17 |
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__Papierwährung__. Ein anderer Fall der staatlichen Monopolwährungnist die
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18 |
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Papierwährung, die wir unter diesem Gesichtspunkte zu betrach-
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19 |
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ten haben. An die obige Betrachtung anknüpfend, springt uns sofort
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als die wesentliche Uvvnvvterscheidung davon die absolute Stoff-
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21 |
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wertlosigkeit des Geldmaterials in die Augen. Damit entfällt so[übertippt -]
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wohl die Basierung auf den Grundstoff als auch die zum eventu-
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23 |
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ellen Zahlungsausgleich notwendige Verwendungsmöglichkeit des
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Geldes auf Grund seines Eigenwertes. Bei der absolut reinen
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25 |
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Goldwährung deckt sich bei Uebereignung der Goldmünzen nominel-
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le Schuld gleichzeitig mit der realen, denn w[übertippt i]r dürfen doch
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annehmen, dass der Warenwert der Goldmünze dem nominellen In-
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halt der Werteinheit, bezogen auf den Wert der übrigen Güter,
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entspricht; es decken sich Ivvnvvhalt und Form. Bei der Monopol-
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goldwährung entsprach die nominelle Schuld nimmermehr dem
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Wert der Münzen in gleicher Höhe, die dem Realgehalt nach über -
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oder unterwertig waren. Wir müssen beispielsweise, um 1000 ℳ an
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das Ausland zu zahlen, Goldmünzen hingeben in nomineller Höhe
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von 5000 ℳ oder im letzteren Fall auch nur von 200 ℳ. Hauptsa-
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44 |
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che ist nur, dass das im Werte veränderte Gold von den Goldwäh-
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45 |
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rungsländern zur alten Relation angenommen wird. Das Verhältnis
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der Valuten wird dadurch, ob die gleichen Währungsländer ihre
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Werteinheit auf über-oder unterwerti[übertippt g]es Metall basieren oder
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besser gesagt, den Münzfuss unter oder über dem natürlichen
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Wert festsetzen oder bei Wertänderung des Metalls und Belassung
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50 |
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des Münzfusses zum gleichen Ergebnis gelangen, - solange die
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51 |
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verschiedenen Lvvävvndern nur immer im gleichen Verhältnis zu ein-
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52 |
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ander bleiben, und das dürfen wir ohne weiteres als gegeben er-
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53 |
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achten, da das führende oder die führenden Länder die Politik
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der anderen mitbestimmt, solange bleibt dieser Erscheinung der
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55 |
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nach dem wirtschaftlichen Werte des Währungsmetalles gemessenen
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falschen Relationen ohne Bedeutung, das Verhältnis der Valuta
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57 |
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bleibt unberührt und immer noch sind die Preise von Land zu
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Land und die Einkommen gebunden. Wie weit dieser Fall praktisch
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ist oder werden könnte, steht hier nicht zur Diskussion, er ist
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60 |
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wohl möglich, ist hier aber nur als theoretische Abstraktion
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gedacht.
