Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV / b
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ersten Fall wieder betrachten, gleich konstatieren, dass das
Wertmaass bei blossem Uebergang zur Papierwährung tatsächlich
auch nach unserer Meinung dasselbe geblieben ist. Der ruhige,
ungestörte Fortlauf der Wirtschaft, das gleichbleibende Preis-
und Einkommensniveau, kurz die Stabilität der Wirtschaft sagt
es uns. Die Arbeitswertmenge des Pfund Sterlings oder Dollars, so-
weit sie Geld- und Einkommensform darstellen, ihr Gegenüber in
den Verbrauchsgütern haben, ist ihrem ökonomischen Werte nach
unverändert geblieben. Beachtung verdient dieser Vorgang nur
insofern diese beiden Währungen als die stärksten im Kreise der
übrigen weltvaluten figurierten und diese alle zu jenen mächtigs-
ten hinstrebten und sich nach ihnen einstellten. Wir können ohne
weiteres annehmen, dass diese Uebung auch im weiteren Verlaufe
würde beibehalten werden, denn nicht der Goldschaftz dieser Län-
der hat ihnen die wirtschaftliche Führerstellung erobert, son-
dern ihre wirtschaftliche Macht, und diese wird nichts nach
einer belanglosen Währungsänderung fragen und fortbestehen und
damit auch die alte Praxis Pfund Sterling oder Dollar als den
Mittelpunkt der Valuten und sie als absolut fest zu betrachten.
Ebenso dürfen wir bei jenen Wirtschaftsmächten die Einsicht
voraussetzen, dass sie nicht ihr Preisniveau, das Preisstandard
der ganzen Welt ohne zwingende Notwendigkeit zur Aenderung
bringen werden. Das an Naturgütern so reiche Amerika, England mit
seinen die Welt umspannenden Kolonialbesitz wären uns die beste
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ternationalen Handels, auch wenn jetzt in ihm das Gold als Ver-
gleichs-und als Bindemittel in Wegfall geriete. Die Valuten wür-
den sich nach der festen Weltmarktswährung einspielen, gleich a[übertippt l]s
ob hinter dieser Währung wörtlich ein reales Gut wie das Gold
stünde, wir sagen wörtlich, denn begrifflich wissen wir, steht
eine Realität, die ganze Güterwelt, zur Stützung hinter der Währung
der Länder. Weltwerteinheit ist die(gleiche geblieben in dem we-
sentlichen Sinn wie sie es immer war, nämlich in der engen Ver-
knüpfung mit der realen Güterwelt, ausdrückbar in einer Menge
von Arbeitswert, deren Grösse uns umso sicherer und bestimmter
gegeben ist, je weiter das Netz der Relationen spannt, je stärker
Handel und Verkehr.
Als Ergebnis all dieser Betrachtung pflücken wir als
Vorzeit liegende Entwicklung als Datum in unser System einrei-
hen und das Stadium der ersten Relation-und Preisbildung als
überwunden hinnehmen, wir dann jede Währungsform als gleichbe-
rechtigt neben die andere zu stellen vermögen. Wenn wir uns aus
praktischen Gründen für diese oder jene Art entscheiden konnten,
so wäre das eine Ueberlegung, die fern der Theorie läge und ihr
Ergebnis nicht zu beeinflussen vermag. Das allerdings müssen wir
zugestehen, dass wir ein reales Gut als Grundlage benötigen, aber
das nur dann, wenn wir gewissermaassen erst vom [übertippt E]inzelindividium
zur Gemeinschaft kommen wollen.
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Der ohne historische Erinnerung sich neu bildende Staat.Wenn wir die eben angeführte gedankliche Abstraktion eines solchen
Staatsgebildes untersuchen wollen, dann können wir dem nicht das
Papiergeld als technisches Mittel des Verkehrs in die Hand geben.
Der hätte tatsächlich in ihm kein Maass, nach dem er die Dinge der
Aussenwelt abstecken könnte. Hier müssen wir von einem bekannten,
realen [übertippt D]ing zu allem übrigen gelangen und in Teil oder Vielheit
seines realen Wertes die Ausdü[übertippt xx]e für die Güterwelt finden. Das
ist zu bekannt, als dass wir es noch schildern müssten. Der Inhalt
der Werteinheit ist der gleiche, wie wir ihn später in jeder Wäh-
rungsreform erkannten, aber nur in dem einen praktisch nimmer vor-
kommenden Fall müssen wir die Währung auf ein reales Gut gründen;
späterhin können wir immer von der Menge der Güter zurückgehend
auf den Inhalt und den ökonomischen Gehalt der Werteinheit erken-
nen, denn gerade in der Menge der Güter, in der Vielheit der Ein-
kommen gewinnt der Begriff Werteinheit Form, Inhalt und Leben.
Wäre das neue Staatsgebilde etwa der sozialistische Zukunftsstaat,
so könnten wir Arbeit gleich Arbeit setzen, den Erfolg dargestellt
im Gut liessen wir unberücksichtigt und wir könnten als das Maass
und den Ausdruck der Werte einfach die angewandte Arbeitszeit in
Ansatz bringen. Arbeitsstunde beispielsweise wäre die Werteinheit
und damit die Strktur [sic] für Preise und Einkommen. Was wir in der mo-
dernen Wirtschaft als Werteinheit erkannten, ist streng genommen
eben dieser gleiche Inhalt übertragen von der reinen auf die po-
litische Oekonomie.