đŸ» Selber Bier Brauen: Nachrichten

https://eony.org     Version: 38 (2024-01-02 17:55:45)

Nachrichten


https://odysee.com/@ovalmedia:d/mwgfd-impf-symposium:9
https://totalityofevidence.com/dr-david-martin/


Kaum beachtet von der Weltöffentlichkeit, bahnt sich der erste internationale Strafprozess gegen die Verantwortlichen und Strippenzieher der Corona‑P(l)andemie an. Denn beim Internationalem Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wurde im Namen des britischen Volkes eine Klage wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ gegen hochrangige und namhafte Eliten eingebracht. Corona-Impfung: Anklage vor Internationalem Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit! – UPDATE[link1]


Libera Nos A Malo (Deliver us from evil)[link2]



Transition News

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Bundesregierung: Schwarz-GrĂŒn fĂŒr Ricarda Lang „auf jeden Fall eine Option“[link4]

Union und die GrĂŒnen wĂ€ren nach Ansicht von GrĂŒnen-Chefin Ricarda Lang geeignete Koalitionspartner ab 2025. In drei BundeslĂ€ndern gebe es bereits funktionierende Koalitionen. Baden-WĂŒrttembergs MinisterprĂ€sident Winfried Kretschmann hofft auf eine „Verbindung von Ökologie und Ökonomie“.
Statement-nach-Gremiensitzung-Buendnis-90-Die-Gruenen.jpg[link5] ( )

Peter Mayer

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Feed Titel: tkp.at – Der Blog fĂŒr Science & Politik[link13]



NZZ

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Feed Titel: Wissenschaft - News und HintergrĂŒnde zu Wissen & Forschung | NZZ[link24]


Der Kaffee der Zukunft braucht keine Bohnen mehr[link29]

Das natĂŒrliche Produkt Kaffee wird immer teurer, von den negativen Folgen des Anbaus fĂŒr Umwelt und Menschen ganz zu schweigen. Nun versuchen Forscher, das Genussmittel in Bioreaktoren herzustellen.

Verfassungsblog

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Feed Titel: Verfassungsblog[link30]


Delegitimierung als Strategie[link31]

Nach den Eilentscheidungen des Berliner Verwaltungsgerichts, das die ZurĂŒckweisung von drei Asylsuchenden an der deutsch-polnischen Grenze fĂŒr rechtswidrig erklĂ€rte, wurden die drei beteiligten Richterinnen und Richter Ziel heftiger Diffamierungen und Bedrohungen im Netz. So unterstellte das rechtspopulistische NIUS-Portal beispielsweise einem beteiligten Richter aufgrund seiner GrĂŒnen-Mitgliedschaft, „im Sinne seiner Partei“ zu urteilen. Der AfD-Politiker Martin Hess stellte weiterhin infrage, ob die Richter denn ĂŒberhaupt Urteile im Namen des Volkes sprechen wĂŒrden. Dies mag zunĂ€chst nur wie polemische Kritik erscheinen, die – wie alle populistische Rhetorik – auf „das Volk“ rekurriert, das einer vermeintlich korrupten Elite gegenĂŒbersteht. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass Angriffe dieser Art Teil systematischer Bestrebungen sind, die LegitimitĂ€t der unabhĂ€ngigen Justiz zu untergraben.

Die strategische Delegitimierung der unabhÀngigen Justiz

Eine unabhĂ€ngige Justiz, insbesondere höchste Gerichte, sind regelmĂ€ĂŸig die ersten Ziele im Fadenkreuz autoritĂ€r-populistischer Politiker. Sobald diese Akteure an die Macht kommen, beginnen sie unverzĂŒglich mit der Demontage der Institutionen, die den liberal-demokratischen Rechtsstaat schĂŒtzen sollen. Als Musterbeispiele gelten die Verabschiedung einer neuen Verfassung und der gleichzeitige Umbau des Verfassungsgerichts in Ungarn, oder die Justizkrise in Polen, die gezeigt hat, dass sich einschneidende Änderungen auch auf einfachgesetzlichem Wege erreichen lassen. Die Gefahr fĂŒr die UnabhĂ€ngigkeit der Justiz ist zudem nicht auf vermeintlich jĂŒngere oder weniger etablierte Demokratien begrenzt. In Israel versucht die Netanjahu-Regierung seit 2023, die Befugnisse des Obersten Gerichtshofs als unabhĂ€ngiges Gegengewicht zur Regierung einzuschrĂ€nken. In den USA fĂŒhrten die persönlichen Attacken von PrĂ€sident Donald Trump gegen Richterinnen und Richter, die sich seinen Dekreten entgegenstellten, unter anderem zu dem Vorschlag seiner Partei, Bundesgerichte abzuschaffen oder ihnen die Finanzierung zu entziehen. Weiterhin ist es keineswegs so, dass Angriffe auf unabhĂ€ngige Gerichte erst dann Schaden anrichten können, wenn Populisten bereits an der Macht sind oder ĂŒber institutionellen politischen Einfluss verfĂŒgen (zum Beispiel in der Form von SperrminoritĂ€ten). Wie wir im Projekt Courts under Pressure argumentieren, arbeiten politische Akteure auch ohne solche Machtressourcen strategisch auf eine SchwĂ€chung der Justiz hin, indem sie versuchen, das öffentliche Vertrauen in unabhĂ€ngige Gerichte systematisch zu untergraben.

