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verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt |
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uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute |
290 |
Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines |
291 |
Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen. |
292 |
Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz |
293 |
anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter- |
294 |
welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen |
295 |
Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch |
296 |
laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über- |
297 |
staatliches Geld zu sein. |
298 |
So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und |
299 |
den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches |
300 |
Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der |
301 |
internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das |
302 |
Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert |
303 |
wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar- |
304 |
beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen |
305 |
gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen. |
306 |
Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst |
307 |
es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich |
308 |
mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde |
309 |
abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus, |
310 |
dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art |
311 |
der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die |
312 |
Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis- |
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bildung hinausgekommen, dann bedeutet aus sich heraus, aus den |
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natürlichen ökonomischen Gründen für die Werteinheit, jedes Gut |
325 |
gleich viel wie das Währungsgut; und ist das letztere nicht |
326 |
auch gleichzeitig das primär angewandte, dann bedeutet es in der |
327 |
Proklamierung der neuen Wertsetzung im Münzfuss überhaupt nur |
328 |
eine Umgestaltung seines statischen Pr[übertippt eis]es im erst entstandenen |
329 |
Preisgebäude. Die im Aussenverkehr wurzelnde Bedeutung der Gold- |
330 |
währung wurde ja schon genau untersucht und es erübrigt sich hier |
331 |
ein weiterer Verfolg. In den gleichen Wechselkursen verschiedener |
332 |
Währungsländer, wenn wir den konstruierten Fall beibehalten, erken- |
333 |
nen wir die gesunde Wirtschaftsführung. Gleichklang von Import |
334 |
und Export sind ein Beweis der gleich gebliebenen durchschnittli- |
335 |
chen Preishöhe, gleich wie auch dessen, dass der Tausch inner-wie |
336 |
ausserwirtschaftlich in Reinheit und ohne Störung durch wirt- |
337 |
schaftliche oder geldpolitische Momente sich abwickeln konnte; |
338 |
Der Tausch im Innenverkehr insofern, als die Nominaleinkommen ihr |
339 |
genaues Gegenüber in den Genussgütern finden konnten und so jeder |
340 |
als Einkommen sichtbare, einmal geleistet und von der Wirtschaft |
341 |
akzeptierte Arbeitswert seine Auflösung im Konsummarkt in einem |
342 |
Güterpreise gleicher Dimension entgegenhielt. Im Aussenhandel |
343 |
war eine Störung unmöglich, weil wir beim Wechselkurse 1:1 im |
344 |
Güteraustausch gleicher nomineller Werte in den gleichen Preisen |
345 |
jeweils auch nur gleiche Arbeitswertmengen zum Bewegen brachten. |
346 |
Die Werteinheiten enthalten international gesehen gleiche Ar- |
347 |
beitswertmengen, ja soweit nicht internationale Monopole bestehen, |
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können wir hier im Austausch über die [übertippt G]renzen sogar nur von |