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62 |
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Eine Uvvnvvterscheidung von Papierwährungsländern ist in
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allen genannten Fällen doch gegeben in der Notwendigkeit der
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Goldwährungsländer, immer wieder in den intervalutaren Pari's
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zu den Münzparis hinzustreben und in de[übertippt r] Qualität, die mit der
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Goldwährung ohne weiteres ausgesprochen ist. Was wir als so wesent-
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|
lich schildern, die Vergleichbarkeit der Preise, dazu brauchen wir
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an sich keinen Münzfuss, der uns Aufschluss gibt über das Ver-
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78 |
|
hältnis. Selbst bei den Goldwährungen hatte der Münzfuss, eigent-
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|
lich nur deklaratorische Bvvevvdeutung; das eigentliche wirkliche
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80 |
|
Verhältnis der Valuten gab uns das intervalutare Pari, das beim
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81 |
|
Papierwährungsland uns ebenso gegeben ist. An Stelle der Zugrunde-
|
82 |
|
legung einer Go[übertippt l]dmenge proklamieren wir ein Verhältnis, das wir,
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83 |
|
gleich als ob wir Goldwährungsland wären, mit allen Mitteln einzu-
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84 |
|
halten bestrebt bleiben. So lange uns dies gelingt, haben wir auch
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85 |
|
im Effekt tatsächlich den gleichen Zustand, als ob wir der Gold-
|
86 |
|
währung angeschlossen wären. Import und Export sind dann bei uns
|
87 |
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ausgeglichen, Preise und Einkommen sind stabil und in den Welt-
|
88 |
|
markt eingegliedert; dann ist auchbdie Proklamation des gewünsch-
|
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|
ten Verhältnisses zum Ausland und das damit zusammenfallende
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90 |
|
intervalutare Parigleich zu achten der Goldeingliederung. Unsere
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91 |
|
Werteinheit verkörpert den gleichen ökonomischen Wert, wie es bei
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92 |
|
Goldbindung der Fall wäre, die Preise wurden genau sich decken mit
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93 |
|
den Goldpreisen; - kurz überall das gleiche Verhältnis, und das
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94 |
|
ist logisch selbstverständlich, denn die Werteinheit bedeutet
|
95 |
|
hier wir dort ein Arbeitswertquantum, bez[übertippt o]gen auf die Güterwelt,
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96 |
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und aus ihr geboren, gleich so wie bei der reinen Goldwährung.
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97 |
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Wir betonen ausdrücklich, dass in unserem Falle dieser Staat mit
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freier Währung als wirtschaftlich ebensonstark wie die ihm
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umgebenden Goldwährungsländer anzusehen ist und füglich müssen
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|
sich die wirtschaftlichen Vorgänge bei Ausserachtlassung der
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110 |
|
hier eigentlich bedeutungslosen Währungsreform in druchaus [sic] gleich-
|
111 |
|
cher Weise abspielen. In jedem Falle ist das Wirtschaften ein
|
112 |
|
Haushalten mit dem erze[übertippt u]gten Gütervorrat. Das Einkommen ist nur
|
113 |
|
ein technisches Mittel zur Aufteilung derselebn. Es finden in
|
114 |
|
den Gütern Tvvavvusche zwischen den Arbeitsleistungen der verschie-
|
115 |
|
denen Berufe statt, dieser Preise sind Resultatvdieser einzelnen
|
116 |
|
Aufwendungen, die alle nach einem Maasse festgelegt sind, nach
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117 |
|