Quelle: Köker, P. et al., ‚Populists before power: delegitimizing independent judiciaries‘, Democratization (2025), 1-18. 

Im Rahmen ihrer Funktion im gewaltenteiligen Rechtsstaat können Gerichte Maßnahmen demokratischer Institutionen außer Kraft setzen, korrigieren oder bestĂ€tigen, obwohl sie selbst (ĂŒblicherweise) nicht durch Wahlen legitimiert sind. Was im liberalen Konstitutionalismus unter anderem als notwendiger Schutz von gesellschaftlichem Pluralismus und Minderheitsrechten angesehen wird, lehnen Populisten als illegitime EinschrĂ€nkung des Volkswillens ab. Gleichzeitig sind Gerichte auch deutlich verwundbarer als andere staatliche Institutionen. In den Worten Alexander Hamiltons besitzt die Justiz „weder Einfluss auf das Schwert noch auf den Geldbeutel“. In anderen Worten: Gerichte sind bis zu einem gewissen Maß darauf angewiesen, dass andere Akteure ihre Entscheidungen umsetzen. Wenn Gerichte in der Bevölkerung hohes Vertrauen genießen und ihre Entscheidungen als legitim angesehen werden, erhöht dies auch den Druck auf Politikerinnen und Politiker, Urteile zu befolgen. Andernfalls mĂŒssen sie bei der nĂ€chsten Wahl eine Abstrafung durch die WĂ€hlerschaft fĂŒrchten. Populistische Delegitimierungsstrategien gegen unabhĂ€ngige Gerichte setzen genau an dieser Stelle an. Sie zielen darauf ab, durch verbale Attacken die öffentliche UnterstĂŒtzung fĂŒr die Justiz systematisch zu untergraben.

Gerichte und ihre Entscheidungen sind – wie andere öffentliche Institutionen auch – von Kritik nicht ausgenommen. Kritik als solche ist einem hohen öffentlichen Vertrauen in die Justiz auch nicht grundsĂ€tzlich abtrĂ€glich, im Gegenteil: Kritische Debatten ĂŒber politische Institutionen und das Verhalten ihrer Vertreterinnen und Vertreter sind in pluralistischen Demokratien unabdingbar. Die strategische Delegitimierung von Gerichten unterscheidet sich jedoch in mehreren Aspekten von (legitimer) Kritik. Statt anlassbezogene inhaltliche Kritik zu ĂŒben, Argumente zu diskutieren oder auf strukturelle Probleme hinzuweisen, wird bei der Delegitimierung jegliche Kritik an Richtern, Urteilen oder Gerichten langfristig mit einem ĂŒbergeordneten Narrativ eines systematischen Versagens verknĂŒpft. Ist dieses Narrativ erst einmal etabliert, bildet es die Grundlage dafĂŒr, dramatische VerĂ€nderungen zu fordern, etwa die Abschaffung oder den Ersatz des gegenwĂ€rtigen Systems.

Richterinnen und Richter sind als Mitglieder der angeblich korrupten „Elite“ leicht zu identifizieren und daher besonders beliebte Ziele fĂŒr die Angriffe autoritĂ€rer Populisten. Komplexe Gerichtsurteile können in der vereinfachenden Sprache der Populisten hingegen gezielt umgedeutet und zur Mobilisierung gegen eine unabhĂ€ngige Justiz genutzt werden. Delegitimierende Angriffe richten sich aber auch gegen Gerichte als Institutionen. Diese werden als Instrumente der Eliten zur UnterdrĂŒckung des „wahren Volkswillens“ dargestellt. Das Ziel von Delegitimierung ist daher nicht die Behebung eventueller MissstĂ€nde, sondern die systematische Erosion der öffentlichen UnterstĂŒtzung und Akzeptanz der Justiz, um die richterliche UnabhĂ€ngigkeit zu schwĂ€chen.

