die dafür erhältlich sind. Wir sagten ja schon, dass die Ein-
kommen mit einander wohl in Beziehung stünden; wenn wir unser
Einkommen in Gütern anlegen, so mag uns im Vergleich dieser
dafür erlangten Menge mit unserer <!markup:1:begin>Leistung<!markup:1:end> [schlecht leserlich übertippt Lei]stung und im weiteren Ver-
gleich mit der Konsummöglichkeit anderer Berufe die Verhält-
nismässigkeit der Einkommen unter einander wohl deutlich wer-
den. Wenn Abweichungen in der Bewertung der Einkommen von der
wirklichen Leistung gegeben sind, dann liegen sie an der Quelle,
wo das Einkommen bezogen wird, und es ist dann gewissenmaassen
eine bewusste Tarifierung, Tarifisierung, es ist das Ergebnis der von gesellsch **- =
schaftlichen Momenten beeinflussten Wirtschaftsordnung. Wenn
wir aber die bezogenen be[übertippt z]ogenen Einkommen ihrer Höhe nach aufteilen
in Gütermengen mal Preis, so erhalten wir die Zahl eins; d.h. so-
viel, als dass jedes Einkommen eine reale Parallele im Güter-
vorrat besitzt und jeder, wenn auch nicht das Equivalent seiner
Leistung, sicher aber doch das Equivalent seines Einkommens auf
dem Markte erreichen kann. In der stabilen Währung muss der
ökonomische Inhalt der Werteinheit gleich sein, bezogen auf den
Arbeitswert jedes einzelnen Gutes, gemessen auch am Arbeitsauf-
wand jeder einzelnen Tätigkeit, muss ferner gleich sein dem Ex-
trakt aus der ganzen Wirtschaft in der Form
<!--markup:1:begin-->\( {Realeinkommen<!--markup:1:end--> <!--markup:2:begin-->__Realeinkommen__<!--markup:2:end--> \over <!--markup:1:begin-->Nominaleinkommen} \)
und bei reiner Goldwährung endlich gleich dem Arbeitswerte,
der der Einheit zubGrunde liegenden Goldmenge. Wo wir auch das
Maass anlegen, wir(müssen immer die gleiche Grösse finden.
Wir wurden veranlasst zu diese abweichenden Betrachtungg [sic], <! markup:1:end> Nominaleinkommen
<!--markup:2:end-->
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als wir die S**t**euerpolitik des Staates unter geregelten wirt-
schaftlichen Verhältnissen ins Auge fassten und die Bindungen
nun bis zur letzten Kvvovvnsequenz verfolgten. Nun haben wir die
Kriegsfinanzierung im Auge und sind dabei auf dem Wege, dem
Wesen der unstabilen Währung näher zu kommen. Der Staat schuf
Kaufkräfte, ohne die vorhandenen seiner Bürger vorhergehend zu
schwächen. Das ist der grosse Uvvnvvterschied der vom Staate aus-
gegebenen diskontierten Schatzwechsel von dem Kaufmannswechsel,
dass der Präsentant des letzteren mit dem Schein eine Quittung
über eine Leistung, und zwar eine von der Wirtschaft akzeptierte
Leistung in Händen hält, während der Staat mit seinem Wechsel
nicht Banknoten, sondern aus dem Nichts geschaffenes Papiergeld,
aber das mit gleicher Wirkung in Verkehr bringt. Damit fand
er eine neue Form der Steuererhebung, denn auch dadurch mussten
die Anteile der einzelnen geschmälert werden. Es ist in der
Wirkung gleichgültig, ob ich freiwillig einem bestimmten Konsum
entsage oder ob andere neben mir nicht durch Vorleistung legi-
timierte Einkommen genau so wie die rechtmässigen zu kaufen
vermögen; nur die Methode ist brutaler, da sie die einzelnen
ohne Unterschied besteuert und eben darum nicht jedermann im
gleichen Maasse trifft. Vom Standpunkt des Staates allerdings
betrachtet, erweist sich diese F**o**rm als die denkbar einfachste,
denn er ist durch das ad hoc geschaffene Geld auch schom [sic] in**x**
Besitze der Steuer. Er muss sie nicht eintreiben, sondern wir
müssen sie über uns ergehen lassen. Es sei gesagt, dass wir hier<!--markup:1:end--> <!--markup:1:begin-->file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/SCAN/wesenundinhaltderwerteinheit_s141.png?center&418<!--markup:1:end--> <!--markup:2:begin-->file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/V/wesenundinhaltderwerteinheit_s141.png<!--markup:2:end-->
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kritiklos diese Evvnvvtwicklung nur schildern wollen. Während wir in
der stabilen Wirtschaft ein gleichzeitiges und gleichnamiges Ver-
längern sowohl der Einkommens- als auch der Gütergrösse erkennen,
sodass wir, wenn wir den Preis als eine Indexzahl nehmen, sagen
(math)
können: Preis ist gleich \( {Realeinkommen \over Nominaleinkommen} \) also \( {100 \over 10}{20 \over 2}{30 \over 3}{50 \over 5}\)
und so immer die Preishöhe in gleicher Lage ruhen bleibt erleben
wir nun eine sich in entgegengesetzter Rvvivvchtung verändernde Rei-
he. Das Einkommen nur in Konsumgütern Verwendung finden, dürfen wir
die ungeheuren realen Arbeitswerte der Kriegsindustrie nicht mit
in Ansatz bringen und unsere Gleichung schreitet mit zunehmender
Entwicklung etwa so fort: Preis ist gleich
(math) \( {100 \over -10}{ \over -}{20 \over 2}{ \over -}{30 \over 1}{ \over -}{50 \over 1}{100 \over ....}{1000 \over ....}\)
Das ist nicht so aufzufassen, als ob nun keinerlei Konsumgüter mehr
erzeugt worden wären und diese schliesslich bis auf 0 anlangten;
es soll damit vielmehr nur ausgedrückt sein, dass die Nominalein-
kommen stetig anschwollen, während die Gütermenge ständig die Ten-
denz zur Verringerung aufwies. Periodisch gesehen, war es vielleicht
folgendermassen:
(math) \( {100 \over 10}\) dann \({200 \over 9}\) dann \({300 \over 9}\) dann \({300 \over 8}\) %% usf. mit
immerwährender Vergrösserung des Zählers. Wir wollen ja aus diesen
schematischen Darstellungen weiter nichts gewinnen als eine Er-
klärung für die Preissteigerung, die nicht, wie von metallistischer
Seite wir hören können, auf dem Misstrauen zum Papiergelde beruht
und gar auf dem Wege über die schlechtere Valutabewertung des
Auslandes eben infolge des Misstrauens zu unserem Gelde zur Wir-
kung gelangte und was dergleichen sinnfällige Täuschungen der
Kriegserscheinung mehr sind. Die Preissteigerung hat vielmehr einen<!markup:1:end>  <!markup:2:begin>file:/WesenUndInhaltDerWerteinheit/V/wesenundinhaltderwerteinheit_s142.png
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