Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV / b




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210 Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir
211 aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es
212 auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen?
213      Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert-
214 gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das-
215 selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite
216 Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter
217 der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt-
218 schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur
219 noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen,
220 dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den-
221 noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in
222 diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre,
223 seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und
224 selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern
225 geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie-
226 ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre
227 letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier-
228 währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege
229 über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen,
230 aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis-
231 höhe, sicherlich keine wesentliche.
232      Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege
233 ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B
234 stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A,
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244 so steht es uns natürlich frei zu folger[übertippt n], dass unsere anscheinen-
245 de Währung B dennoch auf dem Golde fusse und von ihm seinen
246 Wert herleitet. Der Wert sei auf Grund dieser Rechnung 10/2, ist
247 gleich 5 g Gold; der Wert aller Güter in den Preisen nur ein
248 Ausdruck des teil-oder vielfachen Wertes von 5 g Gold. Dieses
249 Scheinergebnis, dass wir in jedem Falle am Golde kleben, können
250 wir aber, sofern in den Goldwährungsländern das Gold keinen
251 Monopolpreis aufweist, schneller erlangen, wenn wir im freien Pa-
252 pierwährungslande B einfach uns den freien Goldpreis ansehen.
253 Der wird dann auch pro Einheit ausgedrückt genau 5 g Gold erge-
254 ben, und wir ersparen uns den U[übertippt m]weg über die Kursumrechnung .
255 Machen wir uns jenes eben kritisierte Argument zu eigen, dann
256 verwechseln wir die Bedeutung des Wechselkurses der Währungen
257 unter einander, der ja nicht entstanden ist, um für jene alle einen
258 gemeinsamen Stoff abzugeben, sondern die Währungen, so wie sie
259 sind und sich im eigenen Lande gebildet haben, untereinander ver-
260 gleichbar zu gestalten. Entstanden können sie sein in der Basie-
261 rung auf die verschiedensten Metalle, und auch ohne internationa-
262 len Verkehr können sie die einzelne Wirtschaft stabil gehalten
263 haben. Die Unterscheidung von Pfund Sterl[übertippt i]ng und Mark besteht
264 nicht darin, dass eine Mark eben nur ein Zwanzigstel des Goldge-
265 wichtes von ein Pfund Sterling wäre, - das ist nicht der tiefste
266 Kern. Was damit gesagt sein soll, ist dies: In England legt die
267 Wirtschaft an die Güter zur Preis- und Einkommensgewinnung ein
268 Maass, das um das Zwanzigfache grösser sei als es inDeutschland
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278 verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt
279 uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute
280 Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines
281 Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen.
282 Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz
283 anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter-
284 welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen
285 Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch
286 laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über-
287 staatliches Geld zu sein.
288      So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und
289 den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches
290 Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der
291 internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das
292 Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert
293 wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar-
294 beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen
295 gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen.
296 Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst
297 es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich
298 mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde
299 abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus,
300 dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art
301 der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die
302 Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis-
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