174 |
- 119 - |
175 |
|
176 |
Goldversendung, in der Papierwährung in der Verteurung der frem- |
177 |
den Werteinheit, dass wir nicht mit dem von uns Erzeugten Haus |
178 |
zu halten wussten. U[übertippt n]sere Einkommensbildung scheint in Unordnung |
179 |
geraten zu sein, denn wir haben mehr verzehrt, als wir gearbeitet |
180 |
haben. Wir können falsche Geldschöpfungspolitik getrieben haben |
181 |
( dies bei beiden Währungsarten ), wir können auch Ansprüche |
182 |
geltend machen haben wollen, die kein Gegenüber in Genussgütern |
183 |
aufzuweisen hatten. Wir können auch beispielsweise fiktives Kapi- |
184 |
tal aus Spekulationsgewinnen, Beträge aus Aktienrealisationen auf |
185 |
dem Gütermarkte kaufend ausgegeben haben. Unsere Wirtschaftslage |
186 |
kann aber auch so sein, dass der Zustand ein von uns bewusstv |
187 |
herbei[übertippt g]eführter war und die Gegenwirkung in nächster Periode in |
188 |
der erhöhten Produktion bereits einsetzt. |
189 |
Die Werteinheit erfüllt in jedem Falle ihre Aufgabe, wenn |
190 |
es ihr gelingt, Preise, aud auf der anderen Seite die Einkommen |
191 |
in Parallelität zu halten, denn das allein gibt uns die Gewähr, |
192 |
dass der wirtschaftliche Haushalt bilanziert. Die Einkommen müs- |
193 |
sen in den Preisen aufgehen, sie müssen sie - gemeint sind natür- |
194 |
lich immer nur die Genussgüter - aufheben. Ivvnvv diesem Zusammen- |
195 |
hange wir das dsuernd [sic] kursierende staatliche Papiergeld bedeu- |
196 |
tungslos gegenüber der ausgleichenden Wirkung der elastischen |
197 |
Banknoten, die wir darum, wenn wir vom Gelde sprachen, immer als |
198 |
durchaus gleichwertig in den Begriff einbezogen. Wir müssen diesen |
199 |
Schritt vornehmen, wenn wir den Ivvnvvhalt der Werteinheit auf die |
200 |
Produktionsleistung zurückführen und mit ihr verknüpfen. |
208 |
- 120 - |
209 |
|
210 |
Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir |
211 |
aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es |
212 |
auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen? |
213 |
Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert- |
214 |
gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das- |
215 |
selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite |
216 |
Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter |
217 |
der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt- |
218 |
schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur |
219 |
noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen, |
220 |
dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den- |
221 |
noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in |
222 |
diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre, |
223 |
seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und |
224 |
selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern |
225 |
geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie- |
226 |
ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre |
227 |
letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier- |
228 |
währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege |
229 |
über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen, |
230 |
aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis- |
231 |
höhe, sicherlich keine wesentliche. |
232 |
Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege |
233 |
ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B |
234 |
stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A, |
242 |
- 121 - |
243 |
|
244 |
so steht es uns natürlich frei zu folger[übertippt n], dass unsere anscheinen- |
245 |
de Währung B dennoch auf dem Golde fusse und von ihm seinen |
246 |
Wert herleitet. Der Wert sei auf Grund dieser Rechnung 10/2, ist |
247 |
gleich 5 g Gold; der Wert aller Güter in den Preisen nur ein |
248 |
Ausdruck des teil-oder vielfachen Wertes von 5 g Gold. Dieses |
249 |
Scheinergebnis, dass wir in jedem Falle am Golde kleben, können |
250 |
wir aber, sofern in den Goldwährungsländern das Gold keinen |
251 |
Monopolpreis aufweist, schneller erlangen, wenn wir im freien Pa- |
252 |
pierwährungslande B einfach uns den freien Goldpreis ansehen. |
253 |
Der wird dann auch pro Einheit ausgedrückt genau 5 g Gold erge- |
254 |
ben, und wir ersparen uns den U[übertippt m]weg über die Kursumrechnung . |
255 |
Machen wir uns jenes eben kritisierte Argument zu eigen, dann |
256 |
verwechseln wir die Bedeutung des Wechselkurses der Währungen |
257 |
unter einander, der ja nicht entstanden ist, um für jene alle einen |
258 |
gemeinsamen Stoff abzugeben, sondern die Währungen, so wie sie |
259 |
sind und sich im eigenen Lande gebildet haben, untereinander ver- |
260 |
gleichbar zu gestalten. Entstanden können sie sein in der Basie- |
261 |
rung auf die verschiedensten Metalle, und auch ohne internationa- |
262 |
len Verkehr können sie die einzelne Wirtschaft stabil gehalten |
263 |
haben. Die Unterscheidung von Pfund Sterl[übertippt i]ng und Mark besteht |
264 |
nicht darin, dass eine Mark eben nur ein Zwanzigstel des Goldge- |
265 |
wichtes von ein Pfund Sterling wäre, - das ist nicht der tiefste |
266 |
Kern. Was damit gesagt sein soll, ist dies: In England legt die |
267 |
Wirtschaft an die Güter zur Preis- und Einkommensgewinnung ein |
268 |
Maass, das um das Zwanzigfache grösser sei als es inDeutschland |