Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV / b




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  278 verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt  
  279 uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute  
  280 Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines  
  281 Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen.  
  282 Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz  
  283 anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter-  
  284 welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen  
  285 Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch  
  286 laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über-  
  287 staatliches Geld zu sein.  
  288      So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und  
  289 den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches  
  290 Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der  
  291 internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das  
  292 Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert  
  293 wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar-  
  294 beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen  
  295 gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen.  
  296 Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst  
  297 es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich  
  298 mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde  
  299 abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus,  
  300 dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art  
  301 der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die  
  302 Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis-  
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  312 bildung hinausgekommen, dann bedeutet aus sich heraus, aus den  
  313 natürlichen ökonomischen Gründen für die Werteinheit, jedes Gut  
  314 gleich viel wie das Währungsgut; und ist das letztere nicht  
  315 auch gleichzeitig das primär angewandte, dann bedeutet es in der  
  316 Proklamierung der neuen Wertsetzung im Münzfuss überhaupt nur  
  317 eine Umgestaltung seines statischen Pr[übertippt eis]es im erst entstandenen  
  318 Preisgebäude. Die im Aussenverkehr wurzelnde Bedeutung der Gold-  
  319 währung wurde ja schon genau untersucht und es erübrigt sich hier  
  320 ein weiterer Verfolg. In den gleichen Wechselkursen verschiedener  
  321 Währungsländer, wenn wir den konstruierten Fall beibehalten, erken-  
  322 nen wir die gesunde Wirtschaftsführung. Gleichklang von Import  
  323 und Export sind ein Beweis der gleich gebliebenen durchschnittli-  
  324 chen Preishöhe, gleich wie auch dessen, dass der Tausch inner-wie  
  325 ausserwirtschaftlich in Reinheit und ohne Störung durch wirt-  
  326 schaftliche oder geldpolitische Momente sich abwickeln konnte;  
  327 Der Tausch im Innenverkehr insofern, als die Nominaleinkommen ihr  
  328 genaues Gegenüber in den Genussgütern finden konnten und so jeder  
  329 als Einkommen sichtbare, einmal geleistet und von der Wirtschaft  
  330 akzeptierte Arbeitswert seine Auflösung im Konsummarkt in einem  
  331 Güterpreise gleicher Dimension entgegenhielt. Im Aussenhandel  
  332 war eine Störung unmöglich, weil wir beim Wechselkurse 1:1 im  
  333 Güteraustausch gleicher nomineller Werte in den gleichen Preisen  
  334 jeweils auch nur gleiche Arbeitswertmengen zum Bewegen brachten.  
  335 Die Werteinheiten enthalten international gesehen gleiche Ar-  
  336 beitswertmengen, ja soweit nicht internationale Monopole bestehen,  
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  346 können wir hier im Austausch über die [übertippt G]renzen sogar nur von  
  347 Arbeitsmengen sprechen; hier streben die Tausche nach der Rein-  
  348 heit des Wertes gemäss den Gesetzen der reinen Oekonomie.  
  349      Also auch hier sehen wir wieder, dass gleich wie im ein-  
  350 zelnen uns die Werteinheit fundiert begegnet, ihre Wirkungen und  
  351 Funktionen doch dann immer die gleichen sein müssen und sein  
  352 können, wenn sie nur gleiche Arbeitswertmengen verkörpern und  
  353 Rechenmittel einer Wirtschaft sind, die mit dem ihren Haus zu  
  354 halten weiss. Wir könnten diese Währung als einen Schritt zur  
  355 Weltwährung betrachten, die Werteinheit mit immer gleichem öko-  
  356 nomischen Gehalt wäre die Weltwerteinheit, das Maass für den  
  357 Aufbau sämtlicher Weltmarktpreise und sämtlicher damit [übertippt xxx] ver-  
  358 kommenden Einkommensarten. [übertippt D]ie Bindungen wären damit auf die  
  359 denkmöglichst weiteste Basis gestellt und die Bewusstseinsgrösse  
  360 der Werteinheit hätte in allen stofflichen Dingen der Welt das  
  361 notwendige reale Fundament. Goldwährung wäre der straffen Bin-  
  362 dung halber, die in den 1:1 Valuten kleine Ausschläge zu nivel-  
  363 lieren weiss, wohl erwünscht. Aber in der theoretischen Betrach-  
  364 tung der Werteinheit bleibt sie bedetungslos. Bei Reinheit der  
  365 Preise ist der Wert des Gvvovvldes im Goldwährungsland und sein Aus-  
  366 druck in dessen Werteinheit gleich dem Preis desselben im freiem  
  367 Papierwährungsland. Solange alle Staaten von wirtschaftlichen  
  368 Nöten frei sind und sich nicht auf Kvvovvsten der anderen zu be-  
  369 reichern wünschen, solange haben wir dann nur eine Währung, können  
  370 uns als e i n Land fühlen, die Gvvrvvenzen verwischen mehr und meh[übertippt r],  
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  380 die Verrechnung wäre so bedeutungslos, als ob sie überhaupt nicht
  381 wäre. In Zeiten der Not aber, da wird der Trennungsstrich scharf
  382 gezogen und die Valuta wird dann durch Schutzmauer der Länder,
  383 zum Umrechnungskoheffizienten geänderter Preise und wacht darü-
  384 ber, dass die Tvvavvuschgesetze gleiche Arbeitsmengen im internatio-
  385 nalen Verkehr nicht auser Uebung geraten, roh ausgedrückt -
  386 wir sehen dabei wieder bewusst von anderen Einwirkungen sekun-
  387 därer Natur ab - finden wir die Gleichung: Auslandspreis mal
  388 Valuta ist gleich Inlandspreis. Die Valuta lässt die Preise be-
  389 deutungslos werden und setzt sie auf einen, gleiche Arbeitswerte
  390 enthaltenden Nenner.