einer bestimmten Grösse eines Arbeitswertes. Wir können inner-
|
118 |
|
halb unserer Wirschaft jeder nur soviel verzehren, als wir
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119 |
|
Arbeitswerte erzeugt haben, aber wir können unsere überschüssi-
|
120 |
|
gen realisierten Arbeitswerte austauschen mit gleichugrossen
|
121 |
|
so[übertippt l]chen anderer Erwerbstätigen. Wir können also nur tauschen, wir
|
122 |
|
können uns nicht bereichern, denn intersubjektiv gemessen am
|
123 |
|
Arbeitsaufwand sind alle Tauschgrössen gleich gross. Wir können
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124 |
|
aber den Tausch noch fortsetzen über die [übertippt G]renzen der Länder und
|
125 |
|
über die Meere, aber wir können eben nur tauschen und bezeichnen
|
126 |
|
die Summer all dieser Akte als Import und Export. Die Technik
|
127 |
|
spielt sich nicht in Zug um Zug Geschäften ab. Es wird vielmehr
|
128 |
|
gekauft und verkauft und erst in der gesamten Abrechnung muss
|
129 |
|
das Gleichgewicht wieder gewahrt sein. Der einzelne Importeuer
|
130 |
|
und Exporteur kann naturgemäß nicht den Ueberblick über diesen
|
131 |
|
Markt gewinnen können; er führt immer nur einen Tauschakt zur
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132 |
|
Hälte aus. Die Fälle der Kompensation auf privatem Wege sind
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verhältnismassig selten. Was volkswirtschaftlich als Tausch in
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143 |
|
Erscheinung tritt ist von einzelwirtschaftlicher Seite jeweils
|
144 |
|
Kauf und Verkauf, wofür fremdes Geld zu geben oder eigenes zu
|
145 |
|
empfangen ist. Die Gvvovvldwährung hat nun in der gemeinsamen Aner-
|
146 |
|
kennung und Wertung des Goldes ( Goldrelation ist gleich Preis-
|
147 |
|
relation der verschiedenen Länder ) den Vorteil,mdass eine Zahlung
|
148 |
|
in Geld geleistet werden kann, dessen Gültigkeit nicht an den Gren-
|
149 |
|
zen des Staates endet, weil es hier eben nicht als staatliches
|
150 |
|
Geld auftritt, sondern als Forderung begründende Warenausfuhr auf
|
151 |
|
Grund eines gegebenen Wertes. So bleibt hier das intervalutare
|
152 |
|
Pari gewahrt, auch wenn die Tauschgesetze von Land zu Land in
|
153 |
|
privatem Warenaustausch vorübergehend einmal verletzt wurden.
|
154 |
|
Bei der freien Papierwährung ist eine Kompensation der Einfuhr
|
155 |
|
nur bis zur Höhe der Ausfuhr gegeben und darüber hinaus fehlt
|
156 |
|
nicht das Geld, sondern die im Ausland annehmbereite Ware, um den
|
157 |
|
Zahlungsausgleich sicher zu stellen und damit die alte und die
|
158 |
|
proklamierte Valuta unberührt zu lassen. Der Importeur kann(nicht
|
159 |
|
in Deutschland international in gleicher Weise gültiges von
|
160 |
|
Angebot und Nachfrage im Preise abhängiges Gold kaufen, er muss
|
161 |
|
vielmehr als Käufer von englische[übertippt m] staatlichen Gelde auftreten,
|
162 |
|
dessen Preis steigern und in dafür erlegtem deutschen Gelde
|
163 |
|
nichts anderes als deutsche Waren, in diesem Falle nicht Gold,
|
164 |
|
sondern vom Ausland auswählbare Wvvavvren hingeben. Der Austausch
|
165 |
|
von Land zu Land hat nun wieder die Tendenz in die Ruhelage
|
166 |
|
zurückzukehren. Wir haben den Beweis, in der Go[übertippt l]dwährung in der
|
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176 |
|
Goldversendung, in der Papierwährung in der Verteurung der frem-
|
177 |
|
den Werteinheit, dass wir nicht mit dem von uns Erzeugten Haus
|
178 |
|
zu halten wussten. U[übertippt n]sere Einkommensbildung scheint in Unordnung
|
179 |
|
geraten zu sein, denn wir haben mehr verzehrt, als wir gearbeitet
|
180 |
|
haben. Wir können falsche Geldschöpfungspolitik getrieben haben
|
181 |
|
( dies bei beiden Währungsarten ), wir können auch Ansprüche
|
182 |
|
geltend machen haben wollen, die kein Gegenüber in Genussgütern
|
183 |
|
aufzuweisen hatten. Wir können auch beispielsweise fiktives Kapi-
|
184 |
|
tal aus Spekulationsgewinnen, Beträge aus Aktienrealisationen auf
|
185 |
|
dem Gütermarkte kaufend ausgegeben haben. Unsere Wirtschaftslage
|
186 |
|
kann aber auch so sein, dass der Zustand ein von uns bewusstv
|
187 |
|
herbei[übertippt g]eführter war und die Gegenwirkung in nächster Periode in
|
188 |
|
der erhöhten Produktion bereits einsetzt.
