur dann, wenn wir gewissermaassen erst vom [übertippt E]inzelindividium |
486 |
zur Gemeinschaft kommen wollen. |
490 |
===128=== |
491 |
#|| |
492 |
|| |
493 |
|
494 |
__Der ohne historische Erinnerung sich neu bildende Staat. __ |
495 |
Wenn wir die eben angeführte gedankliche Abstraktion eines solchen |
496 |
Staatsgebildes untersuchen wollen, dann können wir dem nicht das |
497 |
Papiergeld als technisches Mittel des Verkehrs in die Hand geben. |
498 |
Der hätte tatsächlich in ihm kein Maass, nach dem er die Dinge der |
499 |
Aussenwelt abstecken könnte. Hier müssen wir von einem bekannten, |
500 |
realen [übertippt D]ing zu allem übrigen gelangen und in Teil oder Vielheit |
501 |
seines realen Wertes die Ausdü[übertippt xx]e für die Güterwelt finden. Das |
502 |
ist zu bekannt, als dass wir es noch schildern müssten. Der Inhalt |
503 |
der Werteinheit ist der gleiche, wie wir ihn später in jeder Wäh- |
504 |
rungsreform erkannten, aber nur in dem einen praktisch nimmer vor- |
505 |
kommenden Fall müssen wir die Währung auf ein reales Gut gründen; |
506 |
späterhin können wir immer von der Menge der Güter zurückgehend |
507 |
auf den Inhalt und den ökonomischen Gehalt der Werteinheit erken- |
508 |
nen, denn gerade in der Menge der Güter, in der Vielheit der Ein- |
509 |
kommen gewinnt der Begriff Werteinheit Form, Inhalt und Leben. |
510 |
Wäre das neue Staatsgebilde etwa der sozialistische Zukunftsstaat, |
511 |
so könnten wir Arbeit gleich Arbeit setzen, den Erfolg dargestellt |
512 |
im Gut liessen wir unberücksichtigt und wir könnten als das Maass |
513 |
und den Ausdruck der Werte einfach die angewandte Arbeitszeit in |
514 |
Ansatz bringen. Arbeitsstunde beispielsweise wäre die Werteinheit |
515 |
und damit die Strktur [sic] für Preise und Einkommen. Was wir in der mo- |
516 |
dernen Wirtschaft als Werteinheit erkannten, ist streng genommen |
517 |
eben dieser gleiche Inhalt übertragen von der reinen auf die po- |
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litische Oekonomie. |
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- 129 vv=vv |
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Begrifflich wäre es denkbar, dass wir sogar in den Be- |
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rufstätigkeiten dem Werte nach eine Gliederung vornehmen würden. |
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Wir könnten die verschiedenen Arbeitsleistungen in Beziehung zu |
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einander setzen, könnten die Werteinheit auf irgendeine, die uns |
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als am konstantesten erscheint, beziehen und wir hätten damit |
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auch die Möglichkeit der [übertippt P]reis-und Einkommensbildung und -bindung. |
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Die Wahrscheinlichkeit dieser Fälle spielt keine Rolle; es ist |
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uns nur wesentlich, dass auch in allen nur gedanklich möglichen |
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Fällen immer wieder je nach Stufe der gesellschaftlichen Ent- |
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wicklung, Arbeit der Zeit, der Menge und dem Werte nach das Maass |
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der Güter und als deren Ausdruck der ökonomische Inhalt der Wert- |
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einheit sein muss. |
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__Der autarke Staat ohne internationale Beziehungen.__ Es sei dies der |
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letzte zu untersuchende Fall, der uns freilich nach all dem Ge- |
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sagten ekeine wesentlichen, neuen Gesichtspunkte bieten wird. |
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Er wäre gleich zu achten dem wirtschaftlich so starken Land, das |
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seine Valuta unverändert belassen kann. Die Bedürfnisse der I[übertippt n]nen- |
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wirtschaft können vollauf aus ihrer eigenen Erzeugung befrie- |
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digt werden. Eine Valutafrage besteht für dieses autarke Staats- |
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gebilde in keiner Weise. In(der Wahl seiner Währung, d.h. der |
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Proklamierung seiner Werteinheit hat es völlig freie Wahl, ja |
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hier wird diese Ueberlegung zur blossen Aeusserlichkeit und Ne- |
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bensächlichkeit. Der Name autarke Staat bürgt uns dafür, dass hier |
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der Güteraustausch reibungslos sich vollzieht und der wirtschaftl- |
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iche Haushalt bilanziert. Unsere ganze Ueberlegung müssen wir |