359 |
Arbeitsmengen sprechen; hier streben die Tausche nach der Rein- |
360 |
heit des Wertes gemäss den Gesetzen der reinen Oekonomie. |
361 |
Also auch hier sehen wir wieder, dass gleich wie im ein- |
362 |
zelnen uns die Werteinheit fundiert begegnet, ihre Wirkungen und |
363 |
Funktionen doch dann immer die gleichen sein müssen und sein |
364 |
können, wenn sie nur gleiche Arbeitswertmengen verkörpern und |
365 |
Rechenmittel einer Wirtschaft sind, die mit dem ihren Haus zu |
366 |
halten weiss. Wir könnten diese Währung als einen Schritt zur |
367 |
Weltwährung betrachten, die Werteinheit mit immer gleichem öko- |
368 |
nomischen Gehalt wäre die Weltwerteinheit, das Maass für den |
369 |
Aufbau sämtlicher Weltmarktpreise und sämtlicher damit [übertippt xxx] ver- |
370 |
kommenden Einkommensarten. [übertippt D]ie Bindungen wären damit auf die |
371 |
denkmöglichst weiteste Basis gestellt und die Bewusstseinsgrösse |
372 |
der Werteinheit hätte in allen stofflichen Dingen der Welt das |
373 |
notwendige reale Fundament. Goldwährung wäre der straffen Bin- |
374 |
dung halber, die in den 1:1 Valuten kleine Ausschläge zu nivel- |
375 |
lieren weiss, wohl erwünscht. Aber in der theoretischen Betrach- |
376 |
tung der Werteinheit bleibt sie bedetungslos. Bei Reinheit der |
377 |
Preise ist der Wert des Gvvovvldes im Goldwährungsland und sein Aus- |
378 |
druck in dessen Werteinheit gleich dem Preis desselben im freiem |
379 |
Papierwährungsland. Solange alle Staaten von wirtschaftlichen |
380 |
Nöten frei sind und sich nicht auf Kvvovvsten der anderen zu be- |
381 |
reichern wünschen, solange haben wir dann nur eine Währung, können |
382 |
uns als e i n Land fühlen, die Gvvrvvenzen verwischen mehr und meh[übertippt r], |
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die Verrechnung wäre so bedeutungslos, als ob sie überhaupt nicht |
394 |
wäre. In Zeiten der Not aber, da wird der Trennungsstrich scharf |
395 |
gezogen und die Valuta wird dann durch Schutzmauer der Länder, |
396 |
zum Umrechnungskoheffizienten geänderter Preise und wacht darü- |
397 |
ber, dass die Tvvavvuschgesetze gleiche Arbeitsmengen im internatio- |
398 |
nalen Verkehr nicht auser Uebung geraten, roh ausgedrückt - |
399 |
wir sehen dabei wieder bewusst von anderen Einwirkungen sekun- |
400 |
därer Natur ab - finden wir die Gleichung: Auslandspreis mal |
401 |
Valuta ist gleich Inlandspreis. Die Valuta lässt die Preise be- |
402 |
deutungslos werden und setzt sie auf einen, gleiche Arbeitswerte |
403 |
enthaltenden Nenner. |
404 |
Nun fragen wir weiter, was bedeutet es für den Inhalt |
405 |
der Werteinheit allgemein, wenn beispielsweise die stärksten |
406 |
Länder England und Amerika den historischen Boden der Goldwäh- |
407 |
rung verlassen würden und ihre Werteinheiten als freie Papier- |
408 |
währungen proklamierten mit der Kundgebung, dass der Wechselkurs |
409 |
Pfund Sterling und Dollar im gleichen intervalutaren Wert unter- |
410 |
einander wie auch zu den übrigen Valuten belassen werden sollen. |
411 |
Es wird Metallisten geben, die da sagen, die Lösung der Währungen |
412 |
vom Gelde ist nur scheinbar, in Wirklichkeit wäre das 1alte Preis- |
413 |
und Kurenivesu [Kursniveau?] beibehalten, und das Gold ist doch nach wie vor, |
414 |
wenn auch unsichtbar, der Wertmesser geblieben. Diese Erklärung |
415 |
würde aber sofort gezwungen erscheinen, wenn, was diesen Ländern |
416 |
durchaus frei stünde, auch eine neue Währung dem Namen und Inhalt- |
417 |
te nach zugleich mit der Lvvovvslösung vom Golde verbunden wäre. |
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Den Gesichtspunkt wollen wir aber fallen lassen und unseren |
428 |