Delegitimierende Angriffe auf die Justiz durch die AfD

Die Gefahr fĂŒr die Justiz, die von der AfD ausgeht, wurde bisher insbesondere im Zusammenhang mit dem verbesserten institutionellen Schutz des Bundesverfassungsgerichts oder einer (möglichen) Blockade der Richterwahl in den Landtagen diskutiert. Dabei versucht die Partei bereits seit fast einem Jahrzehnt, die LegitimitĂ€t unabhĂ€ngiger Gerichte systematisch zu untergraben. Schon vor ihrem Einzug in den Bundestag im Jahr 2017 bezeichneten AfD-Politiker die deutsche Justiz als „viel zu lasch“ und warnten vor vermeintlich „linken Richtern“. Seitdem gehören delegitimierende Attacken auf Richter und Gerichte zum TagesgeschĂ€ft der Partei.

Wie das Demokratie-Radar des Redaktionsnetzwerks Deutschland zeigt, stellen AfD-Politiker das Bundesverfassungsgericht immer wieder als verlĂ€ngerten Arm der Bundesregierung oder als Instrument der etablierten Parteien dar. Das Ziel dabei ist eindeutig – es soll der Eindruck erzeugt werden, dass es sich nicht um ein unabhĂ€ngiges Gericht handelt. Auch gegen einzelne Richterinnen und Richter wird von der AfD gezielt Stimmung gemacht. Insbesondere der seit 2020 amtierende PrĂ€sident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, wird dabei immer wieder als „ErfĂŒllungsgehilfe“ der Regierung dargestellt. Auch der Befangenheitsantrag gegen sĂ€mtliche Mitglieder des Zweiten Senats, die 2021 an einem Abendessen mit der Bundesregierung teilgenommen hatten, verdeutlicht die Versuche der AfD, die LegitimitĂ€t des Gerichts durch Diskreditierung seiner Mitglieder zu untergraben. Ironischerweise ruft die AfD selbst regelmĂ€ĂŸig das Bundesverfassungsgericht und andere Gerichte an und sieht sich unabhĂ€ngig vom Ausgang in ihrer Position bestĂ€rkt: Wird gegen sie entschieden, stellt sie sich als Opfer des Gerichts dar; bekommt sie Recht, lobt sie das Gericht und prangert das Fehlverhalten der beklagten Akteure an. Auch das verdeutlicht das instrumentelle, eigennĂŒtzige VerhĂ€ltnis der AfD zum Recht und Gerichten.

Im Zuge der Radikalisierung der AfD in den letzten Jahren haben ihre Attacken auf Gerichte deutlich zugenommen. Dabei handelt es sich nicht um ein unkoordiniertes Vorgehen einzelner Parteivertreter, sondern um eine strategische Kampagne. Die Geschehnisse im Nachgang der zunĂ€chst gescheiterten konstituierenden Sitzung des ThĂŒringer Landtags im September 2024 verdeutlichen dies eindrĂŒcklich. Der ThĂŒringer Verfassungsgerichtshof wies den AfD-AltersprĂ€sidenten an, einen Antrag zur GeschĂ€ftsordnung vor der Wahl des LandtagsprĂ€sidenten zuzulassen und somit die FortfĂŒhrung der Sitzung zu ermöglichen. Der AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke erklĂ€rte daraufhin, dass die AfD die Entscheidung akzeptieren werde – was sie auch tat. Gleichzeitig behauptete er jedoch, dass das Urteil Falschbehauptungen zum Verhalten des AltersprĂ€sidenten beinhalte und erhob VorwĂŒrfe gegen beteiligte Richter. Konkret ging es darum, dass der Richter Jörg Geibert als Vater eines Mitglieds der CDU-Landtagsfraktion, die den Verfassungsgerichtshof angerufen hatte, befangen gewesen sei. Anstatt jedoch rechtzeitig einen Befangenheitsantrag zu stellen, stellte die Partei anschließend Strafanzeige wegen Rechtsbeugung gegen Geibert und den GerichtsprĂ€sidenten Klaus von der Weiden (eine Ă€hnliche Strategie nutzt die AfD gerade auch fĂŒr Attacken auf den Direktor des Landtages Jörg Hopfe). Die AfD-Fraktion forderte weiterhin den neu gewĂ€hlten LandtagsprĂ€sidenten auf, einen Antrag auf Abberufung des GerichtsprĂ€sidenten einzubringen. Nachdem die Staatsanwaltschaft schließlich einen Anfangsverdacht wegen Rechtsbeugung verneinte, erklĂ€rte der AfD-Landesvorsitzender Björn Höcke, dass es sich „natĂŒrlich um voreingenommene Richter“ handelte, und kĂŒndigte weitere Klagen an. Mit der Strafanzeige sollten die betroffenen Richter offensichtlich als Verbrecher gebrandmarkt werden. Gleichzeitig sprach die AfD wiederholt von der „RichtersohnaffĂ€re“ und hob die CDU-Mitgliedschaft beider Richter hervor und versuchte so, das Bild einer korrupten und politischen Justiz zu zeichnen. TatsĂ€chlich wĂ€re es womöglich legitim gewesen, die Befangenheit Geiberts zu thematisieren – das Vorgehen zeigt jedoch deutlich, wie die AfD hier nicht inhaltlich und anlassbezogen argumentiert, sondern versucht, delegitimierende Narrative zu etablieren.

