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- 129 vv=vv |
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Begrifflich wäre es denkbar, dass wir sogar in den Be- |
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rufstätigkeiten dem Werte nach eine Gliederung vornehmen würden. |
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Wir könnten die verschiedenen Arbeitsleistungen in Beziehung zu |
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einander setzen, könnten die Werteinheit auf irgendeine, die uns |
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als am konstantesten erscheint, beziehen und wir hätten damit |
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auch die Möglichkeit der [übertippt P]reis-und Einkommensbildung und -bindung. |
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Die Wahrscheinlichkeit dieser Fälle spielt keine Rolle; es ist |
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uns nur wesentlich, dass auch in allen nur gedanklich möglichen |
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Fällen immer wieder je nach Stufe der gesellschaftlichen Ent- |
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wicklung, Arbeit der Zeit, der Menge und dem Werte nach das Maass |
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der Güter und als deren Ausdruck der ökonomische Inhalt der Wert- |
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einheit sein muss. |
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__Der autarke Staat ohne internationale Beziehungen.__ Es sei dies der |
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letzte zu untersuchende Fall, der uns freilich nach all dem Ge- |
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sagten ekeine wesentlichen, neuen Gesichtspunkte bieten wird. |
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Er wäre gleich zu achten dem wirtschaftlich so starken Land, das |
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seine Valuta unverändert belassen kann. Die Bedürfnisse der I[übertippt n]nen- |
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wirtschaft können vollauf aus ihrer eigenen Erzeugung befrie- |
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digt werden. Eine Valutafrage besteht für dieses autarke Staats- |
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gebilde in keiner Weise. In(der Wahl seiner Währung, d.h. der |
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Proklamierung seiner Werteinheit hat es völlig freie Wahl, ja |
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hier wird diese Ueberlegung zur blossen Aeusserlichkeit und Ne- |
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bensächlichkeit. Der Name autarke Staat bürgt uns dafür, dass hier |
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der Güteraustausch reibungslos sich vollzieht und der wirtschaftl- |
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iche Haushalt bilanziert. Unsere ganze Ueberlegung müssen wir |
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bei ihm auf die Einkommensbildung richten, dass diese im Einklang |
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mit der Genuss[übertippt g]üterproduktion n[übertippt o]ch vollziehen. Nachowelchem Maasse |
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wir aufbauen, ob es vom Staate gebundenes oder ob es ein histo- |
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risch entstandenes, in der Wirtschaft um uns lebendes und in den |
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überlieferten Preisen fixiertes Maass ist, bleibt ohne Belang; - |
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entscheidend ist nur der Gleichlauf. Uvvnvvd tritt eine Störung |
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hierin ein, so muss sie ihre Quelle in einem falschen Vertei - |
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lungsprinzip haben, denn Wirkungen von ausserhalb sich nicht gege - |
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ben. Wir kennen keine Valuta und die Preishöhe an sich bleibt |
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eben so wirkungs-und bedeutungslos. Alle theoretische Ueberlegung |
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gipfelt in der Verhütung und Ueberwindung einer In[übertippt fl]ation. Die |
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Bindung der Werteinheit an ein Gut ist Möglichkeit, solange wir |
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ihrer nicht be[übertippt d]ürfen, solange das Gleichgewicht gewahrt ist, und |
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die Bindung ist nimmer möglich, wenn dieses gestört ist, und die |
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vvGvvüterpreise aus den alten Relationen herausfallen. Angebot und |
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Nachfrage müssen sich bilanzieren. Ist unbefriedigte Nachfrage |
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darüber hinaus vorhanden, so wird Preissteigerung Platz greifen, |
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gleich [übertippt ob] die Werteinheit bis dahin gebunden oder ungebunden war. |
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Wir berühren hier die Frage der Inflation, die aber einer beson- |
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deren Untersuchung vorbehalten sein soll. |
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Wir wollen nur noch ausführen, dass wir die ganze Welt, |
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als Einheit betrachtet, als ein solches autarkes Gebilde anspre- |
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chen könen, in dem aus der Natur bedingten Gründen diese Autarkie |
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nicht gesprengt werden kann. Des weiteren ist damit bedingt, |
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dass in ihr die Gesetze des Tausches von gleichen Arbeitswerten |
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sich mit zwingender Nvvovvtwendigkeit durchsetzen müssen, solange den |
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Einzelindividuen nicht die physische Lebensmöglichkeit geraubt |
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ist. Die Nationen sind hier nur Zwischenstaaten, unter denen der |
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reale Tausch die einzige vvGvvüterbewegungsform bildet. Die Differen- |
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zierung zwischen wirklich geleisteter Arbeitsmenge und erkanntem |
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Arbeitswert besteht innerhalb der Staatsgrenzen und ist durch |
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gesellschaftliche Kategorien bedingt. Im System der ganzen Welt |
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aber herrscht das Gesetz des Tausches in der Ureigenschaft |
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gleicher, objektiver Werte. |
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Wir fragen nichts mehr nach Währungsform und Währungsme- |
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tall. Wir erkennen die Bedeutungslosigkeit all dieser Fragen und |
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sehen nur noch auf das Gedankliche und auf das Güterwirtschaft- |
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liche. Alle Geldpolitik scheint so in eine Frage der Technik ein- |
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zumünden. Mit der Technik verbinden wir nur irrtümlich den Geist, |
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der über dem Geld als Stoff steht und der die Wirtschaft zu |
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laufen und zu kreisen antreibt, das ist allein die menschliche |
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Arbeitskraft. |