ersten Fall wieder betrachten, gleich konstatieren, dass das |
429 |
Wertmaass bei blossem Uebergang zur Papierwährung tatsächlich |
430 |
auch nach unserer Mvvevvinung dasselbe geblieben ist. Der ruhige, |
431 |
ungestörte Fortlauf der Wirtschaft, das gleichbleibende Preis- |
432 |
und Einkommensniveau, kurz die Stabilität der Wirtschaft sagt |
433 |
es uns. Die Arbeitswertmenge des Pfund Sterlings oder Dollars, so- |
434 |
weit sie Geld- und Einkommensform darstellen, ihr Gegenüber in |
435 |
den Verbrauchsgütern haben, ist ihrem ökonomischen Werte nach |
436 |
unverändert geblieben. Beachtung verdient dieser Vorgang nur |
437 |
insofern diese beiden Währungen als die stärksten im Kreise der |
438 |
übrigen weltvaluten figurierten und diese alle zu jenen mächtigs- |
439 |
ten hinstrebten und sich nach ihnen einstellten. Wir können ohne |
440 |
weiteres annehmen, dass diese Uebung auch im weiteren Verlaufe |
441 |
würde beibehalten werden, denn nicht der Goldschaftz dieser vvLvvänvv-vv |
442 |
der hat ihnen die wirtschaftliche Führerstellung erobert, son- |
443 |
dern ihre wirtschaftliche Macht, und diese wird nichts nach |
444 |
einer belanglosen Währungsänderung fragen und fortbestehen und |
445 |
damit auch die alte Praxis Pfund Sterling oder Dollar als den |
446 |
Mittelpunkt der Valuten und sie als absolut fest zu betrachten. |
447 |
Ebenso dürfen wir bei jenen Wirtschaftsmächten die Einsicht |
448 |
voraussetzen, dass sie nicht ihr Preisniveau, das Preisstandard |
449 |
der ganzen Welt ohne zwingende Notwendigkeit zur Aenderung |
450 |
bringen werden. Das an Naturgütern so reiche Amerika, England mit |
451 |
seinen die Welt umspannenden Kolonialbesitz wären uns die beste |
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Legitimation für eine ruhig ungestörte Fortentwicklung des in- |
463 |
ternationalen Handels, auch wenn jetzt in ihm das Gold als Ver- |
464 |
gleichs-und als Bindemittel in Wegfall geriete. Die Valuten wür- |
465 |
den sich nach der festen Weltmarktswährung einspielen, gleich a[übertippt l]s |
466 |
ob hinter dieser Währung wörtlich ein reales Gut wie das Gold |
467 |
stünde, wir sagen wörtlich, denn begrifflich wissen wir, steht |
468 |
eine Realität, die ganze Güterwelt, zur Stützung hinter der Währung |
469 |
der Länder. Weltwerteinheit ist die(gleiche geblieben in dem we- |
470 |
sentlichen Sinn wie sie es immer war, nämlich in der engen Ver- |
471 |
knüpfung mit der realen Güterwelt, ausdrückbar in einer Menge |
472 |
von Arbeitswert, deren Grösse uns umso sicherer und bestimmter |
473 |
gegeben ist, je weiter das Netz der Relationen spannt, je stärker |
474 |
Handel und Verkehr. |
475 |
Als Ergebnis all dieser Betrachtung pflücken wir als |
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rei[übertippt f]e Frucht die Erkenntnis, dass, wenn wir die erste in der |
477 |
Vorzeit liegende Entwicklung als Datum in unser System einrei- |
478 |
hen und das Svvtvvadium der ersten Relation-und Preisbildung als |
479 |
überwunden hinnehmen, wir dann jede Währungsform als gleichbe- |
480 |
rechtigt neben die andere zu stellen vermögen. Wenn wir uns aus |
481 |
praktischen Gründen für diese oder jene Art entscheiden konnten, |
482 |
so wäre das eine Ueberlegung, die fern der Theorie läge und ihr |
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Ergebnis nicht zu beeinflussen vermag. Das allerdings müssen wir |
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zugestehen, dass wir ein reales Gut als Grundlage benötigen, aber |
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das nur dann, wenn wir gewissermaassen erst vom [übertippt E]inzelindividium |
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zur Gemeinschaft kommen wollen. |