Versionsunterschiede von Wesen Und Inhalt Der Werteinheit / IV / b




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494 494 __Der ohne historische Erinnerung sich neu bildende Staat. __
495   Wenn wir die eben angeführte gedankeliche Abstraktion
  495 Wenn wir die eben angeführte gedankliche Abstraktion eines solchen
  496 Staatsgebildes untersuchen wollen, dann können wir dem nicht das
  497 Papiergeld als technisches Mittel des Verkehrs in die Hand geben.
  498 Der hätte tatsächlich in ihm kein Maass, nach dem er die Dinge der
  499 Aussenwelt abstecken könnte. Hier müssen wir von einem bekannten,
  500 realen [übertippt D]ing zu allem übrigen gelangen und in Teil oder Vielheit
  501 seines realen Wertes die Ausdü[übertippt xx]e für die Güterwelt finden. Das
  502 ist zu bekannt, als dass wir es noch schildern müssten. Der Inhalt
  503 der Werteinheit ist der gleiche, wie wir ihn später in jeder Wäh-
  504 rungsreform erkannten, aber nur in dem einen praktisch nimmer vor-
  505 kommenden Fall müssen wir die Währung auf ein reales Gut gründen;
  506 späterhin können wir immer von der Menge der Güter zurückgehend
  507 auf den Inhalt und den ökonomischen Gehalt der Werteinheit erken-
  508 nen, denn gerade in der Menge der Güter, in der Vielheit der Ein-
  509 kommen gewinnt der Begriff Werteinheit Form, Inhalt und Leben.
  510 Wäre das neue Staatsgebilde etwa der sozialistische Zukunftsstaat,
  511 so könnten wir Arbeit gleich Arbeit setzen, den Erfolg dargestellt
  512 im Gut liessen wir unberücksichtigt und wir könnten als das Maass
  513 und den Ausdruck der Werte einfach die angewandte Arbeitszeit in
  514 Ansatz bringen. Arbeitsstunde beispielsweise wäre die Werteinheit
  515 und damit die Strktur [sic] für Preise und Einkommen. Was wir in der mo-
  516 dernen Wirtschaft als Werteinheit erkannten, ist streng genommen
  517 eben dieser gleiche Inhalt übertragen von der reinen auf die po-
  518 litische Oekonomie.
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  529      Begrifflich wäre es denkbar, dass wir sogar in den Be-
  530 rufstätigkeiten dem Werte nach eine Gliederung vornehmen würden.
  531 Wir könnten die verschiedenen Arbeitsleistungen in Beziehung zu
  532 einander setzen, könnten die Werteinheit auf irgendeine, die uns
  533 als am konstantesten erscheint, beziehen und wir hätten damit
  534 auch die Möglichkeit der [übertippt P]reis-und Einkommensbildung und -bindung.
  535 Die Wahrscheinlichkeit dieser Fälle spielt keine Rolle; es ist
  536 uns nur wesentlich, dass auch in allen nur gedanklich möglichen
  537 Fällen immer wieder je nach Stufe der gesellschaftlichen Ent-
  538 wicklung, Arbeit der Zeit, der Menge und dem Werte nach das Maass
  539 der Güter und als deren Ausdruck der ökonomische Inhalt der Wert-
  540 einheit sein muss.
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  542 __Der autarke Staat ohne internationale Beziehungen.__ Es sei dies der
  543 letzte zu untersuchende Fall, der uns freilich nach all dem Ge-
  544 sagten ekeine wesentlichen, neuen Gesichtspunkte bieten wird.