|
189 |
|
Die Werteinheit erfüllt in jedem Falle ihre Aufgabe, wenn
|
190 |
|
es ihr gelingt, Preise, aud auf der anderen Seite die Einkommen
|
191 |
|
in Parallelität zu halten, denn das allein gibt uns die Gewähr,
|
192 |
|
dass der wirtschaftliche Haushalt bilanziert. Die Einkommen müs-
|
193 |
|
sen in den Preisen aufgehen, sie müssen sie - gemeint sind natür-
|
194 |
|
lich immer nur die Genussgüter - aufheben. Ivvnvv diesem Zusammen-
|
195 |
|
hange wir das dsuernd [sic] kursierende staatliche Papiergeld bedeu-
|
196 |
|
tungslos gegenüber der ausgleichenden Wirkung der elastischen
|
197 |
|
Banknoten, die wir darum, wenn wir vom Gelde sprachen, immer als
|
198 |
|
durchaus gleichwertig in den Begriff einbezogen. Wir müssen diesen
|
199 |
|
Schritt vornehmen, wenn wir den Ivvnvvhalt der Werteinheit auf die
|
200 |
|
Produktionsleistung zurückführen und mit ihr verknüpfen.
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|
Einkommen und Preise müssen etwas gemeinsam haben. Können wir
|
211 |
|
aber Einkommen am Golde abschätzen und vor allem tun wir es
|
212 |
|
auch in der Goldwährung ?Wer wird das bejahen wollen?
|
213 |
|
Wir können aber die Preise auf Grund ihres Arbeitswert-
|
214 |
|
gehaltes mit einander in Verbindung bringen und wir können das-
|
215 |
|
selbe auch mit den Einkommen unternehmen. Was auf der einen Seite
|
216 |
|
Preise schafft, bildet auf der anderen Einkommen. Der Charakter
|
217 |
|
der Arbeitswertmenge in der Werteinheit und im Aufbau der Wirt-
|
218 |
|
schaft scheint uns wohl kaum mehr strittig. Zu beachten wäre nur
|
219 |
|
noch ihre absolute Grösse, und hier werden die Metallisten sagen,
|
220 |
|
dass der Staat mit freier Währung im intervalutaren Pari den-
|
221 |
|
noch an die mächtigen Goldwährungsländer gebunden ist und in
|
222 |
|
diesem Kurse gleich so, als wie es beim Münzpari der Fall wäre,
|
223 |
|
seine Inlandspreise doch zum Golde in Beziehung stünden. Und
|
224 |
|
selbst due freiesten unter den freien Papierwährungsländern
|
225 |
|
geniessen die Fvvrvveiheit nur scheinbar, in Wirklichkeit gravitie-
|
226 |
|
ren sie doch um das Gold und alle Dinge der Welt haben hier ihre
|
227 |
|
letzte Verankerung. In der Tat können wir in jedem solchen Papier-
|
228 |
|
währungslande die Beziehung seiner Werteinheit auf dem Umwege
|
229 |
|
über das intervalutare Pari zu [handschriftlich durchgestrichen s]einem Quantum Gold gewinnen,
|
230 |
|
aber wir gewinnen dadurch nicht eine Erklärung für unsere Preis-
|
231 |
|
höhe, sicherlich keine wesentliche.
|
232 |
|
Nehmen wir beispielsweise an die Goldwährung A lege
|
233 |
|
ihrer Werteinehit 10 g Gold zu Grunde und die Papierwährung B
|
234 |
|
stünde laut intervalutaren Kurs dauernd auf [unleserlich getippt 1/2] des Wertes von A,
|
235 |
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so steht es uns natürlich frei zu folger[übertippt n], dass unsere anscheinen-
|
245 |
|
de Währung B dennoch auf dem Golde fusse und von ihm seinen
|
246 |
|
Wert herleitet. Der Wert sei auf Grund dieser Rechnung 10/2, ist
|
247 |
|
gleich 5 g Gold; der Wert aller Güter in den Preisen nur ein
|
248 |
|
Ausdruck des teil-oder vielfachen Wertes von 5 g Gold. Dieses
|
249 |
|
Scheinergebnis, dass wir in jedem Falle am Golde kleben, können
|
250 |
|
wir aber, sofern in den Goldwährungsländern das Gold keinen
|
251 |
|
Monopolpreis aufweist, schneller erlangen, wenn wir im freien Pa-
|
252 |
|
pierwährungslande B einfach uns den freien Goldpreis ansehen.
