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Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir
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aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es
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auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen?
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Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert-
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gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das-
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selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite
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Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter
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der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt-
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schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur
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noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen,
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dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den-
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noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in
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diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre,
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seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und
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selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern
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geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie-
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ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre
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letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier-
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währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege
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über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen,
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aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis-
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höhe, sicherlich keine wesentliche.
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Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege
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ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B
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stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A,
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so steht es uns natürlich frei zu folger[übertippt n], dass unsere anscheinen-
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de Währung B dennoch auf dem Golde fusse und von ihm seinen
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Wert herleitet. Der Wert sei auf Grund dieser Rechnung 10/2, ist
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gleich 5 g Gold; der Wert aller Güter in den Preisen nur ein
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Ausdruck des teil-oder vielfachen Wertes von 5 g Gold. Dieses
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Scheinergebnis, dass wir in jedem Falle am Golde kleben, können
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wir aber, sofern in den Goldwährungsländern das Gold keinen
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Monopolpreis aufweist, schneller erlangen, wenn wir im freien Pa-
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pierwährungslande B einfach uns den freien Goldpreis ansehen.
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Der wird dann auch pro Einheit ausgedrückt genau 5 g Gold erge-
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ben, und wir ersparen uns den U[übertippt m]weg über die Kursumrechnung .
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Machen wir uns jenes eben kritisierte Argument zu eigen, dann
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verwechseln wir die Bedeutung des Wechselkurses der Währungen
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unter einander, der ja nicht entstanden ist, um für jene alle einen
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gemeinsamen Stoff abzugeben, sondern die Währungen, so wie sie
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sind und sich im eigenen Lande gebildet haben, untereinander ver-
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gleichbar zu gestalten. Entstanden können sie sein in der Basie-
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rung auf die verschiedensten Metalle, und auch ohne internationa-
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len Verkehr können sie die einzelne Wirtschaft stabil gehalten
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haben. Die Unterscheidung von Pfund Sterl[übertippt i]ng und Mark besteht
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nicht darin, dass eine Mark eben nur ein Zwanzigstel des Goldge-
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wichtes von ein Pfund Sterling wäre, - das ist nicht der tiefste
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Kern. Was damit gesagt sein soll, ist dies: In England legt die
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Wirtschaft an die Güter zur Preis- und Einkommensgewinnung ein
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Maass, das um das Zwanzigfache grösser sei als es inDeutschland
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verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt
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uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute
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Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines
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Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen.
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Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz
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anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter-
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welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen
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Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch
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laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über-
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staatliches Geld zu sein.
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So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und
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den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches
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Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der
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internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das
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Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert
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wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar-
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beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen
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gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen.
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Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst
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es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich
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mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde
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abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus,
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dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art
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der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die
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Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis-
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