  545 Er wäre gleich zu achten dem wirtschaftlich so starken Land, das
  546 seine Valuta unverändert belassen kann. Die Bedürfnisse der I[übertippt n]nen-
  547 wirtschaft können vollauf aus ihrer eigenen Erzeugung befrie-
  548 digt werden. Eine Valutafrage besteht für dieses autarke Staats-
  549 gebilde in keiner Weise. In(der Wahl seiner Währung, d.h. der
  550 Proklamierung seiner Werteinheit hat es völlig freie Wahl, ja
  551 hier wird diese Ueberlegung zur blossen Aeusserlichkeit und Ne-
  552 bensächlichkeit. Der Name autarke Staat bürgt uns dafür, dass hier
  553 der Güteraustausch reibungslos sich vollzieht und der wirtschaftl-
  554 iche Haushalt bilanziert. Unsere ganze Ueberlegung müssen wir
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  565 bei ihm auf die Einkommensbildung richten, dass diese im Einklang  
  566 mit der Genuss[übertippt g]üterproduktion n[übertippt o]ch vollziehen. Nachowelchem Maasse  
  567 wir aufbauen, ob es vom Staate gebundenes oder ob es ein histo-  
  568 risch entstandenes, in der Wirtschaft um uns lebendes und in den  
  569 überlieferten Preisen fixiertes Maass ist, bleibt ohne Belang; -  
  570 entscheidend ist nur der Gleichlauf. Uvvnvvd tritt eine Störung  
  571 hierin ein, so muss sie ihre Quelle in einem falschen Vertei -  
  572 lungsprinzip haben, denn Wirkungen von ausserhalb sich nicht gege -  
  573 ben. Wir kennen keine Valuta und die Preishöhe an sich bleibt  
  574 eben so wirkungs-und bedeutungslos. Alle theoretische Ueberlegung  
  575 gipfelt in der Verhütung und Ueberwindung einer In[übertippt fl]ation. Die  
  576 Bindung der Werteinheit an ein Gut ist Möglichkeit, solange wir  
  577 ihrer nicht be[übertippt d]ürfen, solange das Gleichgewicht gewahrt ist, und  
  578 die Bindung ist nimmer möglich, wenn dieses gestört ist, und die  
  579 vvGvvüterpreise aus den alten Relationen herausfallen. Angebot und  
  580 Nachfrage müssen sich bilanzieren. Ist unbefriedigte Nachfrage  
  581 darüber hinaus vorhanden, so wird Preissteigerung Platz greifen,  
  582 gleich [übertippt ob] die Werteinheit bis dahin gebunden oder ungebunden war.  
  583 Wir berühren hier die Frage der Inflation, die aber einer beson-  
  584 deren Untersuchung vorbehalten sein soll.  
  585      Wir wollen nur noch ausführen, dass wir die ganze Welt,  
  586 als Einheit betrachtet, als ein solches autarkes Gebilde anspre-  
  587 chen könen, in dem aus der Natur bedingten Gründen diese Autarkie  
  588 nicht gesprengt werden kann. Des weiteren ist damit bedingt,  
  589 dass in ihr die Gesetze des Tausches von gleichen Arbeitswerten  
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  600 sich mit zwingender Nvvovvtwendigkeit durchsetzen müssen, solange den  
  601 Einzelindividuen nicht die physische Lebensmöglichkeit geraubt  
  602 ist. Die Nationen sind hier nur Zwischenstaaten, unter denen der  
  603 reale Tausch die einzige vvGvvüterbewegungsform bildet. Die Differen-  
  604 zierung zwischen wirklich geleisteter Arbeitsmenge und erkanntem  
  605 Arbeitswert besteht innerhalb der Staatsgrenzen und ist durch  
  606 gesellschaftliche Kategorien bedingt. Im System der ganzen Welt  
  607 aber herrscht das Gesetz des Tausches in der Ureigenschaft  
  608 gleicher, objektiver Werte.  
  609      Wir fragen nichts mehr nach Währungsform und Währungsme-  
  610 tall. Wir erkennen die Bedeutungslosigkeit all dieser Fragen und  
  611 sehen nur noch auf das Gedankliche und auf das Güterwirtschaft-  
  612 liche. Alle Geldpolitik scheint so in eine Frage der Technik ein-  
  613 zumünden. Mit der Technik verbinden wir nur irrtümlich den Geist,  
  614 der über dem Geld als Stoff steht und der die Wirtschaft zu  
  615 laufen und zu kreisen antreibt, das ist allein die menschliche  
  616 Arbeitskraft.  
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