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umgebenden Goldwährungsländer anzusehen ist und füglich müssen |
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sich die wirtschaftlichen Vorgänge bei Ausserachtlassung der |
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hier eigentlich bedeutungslosen Währungsreform in druchaus [sic] gleich- |
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cher Weise abspielen. In jedem Falle ist das Wirtschaften ein |
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Haushalten mit dem erze[übertippt u]gten Gütervorrat. Das Einkommen ist nur |
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ein technisches Mittel zur Aufteilung derselebn. Es finden in |
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den Gütern Tvvavvusche zwischen den Arbeitsleistungen der verschie- |
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denen Berufe statt, dieser Preise sind Resultatvdieser einzelnen |
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Aufwendungen, die alle nach einem Maasse festgelegt sind, nach |
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einer bestimmten Grösse eines Arbeitswertes. Wir können inner- |
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halb unserer Wirschaft jeder nur soviel verzehren, als wir |
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Arbeitswerte erzeugt haben, aber wir können unsere überschüssi- |
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gen realisierten Arbeitswerte austauschen mit gleichugrossen |
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so[übertippt l]chen anderer Erwerbstätigen. Wir können also nur tauschen, wir |
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können uns nicht bereichern, denn intersubjektiv gemessen am |
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Arbeitsaufwand sind alle Tauschgrössen gleich gross. Wir können |
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aber den Tausch noch fortsetzen über die [übertippt G]renzen der Länder und |
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über die Meere, aber wir können eben nur tauschen und bezeichnen |
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die Summer all dieser Akte als Import und Export. Die Technik |
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spielt sich nicht in Zug um Zug Geschäften ab. Es wird vielmehr |
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gekauft und verkauft und erst in der gesamten Abrechnung muss |
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das Gleichgewicht wieder gewahrt sein. Der einzelne Importeuer |
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und Exporteur kann naturgemäß nicht den Ueberblick über diesen |
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Markt gewinnen können; er führt immer nur einen Tauschakt zur |
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Hälte aus. Die Fälle der Kompensation auf privatem Wege sind |
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verhältnismassig selten. Was volkswirtschaftlich als Tausch in |
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Erscheinung tritt ist von einzelwirtschaftlicher Seite jeweils |
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Kauf und Verkauf, wofür fremdes Geld zu geben oder eigenes zu |
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empfangen ist. Die Gvvovvldwährung hat nun in der gemeinsamen Aner- |
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kennung und Wertung des Goldes ( Goldrelation ist gleich Preis- |
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relation der verschiedenen Länder ) den Vorteil,mdass eine Zahlung |
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in Geld geleistet werden kann, dessen Gültigkeit nicht an den Gren- |
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zen des Staates endet, weil es hier eben nicht als staatliches |
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Geld auftritt, sondern als Forderung begründende Warenausfuhr auf |
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Grund eines gegebenen Wertes. So bleibt hier das intervalutare |
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Pari gewahrt, auch wenn die Tauschgesetze von Land zu Land in |
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privatem Warenaustausch vorübergehend einmal verletzt wurden. |
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Bei der freien Papierwährung ist eine Kompensation der Einfuhr |
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nur bis zur Höhe der Ausfuhr gegeben und darüber hinaus fehlt |
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nicht das Geld, sondern die im Ausland annehmbereite Ware, um den |
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Zahlungsausgleich sicher zu stellen und damit die alte und die |
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proklamierte Valuta unberührt zu lassen. Der Importeur kann(nicht |
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in Deutschland international in gleicher Weise gültiges von |
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Angebot und Nachfrage im Preise abhängiges Gold kaufen, er muss |
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vielmehr als Käufer von englische[übertippt m] staatlichen Gelde auftreten, |
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dessen Preis steigern und in dafür erlegtem deutschen Gelde |
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nichts anderes als deutsche Waren, in diesem Falle nicht Gold, |
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sondern vom Ausland auswählbare Wvvavvren hingeben. Der Austausch |
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von Land zu Land hat nun wieder die Tendenz in die Ruhelage |
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zurückzukehren. Wir haben den Beweis, in der Go[übertippt l]dwährung in der |
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Goldversendung, in der Papierwährung in der Verteurung der frem- |
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den Werteinheit, dass wir nicht mit dem von uns Erzeugten Haus |
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zu halten wussten. U[übertippt n]sere Einkommensbildung scheint in Unordnung |
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geraten zu sein, denn wir haben mehr verzehrt, als wir gearbeitet |
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haben. Wir können falsche Geldschöpfungspolitik getrieben haben |
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( dies bei beiden Währungsarten ), wir können auch Ansprüche |
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geltend machen haben wollen, die kein Gegenüber in Genussgütern |
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aufzuweisen hatten. Wir können auch beispielsweise fiktives Kapi- |
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tal aus Spekulationsgewinnen, Beträge aus Aktienrealisationen auf |
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dem Gütermarkte kaufend ausgegeben haben. Unsere Wirtschaftslage |
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kann aber auch so sein, dass der Zustand ein von uns bewusstv |
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herbei[übertippt g]eführter war und die Gegenwirkung in nächster Periode in |
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der erhöhten Produktion bereits einsetzt. |
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Die Werteinheit erfüllt in jedem Falle ihre Aufgabe, wenn |
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es ihr gelingt, Preise, aud auf der anderen Seite die Einkommen |
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in Parallelität zu halten, denn das allein gibt uns die Gewähr, |
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dass der wirtschaftliche Haushalt bilanziert. Die Einkommen müs- |
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sen in den Preisen aufgehen, sie müssen sie - gemeint sind natür- |
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lich immer nur die Genussgüter - aufheben. Ivvnvv diesem Zusammen- |
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hange wir das dsuernd [sic] kursierende staatliche Papiergeld bedeu- |
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tungslos gegenüber der ausgleichenden Wirkung der elastischen |
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Banknoten, die wir darum, wenn wir vom Gelde sprachen, immer als |
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durchaus gleichwertig in den Begriff einbezogen. Wir müssen diesen |
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Schritt vornehmen, wenn wir den Ivvnvvhalt der Werteinheit auf die |
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Produktionsleistung zurückführen und mit ihr verknüpfen. |
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Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir |
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aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es |
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auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen? |
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Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert- |
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gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das- |
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selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite |
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Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter |
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der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt- |
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schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur |
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noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen, |
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dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den- |
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noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in |
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diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre, |
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seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und |
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selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern |
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geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie- |
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ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre |
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letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier- |
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währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege |
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über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen, |
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aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis- |
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höhe, sicherlich keine wesentliche. |
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Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege |
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ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B |
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stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A, |