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bei ihm auf die Einkommensbildung richten, dass diese im Einklang |
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mit der Genuss[übertippt g]üterproduktion n[übertippt o]ch vollziehen. Nachowelchem Maasse |
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wir aufbauen, ob es vom Staate gebundenes oder ob es ein histo- |
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risch entstandenes, in der Wirtschaft um uns lebendes und in den |
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überlieferten Preisen fixiertes Maass ist, bleibt ohne Belang; - |
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entscheidend ist nur der Gleichlauf. Uvvnvvd tritt eine Störung |
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hierin ein, so muss sie ihre Quelle in einem falschen Vertei - |
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lungsprinzip haben, denn Wirkungen von ausserhalb sich nicht gege - |
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ben. Wir kennen keine Valuta und die Preishöhe an sich bleibt |
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eben so wirkungs-und bedeutungslos. Alle theoretische Ueberlegung |
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gipfelt in der Verhütung und Ueberwindung einer In[übertippt fl]ation. Die |
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Bindung der Werteinheit an ein Gut ist Möglichkeit, solange wir |
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ihrer nicht be[übertippt d]ürfen, solange das Gleichgewicht gewahrt ist, und |
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die Bindung ist nimmer möglich, wenn dieses gestört ist, und die |
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vvGvvüterpreise aus den alten Relationen herausfallen. Angebot und |
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Nachfrage müssen sich bilanzieren. Ist unbefriedigte Nachfrage |
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darüber hinaus vorhanden, so wird Preissteigerung Platz greifen, |
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gleich [übertippt ob] die Werteinheit bis dahin gebunden oder ungebunden war. |
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Wir berühren hier die Frage der Inflation, die aber einer beson- |
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deren Untersuchung vorbehalten sein soll. |
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Wir wollen nur noch ausführen, dass wir die ganze Welt, |
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als Einheit betrachtet, als ein solches autarkes Gebilde anspre- |
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chen könen, in dem aus der Natur bedingten Gründen diese Autarkie |
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nicht gesprengt werden kann. Des weiteren ist damit bedingt, |
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dass in ihr die Gesetze des Tausches von gleichen Arbeitswerten |
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sich mit zwingender Nvvovvtwendigkeit durchsetzen müssen, solange den |
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Einzelindividuen nicht die physische Lebensmöglichkeit geraubt |
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ist. Die Nationen sind hier nur Zwischenstaaten, unter denen der |
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reale Tausch die einzige vvGvvüterbewegungsform bildet. Die Differen- |
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zierung zwischen wirklich geleisteter Arbeitsmenge und erkanntem |
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Arbeitswert besteht innerhalb der Staatsgrenzen und ist durch |
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gesellschaftliche Kategorien bedingt. Im System der ganzen Welt |
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aber herrscht das Gesetz des Tausches in der Ureigenschaft |
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gleicher, objektiver Werte. |
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Wir fragen nichts mehr nach Währungsform und Währungsme- |
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tall. Wir erkennen die Bedeutungslosigkeit all dieser Fragen und |
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sehen nur noch auf das Gedankliche und auf das Güterwirtschaft- |
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liche. Alle Geldpolitik scheint so in eine Frage der Technik ein- |
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zumünden. Mit der Technik verbinden wir nur irrtümlich den Geist, |
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der über dem Geld als Stoff steht und der die Wirtschaft zu |
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laufen und zu kreisen antreibt, das ist allein die menschliche |
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Arbeitskraft. |