Die Effekte von Vertrauensverlust

In der wissenschaftlichen wie öffentlichen Diskussion werden politische Angriffe auf die UnabhĂ€ngigkeit der Justiz oft erst dann als erhebliche Gefahr wahrgenommen, wenn sich Politiker wiederholt ĂŒber Gerichtsentscheidungen hinwegsetzen oder versuchen, sich mithilfe verschiedener Reformen grĂ¶ĂŸeren Einfluss auf die Justiz zu verschaffen. Das ordnungsgemĂ€ĂŸe Funktionieren der Gerichte und die UnabhĂ€ngigkeit der Justiz resultieren jedoch nicht nur aus den institutionellen Rahmenbedingungen, sondern auch aus der gesellschaftlichen UnterstĂŒtzung sowie der Akzeptanz ihrer Entscheidungen. Daher stellt die strategische Delegitimierung von Gerichten durch Rechtspopulisten selbst dort eine Gefahr dar, wo diese (noch) ĂŒber keine oder kaum politische Macht verfĂŒgen.

Bisher ist nur wenig darĂŒber bekannt, wie schnell öffentliches Vertrauen in die Justiz durch strategische Delegitimierung seitens autoritĂ€rer Populisten Schaden nimmt und ab welchem Punkt die Justiz nicht mehr in der Lage ist, ihre verfassungsmĂ€ĂŸigen Aufgaben zu erfĂŒllen. Wir wissen jedoch, dass grundlegende Angriffe auf die Justiz in Polen, Ungarn, der TĂŒrkei, Mexiko und anderen Staaten stets mit der Verbreitung delegitimierender Narrative vorbereitet und begleitet wurden. Ebenso unbestritten ist, dass die AfD durch ihre Rhetorik maßgeblich zu einer Normalisierung extremistischer Positionen in anderen Bereichen beigetragen hat. Eine stĂ€rkere Identifikation mit der AfD geht auch mit einem signifikant niedrigeren Vertrauen in das Bundesverfassungsgericht einher. Daher ist es durchaus naheliegend, dass die verbalen Attacken der AfD auf die Justiz zumindest in Teilen zu der zuletzt vom Deutschen Richterbund beklagten „gestiegenen Respektlosigkeit“ gegenĂŒber der Justiz sowie der sinkenden Akzeptanz von Gerichtsverfahren und Urteilen beigetragen haben.

Dies unterstreicht insgesamt die Notwendigkeit, sich populistischen Angriffen auf die Justiz schon sehr viel frĂŒher entgegenzustellen, nĂ€mlich bevor autoritĂ€r-populistische Politiker bereits in die Parlamente einziehen oder gar Teil der Regierung werden. Die Medien, deren Rolle als VerstĂ€rker von Narrativen der AfD bereits mehrfach kritisiert wurde, dĂŒrfen delegitimierende Narrative nicht mit demokratischer Kritik gleichsetzen, sondern mĂŒssen diese als Angriff auf die UnabhĂ€ngigkeit der Justiz entlarven. Gerichte sollten dabei auch die Möglichkeit nutzen, durch gezielte Pressemitteilungen selbst die Berichterstattung zu beeinflussen und Delegitimation vorzubeugen. Gleichzeitig ist ein Entgegenhalten durch demokratische Akteure essenziell – nicht nur durch einen stĂ€rkeren (verfassungsrechtlichen) Schutz des Bundesverfassungsgerichts und anderer Gerichte, sondern auch durch das eigene Handeln. Die Entscheidung von Innenminister Alexander Dobrindt, die ZurĂŒckweisungspraxis von Asylsuchenden trotz der BeschlĂŒsse des VG Berlin fortzusetzen, ist dabei ein fatales Signal.

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