|
253 |
|
Der wird dann auch pro Einheit ausgedrückt genau 5 g Gold erge-
|
254 |
|
ben, und wir ersparen uns den U[übertippt m]weg über die Kursumrechnung .
|
255 |
|
Machen wir uns jenes eben kritisierte Argument zu eigen, dann
|
256 |
|
verwechseln wir die Bedeutung des Wechselkurses der Währungen
|
257 |
|
unter einander, der ja nicht entstanden ist, um für jene alle einen
|
258 |
|
gemeinsamen Stoff abzugeben, sondern die Währungen, so wie sie
|
259 |
|
sind und sich im eigenen Lande gebildet haben, untereinander ver-
|
260 |
|
gleichbar zu gestalten. Entstanden können sie sein in der Basie-
|
261 |
|
rung auf die verschiedensten Metalle, und auch ohne internationa-
|
262 |
|
len Verkehr können sie die einzelne Wirtschaft stabil gehalten
|
263 |
|
haben. Die Unterscheidung von Pfund Sterl[übertippt i]ng und Mark besteht
|
264 |
|
nicht darin, dass eine Mark eben nur ein Zwanzigstel des Goldge-
|
265 |
|
wichtes von ein Pfund Sterling wäre, - das ist nicht der tiefste
|
266 |
|
Kern. Was damit gesagt sein soll, ist dies: In England legt die
|
267 |
|
Wirtschaft an die Güter zur Preis- und Einkommensgewinnung ein
|
268 |
|
Maass, das um das Zwanzigfache grösser sei als es inDeutschland
|
269 |
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verwendet wird. Das Gold ist nur ein äusseres Zeichen und gibt
|
279 |
|
uns in ungefähr erkenntlicher Grösse wieder, welche absolute
|
280 |
|
Grösse das Maass verkörpert. Jeder andere Preis, die Nennung eines
|
281 |
|
Einkommensbezuges, könnte uns das vielleicht noch deutlicher sagen.
|
282 |
|
Die Güterpreise selbst können auch in der Relation auf ein ganz
|
283 |
|
anderes Metall entstanden sein, das Gold erst später aus der Güter-
|
284 |
|
welt herausgenommen und auf Grund seines Preises in ihr die neuen
|
285 |
|
Beziehungen errechnet worden sein. Das Gold hatvdann nur noch
|
286 |
|
laut staatlicher Vereinbarung den Vorzu[übertippt g], gewissermaassen über-
|
287 |
|
staatliches Geld zu sein.
|
288 |
|
So wie wir von Silberwährung zu Goldwährung übergehen und
|
289 |
|
den rekurrenten Anschluss während unser ganzes wirtschaftliches
|
290 |
|
Zahlengebäude umrechnen, so könnte es auch einmal im Sinne der
|
291 |
|
internationalen Geldpolitik liegen, sämtliche Währungen auf das
|
292 |
|
Verhältnis 1 : 1 zu stellen. Eine Werteinheit wäre soviel wert
|
293 |
|
wie die andere, jeder einzelnen [übertippt l]äge die gleiche Menge von Ar-
|
294 |
|
beitswerten zu Grund, alle Güter würden nach den gleichen Maassen
|
295 |
|
gemessen, und alle gleichen Dinge müssten gleiche Preise erzielen.