  391      Nun fragen wir weiter, was bedeutet es für den Inhalt
  392 der Werteinheit allgemein, wenn beispielsweise die stärksten
  393 Länder England und Amerika den historischen Boden der Goldwäh-
  394 rung verlassen würden und ihre Werteinheiten als freie Papier-
  395 währungen proklamierten mit der Kundgebung, dass der Wechselkurs
  396 Pfund Sterling und Dollar im gleichen intervalutaren Wert unter-
  397 einander wie auch zu den übrigen Valuten belassen werden sollen.
  398 Es wird Metallisten geben, die da sagen, die Lösung der Währungen
  399 vom Gelde ist nur scheinbar, in Wirklichkeit wäre das 1alte Preis-
  400 und Kurenivesu [Kursniveau?] beibehalten, und das Gold ist doch nach wie vor,
  401 wenn auch unsichtbar, der Wertmesser geblieben. Diese Erklärung
  402 würde aber sofort gezwungen erscheinen, wenn, was diesen Ländern
  403 durchaus frei stünde, auch eine neue Währung dem Namen und Inhalt-
  404 te nach zugleich mit der Lvvovvslösung vom Golde verbunden wäre.
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  413 Den Gesichtspunkt wollen wir aber fallen lassen und unseren  
  414 ersten Fall wieder betrachten, gleich konstatieren, dass das  
  415 Wertmaass bei blossem Uebergang zur Papierwährung tatsächlich  
  416 auch nach unserer Mvvevvinung dasselbe geblieben ist. Der ruhige,  
  417 ungestörte Fortlauf der Wirtschaft, das gleichbleibende Preis-  
  418 und Einkommensniveau, kurz die Stabilität der Wirtschaft sagt  
  419 es uns. Die Arbeitswertmenge des Pfund Sterlings oder Dollars, so-  
  420 weit sie Geld- und Einkommensform darstellen, ihr Gegenüber in  
  421 den Verbrauchsgütern haben, ist ihrem ökonomischen Werte nach  
  422 unverändert geblieben. Beachtung verdient dieser Vorgang nur  
  423 insofern diese beiden Währungen als die stärksten im Kreise der  
  424 übrigen weltvaluten figurierten und diese alle zu jenen mächtigs-  
  425 ten hinstrebten und sich nach ihnen einstellten. Wir können ohne  
  426 weiteres annehmen, dass diese Uebung auch im weiteren Verlaufe  
  427 würde beibehalten werden, denn nicht der Goldschaftz dieser vvLvvänvv-vv  
  428 der hat ihnen die wirtschaftliche Führerstellung erobert, son-  
  429 dern ihre wirtschaftliche Macht, und diese wird nichts nach  
  430 einer belanglosen Währungsänderung fragen und fortbestehen und  
  431 damit auch die alte Praxis Pfund Sterling oder Dollar als den  
  432 Mittelpunkt der Valuten und sie als absolut fest zu betrachten.  
  433 Ebenso dürfen wir bei jenen Wirtschaftsmächten die Einsicht  
  434 voraussetzen, dass sie nicht ihr Preisniveau, das Preisstandard  
  435 der ganzen Welt ohne zwingende Notwendigkeit zur Aenderung  
  436 bringen werden. Das an Naturgütern so reiche Amerika, England mit  
  437 seinen die Welt umspannenden Kolonialbesitz wären uns die beste  
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  447 Legitimation für eine ruhig ungestörte Fortentwicklung des in-
  448 ternationalen Handels, auch wenn jetzt in ihm das Gold als Ver-
  449 gleichs-und als Bindemittel in Wegfall geriete. Die Valuten wür-
  450 den sich nach der festen Weltmarktswährung einspielen, gleich a[übertippt l]s
  451 ob hinter dieser Währung wörtlich ein reales Gut wie das Gold
  452 stünde, wir sagen wörtlich, denn begrifflich wissen wir, steht
  453 eine Realität, die ganze Güterwelt, zur Stützung hinter der Währung
  454 der Länder. Weltwerteinheit ist die(gleiche geblieben in dem we-
  455 sentlichen Sinn wie sie es immer war, nämlich in der engen Ver-
  456 knüpfung mit der realen Güterwelt, ausdrückbar in einer Menge
  457 von Arbeitswert, deren Grösse uns umso sicherer und bestimmter
  458 gegeben ist, je weiter das Netz der Relationen spannt, je stärker
  459 Handel und Verkehr.
  460      Als Ergebnis all dieser Betrachtung pflücken wir als
  461 rei[übertippt f]e Frucht die Erkenntnis, dass, wenn wir die erste in der
  462 Vorzeit liegende Entwicklung als Datum in unser System einrei-
  463 hen und das Svvtvvadium der ersten Relation-und Preisbildung als
  464 überwunden hinnehmen, wir dann jede Währungsform als gleichbe-
  465 rechtigt neben die andere zu stellen vermögen. Wenn wir uns aus
  466 praktischen Gründen für diese oder jene Art entscheiden konnten,
  467 so wäre das eine Ueberlegung, die fern der Theorie läge und ihr
  468 Ergebnis nicht zu beeinflussen vermag. Das allerdings müssen wir
  469 zugestehen, dass wir ein reales Gut als Grundlage benötigen, aber
  470 das nur dann, wenn wir gewissermaassen erst vom [übertippt E]inzelindividium
  471 zur Gemeinschaft kommen wollen.
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