|
296 |
|
Ist in diesem [übertippt xxx] Verbande ein Land Papierwährungsland, so misst
|
297 |
|
es doch, das sagen die gleichen Preise, seine Güter augenscheinlich
|
298 |
|
mit dem gleichen Maasse, obwohl es die Verankerung mit dem Golde
|
299 |
|
abgestreift oder sogar noch nie besessen hat. Wir folgern daraus,
|
300 |
|
dass der Sinn der Werteinheit unberührt davon bleibt, welche Art
|
301 |
|
der metallischen Bindung wir ihr zu Grunde legen, denn, ist die
|
302 |
|
Entwicklung einmal über die erste Phase der gemeinsamen Preis-
|
303 |
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311 |
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312 |
|
bildung hinausgekommen, dann bedeutet aus sich heraus, aus den
|
313 |
|
natürlichen ökonomischen Gründen für die Werteinheit, jedes Gut
|
314 |
|
gleich viel wie das Währungsgut; und ist das letztere nicht
|
315 |
|
auch gleichzeitig das primär angewandte, dann bedeutet es in der
|
316 |
|
Proklamierung der neuen Wertsetzung im Münzfuss überhaupt nur
|
317 |
|
eine Umgestaltung seines statischen Pr[übertippt eis]es im erst entstandenen
|
318 |
|
Preisgebäude. Die im Aussenverkehr wurzelnde Bedeutung der Gold-
|
319 |
|
währung wurde ja schon genau untersucht und es erübrigt sich hier
|
320 |
|
ein weiterer Verfolg. In den gleichen Wechselkursen verschiedener
|
321 |
|
Währungsländer, wenn wir den konstruierten Fall beibehalten, erken-
|
322 |
|
nen wir die gesunde Wirtschaftsführung. Gleichklang von Import
|
323 |
|
und Export sind ein Beweis der gleich gebliebenen durchschnittli-
|
324 |
|
chen Preishöhe, gleich wie auch dessen, dass der Tausch inner-wie
|
325 |
|
ausserwirtschaftlich in Reinheit und ohne Störung durch wirt-
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schaftliche oder geldpolitische Momente sich abwickeln konnte;
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Der Tausch im Innenverkehr insofern, als die Nominaleinkommen ihr
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genaues Gegenüber in den Genussgütern finden konnten und so jeder
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als Einkommen sichtbare, einmal geleistet und von der Wirtschaft
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akzeptierte Arbeitswert seine Auflösung im Konsummarkt in einem
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Güterpreise gleicher Dimension entgegenhielt. Im Aussenhandel
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war eine Störung unmöglich, weil wir beim Wechselkurse 1:1 im
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Güteraustausch gleicher nomineller Werte in den gleichen Preisen
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jeweils auch nur gleiche Arbeitswertmengen zum Bewegen brachten.
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Die Werteinheiten enthalten international gesehen gleiche Ar-
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beitswertmengen, ja soweit nicht internationale Monopole bestehen,
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- 124 [übertippt -]
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können wir hier im Austausch über die [übertippt G]renzen sogar nur von
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Arbeitsmengen sprechen; hier streben die Tausche nach der Rein-
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heit des Wertes gemäss den Gesetzen der reinen Oekonomie.
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Also auch hier sehen wir wieder, dass gleich wie im ein-
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zelnen uns die Werteinheit fundiert begegnet, ihre Wirkungen und
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Funktionen doch dann immer die gleichen sein müssen und sein
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können, wenn sie nur gleiche Arbeitswertmengen verkörpern und
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Rechenmittel einer Wirtschaft sind, die mit dem ihren Haus zu
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halten weiss. Wir könnten diese Währung als einen Schritt zur
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Weltwährung betrachten, die Werteinheit mit immer gleichem öko-
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nomischen Gehalt wäre die Weltwerteinheit, das Maass für den
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Aufbau sämtlicher Weltmarktpreise und sämtlicher damit [übertippt xxx] ver-
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kommenden Einkommensarten. [übertippt D]ie Bindungen wären damit auf die
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denkmöglichst weiteste Basis gestellt und die Bewusstseinsgrösse
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der Werteinheit hätte in allen stofflichen Dingen der Welt das
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notwendige reale Fundament. Goldwährung wäre der straffen Bin-
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dung halber, die in den 1:1 Valuten kleine Ausschläge zu nivel-
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lieren weiss, wohl erwünscht. Aber in der theoretischen Betrach-
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tung der Werteinheit bleibt sie bedetungslos. Bei Reinheit der
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Preise ist der Wert des Gvvovvldes im Goldwährungsland und sein Aus-
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druck in dessen Werteinheit gleich dem Preis desselben im freiem
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Papierwährungsland. Solange alle Staaten von wirtschaftlichen
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Nöten frei sind und sich nicht auf Kvvovvsten der anderen zu be-
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reichern wünschen, solange haben wir dann nur eine Währung, können
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uns als e i n Land fühlen, die Gvvrvvenzen verwischen mehr und meh[übertippt r],
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- 125 -
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die Verrechnung wäre so bedeutungslos, als ob sie überhaupt nicht
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wäre. In Zeiten der Not aber, da wird der Trennungsstrich scharf
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gezogen und die Valuta wird dann durch Schutzmauer der Länder,
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zum Umrechnungskoheffizienten geänderter Preise und wacht darü-
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ber, dass die Tvvavvuschgesetze gleiche Arbeitsmengen im internatio-
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nalen Verkehr nicht auser Uebung geraten, roh ausgedrückt -
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wir sehen dabei wieder bewusst von anderen Einwirkungen sekun-
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därer Natur ab - finden wir die Gleichung: Auslandspreis mal
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Valuta ist gleich Inlandspreis. Die Valuta lässt die Preise be-
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deutungslos werden und setzt sie auf einen, gleiche Arbeitswerte
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enthaltenden Nenner.
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Nun fragen wir weiter, was bedeutet es für den Inhalt
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der Werteinheit allgemein, wenn beispielsweise die stärksten
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Länder England und Amerika den historischen Boden der Goldwäh-
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rung verlassen würden und ihre Werteinheiten als freie Papier-
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währungen proklamierten mit der Kundgebung, dass der Wechselkurs
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Pfund Sterling und Dollar im gleichen intervalutaren Wert unter-
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einander wie auch zu den übrigen Valuten belassen werden sollen.
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Es wird Metallisten geben, die da sagen, die Lösung der Währungen
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vom Gelde ist nur scheinbar, in Wirklichkeit wäre das 1alte Preis-
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und Kurenivesu [Kursniveau?] beibehalten, und das Gold ist doch nach wie vor,
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wenn auch unsichtbar, der Wertmesser geblieben. Diese Erklärung
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würde aber sofort gezwungen erscheinen, wenn, was diesen Ländern
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durchaus frei stünde, auch eine neue Währung dem Namen und Inhalt-
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te nach zugleich mit der Lvvovvslösung vom Golde verbunden wäre.
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__Der autarke Staat ohne internationale Beziehungen.__ Es sei dies der
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letzte zu untersuchende Fall, der uns freilich nach all dem Ge-
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sagten ekeine wesentlichen, neuen Gesichtspunkte bieten wird.
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Er wäre gleich zu achten dem wirtschaftlich so starken Land, das
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seine Valuta unverändert belassen kann. Die Bedürfnisse der I[übertippt n]nen-
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wirtschaft können vollauf aus ihrer eigenen Erzeugung befrie-
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digt werden. Eine Valutafrage besteht für dieses autarke Staats-
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gebilde in keiner Weise. In(der Wahl seiner Währung, d.h. der
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Proklamierung seiner Werteinheit hat es völlig freie Wahl, ja
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hier wird diese Ueberlegung zur blossen Aeusserlichkeit und Ne-
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bensächlichkeit. Der Name autarke Staat bürgt uns dafür, dass hier
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der Güteraustausch reibungslos sich vollzieht und der wirtschaftl-
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iche Haushalt bilanziert. Unsere ganze Ueberlegung müssen wir
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